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Dresdner Nachrichten : 02.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-02
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.06.1881
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>>»» «II- -ssik tUr audt »gvrischcn NI. Mi- mlorlabic »lc F»ß- 'AuSstcht )»>» illei. Woche. >ibus am :o 'Bades, edeiitzer. '«r ü'tc» „nd >crc» 'Aio- ni. ^uich den iniaio n. der sich ans tc» )ic brstcn U. - irsch" itbr., n, gciun- lü angc- curbäder. st 'Bäder. >. Gclcil- iaviilons enen nnv giäitigcc wa> I >cr jnpiücn- pbäriichc Bläser, «er cl'»e kn »Iiistii, ^iksr. »man». ste». ts dcn- vros<s«v 1881. ft«»7 W» «» R»«5»ki,a»rrt« »«rrlkNÜ-Nch »«iiHvil«. durch Ür V.« z «», I7d War »Intelur Numm. I« Plae. «ust-,r 3KO00 Nur d>rRUckg°drrina'Iandlrr M»< nulcrtfte mach! Sch dir Rcdaclt» uiöa «r»indl,ch. 2n'«ralr«->nnodu>e aulwtrll: Ha««»»««» u. «»«>»» «»Ham- buig. Berlin. Wir».2c>»i>g.«>>l«l. «,««>«». granliun a. M. — «»». »«»« in Brilm. Lei»N». Wie». Hambura. granlinr« a M.. Mün chen. - Lau»« ä> «». instcaistlurt o M. - Bureaux d „An»aII»«n» »a»k ^.-U-«»»>l»>s»->>«>UI»I L »«. in Parcl. Hageölatt für Uolilik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. LS. ArMrsrmx. Nr.l, »rrU» «.ne»»«»« r N-chm » ll»> -n^r,»»»»ir. «°nnia,,d>»«t»a,»l»Ud,. S» Pkcillad, nur »n Wache«.,e,: >r. »lolc-r,«-,, Rr.»d>«».ch» »0hr. — Drr Rn»» einer eins,»>«»'» DellIt-i>e!oi>eiiäPi,'.ikin,eI»n»t die tjeilr^dO Pi»«- Eine «»ranüe tür da» »ächft- tä,i,e Erlchemen der Inlerat« wird mchi,e,eden- Iluiwäriige Annoncen« Luiirnse »an »n» »ndelannirn^llnre» und Perionen lnseriie» wir nur,,,en Prriiiumeraiid.-N.lilu«« durch vcieimarlen oder Poiieiniadiu»^ Acht Siide» Ionen IL Pige. ga> leroie lür die Monia,» Rummee Itz« »«cheinem iieilingedir PtiU» »eri« « PI»e. Tl uti; rrö < v lar Orvvaolisvuo und Binder in alloii Lommor-8tollon, «izz«««»- V »I»rNn»t, cmlstivütt das ero8»to Uuxor nu donledar dillih'ston I'ieiLon sr. Kvtxivr, 14 zUItmarltt >4, u I I2t. Lntorli«ruii«zvn naoti Llasü in kürrostor /oit. LodlslaooLvu in «Hon Urdssou und ttuititticton von dom billigstvQ bis 2U dom kbinston Oouro owplioldt das ^rössto Oagvr HV. FL«tLl4r. 14 4^Itn»LrIcht 14, I'art^rrc uvtl I. t^t.r^e. Xculiottvii. ^ u I'l»tn,,«»-I>iev«»nullt«»«» toiMnos b akriliLl) von d< n t»tlli^nlt»>» di» üu don f«1»«li«« (iattun^vn eini-loiiiou in r«t«'tl«« ^usivalil und uu den «t«utll»»i' tltlti^iel«« I ««!««» L O«n«inllIIvr» — >Vai8<!nIiLUddIia!,80 Ui («kokst, dom Usort,'plittr).^^^^ Rr. i »:r. , Witterung vom 1. Juni: Barometer nach Oöfar Bösvld, Walls,rage 15, lM'dS. «11t.) 764 MiU.. -eit aestrr«M,U. urialleu. Tbermonienogr. n. lUeauin.: 14 « W.. medr. I Temp. tjl/2 0 W.. höchste Temp. u'4> z " W. Ljt-Wind. .^euer, e')eu'ittcr. wolkig. vluvsiciitcn lär dcn 2. Juni: ZIeinlicl, heiler, ziemlich warm, trodcn, Mwiltcrrcdcn nicht auodcschlvsscn. Tonnerstag, 2. Juni. vermMuorllicher «cd.clcur iür PttlUlschkÄ r>'. Emil Biered i» Trcüdc» Kurz vor dem P fingst scsi hat die cvangclisdi lutherisdie lüandeö- Lnnode ihre Arbeiten beendet. Erst nach 5 fahren tritt das oberste Kirchenparlamcnt deü Landes wieder zusammen, ^iiemand wird dcn Geistlichen und Laien, welche die Smwde bilden, das Zeugnis! fleißiger Arbeit, gewissenhaften Strebend und besonnenen Maßhaltenü versagen. Vielmehr hat die Snnode recht ersleulidicr Weise die schlimmen Besorgnisse wie die überschwellenden ibossnungeii, die man ihr von links wie rechts entgegcntrug, gleichmäßig enttäuscht. Als bei den Wahlen nicht blos mehrere freisinnige Elemente, sondern auch Männer von bewährtem religiösen Sinne und von unleugbaren Verdiensten um die Kirche (z. B. der Fabrikant Methammer und der Landwirt!) v. Lchlschlägel) bei Seite geschoben wurden, „weil sic nicht schwarz genug waren", da jubelte die Lrthodoine aus, während die Befürchtung auftauchte, cs werbe ein Hauptschlag, sowohl gegen das sächsische Volksschulgescß, wie gegen das Rcichs- gcsctz über die Civilehe, beabsichtigt und man plane die Einführung einer straffen Kirchenzucht. Es kam aber nicht so schlimm. Bei vcr Trauordnung zwar drang nicht jene Ansicht durch, welche die Versagung der kirchlichen Trauung auf ein Minimum von Zällen beschränken wollte. Die Smiodc hat auch bezüglich der Sdiulgeseße sich gemüsstgt gesehen, dcn Wunsch nach Vermehrung der Aeligions- slundcn auszusprechcn, obwohl eines ihrer gläubigsten Mitglieder, ber Superintendent Anaker zugab, daß auch früher, wo die Zahl der Religionsstundcn größer war, der sittliche Erfolg nicht besser gewesen sei wie jetzt. Die Traiwrdnung war der wichtigste, das neue Gesangbuch der populärste Arbeitsfluss der Snnode. Mit sttrcht drangen viele Mitglieder auf das AuSmerzen einer großen Anzahl Lieder, so trefflich sie auch sonst sein mögen. Mit 7M Kirchen liedern ist wohl dem übergucllcndstcn Gcsangsbcdürsinß Genüge geschehen. Die Vorschläge, was wcgziilaffen i waS hcizubehallcn? gingen natürlich wett auseinander und zwar so sehr, daß unser Dresdner Superintendent Meier mit glücklichem Einfälle de» Eollegen zuries: die Snnode habe nunmehr dcn Text des neuen Gesangbuches genugsam geprüft, cs bliebe ilir kaum noch etwas Anderes übrig zu tbun, als nun alleLiedcr selbst zu singen. Bedauerlicher Weise bat sich die Snnode nicht dazu entschließen können, aus dem Augsburgischen Bekenntnis!, daS im Anhänge des Gesangbuches beigedruckt werben soll, die Verdammung Anbcisgläubiger wegzu- taffen. Diese Beseitigung anstößiger Stelle» wäre keine Revision ocS Textes unseres Kirchcnbekenntiiiffcs gewesen, wenigstens keine andere als die, daß man nur den I.Tbeil desselben nbdruckt. Sehr vorsichtig hat sich die Snnode zu der Eivilelie gestellt. Sie lehnte oen Antrag auf Beseitigung derselben ausdrücklich ab und hüllte ibre Abneigung in dichte Flocken von Baumwolle. Es erschien den Heißspornen der kirchlichen Reaktion offenbar nicht recht zeitgemäß, einen Vorstoß gegen die Civilehe zu probiren. Das Kirchenrcgimcnt, speziell der Kultusminister v. Gerber, ist von dem sittlichen Legen oer obligatorischen bürgerlichen Eheschließung so tics überzeugt, daß ein Versuch jener orthodoxen Haupticute auf unzweideutigen Widerstand von oben her gestoßen wäre. Dem vermittelnden Ver halten, der maßvollen Richtung, welche gegenüber dcn Zuständen in Preußen, den Kultusminister wie das Landcseonsistorium Sachsens auszcichnen, ist cs überhaupt wesentlich mit zu danken, daß oie Ultra's der Synode nicht die Rüstkammer ihrer mittelalterlichen Anschauungen aufschloffcn und somit der Smiodc einen ruhigen Verlauf und gedeihliche Förderung ihrer Arbeiten ermöglichlen. Daß die evangelische Snnode keine Stellung zur Fudensrage nahm, diese den Gedankenkreis und die materiellen Fittereffcn der Zeit genossen immer tiefer erfassende Angelegenheit auch nicht einmal leise streifte, könnte Wunder nehmen, ist aber nur zu loben. Denn die Fudensrage ist schon lange keine Glaubcnssrnge mcbr, es Hai ihrer Lösung vielmehr Nichts so sehr geschadet, als ihre Stempelung zu einer Religionsangelegenlicit. Sie ist noch mehr als eine Raffen-, sie ist eine materielle Existenzfrage der Bewohner des Vaterlandes und da hätte die Einmischung des Kirchenparlamentcs, oas Auspflanzcn deü Glaubcnspaniers, nur störend und verwirrend eingegriffen. So mögen denn die evangelischen Geistlichen, die aus vcr Snnode meist eines Sinnes waren, am Psingstsestc von den heimischen Kanzeln, erfüllt vom heiligen Geiste, in verschiedenen Zungen reden, wenn sic nur daS Evangelium der Liebe verkündige». Ein Ausfluß und eine Betbätigung dieser Religion der Liebe ist das UnfallvcrsicherungSgcsetz, dessen erster grundlegender Artikel mit großer Mehrheit vom Reichstage angenommen worden ist. Der Abg. Liebknecht ist doch nicht recht im Bilde, wenn er eS als ein Verdienst der Sozialdemokratie hinstcllt, daß in jenem Gesetze den Arbeitern eine Wohllbat erwiesen werden soll. Kein Kulturstaat bat sich der Pflicht der Fürsorge für seine Armen, Schwachen und Elenden entzogen. Längst, che von der Sozialdemokratie die Rede war, hat der Staat auf den verschiedensten Gebieten i» diesem Sinne Vorkehrungen getroffen. Via» kann sic ungenügend finden lund wir sind dieser Meinung), man kann auf ihre Pcrmchruug, Ausdehnung und bessere, gerechtere Durchführung dringen (und das thut jetzt Kanzler und Reichstag), aber der Gedanke, daß der Staat cinzutrctcn habe für die Hilfsbedürftigen, ist kein Sondercigcnthum oer Sozialdemokratie. Diese kann wohl durch ihre Agitationen die Reichen arm, nie wird cs ihr aber gelingen, die Armen reich zu machen. Me Vorspiegelungen in dieser Richtung sind Trug werk. die Volksstimmen zu gewinnen. Wenn Liebknecht den Grund gedanken des UnfallvcrsichcningSgcsctzes sozialistisch nannte, so ist dies kein ungeschicktes Manöver, den Acrgcr darüber zu verbergen, daß wirkliche Verbesserungen in der Lebenslage der Arbeiter durch die staatserbaltenden Kräfte und Parteien, nicht durch die staats- zerstörendcn i»S Leben gerufen werden. Man entwindet damit dcn Sozialdemokraten eine Agitationswaffe, die sic nur zu geschickt zu schwingen wisse». Ter varadoxc Ausruf Liebknecht s: „Nicht der Kanzler hat uns, wir haben ihn!" ist nur der Ausdnick des Ver drusses. Fhu anzuzieben hat die Sozialdemokratie nicht die Kraft, geschweige denn ihn scstzuhallen. Fmmcr haben die Konservativen betont: es sei zur Bekämpfung der Sozial demokratie nicht genug, Uittcrdrückungümaßregclu auszuführen, mau müsse auch berechtigte Verlangen der Arbeiterklasse durch positive Schöpfungen erfüllen. Eine solche, ei» Anfang dazu, ist das Unsallversicherungsgcsctz. Fst cs der Sozialdemo kratie wirklich Ernst mit ihren Worten von Arbciterbeglückung' so kann sie gar nichts Richtigeres thun, als cs ermöglichen, daß ein lebensfähiges, ausführbares Gesetz zu Stande kommt. Statt dessen wirft Liebknecht dem Fertigstellen des Gesetzes aller hand Steine in den Weg: er belastet den Entwurf mit soviel For derungen, daß er eben nicht realisirbar wird. Unter dem Anscheine: recht viel zu fordern, vereitelt er die Erreichung des wenigeren Guten. Ein bekannter Kunstgriff. Derselbe verfing jedoch nicht. Der Hauptkampf im Reichstage dreht sich darum, ob daS Reich oder die Einzelslaatcn einen Zuschuß zu der UusallversichciungS- kasse gewülne» sollen. Einen sehr beachlenswertbeu Vorschlag bring! in dieser Richtung daS Eciitrum, nämlich aus den bereiten Mitteln des Rcichütngsbnufonds, der jetzt etwas über 2!) Millionen M. be trägt, eine gewisse Summe zu nehmen und au die Einzclslaaten zur Befriedigung der Bedürfnisse, welche durch das Unfallversichc- rungsgesetz entstehen, zu vcrthcileu. Es wird dabei hcrvorgchobcn, daß während der Milliardeuzeit nichts für sozialpolitische Zwecke, und fast alles für das Militär verausgabt worden ist. Sehr be dauerlich ist die Abwesenheit des Kanzlers gerade jetzt a»S dem Reichstag. Fürst Bismarck leidet diesmal nicht an den Nerven, sondern ihn plagt eine Venenentzündung, die ernstlich ist. Tie Senatoren Frankreichs timen so, als wären sic die Männer, den Siegeslauf Gnmbetla's aufzuhalten. DasLislcnwahlgesetz ging nämlich in der Dcputirtcnkammer nnr darum durch, weil die Zahl der Deplttirten um M vermehrt wurde und jedes Departement für die nächste Wahlperiode soviel Dcpnlirte wählen sott, wie bisher. Diese Ucbergnngsbeslimmnng diente als Lockmittel für Diejcnigen- dic sonst fürchte» müßten, nicht wieder gewählt zu werden. Der Senat will Beides streichen; gelingt cs ilmi, so fällt das Gesetz dann in der Depiitirtenkammer durch und Gambctta sieht sein Lieblingoichiss noch im sichern Hasen scheitern. Voller Wulli schnaubt er ans seiner Zeitung heraus die vermessenen Senatoren an und, während er in Eabors noch davor warnte, dcn Senat abznichaffen, bedroht er ibn jetzt sofort mit dem Tode, falls er cü wagen sollte, ihm Opposition zu machen. Dieser Zug charaklcrisirt den Diktator. Feder Widerspruch gegen Um soll aufbören. Webe, wer ihm nicht gehorcht. Rochcforl giebt ihm aber folgende Pille zu kosten: „Die Senatoren, in deren Hand gegenwärtig daS Schicksal des dem Hohenpriester von Eabors Ibeueren Wablmodris liegt, können seine Bescheidenheit und Redlichkeit bcurtheile». Er bat seinen Namen an die Spitze von 30 Wahllisten gestellt, nachdem er batte ansposaune» lassen, daß dies nicht geschehen würde. So lange ihm für seinen Wahlmodns bange war, verbarg er sich hinter aller Welt; seitdem er seiner sicher ist, wird er prahlerisch und ennilch. Wenn daher Frankreich morgen in die Gewalt dieses frechen Menschen falle» sollte, >o wäre der Senat für unser Mißgeschick veranlivorllich. Heute ist der Eäsar noch deklassirt, es wird sich nun zeigen, ob man ilm lassiren wird." Ncucstr Telegramme der ..Tresvner Nackr."vom l.Imü. — Berlin. Reichst» g. Fn fortgesetzter Eiiizeldergtbung über tob U » sallgesctz spricht Bundeskomniissar v. Bötticher ciitichicben gegen Zulassung von PripaloerucherungSanttaiten. Dieselben arbeiteten, irlc er an der Hand langer Zahlenreihen nachweist, viel zu theiicr und böte» nicht die »ötvige Sicherheit, die man rem 'Arbeiter bieten müsse, wenn man die Zwangövcr- sichcrung wolle. Uebrigcns würde sich die llcbcrnahmc der Privatanstaltcii durch das Reich so wie so daid nöll'ig machen, da sic mit rer Rcichsvcrsichcrung nicht aus dlc Dauer konlurrlren tömitcn. Aul eine Konkurrenz mit Prioal- gcieuscha'tcii könne sich der BundeSrath nicht cinlassen. DaS Richtigste scl RcichSvcisicherung. Gegen LandesverstchcrungS- anstgltcn beständen mancherlei Bedenken, dock' werte dadurch das Prinziv der Regierungsvorlage nickst verletzt, staskcr ist -ür Prlvatvcrstcherniig; diese bcn Grünte, die gegen Rcichsvcr- sjcherung ivrächen, ggttcii auch iür vantcoverstchernna, »eiche Richter eigentlich auch nickst wolle. «Richter iriteripricht.i Er wolle eine noch größere Deccistraliiatlo». < Richter wideriprickst durch allerlei Gesten; Laökcr versucht vergeblich, leine Interpre tation der Rickster'schen Worte diesem einleuchtend zu machen,. Wlndtborst: Liebknecht s Rede lei ihm belehrend gewesen; sic crichwcrc ibm die Zustimmung sehr. 'Aber ans d.r weiteren AuS- blieniig terHastpfli.ist nach dem ForlschriklSaistragc komme man nicht mit der wünschcnswcribcn Raschheit, Promlstieli und Sicherheit an'ö Ziel. Plan dürie sich nickst gleist' »stk Veite» Füßen an! bcn socialen Bc'den stellen, wie tlcS durch Annahme der Rcichsverftchcruiig geschehe. Indem man sich innerhalb dev kleineren Krcttco halte »nb L iidesversichcrimgsaistiallcii be schließe. könne man cveist. leichter zurück. De» berechtigten Kern her Sozialdemokratie bade er immer anerkannt, aber aitt Republik, sozialen Staat und Atheismus könne er Bebel'» nickst folgen. ZwangSverftcherung erfordere Staatspcrsichcrmigsaiinastcn. Wer iür Privat-Verftcherniig sei, könne nie tür RcichS-Bersicherung stimmen. Daß letztere billiger lei, müsse doch erst nachgewlesen werden; biSbcr habe das Reich nur verschwendet. Er scbe gar nickst ein, warum man »im hier auf einmal ccistralisircn wolle, wo doch gar keine Ncsthwendigkcit dazu vorlicge. Für die Reichs - Anstalt stimme kein Ecntrumsmaiin. Er. Frcge: Die Einzclstaaten hätten bereit« Einrichtungen, mit denen die Arbetterversichernng verbunden werten könne, so z. B. Sachsen die BrankvcrlicherungSaiistalt. Dadurch werke eine ebenso bil lige als zweckmäßige Auskühlung gewäbrlcittct. Dcn sozialen und wlrthichastl eben Zwecke» dcd Gesetzes werde durch SlaatS- anstalten cbcnlo gut nstlvrochen. a!S durch eine Reichsanttalt. Aul diesem Gebiete wie aitt vielen anderen ftl reichSgcsetzlick e Regcluna und AuSiübrung durch die Einzelstaaten geboten. ES sei bedenklich, so große Fonds an einer Ecistralstclle zu gefährden. Angenommen werden schließlich L a n d c ö v er s i ch c r u ng S- A »statten. Für Reichtzversicherung stimmen nur Nallonal- liberale, Secessionisteii, Soziale und ein paar Konservative. Der Antrag Richter lmcbrcre LandeSvesircherungsanstalte» Innerhalb eines Bundesstaate«, event. Verwaltung der Aistiaste» durchSeldkt« pcrwallungövcrhändc». iür dcn außer Forischtstt und Secession noch das Eciitnim stimmt, wird inst >3» gegen lost St. abgelebtst. Der ganze tz 2a wirb mit Ist.', gegen IO«, Stimmen angenom men: dagegen die liberalen Fraktionen, Soziale unb einige Westen. Ein Antiag Kreutz und Genossen lnat.-ilberalj aus Vertretung der Pramicnzabicr «Arbeitgeber unb Arbeiter) bei den Verwaltungsstellen ftM. Nack, den Beschlüsse» der Kom- miisto» sollen die Tarne unb 'Bestimmungen über den Re- ieivciond durch RcichSgcjctz icstgestellt werten. Grad lEIiässer) dcaistra.st, da» ticic Feststellung durch LaiidcSgcictz crioiaen solle. Auch dieser Antrag fällt. Nach der Vorlage soll der Schaden ersatz erst nach st-, nach der Kommission schon »ach Lwöck'cnt- lichcr ErwerbSuistähigkcit eintrelen. Fortschritt u. Soziale bean tragen loiortigel. Eiiitr tt des Schadenersatzes nach dem Eintritt der Ern crbounsähigkcit. Evioldl: Durch eine Frist von stoccr 2 Wochen wurde» Ko-st«» Pioc. der von Unfällen betroffenen'Arbeiter von den Wirkungen des Gesetzes ausgeickstosicii. Der Zweck des Ge setzes würde io völlig vkl'clstt, der gegenwärtige durch taö Halt- pfftckstgeictz geschaffene Zustand mir veilchleclstert. Da der Arbeiter gerade in den ersten Wochen auch aus de» sststskasicn nlcksto ^erhalte, lalle er der öffentlichen Armcnvslcgc zur Last. Eine Abänderung des Hiilskaffcngcletzco i» dieser Richtung habe man ja auch für »ötlstg erklärt; aus die künstigc Regelung dieser schwierigen Materie könne man aber doch den 'Arbeiter nickst vertrösten. 'Bebel tritt mit Gereiztheit den Ev'oldt'ichcn AuSiübrungen bei. Durch tie Earrcnzzclt werde taö Gesetz nur umio uiiannehmbaier. Scrv.ics und Melbeck ivreeheu iürstwöck'igc Earrcnzzcit. Schließ lich dlcilst es bei Ist ragen. «I2«'> gegen Ist:', St.) Bei völliger ErwcrbSuwäbigkctt soll »ach der Vorlage die diente <)«>-, Vroc., nack' dem Anträge der Sozialen den vollen Arbeitsverdienst be tragen. Bebel wendet sich gegen die von der Kommission aitt- gcnommene Bestimmung: die Rente mindert sich ant die -Hälikc, wenn der Ulstall turck, grobes Verschulden tcS Verunglückten vcrnriackst wurde. DicKommlslionSiassung wird astcistbaibcn aceev- tlrt. Abgclchist werten endlich die sozialen Anträge aus höhere Normiruug der Wittwen- und Waiicnvcnsloncn, aus Pensions berechtigung der 'ölstttue, auch wen» die Ehe erst nack, dem Un- lall geschloffen wurde, und der unehelichen Kinder, sowie aus Errichtung vo» Schiedsgerichten zur Entichcitung über Strcilig- > kette» bezüglich der Höhe der zu gewährenden Renten. ! Berlin. Die Kommission iür dcn VolkSwirlbsch'ftSrcith Z'vrgch lick, mit 8 gegen «i Stimmen für Bewilligung aus. — Die Norddeutsche meldet: Der Rcichökgiistcr emvftng vorgestern bcn Bestick, dcS Fürsten Gortichgkoffö, General E.hanzvs und St. Vallicrd, und gestern den BesuchGöstck-cns und hatBtSmarck dcSbaib ungeachtet des leidende» Zuttandcö mit den hier durch reisenden Staatsmänner» die ln Aussicht genommene» Uwrr- rcdnngen gehabt. Wien. Der nächster Tage pubiicirte Ausweis enthält iür daS erste Ouartal u-bst ein Plus von lh- Millionen ln direkten und > Million in indirekten Stenern. Athen. Die Uebcrgabe der abgetretenen Gcblctc beginnt voraussichtlich am 2st. Juni. Berliner Börse. Die heutige Börte war nickst gerade flau, aber das Rcaliialionsbedürststß übern og, wodurch ein Nach- gcbcii der Eoursc veranlaßt wurde. Iedcistalls dal dicker Rück gang nlckstS II»natürliches. Schluß blieb schwach unb ge drückt. Kredit 8, llngarstchc 7Vi. Franzolen 5, Lombarden 3N> Bl. schlechter. Eisenbahnen meist niedriger; Dberlcl lelilche — IG. Galizier I Proe. Prioritäten lest. Banken meist bc- bauvtct; die leitenden schwächer, so Lisconkogeicilichalt um 3, Dcnlschc um I'» Vroc., Dresdner Bank alte l' >, Leipziger Diö- eonto I Proe. höher. Leipziger Ercdit dagegen - I' -. Fonds still, ircmdc abgcichwäclst. Bergwerke lener. Laura und Dort« munter je I Proe. höher. Industrien lest, tbctto etwas höher. Lokales und Sächsisches. — Die seitbcistgeil AmiSrichlcr Heinrich Löser zu Annabcrg, Fricbr. Wcitaucr zu Nossen, Victor Jahn ln Dlebatz und Hugo Rickstcr in Pstrna habe» den Titel und Rang OüeramtS« lichter erhalten. Ev.-Luth. LanbeSsvnoke. Gestern Vormittag laut ln Gegenwart ber in lVanerc-Iiois verpflichteten StaatS- ministcr Oe. v. Gerber, v. Rostitz-Wallwlk, Oe. v. Abcken und Frist, v. Kölineiip. sowie dcS LandeS-KoiiststoriaipräsibiumS der Schluß der :>. ordentlichen Laiibebstmodc statt. Zuvor ward die Eonstituirimg des ständigen Sviiodal-AuSickstlsseö und Wahl dcS Kammeri errn v. Zehmcn und dcS Eoniistorialrgthö vr. Lulhardt z» teste» Vorsttzendc» vom Präsidium ans pioklamirt. Hieraus ergriff Staatsminiffcr Oe v. Gerber daS Wort: Die Verhand lungen dicker Sunodc hätten iast alle Gebiete dcS kirchlichen Lebens berührt. Es möge daS. was beschlossen, iür die Kirche iegcnbringcnd werken. Er spreche sowohl den Lhiiotaimltgttc- tcrn wie insdciondere dem Präsidenten seine» Dank sür die warme Hingabe an die Sache der ev. Kirche aus. — Präsident b. Zcbmcii giebt zunächst eine gedrängt: liebersicht der erledigten Arbeiten, er wünscht, daß der kirchliche Sinn im Lande, der sich z» regen beginne, wie mg» an der steigenden Zabl der Eom- muniknnte» lebe, wachs-. Er danke den Vertretern der Regie rung iür Ihre Bctbcilig»ng und den Mitgliedern des Direktoriums iüi ihre rege Unterstützung. Eonstnorialrakh Or. K, hiick'üttcr spricht im Namen der Svnodalen seinen Dank dem Präsidenten aus lür die Bereitwilligkeit, mit der er dem Ritte der Zhnoke gciolgt und die Umsicht, mit der er sic geleitet; Piäs. b. Zcbmcn crwicdcrte dicie Ansprache mit einem Hock' aitt Sc. Mal. den König, in das die Versammlung lebbait ciiistlmtlikc, worauf > StaalSministcr Or.v. Gerber tic^vnodc Iür geschloffen erklärte, i Dann folgte noch in der evang. Hottlrchc ei» Gottesdienst, wo bei Or. Luthgrdt »uiGrunb des rerteSApostclgesth. 2.12 predigte. — Im Inlcratciitbciic deö heutigen 'Blattes sinket man die Haupt- und Nebcngewin »e der P lc r d c - L o t te ri e. - Vor dem Reichsgericht z» Leipzig. 3. Senat, kam gestern die Klage tcS preußischen Ministers Mavbach gegen die Redakteure der „Dresdner Nackst.". Or. E. Bieren unb DScar Köbicr, wegen Beleidigung zur IctzklnNanzlichcn Verhandlung. In einem 'Artikel uniereS 'Blattes, a>S denen Verkäster sich der Elftere bekannte, während der Letztere als damaliger verantwort licher Redakteur mit aittzukommcn batte, waren die aut den preußischen Liaatsclieiibabiicii Im vorigen Jahre ftck, in so er« schreckendem Maße bäinenden Unglückcställe zum Gegenstand einer Kritik gemackst. dabei die Eriparnißmaßregel» deö Herrn Minister Mavbach einer irelmülbigcn 'Besprechung unterzogen und war endlich vor dem Reichseisenbahnvroiekt energisch ge warnt worden, ErcehcnzMahdach glaubte sich dadurch beleidigt und wurde klagbar, jedoch crwlgte vor der 2. Kammer teS Dresdner Landgerichts die Freisprechung rer beiten Angeklagten. MW ci.Hi ? -j-z ' ^ » !.!''i z »j!MUÄ sWH 0 8 ) L
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