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WeitzeritzZeilung ^g<«z-ii>m, -mö Mzeiger sw DWEswawe, Schmiedeberg u.U ^E^EUNA ^EG ÄEAlVl^K r-—» * «« e« »o«««- o„ «« Fernsprecher: Ami Dippolds «k BerarriworAiÄW M-akleurz SE JeV«L - Dm» und Verlag: Earl 8«»« in <VkV»sM«val-e» Sonnabend, am 7. Juli 1928 Nr. Iö7 84. Jahrgang Z Anzeigenpreis: Me 42 Millimeter breite Petltzeile 2V ReichSpfennige. Eingesandt imL > Reklamen 50 Reichspfennige Oiele» »la« rnlhSU -le amNichen Lekauukmachunge» -e, Amkshaupkmaunfchast» -es Amlsgertchl» mr- -es Sla-lrals zu DippvlStswal-e Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. Z mit Zntragen, einzelne Nummern 15 Relchs- k Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto > Nummer 3 :: Fernsprrch^. E walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 Straßensperrung Staatsforstrevier Bärenfels wegen Massenschutt für sämtlichen Fährverkehr: 1 , Tannenflußweg zwischen Rehefeld und Frauenstein — Tcp- titzer Staatsstraße km 33,9 vom 9.—18. 7 1928. 2 FU;- und Bierweg zwischen der Schmiedeberg-Seyoer Staatsstraße von km 9,4 und Kilometer 1,6 und dem Wilden Meißerihkal bis Schönfeld vom 9-bis 21. Lull 1928. 3 . Der Zimmerweg zwischen Wahlsmuhle und Ammelsdorf bezw. Hennersdorf vom 18. bis 28. 3uii 1928. Die Umleitung erfolgt , , . zu 1. über Altenberg-Rehefelder Staatsstraße (Sternweg), zu 2. über Schönfeld, zu 3. über Niederpöbel (Saubachstraße). Forstamt Barenfels. Sperrung. Während des von der Schützengesellschast abzuhaltcnden Vogelschießens wird Sonntag, 8., und Montag, 9. Joli 1928 von 3—8 Uhr nachmittags aller Berkehr und Aufenthalt in den Abteilungen 47—50 des Schmiedeberger Slaatsforstreviers und auf dem am Heidefeide hinführenden Wege untersagt. Die Warnungszeichen sind zu beachten und den Wellungen der aufgestellten Posten ist unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366, 10 RStGB. bestraft. Schmiedeberg, den 7. 3uli 1928. Der Gutsvorsteher des Staalsforstrevlers. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Gestern in der dritten Nachmrttags- stunde zog mit Sturm und heftigem Regen ein Gewitter über die Stadt, das aber keinen besonderen Schaden anrichtete und schnell vorüber war. Am Abend türmten sich noch mehrmals dunkle Wolken auf, doch fiel nur wenig Regen, elektrische Entladungen blieben aus. Wesentlich schwerer trat ein Nachmiktagsgewitter in der Dresdner Gegen- auf, so daß dort große Anforderungen an die Feuerwehr gestellt wurden. Große Sturmschäden wurden an den Elbbädern und auf der Vogelwiese angerichtet. Auch viele alte Bäume fielen dem Sturm zum Opfer. Am Possendorfer Berge war aus der Staatsstraße der Verkehr eine zeitlang gesperrt, da der Sturm einen starken Ahornbaum gefällt hatte, der quer über der Straße lag. Mit ungeheurer Wucht arbeitete der Sturm auch aus dem Erzgebirgskamme bei Moldau und im Teplitzer Becken, wo starke Bäume ent wurzelt oder in der Mitte geknickt wurden. Gartenzäune wurden eingedrückt, Buden demoliert und ihrer Dächer be raubt. Heute hat sich -je Luft wesentlich abgekühlt, es ist trübe, fast regnerisch. Gestern abend gegen 7 Uhr kam ein Auto vom Skein- bruch die abschüssige Rabenauer Straße herunter, als plötz lich ein Windstoß einen entgegenkommenden Radfahrer auf das Auto zutrieb. Um Hirsen nicht zu überfahren, riß der Führer des Wagens das Steuer herum, fuhr aber dabei an einen Baum, welcher umgerissen wurde, und in den Straßen graben. Wie durch ein Wunder wurde von den sechs In sassen keiner verletzt, trotzdem der Vorderteil des Wagens bis zur Unbrauchbarkeit zerstört wurde. Der defekte Wagen, welcher einem Döbelner Herrn gehörte, wurde in die hiesige Autowerkskätte von Stübner geschleppt, wo er repariert wird. Dippoldiswalde. Im Neichskronensoale werden morgen Sonntag abend Junghähnels humoristische Sänger und Schauspieler mit einem besonders ausgewählten Programm aufwartcn. Ost hat das Ensemble hier Einkehr gehalten, und jedesmal sind die Besucher voll besriedigt worden. Auch dies mal darf man Gleiches erwarten. — Die Bilder der Deulig-Wochenschau in den Ar-Ni- Lichtspielen enthalten manches Interessante. Sehr schmissig gearbeitet ist das Lustspiel „Spanisches Blut". Der Held des Stückes heißt Larios Ramos, der den Lamps mit dem wild- tobenden Meere aufnimmt, um seinen Bruder zu retten. Die Kamera enthüllt gewandt die heimlichen Kostbarkeiten der Rummelplatzwelt, die ein höllischer Regen beim Osterfest unter j Wasser setzt. Es hagelt von männlichen und weiblichen Kinn haken. 2n die Hauptrollen teilen sich Milton Sills und Mary ! Astor. Der Film unterhält gut und wird auch in Dippoldiswalde ! sein Publikum finden. Weiter läuft der Film „Diebstahl". Es ist ein wundervoll komponierter Gesellschaftsfilm. Die Dar- ! stellung zeigt neben der stillen, vornehmen, damenhaften ! Eorinne Griftith zwei prachtvoll typisierte Männerprofile) ! Hobart Bosworth als bestialischen Gatten und John Bowers, ! den feinen ritterlichen, in jeder Weise zuvorkommenden Freund, i . — Nachdem -le warme Witterung nun endlich eingesetzt s Pat, hat auch -le Er-beerernte in -er Lößnitz im vollen . Umfange begonnen. In -er vergangenen Woche wurden von den Güterabfertigungsstellen Kötzschenbroda und Naun dorf insgesamt 23678 Kilogramm Erdbeeren zum Versand gebracht. — Die Reichsbahndirektion Breslau hat dem Oberge freiten Berndt der 4. Kompanie des 10. (sächsischen) Infan terieregiments in Dresden für die von ihm anläßlich des Dammrutsches zwischen den Stationen Nieder- und Ober- kauffung (Strecke Liegnitz—Merzdorf) am 27. Mai gezeigte Aufmerksamkeit und sein entschlossenes und zweckmäßiges Handeln, durch das er eine unmittelbare drohende Betriebs gefahr rechtzeitig abgewendet hat, und ebenso Fräulein Frieda Friemelt in Kauffung an der Katzbach für ihre Beteiligung hierbei ihren Dank ausgesprochen und ihnen als Anerkennung einen Geldbetrag übersandt. — Vom Sächsischen Gemeindetag wird folgendes geschrieben: Bei einer Nachprüfung einer großen Anzahl Giro kassen aus allen Teilen des Landes durch einen Ausschuß des Giroverbandes sächsischer Gemeinden hat sich erneut mit er schreckender Deutlichkeit gezeigt, wie stark die Verschuldung einer großen Anzahl namentlich kleinerer sächsischer Gemeinden bereits fortgeschritten und wie unendlich schwierig die Lage dieser Gemeinden namentlich bei der Bereitstellung und Be schaffung der zur Aufrechterhaltung der ordnungsmäßigen Verwaltung benötigten flüssigen Mittel ist. Dabei ist immer wieder festzustellen, daß die Ursache dieser starken Verschlech terung der Finanzlage der Gemeinden hauptsächlich. in den zwangsläufig begründeten Ausgaben zu suchen ist, und daß die Fälle, in denen Gemeinden bei der Ausgabenbewilligung über das erforderliche Maß hinausgegangen sind, verhältnis mäßig gering sind. Die Mittel, die den Gemeinden durch die Ueberweisungssteuern und ihre sonstigen Einnahmen zu- fließen, sind zu gering, um die Ausgaben in ordnungsmäßiger Form allenthalben zu bestreiten. Zur Illustrierung mag gelten, daß die Gemeinde S. im Bezirke der Amtshaupt- mannschast Zwickau die Anfang Juli fälligen Gehälter für die Gemeinde- und Polizeibeamten und Beamtenanwärter in Höhe von 1560 Mark nicht auszahlen kann, ebensowenig wie die Sozial-, Kleinrentner- und Wohlfahrtsunterstützungen in Höhe von 1090 Mark. Sie hat also deshalb dringend um Vorschuß aus dem Lastenausgleichsstock gebeten, um ihre drückendsten laufenden Verpflichtungen noch erfüllen zu können. Die Finanznot der Gemeinden ist der weiten Oeffentlichkeit bei weitem noch nicht genügend bekannt, da die Verwalt- tungen noch immer bis an die Grenzen des Möglichen ihre Verpflichtungen zu erfüllen suchen. Der Vorstand des Säch sischen Gemeindetages hält es deshalb für notwendig, diese' schwierigen Finanzoerhältnisse eines großen Teiles der säch sischen Gemeinden einer nochmaligen eingehenden Beratung zu unterziehen. An dieser Beratung sollen auch die maß gebenden Vertreter des Ministeriums des Innern, des Wirt schaftsministeriums, des Ministeriums für Volksbildung und des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums teilnehmen. — In Ho st erwitz nahm am Donnerstag eine in der Mitte der zwanziger Jahre stehende Gastwirtsehefrau eine Anzahl Veronaltabletten und verfiel dann in einen tiefen Schlaf, der am Freitag noch anhielt. Die betreffende junge Frau, die vor etwa Jahresfrist einen doppelt älteren Witwer geheiratet hatte, war noch mit einer Schußwaffe versehen, die sic unter dem Kopskissen verborgen gehalten Nähere Ausklärung dürfte der Fall wohl erst bringen, wenn es ge lingt, die lebensmüde Frau wieder zum Bewußtsein zu bringen. — Die Dresdner Feuerwehr wurde am Dienstag alarmiert, um in der Lößnihstraße 19 einen jungen Menschen zu retten, der in der Dachrinne eines Hauses entlang lief. Plötzlich war er verschwunden. Als Mittwoch ein Mädchen ! in den Keller kam, wurde es durch einen Seufzer aus dem ) Essenzug erschreckt. Man ging dem Geräusch nach und ! brachte einen jungen Menschen heraus, der 20 Stunden lang i in der Esse gesteckt hatte und ganz erschöpft war. Es Han- dclt sich um einen Schüler, der von einer höheren Schule j entlassen worden ist und -er sich aus Furcht vor Strafe aus f der elterlichen Wohnung entfernt hatte. ; Ruppendorf. Verbunden mit einer Wiedersehensfeier i wird morgen Sonntag hier Schulfest abgehalten worden. In allen Häusern wird dazu gerüstet, werden Kränze und Girlanden gewunden. Unser Ort wird ein gar festliches Aus sehen dazu erhallen. Nun fehlts nur noch am guten Wetter, dann wird das Fest einen Verlauf nehmen, wie man ihn schöner sich nicht denken kann. Glashütte. Aus Anlaß -er Wiederkehr -es 8. Juli, -es Tages -er Hochwasserkatastrophe, wir- morgen Sonntag, vormittags 9 Uhr, auch ln unserem Gotteshaus« eine Ge dächtnisfeier stattflnüen. Rehefeld-Zaunhaus. Der Milikärverein Aehefeld-Zaun- haus gedenkt am 22. d. M. seine Fahnenweihe zu begehen und hat aus diesem Anlaß Einladungen an die Bru-er vereine der näheren und weiteren Umgebung gesandt. Nassau i. E. In letzter Zeit sind leider wieder in unserem Orte verschiedene Einbrüche zu verzeichnen gewesen. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß wie-er Diebesgesindei aus -er benachbarten Tschecho-Slowakei am Werke ist. Es dürfte sich für die Bewohner der Grenzorte empfehlen, be sonders aufmerksam zu sein und vor allem auch mit der Ge wohnheit zu brechen, am Tage bei starker Feldbeschäftigung die Schlüssel zur Behausung an irgend eine >Äelle am Grundstücke zu legen. Gottleuba. Anläßlich der einjährigen Wiederkehr der Nacht zum 9. Juli, in der das östliche Erzgebirge, das Müg- litz- und Gottleubatal von der furchtbaren Unwetter- und Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurde und in der fast 150 Menschen dem rasenden Element zum Opfer fielen, finden in Gottleuba und in Bergießhübel am kommenden Sonntag feierliche Eedächtnisgottesdienste für die Opfer jener Schreckens nacht statt. Leipzig. Am 1. Juli 1928 waren im Stadtgebiet Leipzig insgesamt 13 201 Kraftfahrzeuge zum Verkehr auf öffent lichen Wegen zugelassen. Darunter befinden sich 1180 Klein krafträder, 3750 Großkrafträder, 5885 Personenkraftwagen, 2184 Lastkraftwagen, 21 Fahrzeuge der Feuerwehr, 37 Straßenreinigungsmaschinen und 144 Zugmaschinen. LerpM. Am Donnerstag gegen Mitternacht wurde in Leutzsch -er Arbeiter Kurt Schubert von -em Arbeiter Paul Ahlendorf im Streit niedergestochen. Der Schubert ist an den erlittenen Verletzungen gestorben. Der Ahlendorf wur-e festgenommen. Schubert soll den Ahlendorf im Verlauf von Auseinandersetzungen, die sich um ein Mädchen drehten, mit der Faust auf den Kopf geschlagen haben; später habe Schubert dann den Ahlendorf noch mit einem Gummiknüppel angegriffen und darauf erst habe Ahlendorf Las Messer ge zogen. Olbernhau. Auf einem Spaziergang nach dem Bären- bachtal gab ein aus Blumenau stammender Arbeiter auf seine Geliebte aus Eifersucht plötzlich mehrere Schüsse ab, an deren Folgen das Mädchen am nächsten Tage verstarb. Der Täter, -er sich später ganz verzweifelt gebärdete, wurde verhaftet. Er will nicht die Absicht gehabt haben, das Mäd chen zu töten. Chemnitz. In Lippersdorf wurde ein 10 jähriges Mädchen aus Chemnitz, das dort zur Erholung weilte, am Montag von einer Kreuzotter gebissen. Trotz der sofort vorgenom menen Operation ist das Kind am Donnerstag im Chemnitzer Krankenhaus, wohin man es noch am Montag abend ge bracht hatte, an den Folgen des Bisses gestorben. Chemnitz, 6. 7. Zwischen Neukirchen und Harthau mutzte am Hellen, lichten Nachmittag der von Stollberg nach Chem nitz fahrende Personenzug auf freier Strecke halten, weil ein 18 jähriger Geschirrführer mit seinem Wagen mitten aus dem Bahnübergang hielt. Der junge Bursche war so fest einge schlafen, daß er selbst durch die wiederholten gellenden War nungssignale -er Lokomotive nicht aufgeweckt werden konnte. Glücklicherweise gelang es dem Maschineführer, seinen Zug noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen, Loch dürfte das ge ruhsame Mittagsschläfchen auf dem Kutscherbock für Lie Schlafmütze noch ein ziemlich unangenehmes Nachspiel zeitigen. Crimmitschau. In der Planschmiese der städtischen Bade anlage im Sahnpark ertrank ein 9 jähriges Mädchen aus Rudelswalde, ohne daß jemand etwas davon bemerkte. Die Leiche wurde zufällig gefunden. Niederwiesa. In einer -er letzten Nächte wurde ein dreister Einbruch in die hiesige Güterkasse ausgeführt. Die noch nicht ermittelten Diebe brachen einen Wandgeldschrank aus der Wand, schleppten ihn in ein Kornfeld und schweiß ten ihn dort aus. Zwickau. Drei Knaben, die zusammen mit einem Hand wagen die Marienstraße entlang fuhren, vergnügten sich damit, in den Handwagen hinein- und herauszuspringen. Dabei sprang das vierjährige Söhnchen des Bauarbeiters Schmied von hier direkt vor ein Auto, das ihn überführ. Das Kind war auf der Stelle tot. Mller für morgen: Nachdruck verboten! An Stärke abnehmende Winde aus westlichen Richtungen. Allmählig Bewölkungsabnahme. Tagsüber stärkerer Tempe raturanstieg. Abnehmende Gewitterneigung, im übrigen nur noch anfangs leichte Niederschläge.