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Vsiglländisther Anzeiger. Amtsblatt für die Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. 8ieüenzigfler Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. Dieses Blatt erschelnl wöchentlich dreimal, und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher A b on ne me ntSpr e iS, auch bei Beziehung durch die Post, I Thlr. 10 Ngr. — Annoncen, Lie bis Mittags 12 Uhr eingehen, werden in die Tag» darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später eingehende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Ausnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene EorpuS-Zeile berechnet. Dienstag. AA. 22. Februar 1859. Ich weiß eincu König deS Sachsenlands, Den hatte die Gnade von oben Mit einem lebendigen Blüthenkranz Gar freundlich und lieblich umwoben. Der Kranz, der war seine Kinderschaar, Der Kranz entfaltete jedes Jahr Nur Heller die Blüthen, die reichen: Kein König halte desgleichen. Und in diesem Kranze vom eigenen Blut, Dem eigensten Reiche, dem kleinen, Da ließ dieser König nach Herz und Muth Die Liebe frei walten und scheinen. Der Vater lernt' in dem KindcrkreiS, Wie man zu GotteS Ehre und Preis Und deS Volkes Heil auf der Erve Ein Vater des Landes werde. Darum waren dun Volk die Kinder so werth; Und als auö der Heimath gezogen Die Töchter hinab nach dem südlichen Heerd, Sind treulich mit ihnen geflogen Wie weiße Tauben Gebet nuv Bitt: „Du treuer Gott, ach ziehe doch mit! Beleucht' in der Ferne die Pfade Der Kinder mit Deiner Gnade." * * Er leuchtete — doch mit anderem Schein Als wir in der Bitte verstanden. Mag noch so lieblich Italien sein, 's ist doch noch ein Eden vorhanden. Dorthin verklärte das Licht vom Licht, Das in dem Erdendunkel sich bricht, Der Einen den Pfad hier im Lande, Und Zweien am fernen Strande. — Ich weiß einen König deS Sachsenlands, Dem hat Gott in Jahr und in Wochen Aus seinem lebendigen Blüthenkranz Drei liebliche Blumen gebrochen. Wie der Frost in einer einzigen Nacht Zerknickt deS Lenzes herrliche Pracht, So der Krankheit glühende Flamme Tie Blumen vom edlen Stamme. Wohin nun, mein König, mit Deinem Schmerz? Wo ist doch ein Balsam zu finden? Hinauf und hinein in des Herren Herz'. Nur ec kann die Wunden verbinden. Die lautern Perlen aus Deiner Kron' Die strahlen so hell um seinen Thron Als Sterne, die ewiglich währen: Das trockne Dir Deine Zähren. Und hienieden will ja in Lieb' und Treu' Dein Volk Deine Schmerzen mit theilen, Und beten für Dich alle Tag' auf's Neu': ,,K)err, wollest die Wunden ihm heilen!" Denn was den Vater nur beugt und schlägt, Trifft auch die Kinder — es hebt und trägl Dein Volk an dem Schmerze, dem Deinen, Mein König, alö an dem seinen. (W. B. der Lpz- ZP) 2U. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, vn. Wernlig. Nach Anzeige des Landstallamtes werden für da» Jabr 18.',9 die Bcschälstatiomn in der Weise besetzt, und wird daS Aufbrennen der Zeichen bei den von den Landbeschälern abstammendcn Fohlen in der Weise Stall finden, wie Vieles die Anlage 8ul, (?) enthält. .-r-it.nf»,» Diese Bekanntmachung nebst Beilage ist in allen nach tz. 21 des Gesetzes über die Angelegenheiten der Presse vom 14. März 1851 gedachten mlandlichen Zc .) s zu veröffentlichen. Dresden, 7. Februar 1359.