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für Unterhaltung Mitredactem: mr». »i. Sonnabend, de» 20. Mrnar 1884. Anzetsent. »tes. »a« MMtt, rrschNnt, finden eine nfolqretche Ver-reümig, ^ Dresden, den 20. Februar. — Die zweite Kammer beendigte gestern die Berathung über das Ausgabebudget für das Departement der Finanzen. Die Bewilligungen erfolgten, bis auf einen Abstrich von 200 Thlr., allenthalben nach den Postulaten der Regierung, auch wurden außerdem für Herstellung neuer und Vervollständigung bereits bestehender Telegrophenlinien anstatt der ursprünglich pqstulirten 6500 Thlr. auf Antrag der Negierung zu diesem Zwecke 10 000 Thlr. bewilligt. — Mit der heutigen Vorstellung beschließt Herr Hofschau spieler Dawison vorläufig seine Thätigkeit lauf unserer königl wir hören, zum bis zum 30. olgenden Som- c den nächsten kr? Kunstreise, tväh Hofbühne. Der geschätzte Künstler wird, s Shakespeare-Feste Anfang April und vonj April noch ferner hier auftreten und dan mer paufiren und zur Erholung benutze Winter beabsichtigt Herr Dawison eine gr' rend er im folgenden Jahre ein festes Engagement an einer größeren Hofbühne anzunehmen gerenkt. — Das hiesige k Hofpostamt macht bekannt, daß, um den Bezug von Francomarken und Franeocouverts möglichst zu er leichtern, auf Anordnung der k Oberpostdirectipn, die Briefträ ger gngewiesen sind, den hiesigen Correspondeüten auf vorher gchxnde Bestellung bei der Postanstalt, was auch durch Einleg ung offener Bestellzettel in die Briefkästen geschehen kann, die bestellten Francomarken und Ara.ncocouverts bei ihren gewöhn lichen Bestellgängen und ohne Abforderung irgend einer weitern Gebühr zu überbringen Wie uns mitgetheilt wird, sind die zwischen dem hie sigen Spar- und Vorschußvereine und seinem frühere- Direktor, Herrn Schöne, seit länger«? Zeit obschwebenden Differenzen vor einigen Tagen vollständig geschlichtet und dadurch genanntem Vereine mancher noch zu erwartende Zinsenverlust und Kosten aufwand erspart worden. , — s. „Was du heute thun kannst, verschiebe nicht auf morgen!" das ist ein Weiser Spruch, dessen Nichtbrsolgung un serer Couzmun z, B. baare 400 Thlr. kostet. Bei Feststellung des vorigen Haushaltplanes wurden für verschiedene Pflaster- unstLasbeitett auf der großen Oberseergasse, der Breitestraße und einM THeil der Struvepraße ca. 5000 Thlr. ausgewogen. Die Ausführung der Arbeiten hat sich aber verzögert, bis das Pflasterungsmaterial theuer geworden ist. Heuer sollen nun vielgenannten Pflasterungen, für welche das Geld schon im vopgen Jahre bewilligt worden, ausgefühlt werden. Aber Heuer haben sich auch die Kosten um 4Y6 Thlr. vermehrt, welche nun gut oder Übel nachbetyilligt werden mußten. — Herr 0. Keferstein wird in seinem heutigcn dritten Vortrage den Frieden von Lüneville 1801 behandeln. — Gestern Vormittag halb 10 Uhr ist der Direktor Suhr mit seiner gesammten Gesellschaft von hier nach BreSlau abge reist. D r Extrazug, dessen er sich bediente, bestand aus einigen zwanzig Wagey. Vor Mister Zck wurde bekanntlich von der Polizei im Geschäft des Herrn Neuhof auf der Wilsdruffer Straße zur Nachtzeit einem Diebe aufgelauert, der dort die vergangenen Nächte zuvor Geldbeträge gestohlen, und sich mittelst fünf ver schiedener Nachschlüssel Eingang in das Geschäft verschafft hatte. Derselbe war der Mützenmacher Emmerich von hier, der deshalb später vom hiesigen k. Bezirksgericht eine 18monatliche Zucht hausstrafe zuerkannt erhielt. Vor seiner Ablieferung von hier nach Waldheim war er auf einige Tage, zur Besorgung einiger dringenden Angelegenheiten in seinem Hauswesen, gegen Hand- gelöbniß auf freien Fuß gesetzt worden. Alsbald^iachher er schien Wider Emmerich ein öffentlicher Steckbrief, aus dem man erfuhr» daß er die ihm gewordene Nachsicht gemißbraucht, sein Handgelöbniß gebrochen und die Flucht ergriffen habe. Gestern ist er, wie wir hören, hier verhaftet und an das Untersuchung--^ gericht wieder eingeliesert worden. Er soll sich in Picken oder Rußland, wohin er die Flucht ergriffen, nicht recht heimisch ge fühlt und deshalb freiwillig die Rückkehr in die Heimath getreten haben. , — Gestern früh war die Eisdecke von Leitwerk- abwärts nach Mitternacht abgegangen bei 7 Fuß Wasser. Eisdecke ober halb Leitmentz -och unverändert. Eisschutz zwischen Nieder grund und Rosewjtz voxfetzte Nacht zweimal zusammengerückt. Nachts 1 Uhr Stillstand. Wafferstand in Bodenbach (Tetf^ schen) 17 Fuß über Null- WafferwuichS von Abends 10 bis früh.1 Uhr 2 Fuß Riesa 12 Uhr 5 Ellen 9 Zoll; Strehljp, 10 Uhr 7 Elle». Wiederholte Bewegung im Schutzeise, Durch, bruch des Eisschutzes zu erwarten Anmerkung. Wir wolle» nicht hoffe», daß plötzlich 12—15 Grad Wärme eintreten, sonst müßte mau sich an das Jahr 1845 erinnern. Wafferstand in Dresden gestern Abend etwa- über Null. — Gestern Morgen übten einige Fleischer sofortige Justiz an ei»rr unständig gekleideten Frau, die sich an mehreren Ver kaufsstellen in t en „fremden Fleischbänken" einige Stücken Koch fleisch in aller Stille und ohne Geld gekauft hatte. Man er-«, wischte' die Diebin und es wurde ihr durch einige kräftige Hiebe und Knuffe begreiflich gemacht, daß man Fleisch nicht heimlich und umsonst wegnehmen dürfe, auch mußte sie das Gestohlene mit ihrem gerade ausreichenden Geldvorrath nachträglich prompt bezahlen. — Der in den sächsischen Provinzialstädten und auch in Dresden vpm letzten Sommertheater her bekannte Schauspieler Fritz Carlsen starb vor Kurzem zu Haiberstadt an der Schwind sucht. — Vorgestern Mitjag j12 Uhr traf über Berlin ein ver wundeter österreichischer Offizier mit seinem Diener hier ein. Derselbe wurde in einer der auf dem Leipzig-Dresdner Bahn hofe eingerichteten Krankenstuben untergebracht, reiste aber schon 41 Uhr? mittelst der böhnyfchen Bahn von hier wieder ab und in seine Heimath; Während seine- Aufenthaltes allhier wurde er v?» einer-voxnehme» Dame gespeist, von der es hieß, daß dieselbe d« Gemghlr» Sr.. Excellenz des Herrn Geh Raths» k. k. österreichischen außeryrdentlichen Gesandten und bevollmäch*