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Dresdner Nachrichten : 18.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-18
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1888
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Nacht- elnaeaangerr. (Rur in einem übeil« der Auslage.! Verli». >7. Lei. Die Stadt- »crardiiete» nahnien den Antrag an, b,„ „iriiiNehreiidkn Kaiser »u de- »rützkii »nd ihn, ei» buidtgun,«- gelchenk vuriti die tirrichiuii, de» vegaedrumien» darzudrtngen. « - ui. >7. Lct. Der Oderdürger- meisier 2>erlins. v. AarSenveik. ri»> «ele ein Telenrinuui an den tUeneral- adiuilinle» Vasi. worin er Stawen« der banrtsiadt drm Künige sür den (tuwsaiig dankte, den dicPevüikenmg glattem dem Kaiser bereitet. 33. Jahrgang. Aufl. 46.N0Ü Stiick. Vllsvrg ^rmoneon-Uxpockition boünclot sieh (aebon ckvr Orosclnar Lanlc uuä via-n-vin Lote! aolänor Unxvl). N«efte Börsen «Berichte. »»rttt», »7. vct. iGeireldeni., «dtjtn «nu., «,e» mp-lch, dlvv.- reeMM.Avril.Ä-üM.a« «oageu sei, ldru 157—lüg, »Iini.-Dcc. 15>,,00, 8rti «»«, iwr Lanlc uuä via-n-vm llatel aolänor Unxol). ULLLöNLtsiü L Vo§1sr, Odilen. Dresden, 1888 Abrtl»Mai lii(W>. Pomnieiläier !rl»r°IÜS-:r2. Rtlböl mwcriind., cioder »0.50. «»iil-Mal (0i.«0. »irtt. unueritnd., Ixcii oline gas, 50.» 52.70, 7»ce M.U0, Vc,de..»!ovbi. 70er 18,50. Petroleum 12.75. Pr««Ian, >7.Oe»br. IlSeireide. maote.i Sutrllu« pi. 10» bir. >00»/„ erel. 50 M. Berbranchdadaabc pcr Oeloder 51,00, cetdr.-Stoubr. 51,00, »toodr.-Deebr. 51.00, do. »o. 70 M. Octoder »1.40, Rogarn per ccibi. 155,0«. Nov.-Dcc. I.'»I,N0. Leebr. 155,0«. MiibiO Ocibr. (>«,U0, !»oudr.> Deeemter 57,0». Zink nuisaölo». — Wetter: Schön. Borsonklsiaor, . «ns Mle Fager am Kliitzc, ciaeac LMIclaaa. z klLllvUo mi > LLML8. ^ S kär INo> iell-i, «i« >»«-, I »t<»i l Leite, -7. W lVe-zrU^«-^, Ile-rrreioli, et«-. ? 8 LDM" t-nzpci- «»» L'IntLo. "MV 8 z HermAM HsrLkelä. Iresöeil, Altiimrüt. 2,' <it-«58(,r V'oi iutli »ou Niiknoiiummaiii-I' 4!<»>iotx. L HMiH M 85 , nnt ^oKhImiul'tt irilibMioilo,» l ölk., i!itk>! tllulnui:» i'nmrp s^unlil.tt, 1 !ük. 50 l)l.'>Ii'<»l>«!t Ulit i'I <>iu 2.^>I< . 501'lj-., j'siiNlt i^unIiUtt. Iii.ui^rn.i, 3 .^!i . 50 13^., oxliu i«rin»u, t-'i.'n», i'iti,. pt.1»nurx 6 HIIii., , lilnu. 6 Nk. 50 1'sr;., 1^UonU:«ir:'Ot, l»r>nn», Lsliionon Ul»1 /um lloruu'-.simimo.'«, ^ Allr. -5 I't^. M. MStrelv»', 1) ^Ilmrirkt i). Nr. 2V2. Z-iWl: Tacifse liiid dieDculsch-Oeslcrrcickr'r. Pmciss»iuOrei)isw» in ^mnkreich. 5?0>imä>rich!cn, Eine neue S Hcsltaat!, Bur ninszin fahren. „L>iariluswmid", Arbcilen der.Üuiislakiidcniic LsmvvUlkuU'ckoeksn, solidkjie. kiie m>d sciailc ZKlasSkaica. ccundcirbnliii, llir'mische ^ Tmlllerstllg, 18.Oetover. Politisches. Die ungeheure Aufregung, welche die Veränderung im Knbinct Ttmfse in ganz Oesterreich hervorgeruien Hut. rechtfertigt ein noch- maliges Zurückkommeii uu! dicfc Vvrgünge. Die Hoffnungen der Dciiisch-Oesterreicher. die Aniveienlicit des Kaisers Wilhelm II. in Wien werde einen Einslus; auf den Gang der inneren Politik in EiÄcithanien habe», hat sich als völlig irrig bewiesen. Man glaubte, unser Kaiser habe dadurch, das; er dem Glasen Taaffe ge flissentlich ans dem Wege ging, dessen Stellung erschüttert oder crichüttern wollen, indem er aus diese Weise dargcthan habe, das; er dessen undcutsche Politik missbillige, kaum hat Kaiser Wilhelm Wien verlassen, so wurde die Ernennung des Grasen Schünborn zum Justijininister verkündet. Dieses Ereignis; dürste doch wohl nur den den höchsten Kreisen ssernsichcndcn überraschend gekommen sein. Nicht so unser»! Kaiser. Er wollte demnach anscheinend dielen Maßregeln gegenüber nicht den Eindruck erwecken, als ob er sie durch Auszeichnung Taasfe's ausdrücklich billige, ja sie vielleicht gar veranlaßt habe. Jedenfalls ist Taasfe's Stellung nicht in's Schwanken gekommen. ES zeigt sich nur, daß seine Politik immer mehr in's slaviiche Lager drängt. Denn Prazak, der entlassene Minister, war ein alter österreichischer Beamter, zwar Ezcche, doch in erster Linie Ocslerrcichcr. der den Centrnlismus aufzugeben nicht geneigt war. Selbst seinen Landsleuten gegenüber ließ er sich nur Schritt für Schritt Zugeständnisse abnöthigcn. Graf Schönborn ist anderer Natur. Er gehört einem jener fränkischen, in Oesterreich mächtig gewordenen Geschlechter an, die ganz ohne nationale Ge fühle leben. TaS Tcutschthum haben sie, soweit wenigstens, als es sich in der Politik gellend macht, seit Jahrhunderten an den Nagel gehängt. Dagegen sind sie bis in die Wurzel ihres Wesens klerikal. Die Schimborn nahmen einst die Bilchossilze von Wiirzburg, Mainz, Bamberg :c. ein. Im 17. und 18. Jnhrhundert waren sie als Kirchensürstcn eine Macht in Denlichland. Des jehigcn Justiz- Ministers Bruder ist Erzbischof von Prag. Es machte seiner Zeit peinliches Aussehen, das; er, obgleich üutcr die Prager Diocese Millionen Deutsche, selbst im Deutschen Reich, gehöre», beim Em pfang in Prag kein deutsches Wort sprach. Achnlichen Geistes ist sein Bruder, der bisher in Mähren als Statthalter dem Ezccbcn- Ihnin sich förderlich zeigte. Was an ihm liegt, wird er nicht zögern, ans die Durchführung der ezechischcn Plane, am die „Autonomie der Länder der Wcnzelslrone" hinzuwirkcn. Der Brudcrkainpf zwischen Alt- und Jungczechen har bewirkt, waS er sollte: Es werde» neue, weitgehende Zugeständnisse gemacht werde», um die tehige Minorität bei guter Laune zu erhalten, denn sic ist thatsäch- lich die einzige, mit der Oesterreich seht regiert werden kann. Die Entwickelung, welche wir vor einiger Zeit Vorauvsagten, daß nämlich die deuüchc Opposition ganz wirtungolos bleiben werde, so lange sic aus Erhaltung des alten Oesterreich hinzielte, ist leider nur zu schnell einen Schritt weiter gerückt. Die Vorbedingungen zur Schaffung eines czechischen Staates im Staate verwirklichen sich mehr und mehr. Tic Deutschen gefallen sich immer noch in der gänzlich hoffnungslosen Rolle, den EcntraliöinuS retten zu wollen, während die Regierung immer mehr dahin neigt, einen Staatcnbund oder einen Bundesstaat aus seinen nationalen. Elementen zu formen. Dabei bilden die Deutschen das Bassin, aus dessen reichen Fluthcn man die nationalen Neuanpflanzungen be gießt. Sie haben den vielleicht sehr edlen, sicher aber sehr un politischen Ehrgeiz, einen Staat retten zu wollen, dem nach ihrer Weise nicht zu Helten ist, und dessen Regierung nicht gerettet sein will. Allc Nationen Oesterreichs drangen nach Abiondernng vom Allgemeinen, nach individueller Staatsgestaltung. Die Magvnrcn, obgleich sie bloS 15>) Prozent der Einwohner der Mo»archie bilden, kabcn ihren eigenen Staat, die Kroaten nnt ihren 8,t Proz. drängen heftig danach, sich national sondern zn dürfen, unter den 8,5 Pioz. Nuthcnen und den 8 Proz. Rumänen zeigen sich ähnliche Absichten die <>,9 Proz. Polen sind thatsächlich gewndcrt und herrschen ii ihren Gebieten. Nun erkämpfen sich auch die 173 Proz. Ezechen ihre Selbstständigkeit. Allc diese drangen auseinander, wogegen die 25,5 Proz. Deutsche allein das Ganze zusammenznhaltcn streben und darüber vergessen, daß zum Wirken erst eine eigne geschlossene Krall gehöre. Schon haben sic einen großen Bruchthcil rhrcr Volksgenossen, die in Tlaiiöleithanicn lebenden, politisch verloren, lind dock hört man noch nirgends daS einzig richtige Sllchivorl: Autonomie sür die Deutsche» Oesterreichs, Gründung eines Staates : Tcutsckösterreich, der die Erblonde, Salzburg und Deutsch-Böhmen und -Mähren umsaßt, in dem über 8 Millionen Deutsche leben, der also so stark wäre, wie cs Preußen 1814 war! Diese 8 Millionen sind jeßt durch 10 Landtage vertreten, i» denen sic sich lheils unter sich herumbeißen, weil sie die nationale Frage hier gar nicht berührt, theils den nationalen Gegnern unterliegen, weil die Nachbardcutschen dort nicht mitzuredcn haben. DaS Bctrubcndste dabei ist, die Kurzsicht zu beobachte», mit welcher die Deutschen regelmäßig bei Machterweiterungen, welche ihren Gegnern Zufällen, ausrichtig er staunt sind, daß dies möglich sei. daß die Ezechen sogar noch immer nicht zufrieden seien. Als wenn cs le einen Stillstand in politischen Dingen gäbe! Die Ezechen werden erst zufrieden sein, wenn sie die Deutschen bcherrscken. wie bis 186U die Deutschen Oesterreich beherrscht haben. Es bandelt sich längst schon nicht mehr, wie die Herren Sturm und Plencr noch glauben, um die Frage, ob die Deutschen ihre Macht zurückerlangen werden, sondern um die. ob sie ganz unter den Schlitten kommen sollen. Das wird ihnen aber geschehen, wenn sie ans dem alten, dcutsch-centralistischcn Oester reich nicht einen geschlossenen deutschen und daher national un überwindlichen Kern zu schälen wissen. Die Negierung wird sofort ccntralistisch werden, wenn die Deutschnationalen sich rmt Gregr verbänden, um die Zergliederung Oesterreichs in nationale Staaten zu beschleunigen. Jeßt hat sie »reie Hand, weil das unangenehmste Geschäft der Belastung der Staatswaage mit einem konservativen Gewichte ihnen von oen Deutschen freiwillig abgenommen wird. Je heftiger die deutsche Agitation für den EentraliSmns. für Alt österreich, gegen die antonomistischen Bestrebungen wirkt, desto be- ouemer sitzt Graf Taaffe, abgesehen von einigem Acrgcr, in seinem Sessel. Er kann sich von den Ciechen abringen lassen, was er ihnen verweigern mußte, wenn die Deutschen sür sich das Gleiche forderten. So lange die französische Republik existirt, ist daS Verlangen Existenz überhaupt zumeist dem klmstaiidc. das; cS eine umfassende Revision der Persassnng im Sinne der linksitehenven Parteien ans seine Fahne geschrieben Halle. An's Ruder gelangt, verschob cs je doch die Revision „bis zn einem geeignete» Zeilonnkt." Floguet wollie eben nicht gleich am Anfang lenier Regieiiliig den HalS an der Nevisioiisklipve brechen. Schließlich hat er aber den» doch ein- gcichcn, das; er dem Berlnngcn seiner Parici nach einer Revision nicht länger würde widerstehen können. Ec versuchte, ansderNolh eine Tugend zn machen wobei er sich zugleich von der Absicht leiicn ließ, de» Bonlangisien durch seinen RevisionS-Entivnn eine» Trnmvi Z» entwinden. Allerdings verfolg! er mit seinen Rcvisions- vorichlägen eine ganz andere Richtung, ajs Boulangcr. Dieser will nnverkciinbar dem EäinriSmus durch ieinc Revisioiic-vorichläge Thür und Thor ösfiicn, indem er den Schwerpunkt der Verfassungs änderung in die Aiierlcii»uiig einer allgemeinen Volksabstimmung legt, während Floanet cs hauptsächlich am die Beschränkung der Rechte des Sei,als abgesehen hat. Ec ist zwar von seiner ur sprüngliche» Idee abgckommcn. den Senat ganz zn bcsciügen, doch will er denselben nicht mehr als gleichberechtigte» Faktor neben der Dcpulirtciikammer bestehen lassen. Ter Senat soll das Recht ver liere», über die Ausiösiing der Kämmer zn beschließen, soll in Bnd- geliraaen nur daS Recht der Vorstellung behalten und den sonstigen Beschlüssen der Kammer nur einen amschsebcndcn Einspruch von der Dauer einer Ge>ctzgcl»ingSpcriodc entgegenseven dürfen. „Um der Unbeständigkeit der Ministerien vorziibeugen," verlangt Flognet schließlich noch, daß die Ernenming der Minister künftig sür einen fest bestimmten Zeitraum erfolgen soll. Ein kurioser Vorschlag, noch dazu einer Kammer gegenüber, die daS Minislerslürzen biShcc als eine Art varlamentarischen Sport betrieben hat! Plan darf sich füglich wundern, warum Floguet nicht gleich noch eine piertcljährliche Kündignngc'srisl sür die Minister beanlcagt hat. Der ganze Vorschlag trägt überhaupt von vornherein den Eharakter der Unaiiiiehmbaclcit. Wie kann Floguet vom Scnnt verlangen, daß derselbe sich selbst sein Todesurthcil nnsscrtigt! Allo an dieser Klippe wird der Entwurf unbedingt schellen, — wenn er nicht schon in der Tevntiricnknmmcr von der Bildstäche verschwindet. Die dem Entwurf scheinbar günstige Abstimmung am Montag ist für die Zukunft desselben ohne jeden Wcrlh. Die gemäßigten Republikaner, die allerdings vorläufig für Floguet stimmten, sind gegen die Versassmigsrcuisioir; sie haben sich nur aus Furcht vor den Monarcbisten in die Enge treiben lassen. Vor Allem wollen sie eine Mmistcrkrisis vermeiden, bevor das Budget unter Dach und Fach gebracht isl. Nur diesem Umstande ist cS z» verdanken, daß FlognellS Rcvisionseiilwnrf 2M repnblisamiche Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bei der späteren entscheiden den Abstimmung wird sich das Bild sehr zn Ungunstcn Flognel's andern. Doch daS macht Herrn Floguet vorläufig wenig Sorgen. Ihm genügt cS. daß ihm eine neue Galgenfrist zilgestandcn worden ill. Je länger also der durch die Montaasbcscblüsse eingesetzte Sondernusschiiß die Verfassung „rcvidirt," desto besser! NtNtstkTlahtbcrichtc der „TresSncr Nnchr." vom i7.Octl'p. Berlin. Morgen sindel in Polsdain die Grundsteinlegung zum Mausoleum mr Kaiser Friedrich statt. Die Kaiserin Friedrich wohnt der Feier mit den Prinzcisiiiiikn-Töchtern und dem Kron prinzen von Griechenland bei. — Der Verleger der Mackenzic'ichen Broschüre Svaarmann in Obechnnsen !,at zn Protokoll gegeben, das; sämmtlichc Bogen des englischen Originals von der Kaiserin Friedrich vor dem Drucke gelesen worden seien. Die „Köln. BolkS- ztg." theilt mit. daß 3t deulsche Verleger bei Mackenzie sich um den Verlag der dcntichen Ausgabe beworben haben, darunter zwei der größten Berliner Firmen, mebrere Leipziger sehr angesehene Berleger und 2 Wiener Häuser. Das Verfahren wurde a»cb wegen Beleidi gung der Professoren Gerhardt und Bergmann in »ircrEigemchall alS Staatsbeamte eröffnet — Der Obcihosineisler der Kaiserin, Freiherr v. Mirbach, erhielt das Gloßkccnz des iächs. AlbrechtSordenS. Berlin. Strantz erläßt gegen den General-Intendanten Grafen .Höchberg einen offenen Briet, veranlaßt durch die Veröffent lichung des Briefwechsels zwischen Höchberg und Deppe. Strantz erklärt die Aeus;rri»ig über die Art der verwahrlosten klassischen Over als eine ungerechle Anklage. Während der zwei Jahre des Tcvpe'schen Regimes seien die meisten klassischen Opern überhaupt nicht gegeben »i worden und batten nicht gegeben werben können, Opern, die vorher in guter Aufführung zum ständigen Repertoire gehörten. M ü n ch c n. Die neuesten Nachrichten wollen wissen. Kaiser Wilhelm Kälte bei seinem Besuche am hiesigen Hofe geäußert, er giaube, daß nicht viel bei der Untersuchung «ege» Gcssckcn herans- kommen werde. Die Sache werde wohl im Sande verlausen und zwar mit Rücksicht auf höhere Interessen. Mailan d. Tie Lime Francavilla Eastellamarc-Adraitico der Sndvahn ist seil gestern durch starlc Ucvcr>chwemmung nntervrochcn. Der Schaden an Material ist bedeutend. Die HcrstcllnngSarbeitcn beanstirncheir längere Zeit. Eastellamarc. Die Stadl ist festlich beflaggt und ge schmückt, das Wetter schön. Eine rmgehenre Menschenmenge ist aus Neapel und der Umgebung herbeigcströmt. Dir Majestäten, das Gcwlge, Minister und Gäste, welche um 10 Uhr Vormittags Nea pel verlassen hatten, trafen uni 11 Uhr unter den inbelndcn Kund gebungen der Menge ein »nd begaben sich, wählend die Schifte des Hafens salutirtcn, um Mittag auf die Werst. Der Kaiser hatte Admiralsuniform angelegt. Das Geschwader zeigte sich »n höchsten Flaggenschmnck. Das Meer war ruhig. Als die Monarchen und Prinzen auf den reichgeschmückken Tribünen Platz genommen halten, segnete der Diözcmnbisckos von Neapel das neue Schiss „Umberto" ein. Die Tochler des Admirals Äcton zerschellte am Bug des Schiffes eine Flasche Asti-Wein. Unter lautloser Stille und athem loser Spannung vollzog sich der Slapcllaus. Als „Umberto" »m 12 Uhr das Meer hinabglitt, gaben die Majestäten lebhaften Bei fall kund. Die Menge brach in lautanhaltendcn Rui aus: „ES lebe der König!" „Umberto" hat fast die Größe wie die „Jtalia". Die Maschine hat 19H00 Picrdckräste und eine Geschwindigkeit von 19 Knoten. Nach dem Slapcllaus begaben sich die Majestäten, die Prinzen, Staats- und Hoiwürdcntrcigcr an Bord der Königövacht „Savoha". von deren Großmast die deutsche Flagge wehte. Die „Savoha" dampfte, von dem ganzen Geschwader gefolgt, nach Nca vel zur Flottcnrevne. Nach der Revue besuchten die Monarchen Capri und Jschia. / Neapel. 6 Uhr 10 Min. (Eigcnbcr. E. B.) Der Stapcl- lanf des RicscnpanzerS " ^ - 'änreiidtten XräbeNunkt derKäiicrreiie. ä. Kar tigc» Schlachtschiffes vor, an dem CriSPi'S Töcklerchcn eine Flasche mit Schaumwein zerschlug. Es war ein majestätisches Schauspiel, als das Schiff langsam in das Wasser glitt. Unter Salutschüssen bestieg der Kaiser in Admiralsmnsorm mit dem König Humbrrt die Königshacht „Suvoya". Die Flotte. 47 Kriegsschiffe enthaltend, Onrunter 20 Torpedos, dampste mm von Easlcltamarc nach Neapel. 35 Transportdampier folgten der Flotte. Tie Bucht mit dem Kaiser tnbc die Paradeauistellnng der Flotte ab, woraus ein zweimaliges Borbeidesilimi derselbe» erfolgte, ein wundervoller Anblick der im- ponircnden Scewebr unseres Verbündeten. Der heutige Tag kann nicht durch Schlilßicste überholen werden. Belgrad. Garaschmrin will nach der Schweiz auswander», vorher aber eine Bmäinmlung der Fortschrittsparlie cinbcrusen, nni sein Verhalten in der Ehcscheidnngssache darzulcgen und zu recht fertigen. L'e Berliner Börse setzte mit vorwiegend besseren Kur sen und lebhafterem Geschäft ein. doch schwächte sich die Haltung bald wieder und in leitenden Spekulntionsvapiercn traten starke Schwankungen hervor. Die ansäiiglichcir Gewinne ginge» bald wieder verloren. Die internationale Bank ging einige Prozente über den EmissionsriirS lebbasr nm. Tcnische Bahnen waren ziemlich fest, östcncichische still, Bergwerke anfangs höher, gingen später zu rück »nd blieben ziemlich stark angcbolcn. Fremde Rente», zu Be ginn gleichfalls fester, waren später still und schwächer. Ter Rück gang hat seine thcilweiie Ursache in der Besorgung vor Verstellung des Geldmarktes. Im Kassavcrkehre waren Banken schwach, Eisen bahnen still, österreichische behauptet, Bergwerke und andrre Jndii- siriccn vorwiegend nngeboten und prozenlwelle niedriger, de>ilsche>. Fonds schwach. Bon österreichischen Prioritäten waren Nordosr- bahn und Ostbahn 2R> Prozent niedriger. Privatdiskont 3'V« Pro zent. Tie Nachbörse verlies anfangs still und befestigte sich später. gr 0 nrIurr 0. M.. 17. octobcr. Vikdit 20IV». StiKNüdalin —Nom- liarden 8'.p/«. Gnlizier —. (Sgtzprce 83M. 4vrvc. Unaar. (Koldrcnte 81.30» DiSconro 228.90. Trecd». Bk. —. Tarmstädtcr —. Laura —. Ziemlich fest. Wien. 17. Lctolier. (lredtr 312.80. Slaatsbadn 218.7.',. Lombarveu 106.25. Nordwcstb. 10.'».OO. Marknote-, '.9,.'».'». Ung. Iircdtt:l06,i'»o. Mihi;,. Paris. 17. Octbr. > schlich.» Otrnte 82,1.'». Dnletlie I05.02. Italiener 96,60» Staatsbalm !»3.'»,00. LonUiardru 231.2.'», do. Prioritäten —. Spanier 73'/^. Egvvter -122.18. Ottomanen 531,00. Türken —. Bclniuptct. London, 17. Oktober, rvormitta,iS II Ndr 10 Min. ikorrsolS 97Vs. 1873er « Muffen 98V.,. Italiener 95'/». Lombarden 9'/.«. ttonu. Türken 15»'',«. 4proc. fnndirte Amerikaner 4proc. Ungar. iKoldrente 83'^. Oesterr. Gold» cs rentc M. Preich. ConsolS 106. Egijptcr 82"/,«. Nene Ggyvter 100'/.. Garant.^-. Ikayptcr 99"«. Ottomaubank 11'/«. Suez-Actien 87'/z. Spanier 72V,«. 6 "/«> ^ MoIraner 91. Nene 4»/, <Vo Egypt. Aiilcilie. — Stimmung: Ruhig.— Weiter: Nebel. A Paris iProdnktenl. 17. Oktober. ISll'luk.) Weizen per Oktober 27.90, r: per Januar-April 28.7'». bebauptct. Evirituc- per Oktober 13. per Iannar-April ^ 12.00. behauptet. Nüböl per Oktober 67.00, per Januar-April 72.50. rnli.g. A m 1t e r d a m. 17. Octoder. Produkten lÄlliluh». Wc,;cn vcr Novbr. 228, ck per März L18, behauptet. Nonnen per Oktober 132. per März 111» steigend. London. 17. Oktober. iProdnkten) SLUch. Getreide ruhig, «nvcrändert. 5: Nebel hemmte daö Geschäft. — Wetter: Dichter 'Nebel. Ocrtlichcs und Liichsischcs. — So. Majestät der König bcgiebt sich am 31. d. All Vor mittags nntletst Extraziiges nach Leipzig zur Feier der Gnmdstcin- Icgnng dcS neue» NeichsgcrichtsgebändcS. Die Ankunft erfolgt ans dem Dresdner Babnbose. woselbst kurze Zeit daraus Kaiser Wilhelm cintriffk. Beide Majestäten begeben sich hierauf durch die Stadl nach dem Fcstplatze. Illach geschehener Grundsteinlegung findet in dem Gewandhansc großes Dejeuner statt (gegen 300 EouvcrlSl. Illach Beendignng desselben bcglcikct Se. Majestät der König Kaiser -Wilhelm nach den, Bnmllchen Bahnhöfe, woselbst der kaiserliche Extrazug nach Berlin bereit steht. .Hieraus bcgiebt sich König Albert nach dem Dresdner Balmhoie und kehrt von dort nach der König!, Villa in Strehlen zurück. — Se. Majestät der König hat sür die in Altmannsgrün b. Treuen vom Braiidiinglück heniigeinchten Landwirthe Rink und Schmutzler den Betrag von 100 Alk. gespendet. — Ihre Majestät die Königin wird erst Ende dieses Mo nats von Baden - Baden nach Strehlen znriickichren. Die Mo narchin gedenkt die schwere Erkrankung ihrer erlauchten Tante, der Herzogin von Hamilton, an deren Krankenbett sie täglich viele Stunden verbringt, abzuwarlcn. — Bei der am 16. d. M. aus dem Grillenbnrger Walde und zwar ans dem Ncmndorser Forstrevier abgehaltenen König!. Hofjagd, welcher trotz der Ungunst des Weiters Se. Majestät der König bis znm -Abende bcnnohnle. wurden 3 .Hirsche, 4 Stück Mntlcrwild und 1 Rehbock erlegt, Das Jagddmer fand aui dem Sachscichofc bei Klingcnbcrg statt, woselbst auch nach dem Diner daS erlegte Wild bei Fackclbclcnchtnng gestreckt wurde. — Tie nächste Bahneröffnnng in Sachsen wird die Linie Nerchau -Trebscn -WermSd o rs-Mü ge ln b. Oichatz betreffen. Der Bau dieser ichmalwurigen Sekundärbahn ist soweit vorgeschritten, daß ihre Bertiebserösfnnng mit Wahrscheinlichkeit am 1. November d. I. möglich sein wird. Tic neue Bahnlinie hat eine Gcsammlcnlicrming von 24 Kilomeiern, von denen 12,64 Km. aui die Theilstreckc NerchawTrchicn-WermSdori und 11,35 Km. am die Theilstreckc Wermsdort-Mügeln b, Oichatz entfallen; sic enthält die BerkehrSstelle» Ncrchau-Tlebsen, Nerchaii-Gornewitz-Dclikwitz, Eonnewitz, Wagclwitz, Böblch-Roda, Musischen. WcrmSdorf. Reck nutz. MahliS, Gröppcndors, Glossen. Nebitzichen, Altmügeln und Mügeln. In Verbindung mit dem Falnplaiic dieser ncncii Linie, welcher voranSsichtlich auf der Thcilstircke Nerchau-Trebieii-WermS- dors in jeder Rabtmig 4. aui der Strecke Wermsdors-Mügeln in jeder Richtung 3 Züge enthalten wird, treten vcrichiedcnc Acndcrnngcn im Fahrplane der Nachharttnien ein, über welche wir Folgendes berichten: Al» der Lime Dobeln-Mügeln-Oschatz: Ter Frühziig vom Döbelner Bnhnhoi gebt statt mn ii Uhr bereits 5 U. 55 Min. ab. Ter zweite Zug ab Döbeln geht statt 10 U. 15 Min. bereits 10 U. 5 Min. Vorm. ab. Im direkte» Anschlüsse an diesen letzteren Zug geht künftig ein neuer Personenzng von Mngctn nach Oichatz, und zwar 11 U. 5l Min. ab Mügeln. Ebenso ist ein neuer Perlonenzag vorgesehen von Oschatz nach Miiactn, welcher 1 U. 20 Mi», von Oschatz nbacht und direkte» Anschluß an den 2 U. 22 Min. Nachm, von Mügeln nach Döbeln gebenden Zug sindel. Durch diese beide» Züge werden den Anwolmem der Döbcln-Olchatzcr Linie neue Anschlüsse nach und von Leipzig und Dresden gewährt 7a» die Züge 1k U. 20 Min. von TreLdcii-Nensl.. 11 U. 25 Min. Vorm, von Leipzig). Ans de» Linien Großvothen-Wurzcn und Wurzen-Leipzig werden in jeder Richtung 2 neue Persimcnzüge eingelegt, und zwar ab Grnßbolhcn 3 U. 15 Mi». Nachm, und 8 U. 31 Mi». Abends, ab Wurzen nach Großbothcn 12 U. 54Min. Mittags und 6 U. 5 Min. Abends, sowie ab Leipzig 6 U. 25 Min. früh und 11 U. 45 Min. Vorm., ab Wurzen nach Leipzig 5 U. 22 Mi», früh und 9 U. 38 Ni in. Vorm. Außerdem wird der jetzt , . , 8 U. 45 Mi». Vorm, von Wurzen nach Großbostien abgehende Umberto" und die sich anschließende Flotten-! Zug um 22 Minute» später, der 3 U. 55 Min. Nachm. von Groß- Durch j botbcn nach Wurzen nbaehcnde mn 5 Minuten irühcr abgesertigt. Ans der Lmic DreSden-Niesa-Lcipzig wird der " mehr in BorSdvts halten und 4 U. 18 Min. in DrcSde»-N. abgchcn. — Bei der vorigen Sonntag in Löbtau durch Herrn Super intendent D. Tibelins unter Anwesenheit der behördlichen Organe, der Vertretung des Kirchcnvorstands, des Gcmeindcraths. des Frülischncllzng nicht statt 4 U. 15 Min. -ri-iSiN Pün nr»»,qs«vni8,i,,i.ra>iai„imm.-Z aollr^ssRrirmpmaA
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