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ZrMßirgWr MksfreM Tage- und ümkblaü für die GerichtSamter und Stadträthe Grünham, Jshanngeorgenstadt^ Schwarzenberg, Wildenfels, Aue, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, NenMtel und Hwömtz. , ! / -7. - 7- - - - — -v 274. Sonntag, dm 2k. November. I s M.V Preis viertelsährlich 15 Ngr. — Jnseraten-Annahrfl« für die am-UbM crschemende Rümmer bt- BotMsttag« 1^ Uhx. „Dum Mrieöhtsf fa^t uns zießit!" (Zum Todtenfeste den 26. November. Hin zum Friedhof laßt uns zieh'n Und den stillen Ort betreten, Wo die Erdensorgen flieh'n— Und für uns're Todten beten, Di» an Gottes Vaterhcmd Gingen in ein beß'reS Land. Kühler Rasen, ernstes Moos Deckt die Asche uns'rer Lieben. Ruh'n sie auch im Erdenschooß Ist uns doch ihr Bild geblieben; Hier im heil'gen Todtenhain Steht es vor uns mild und rein. Und wir legen auf ihr Grab Blume«, die der Herbst gegeben — Sendeg einen Gruß hinab — Sprechen: Unser Erdenleben Ist ein kurzer süßer Traum, Wie ein schwaches Blatt am Baum. Alle die nach Kampf und Streit Nun in kühler Erde schlafen Und nach Sturm und Bangigkeit Nun erreicht den Friedenshafen, Alle ruh'n im engen Haus Bon des Lebens Mühen aus. Doch ihr Geist lebt ewig fort — Geister können ja nicht sterben — In dem wahren Heimathsort, Den wir Alle einst erwerben, Wenn un« Gottes Engel winkt Und der Leib in Asche finkt. Darum auf dem Friedhof hier Blicken traurig wir nach Oben Zu dem guten Vater Dir — Und das Herz fühlt sich gehoben, Da der Glaube tröstend spricht: „Todt sind deine. Todten nicht! Dort auS Osten glänzt ein Stern Hell und rein auf uns hernieder — Und sein Licht strahlt nah und fern In den Christenseelen wieder; — Hoffnung ist's, die uns erhebt, Wenn das Herz in Kummer bebt. Und so kehren wir zurück Von den Gräbern uns'rer Lieben; Heiter ist nun unser Blick, Denn im Herzen steht geschrieben: „Ew'ges kann nicht nntergeh'n Und — es giebt ein Wiedersehn! (6273) Bekanntma ch u n g. <6174) als als Herr Carl Wilhelm Gerlach, als Oe Krauße. Stadtverordnete; Herr- Friedrich Wilhelm Neitsch, Christian August Sältzer, „ Carl Hermann Krauße, AnSschußbürger gewählt worden. !" Herr Johannes Meyer, „ Johann Christian Drechsler, Herr Wilhelm Ernst Gehl, „ Carl Heinrich Schnüdelbach, Friedrich August Fankhänel, David Heinrich Espig, Friedrich Auguit Louis Bauer, Gei der heute Statt gehabten Ergänzungswahl sind Herr- Zur Anerkennung al« F a m i li en e r n ä h r c r im Sinne dcö Gesetze« über Erfüllung der Militärpflicht vom 1. September 1858 sind obrig keitliche, d. h. von dem zuständigen Königlichen Gerichtsamte oder Stadtrathe ausgestellte Zeugnisse erforderlich. Gemeinderäthliche oder ortsgerichtliche Atteste reichen nicht aus, selbst wenn dieselben vo» der Obrigkeit beglaubigt sein sollten. Annabcrg, den 23. November 1865. Königliche Amtshauptmannschaft. von Einsiedel. Ersatzmänner und Herr Christian Moritz Bortenreuter, „ August Louis Schorler, „ HanS Heinrich v. Elterlein, Carl Friedrich Hammer, Christian Ernst Epperlein, „ „ Wilhelm Gustav Frank, RathSwegen wird das Ergebniß dieser Wahlhandlung der hiesigen Einwohnerschaft bekannt gegeben. Lößnitz, am 21. November 1865. Der Rath der Stadt Lößnitz. Tagesgeschichte. Sachfen hat das Königreich Italien anerkannr, eben so Baiern, und Würtemberg wird hoffentlich mit der Anerkennung Ita liens diesen beiden deutschen Mittelstaaten bald nachfolgen. Wa« nun unser Königreich Sachsen anlangt, so ist es bekannt, daß Sachsen mit der Aner kennung Italien« zögerte, weil Sachsen der richtigen Ansicht lebte, diese An erkennung solle durch den deutschen Bund ausgesprochen werden. Allein Oesterreich will au« leicht begreiflichen Gründen bis auf diese Stunde von einer Aner kennung Italiens in seiner jetzigen Gestalt nichts wissen, mithin war es auch nicht wohl möglich, daß unter so bewandten Umstünden der deutsche Bund in nächster Zeit die Anerkennung Italien« aussprcchen werde. „Unterdessen" sagt.die Leipziger Zeitung über diesen Gegenstand, „wur den die Stimmen des sächsische» Gewerbe- und HaudelsstandeS, welche den Handelsvertrag mit Italien als eine Nothwendigkeit bezeichneten, immer dring licher und einmüthiger, und die Staatsregierung konnte, ohne ihre Pflichte» gegen das Land zu verletzen, diesen berechtigten Wünschen Befriedigung nicht länger versagen; sie konnte nicht länger Anstand nehmen, von dein ihr zu- stcheüden RÄHte, eine auswärtige Negierung anzuerkennen, Gebrauch zu machen und die politischen Bedenken, die sich der Anerkennung eines Reichs entgegen- stellten, dessen Bestrebungen für die außerdeutschen Besitzungen eine« Mitglie des des Deutschen Bundes nicht ohne Gefahr sind, der materiellen Wohlfahrt des eigenen Lande« zu opfern. Ueber diese eigenen Interessen konnten die H?- sondern Interessen Oesterreichs unmöglich gestellt werden. Oesterreich erntet nunmehr die Früchte derjenigen Politik, die e« in Italien seit fünf Jahren befolgt hat, und welche darin bestand, daß eS, ohne zu irgendwelcher Actkdn sich aufzuraffen, weder die Stipulationen des Züricher Friedens zut AMUH- rung zu bringen versuchte, noch auch zur Anerkennung des factischen Zustan des in Italien sich entschloß." Nachdem nun unser Sachsen -aS junge Königreich. Italien anerkannt hat, müssen wir mit aufrichtiger Genugthuung aussprechen, daß diese Anerkennug in unserem Königreiche um so freudiger und mit «m so größerem und , auf richtigerem Danke ausgenommen werden wird, al« «s ja allbekannt ist, wie gerade durch die Neugestaltung in Italien mehre ganz nahe Anverwandte un sere« hohen Königshauses ihrer Thron« und Länder verlustig gegangen sind. E« hat also in der That ein hoher Grad von edler Selbstverleugnung vvn