Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860418
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-18
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.04.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
n NN. — «. JapMA. Abonnementspreis: Ln »ovartklische — jede« Wochentag monatlich Ko Psg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4638.) Am Quartal erscheint für Abonnenten Zehresbuch (Keihnachtsbeigabe)». Anzeiger». Verlag: Alexander Wiede, Buchdruckeret, Chemnitz. Sächsischer M-kS-AmiM Sonntag, 18. April MV. JnsertionSpreiS: Kaum einer schmalen KorpuSzeile 1v Pfg.; — Reklame (Ispalnge Petitzeile) 30 Pfa. — BeiWiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifügen ne8Silben KorpuSschrift bilden ca. I Zeile). Annonceuannahme: nur bi- Bormittag. Expedition und Redaktion: Chemnitz, Thcaterstraße Nr. L. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Chemnitz. Fernsprechstell« Nr. 136. mit „Chemnitzer* Gtndt-Anzeiger". Miiilrr: „Tägliches Unterhaltungsblatt ' «xd humkistisch illustrirtu SMiezsblM „Lustiges Bilderbuchs Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Der Gutsbesitzer Herr Christian Friedrich Heil in WittgenSdorf brob sichtig», in dem unter Nr. 530 de- Flurbuch- für Wittgenidors gelegenen Grundstücke einen Ringziegelbreunofeo zu errichten. In Gemäßheit 8 " der Relchsgewerbeordnung vom 1. Juli 1883 wird die- mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf be- sondern PrivatrechlS-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Chemnitz, am 14. April 1888. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Telegraphische Stachrichten. Bom 16. April. Berlin. Die neuen Branntwein-Borlagen sollen dem Bn- aehwen nach nur für die norddeutsche Steuergemelvschast bestimmt sein. Eine derselbe« soll sich mehr dem Monopol nähern, andere auf durchaus anderem Prinzip« deiuheu; wahrscheinlich ist letztere die von der .Freisinnige» Zeitung" augeküudigte Consumsteuer mit 50 Mark pro Hektoliter. Sin« der Vorlagen wird als Eventualaulrag für den Fall der Ablehnung der Anderen eingebracht. De» Ertrag wird auf M—150 Millionen veranschlagt. Wien Die .Neue Freie Presse" meldet an- Belgrad, daß die Radikalen und Liberalen sich für die Wahlen vollständig einigten. Wien. Dem offiziösen .Fremdeublatt" zufolge stand die An Wesenheit de» Kaisers Franz Josef in München mit speciell baierischeu Angelegenheiten nicht ln Verbindung. Die Reise galt vielmehr lediglich dm Besuche der Erzherzogin Gisela und deren Familie. Athen. Die Kammer bewilligte die CadreSbildnng für 30 n««e Bataillone. Charleroi. Bei den Unterhandlungen wegen Wiederaufnahme der Arbeit in de« Kohlenwerken betheiligte sich der Bürgermeister als Vermittler zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern. Bisher hatten die Unterhandlungen kein Resultat. In Jmnet, Lodelinsart, Mar- chienneS und Gosselie» ist die Arbeit noch nicht wieder ausgenommen worden. Brüssel. Der Justizmivister brachte heute einen Gesetzentwurf ein über Bestrafung und Auffordernng zu Verbrechen und Vergehen, auch wen« letztere ohne beabsichtigten Erfolg bleiben, ferner «in« Vorlage wegen Revision des Gesetze» über den Gebrauch von Spreng stoffen, endlich einen Gesetzentwurf über die Befngniß znm Waffen- tragen. Der Finanzminister brachte eine Creditfordernug von 1 Mill. FraneS behufs Unterstützung der Industriellen ei«, deren Fabriken bei den letzten Unruhen niedergebrauut find. Das neue Kürfterrthitm Bulgarien. E» war eine abenteuerliche und tollkühne That, di« der junge Fürst von Bulgarien vor sieben Monaten in Scene setzte: die Ber einigung von Bulgarien und Qstrnmelien, die unter offener Verletzung emopäischer Verträge, aber mit großer Sicherheit und Energie erfolgte. Atzt, wo er erreicht hat, was damals kaum für möglich gehalten werde« konnte, schreibt die .Köln. Ztg.", können wir «S tingestehen, daß fast alle deutschen Männerherzeu im Stillen ihm volle» Glück und besten Erfolg wünschten. Aber wer mit Ruhe nnd Ueberlegnng d!« Lage betrachtete, mnßte sich gleichwohl sagen, daß Fürst Alexander «l» zu seiner Selbstrettnng «in« That der Verzweiflung ausftthrte, welche die größere Wahrscheinlichkeit de» Mißlingens in sich trug. Damals war offenkundig, daß der jung« Fürst schon bald nach seiner Thronbesteigung falsche Wege gewandelt war. Statt sich mit de« Sultan zu vereinigen, ließ er fich von Rußland leiten, zu seinem Schaden. Sehr spät, fast z« spät erkannte Fürst Alexander, welchen Irr weg er eivgeschlagrn hatte, und dann folgte noch eine lang« Zeit, che er fich z« dem Entschluss« aufraffte, sich von diesem Wege abzu wenden nnd mit der Vergangenheit zu brechen. Er ist dabei durch eine Reihe von seinem Willen unabhängiger Ereignisse auf das För derlichste unterstützt worden; selbst di« schlimmsten Streiche, di« gegen ihn und zu seinem Untergang versucht wurden, find ohne Schade» für ihn abgrprallt und zu seinen Gunsten ausgeschlagen. Bor Allem war dar Kaiserbüudniß einflußreich genug, einen großen Orientkrieg zu verhindern, bei dem Bulgarien leicht hätte vernichtet werden können. Waren die Großmächte auch wiederholt sehr uneinig in Einzelfrage«, in der Hauptsache, den Frieden zu erhalten, war die Mehrheit doch einig, und daß sie die- Resultat wenigsten» erreicht, kann über manche Blamage, welche da» europäische Lonrert in dem letzten halbe» Jahr erlitten, hinweglröste«. Bon besonderer Bedeutung war e», daß fich England entschieden ans die Seite der Friedenspartei stellte und durch sein entschiedenes Vorgehen Rußland'- übermäßige Ansprüche zurück- weisen half. Aber so günstig aqch alle Znstäud« zusammengewirkt haben, den Fürsten Alexander zum Siege und znm Erfolge zu verhelfen, die Thateu und Verdienste de» jugendliche« Helden sollen nicht verschleiert werden, der fich in dieser schweren Zeit de» Kämpfen» und des Ringen» gleich ausgezeichnet al» Krieger wie als Staatsmann bewährt hat. Nit voller Anerkennung muß e» gesagt werden, daß der Fürst fich von Anfang bi» zu Ende sowohl al- Feldherr wie als Diplomat seiner Aufgabe vollauf gewachsen bewiesen hat. Mit der größte« Hoch achtung «ud Bewunderung hat er die Welt erfüllt, »ährend seine Rebenbuhler unendlich klein zurückgekehrt find. Nie ist einem tapferen, siegreichen Feldherr» mit einem solchen Gewaltakt gewehrt worden, die redlichen Früchte seine» Sieges zu pflücken, wie eS vor Pirot ge schehen ist. Aber di« staatSmännische Klugheit und die Besonnenheit, die er diesem Eingriff gegenüber an den Tag legte, hat e» auch er-, möglicht, daß die Großmächte schließlich einstimmig ihm den that- sichliche« Vertragsbruch verzeihen und di« langersehnte Herstellung eine» Großbulgarien» anerkennen mußten. Die Vereinigung, wie sie jetzt die Zustimmung der Großmächte gesunden hat, ist freilich n«, eine vorlänfige «ud eine völkerrrchlliche Un geheuerlichkeit. Ein LehuSstaat und eine Provinz werden verschmolzen, ahne daß ihre staatsrechtliche Stellung geändert wird; der Fürst eine- Lander wird al» solcher, aber nur auf vorerst fünf Jahre» zum gleichzeitigen Statthalter einer Provinz ernannt, und nenerdingS wache« fich sogar Bestrebungen geltend, diese beiden Gebiet« wiederum durch hohe Zollschranken von einander zu trennen. Gleichwohl glauben wir, daß alle diese Fragen fich in Zulnust, wenn anch schwer, so schließlich mit gutem Erfolge lösen werden. Bor Alle» ist Mich klar, daß die russischen Panslavisten di« Niederlage» die sie in vulgarie» erlitte« haben, nicht vergessen, sonder Alle» anfbieten werde», >kn Fürste« zu stürzen. Schon jetzt treffru Nachrichten ein» daß sie bereit» munter bei ihrer Minirarbeit find. Aber sie dürsten fich doch in der Beurtheilung der bulgarischen und rumelischen Bevölkerung irren. Di« Bevölkerung hat erfahren, daß sie einen Man» zu« Herrscher hat, ans den sie fich in der Stunde der Gefahr fest ver lassen kann, und die großen Berdirnste de» Fürsten Alexander, ihres tapferen Waffengrfährteu, werden sobald nicht z« verdunkeln sei». Für uu» aber, die wir mit steigender Anerkennung bei den endlosen diplomatischen Verhandlungen das staatSmännische Geschick des jungen deutschen Fürsten verfolgt haben, für nuS steht auch die Ueberzenguug fest, daß e» ihm in schwerer, rastloser Thätigkeit, in enger Verbindung m»t der Türkei gelingen wird, sein Land, da» neue Fürsteuthum Bnlgarttn-Rnmelieu, mehr und mehr z« heben, ihm Achtung zu verschaffen. Politische Rundschau. Chemnitz, den 17. April. Deutsches Reich. Nach Ostern soll dem Reichstage auch noch da, Gesetz, betr. die Fürsorge für die Hinterbliebene» von Offiziere« und Militärbeamten, abermals vorgelegt werden. Bisher ist dasselbe an der Frag« der BeitragSleistuug der Offizier« gescheitert. — Di« dritte Verurthellnug in den Diätenproceffen I Der II. Civilseuat de» Kammergericht» in Berlin hat am Freitag de« früheren freifinnigen ReichStagSabg,ordnete« Langhoff zur HerauSzahlnng von 1500 Mark empfangener Parteidtäteu an de« FiSkuS verurtheilt. Da» Gericht nah« an, daß § 32 der Verfassung ein absolute- Verbot der Annahme von Diäten, ganz gleich ob au» Staats- oder Privat mitteln, enthalt«. „ — Wie die »Voss. Ztg." bestimmt behauptet, werden dem Reichstage zwei verschiedene Brauntweiustenergesetzeutwürf« zngrheu, »zur Auswahl". Der Reichstag kann also nehmen, wa» Ihm beliebt. — Di« deutsche Industrie verschafft sich immer mehr Geltung im Auslande. So find bei der däaunten Ar«erlieferanten>Firma Mohr u. Speyer in Berlin von d.r griechische« Regierung 80,000 cömplrt« Uniformen nach preußischem Muster bestellt worden. Für promptes Zahle« ist di« uöthig« Sicherheit gegeben. Frankreich. Die Deputirtenkammer hat den Gesetzentwurf über die Bestrafung der Spionage genehmigt. — Heute soll der Vertrag über die Abgrenzung der deutschen nnd französischen Toloniee« in Westafrika berathen werden. — Aus Anlaß der Vorgänge in Laeombe richten die Autirepublikaner fortgesetzt di« heftigsten Angriffe gegen die Regierung, und namentlich der TnltuSminist« Goblet kommt schlecht fort. — Der Ministerpräsident Freyciuet soll zu einigen Zn- geständnisseu an dir katholische Kirche bereit sein. Italien. Dem König Hnmbert ist e», wie aus Rom gemeldet wird, sehr schwer geworden, seine Zustimmung znr Auflösung der Kammern zu geben. Er hat erst dringenden Vorstellungen de» Ministers Depreti» «achgegebe». — Lin bei Pavia auSgebrocheuer Arbeiterstreik ist jetzt ohne alle Ruhestörungen beendet. — Die Eholera ist von Brindisi nach Monopol! verschleppt worden, woselbst mehrere Erkrankungen «ud ein Todesfall vorgekommen find. Ein Hilfskomitee ist gebildet. Sollte di« Krankheit einen epidemischen Charakter an- uehmen, so wird Brindisi abgesperrt werden. Belgien. König Leopold von Belgien interessirt fich jetzt Persönlich für die Einführung der allgemeinen Militärpflicht. Eine Commission ist auf seinen Wunsch znr Prüfung dieser Frage nieder- gesetzt. — Im Bassin von Charleroi wächst infolge des zunehmenden Streikes der Kohlenarbeiter die Gährung. Die militärische Bewachung aller arbeitenden Werk« durch Cavalleriepatrouillen ist angeorduet. In der Brüsseler Arbeitervorstadt Molenbeek streiken di« Maschinenbauer. England. Gladstone bleibt bei seine» irischen Plänen stehen, obgleich die gemäßigten Liberalen von ihm abgefallen find und fich mit dem Konservativen verbunden haben, «m zusammen mit diesen gegen eine irisch« Regierung zu protestiren. Gladstone will mit den irischen Gesetzen stehe« oder fallen l Znm Letztere« kann er leicht genug kommen, und fast alle Blätter prophezeien fortgesetzt seinen Sturz. — Bei dem neuen Budget hat fich Gladstone wieder al- di« bekannte Finanzgröße gezeigt, di« er wirklich anch ist. Der letzt« Etat weist ei« ziemlich bedeutendes Defizit auf, der jetzt vorgelegte ist fast glatt. Die Finanzkunstsertigkeit ist «S auch, welche Gladstone hält, sonst wäre er als Minister längst unmöglich. Rußland. Di« russische Regierung zieht die Steuerschraube wieder einmal an. Die Zölle auf Soda, Alaun, Kupfervitriol sollen erhöht, «en« Zölle ans Thonsabrikate, Wolle und Haare eingesührt werden. — Der deutsch« Botschafter von Schweinitz hat eine Urlaubs reife nach Berlin angetrete». — Neber die Lage in Petersburg wird der »Köln. Ztg." geschrieben: Anläßlich der regeren Thätigkeit, welche die Nihilisten jetzt gelegentlich der Kaiserreise entfalte», Snßerte fich kürzlich ein mit de» Verhältnissen vertrauter höherer Beaukter in ziemlich düsterer Weise. Die Zahl der Nihilisten soll durchaus nicht abgenommen habe», im Gegentheil scheint sogar eine bedeutende Ver- mehruug eingetrete» z« sein. Dagegen fehlt e» ihnen zu ihrer ver brecherischen Thätigkeit an Geld. Auch nimmt die Bewegung jetzt einen anderen Charakter au, als früher. Während bisher der Nihilis- mn» zumeist di« gebildeten Claffe« durchseuchte und besonder» Studenten, Osfieiere, Techniker und jnnge Leute mit Gymnafialbilduug hrimsnchte, ist derselbe jetzt im Inner« Rnßland» mehr in das niedere Volk, di« kleinen Handwerker nnd die Arbeiter übergegange«. Die Lehren der nihilistischen Wühler haben reiche Frücht« getragen; kam ihnen doch auch di« allgemeine Lage de» Reiche» z« gute. In vielen Gegenden im Inner« des Reiche» soll da» Elend jeder Beschreibung spotten, allgemeine Arbeitslosigkeit herrsche« und Hungertyphus ei« häufiger Gast sein. In de« Ministerien liebt wa» e» nicht, wen« die Gouverneure die Zustände in zn düstere», wen» auch Wahrheit», getreuen Farben schildern, und zieht e» vor, fich einer behaglichen Selbsttäuschung hinzugebe». Spanier». Die Königin Christine hat den wegen seine» un- ehrerbietigen BerhalteuS zu 8 Jahren Gefängniß verurtheilt«» Herzog von Sevilla begnadigen wollen, aber der Ministerrath hat fich da- gegen ausgesprochen und fich für ein« Berbannnng de» Herzog» nach den balrartsche» Inseln tntschiedeu. Orient. Griechenland wird jetzt energischer auf den Leib ge gange« werden, wenn sein« Reglerung nicht bald bestimmt äußert, ob sie abrüsten will oder nicht. An» Konsiautinopel wird nämlich gemeldet, daß fich ans dir letzt« Not« der Pforte die meiste« Regierungen damit einverstanden erklärt haben, daß energische Schritt, nnternomw.« werden, um dem gegenwärtigen Zustand ein Ende zn machen. Sächsisches. — Dresden, 16. April. Bon der Marienbrücke au» sprang gestern Abend eine 23 Jahre alt« Frau in selbstmörderischer Abficht in di« Elbe. Anf Hülferufe eine» Augenzeuge« eilten Schiffer in einem Kahne herbei «ud ihnen gelang dl« Rettung der Unglück- llchen, welche, da sie alsbald in eine tiefe Ohnmacht fiel, in da» Stadtkrankenhan» gebracht wurde. — AuS der Wohnung einer irr der Wielaudstraße wohnenden bejahrte» Dam« find verfloffeue Nacht 22,632 Mark gestohlen worden. Die Summe bestand au» 500- und lOO Markschelurn, zn« Theil anch an» Doppelkrone». Der Dieb ist heute Mittag ermittelt und festgrnommeo worden. — Die grundlegenden Borarbeite« für die internationale Gartenbauaus stellung im Mai 1887 find jetzt in der Hauptsache beendet. Auf dem AnSstellnugsplatze im Großen Garten find die Wegranlagen im verdereu Theil, ebenso dir Erdarbeiten und die Teichanlage bereit» fertiggestellt. Ein halbe» Hundert ArbeitSftauen ist augenblicklich mit der Planiruug und Besäung der großen Raseuslächkn beschäftigt. Die Bauten, Hauptgebäude, Pflauzeuhalle«, Samenhäuser, Pavillon» u. s. w., werden im kommenden Herbst vergeben, im Lauf« de- Wlnter» vorbereitet und in, zeitigen Frühjahr dann ausgeführt. Die SpeeialauSschüffe entwickeln fortgesetzt «ine rege Thätigkeit, um jeder an seinem Theil« zum Gelingen des großen Werkes nach Kräften beizntragen. — Löbau. Ein in der Nacht zum Mittwoch niedergegangen« Wolkenbruch hat in de» hiesigen Gegend ziemlichen Schaden veran laßt. In Löbau und Mtlöba» standen viele Häuser im Wasser, welche» fich indessen bald verlief. Dagegen hat die Hochfluth aber verschiedenen Gewerbtreibende« Schade« verursacht, da einigen Gerber« beträchtliche Mafien Felle weggeschwommru find und in den im Löbauthale gelegenen Fabriken die Parterreräume unter Wasser standen. — Meißen, 16. April. Bestem Nachmittag wurden der Holzhäudler nnd Bauunternehmer Jnliu» Kirsten nnd der Handarbeiter Zieger, im Alter von über 50 und 60 Jahren, an der Noffener Straß« von einer hereinbrecheuden Lehmwand verschüttet, so daß sie nur als Leichen hervorgeholt werden konnten. Der Bat« de» ver schütteten Ziege» fand vor ungefähr 40 Jahren an derselben Stell« und auf gleiche Weis« in Gemeinschaft mit dem Handarbeiter Rose seinen Tod. — Da» diesmalige Oedera«er Wocheublatt erschien mit dem Datum de» Freitag anstatt de» Sonnabend und zwar anläßlich der Feier de» 50jährigen Bestehen» desselben, üb« die wir bereit» berichtet haben, in festlich« Ausstattung. stuä. Leipzig, 16. April. Wie ich Ihnen -«eit- schrieb, wird hi« der Name des OfficierS, der im Duell Herr» Stham« die Wunde beibrachte, welcher derselbe am Montag erlege« ist, allgemein genannt. Nachdem ich ihn jetzt anch in auswärtigen Blättern ge lesen, nehme ich keinen Anstand mehr, Ihnen denselben «itzutheilen. ES soll ein hiesiger Garnison angehörig« Premierleutnant Namen» von Moeller sein. Nachdem He« Sthamrr nun bestattet ist, beginnt die Aufregung, di« der Fall veranlaßt hatte, allmählich wieder fich zu legen. — Riesa. Ein recht bedauerlich« Unglücksfall «eignete fich am Montag aus Bahnhof JaksbSthal. Bahnvorsteh« Lind« dort wurde beim RaNgiren eine» Güterzuge» überfahren. Der Tod de» Verunglückten trat sofort ein. — Wechselburg, 16. April. Heute früh ist in Altzschillen der Leichnam eine- anscheinend zwanzigjährigen Mädchen» äuge- schwömmen und von der OrtSbehörde vorläufig geborgen worden. Da fich au dem Kopfe der Leichnam» mehrere nicht unbedeutende Wunden befinden, ist ein Verbrechen nicht ausgeschlossen, worüber die Unter suchung wohl nähere Aufklärung bringen wird. — Im ober« Erzgebirge, wo e» seit dem Sonnabend wiederholt geschneit und geregnet hat, find gegenwärtig alle Gebirgs bäche sehr bedeutend angeschwolleu, und da da» Erdreich nach Ab nahme de» Froste» durchlässig geworden ist, so trete« seit Anfang dieser Woche die Wässer vielfach in die Keller. Die Feldarbeiten konnte» fast noch nirgend» in Angriff genommen «erden, da die Ackerkrume zu viel Feuchtigkeit enthält. — Zwickau. An der unter dem Borfitz de» Kreishauptmann» Freiherr» von Hausen am 7. d. M. hiei abgehalteuen Sitzung de» Kreisau-schnsseS nahmen von den Mitgliedern de» letzteren, daruni« Oberbürgermeister vr. Andrä aus Chemnitz, von Seiten der KrelS- hauptmanuschaft aber al» Referenten zwei RegierungSräth«, sowie ein RegiernngSaffeffor Theil. Nach Uebergaug zur Tagesordnung wurde zu Punkt 1 «ud 3 derselben beschlossen, da» von dem Stadt rath, zu EhreufriederSdorf vorgelegtr uene «ulagenregulativ mit den dagegen gezogenen Erinnerungen znr Abänderung zurückzugeben, da von demselben eingereichte Schankgewerbesteurrregulativ aber unter der LorauSsrtzung der Erledigung einig« Erinnerungen zu genehmigen. Zu Punkt 6 wnrde der RecurS rr. Schulze'» und Gen. in Chemnitz wegen Entrichtung von BesitzverändernugSabgaben, insoweit solche in die Stadt- nnd Armenkasse fließen, verworfen, insoweit solche aber zum geistliche« Gemeinkosten zu entrichten find, die dieSfallfige Ent schließung dem evang. lutherischen LandrSconsistorinm Vorbehalten. Ferner wnrde z» Punkt 8 zu Nebernahme ein« bleibenden Verbind lichkeit auf die Gtadtgemrinde Limbach durch Annahme ein« Schenk ung gemäß § 135 o. gvt. Z 132 der Rev. St.-Ordg. Genehmigung ertheilt. Nachdem sodann d« KreiSaulschuß noch in Betreff eines RecnrseS rc. Nenmeirr» in Chemnitz vegeu Verweigerung de» Schank- concesfio« gehört worden, wurde die Sitzung Nachmittag 3 Uhr ge schloffen. — Die Jahrhunderte alt« Lohgerber-Innung hierselbst hat sich nenerdingS auf Grund de» jetzigen JnunngSg,setze» neu ronstitnirt und ihren seitherigen Obermeister, Herr» Friedrich Raabe son., wiederum für da» Amt de» JunuugSvorfitzeude« gewählt. — Noßwitz bei Elsterberg. Am 5. April hat fich der Weber nnd Häusler Rahmig von hier von seiner Familie «utsernt, ohne bi» heute zurückgekehrt zu sein; anch ist über den Berbleib desselben «och nicht» Sich««» zu «mittel« gewesen. IV—. Bärenwal de, 15. April. Heute Nachmittag wurde an d« Grenze zwischen Rothenkirchen und Bärenwalde da» Pferd der Kilchberg« Landpost scheu. Der Kätscher »ud drei Paffagiere wurden an» dem Wagen geschleudert. Der Wagen mit de« Pferd stürzte in den Straßengraben. Der Wagen ward nnbranchbar. Der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite