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«rs«. tägl. Mvrg. 7 «. Inserat« »rrd— dt« Xbend« «, So««t. bt»Mittag« ir A. an-»«»««» i» d« «rp»ditio»: JoharmtSalle» »ad MaisenhaNtstraße « Unterhaltung und Geschäftsverkehr. «itredaeteur: Theodor Drodlsch. «dom», vierteljährttch r« Rgr. d»t »nrntgeldl. Lieseru»- in« Hau«, »wrch di» k. Post vierteljährlich » «gr. Einzelne N»««ern 1 Rgr. Nr. 239. Dienstag den 27. August 1861. Dresde«, de« L7. August. nur durch ein Hoch, sondern auch durch eine Ansprache von dem — Der deutsche Juristentag hat begonnen auf dem Boden Rechtsanwalt Block aus Magdeburg geehrt, der den Wunsch au«> unsere» Daterlande«, in Dresden« Gebiet. Bi» gestern Mittag sprach, daß da», wa« di« Hänger gelungen, von den Vertretern waren circa 90V Vertreter de» Rechte« au» allen deutschen Län- de» Rechte« durch die That bezeugt werden möge.. bern hier angemeldet. Alle beseelt von einem Einbeitsgefühl, mit« zuwirken am deutschen R«cht»bau. Der Rechtlanwalt, der Richter, der Staatsanwalt und der RechtSlehrer, sie find vereinigt zür Wahrung eine« gemeinsamen Gute«, welcht« da« Recht ist und di« Augen ihre« Bolkr« blicken nach Dre«dru. E< war gestern in der Lhat eine erfreuliche Bewegung, al« di« gelehrten Herren sich mittelst Omnibu«, Droschken und Dampfschiff in der Abendstunde nach dem Lincke'schen Bad« verfügten, wo «ine feierliche Begrüßung ftattfand, zu denen außer rhetorischen Kräften auch der Gesang sein Schärflein beitrug. Die zwei zu diesem Zweck von Herrn Advokat Juliu« Kretzschmar verfaßten Gedichte, wovon da« erster« Herr A. Reichel, Liedermeister der Drrtdner Liedertafel, da« zweite Herr Direktor I. G. Müller in Musik gesetzt hatte, wurden von dem allgemeinen Sängerverein mit Unterstützung de« Mufikchore« der Brigade Kronprinz iu würdiger Weise vorgetragen. Der von Herrn Advocat Kretzschmar mit Feuer gesprochene Gruß möge hier folgen: Seid uns gegrüßt mit Hand und Mund Ihr, die Ihr kamt aus fernen Gauen, Ein freier deutscher Schüffenbund, Des Rechte« Tempel aufzubauen. Die Ihr in treuvereinter Kraft De« WeiSthums ächte Meisterschaft Bekundet zu des Volke« Frommen, — Euch jubeln laut wir zu: Willkommen! Und wa« Ihr sinnt und was Ihr lehrt, Zum Tuten muß es sich gestalten. E« wachen über uns'rem Heerd Dt« Frieden« heilige Gewalten. In Eurem Fleiß, in Eurem Rath Reift uns die Frucht der edlen That, Daß mit der Künste Spiel, dem schönen. Den Ernst de« Lebens wir versöhnen. Dem deutschen Spiegel, den Ihr gebt, Sehn wir ein hehre« Bild entstrahlen. Da« weithin leuchtend sich erhebt: Da« Volk mit seinen Idealen. Und endet sich die Taaesahrt Und zieht Ihr heimwärts, dann bewahrt In treuer Brust, den Ihr vernommen, Der frohen Sänger Ruf: Willkommen! Der Saal war sinnig mit de» Wappen der deutschen Bundes» staattn geschmückt, und der Sange-gruß ertönte während der po« Justizministerium gegeben«« Bewirthung. Die obengenann- ln» Lieder fanden großen Anklan- und die Sänger wurde» nicht — Am Sonntag feierte Herr Kanzleirath Karl August Zschille, deffrn Name al« pädagogischer Schriftsteller auch au ßerhalb Sachsen« bekannt ist, sein Lvjährigr« StaatSdiener-Ju- biläum. Nachdem bereit« am Morgen zahlreiche Beglückwüu- schuugSschreibm nebst finnigen Geschenken ringegangrn, traf vor mittag- au« Großenhain, der Vaterstadt Zschille'«, eine Depu tation ein und überbrachte ihm al« Beweis der Achtung und Anerkennung da« Diplom der Ehrenbürgerschast. Bald darauf erschien Herr Geh. Rath Lemaistrr, begleitet von dem Herrn Geh. Legationsrath Grünler und and««» Beamten de« Mini sterium«. Ersterer überreichte dem Jubilar im Namen Sr. Maj. de« König« da« Ritterkreuz de« Albrrchtorden« nebst einem Gra tulationsschreiben Sr. Erc. de« Herrn Staat-minister« Freih. v. Beust. Ebenso wurden Herrn Zschille ein kostbare«, höchst geschmackvoll gearbeitete« Schreibzeug und «ine Votivtafel, ein wahr,« Meisterstück der Kalligraphie, verehrt. Bei dem solennen Festmahle, da« Mittag« auf dem Linckr'schen Bade gehalten wurde und einen zahlreichen Krei« von Gönnern, Freunden und Verehrern um de» Jubilar versammelt hatte, eröffnet« die Reih« der Trinksprüche Herr Stadtrath Flath, indem derselbe in be geisterten Worten «in Hoch auf Sr. Maj. den König auSbrachte. Herr Oberbureauinspector Seyffert feierte den Jubilar, Leben, Wirken und Charakter deffelbrn schildernd, und Herr Bürger meister Neubert überreichte ihm Namen« de« Rathscollegium« rin Beglückwünschungsschreiben. Mit dem Vortragt von ernsten und heiteren Tafelliedern wechselnd, folgten nun noch zahlreiche Toaste, die theil« da« berufliche und gemeinnützige Wirken, theil« die pädagogischen Verdienste Herrn Zschille'« zum Gegen stand« hatten. Auch au« der Ferne waren Gäste (so au« Bu- disfin Herr Schuldirektor Seellger, au« Augsburg Herr v. B. Heindl) herbeigekommen, um Festgrüß« zu überbeingen. Boa sonstigen Auszeichnungen und Geschenken, dt« dem Jubilar ver« ehrt wurde«, seien noch erwähnt: eine Votivtafel, welche Lemi- »arlehrer Reinick« Namen« de« pädagogischen Verein« übergab; ein silberner Pokal von Freundeshand; desgleichen eine riefig« Schreibfeder, in welcher sich ein schöner Spazierstock ««geschlos sen befand, und ein Gedenkblatt nebst Lorbeerkranz, durch Leh rer Wille vom „Verein für'« Leben" überreicht. Gegen den Schluß der Tafel ergriff nun Herr Kanzleirath Zschille selbst da- Wirt und sprach unter tiefer Rührung seinen herzlichen Dank au« für die Beweise von Liebe und Achtung, welch« ihm an seinem Ehrentage so zahlreich zu Theil geworden. Di«