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Eibenstocker Tageblatt : 06.10.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426616677-194410062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426616677-19441006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426616677-19441006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Eibenstocker Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-10
- Tag 1944-10-06
-
Monat
1944-10
-
Jahr
1944
- Titel
- Eibenstocker Tageblatt : 06.10.1944
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Eibenstocker Tageblatt (vir 31. Kugust 1920 „Kmtr- und 5lnzeigeblatt".) Anzeiger sür den Ümtrgerichtrbezirk Eibenstock und besten Umgebung «1. J«tz«g«»^ 'M - > ! > >--- ^-.77—s- «^888 s«n,s»»»ch« M. »1», Freitag, den 6. Oktober P»stiche«»nto Leipzig Nr. zs«k7. IN44 Die den Ge- von Not nichts anderes als eine bis ins einzelne gehende Fabritspionage. Nicht in einem Fall hat die von Roosevelt eingesetzte Organi- sation die italienische Wirtschaft wieder angekurbelt und damit ver italienischen Bevölkerung Arbeitsmöglichkeiten gegeben. Statt die Not zu steuern, wurde sie durch sie „UNRRA' ins Userlose gesteigert. Der Hungertod von Zehntausenden von Italienern war der einzige „Erfolg' des Wirkens dieser Roose» oelt-Gründung zur Demonstrierung des Geistes deS „amerika nischen Jahrhunderts'. Die „Reue Zürcher Zeitung' hob diese Tatsache dieser Tage mit der Feststellung hervor, dah von dem ursprünglich herausgestelften idealistischen Programm nichts Ergebnis -er Woche Jetzt geht es um ganz DeuMlan- Die Zeit des zwecklosen Disputierens über das Für und Wider dieser oder jener Maßnahme, dieser oder jener KriegS- erscheinung ist vorbei. Jetzt sind unsere Feinde mit ihrem zahlenmäßigen Uebergewicht an Menschen und Material an unseren Grenzen in Ost und West ausmarschiert. Wenn sie ihre wettaesteckten operativen Ziele hätten erreichen können, dann hausten sie heute schon rechts des Rheins und links der Weichsel. Bor allem die Anglo-Amerikaner waren sich ihrer Sache schon so sicher, daß hinter ihren Truppen bereits alle jene Organisationen ausmarschierten, die für die Ausbeutung d«S Landes und für die Versklavung der Bevölkerung dieser eroberten Gebiete aufgezogen worden sind, in der Mehrzahl Juden und Judengenossen, die wie in Italien ihre Kriegs träume zu verwirklichen hofften. Mit dem Abstoppen ihres militärischen Vormarsches durch unsere fanatisch kämpfenden Divisionen hat die Westschlacht zunächst ein neues Gesicht er halten, sie hat sich aus dem Bewegungs- zu einem Stellungs krieg mit örtlichen Angriffsoperationen entwickelt, in dem immer mehr der deutsche Offensivgeist sich durchsetzt. Wir sind uns darüber klar, daß damit die Endentwicklung der Schlacht im Westen noch nicht erreicht worden ist. Bereitstellungen neuer starker Kampfeinheiten auf feindlicher Seite deuten viel mehr auf einen neuen Offensivplan des Feindes, der sich zu nächst im Nord- und Südabschnitt der Westfront auswirken dürfte. Wir stehen also vor neuen, schweren Kämpfen im Westen wie im Osten, wo die Bolschewisten durch de« rumänischen und den bulgarischen Verrat nicht zu unterschätzende neue operative Möglichkeiten zu strategischen Entwicklungen gegen die deutsche Südflanke in die Hand bekommen haben. DaS Wort des Gauleiters von Köln-Aachen, GrohS, daß „eS jetzt nicht nur um den Rhein, sondern um ganz Deutschland geht' ist also die Feststellung einer Realität, die uns alle angeht. Diese Feststellung aber dürfen wir nicht lediglich zur Kenntnis nehmen, sondern müssen daraus die notwendigen Folgerungen ziehen. Wir wissen, daß weder unsere politische noch unsere militärische Führung sich von dieser Entwicklung überraschen ließ. Ihre Maßnahmen sind seit langem vorbereitet und bereits in der Durchführung. Sie haben jeden einzelnen erfaßt, den einen rufen sie zur Truppe, den anderen zu dem Arbeitsplatz, wo er seine Kraft und seinen Willen für den Sieg einzusetzen in der Lage ist. Reichsminister Dr. Goebbels hat in seiner Rede vor Männern und Frauen aus Rüstungsbetrieben in einer Stadt im Westen darauf hin gewiesen, daß die ersten positiven Wirkungen unseres totalen Kriegseinsatzes im Westen wie im Osten bereits sichtbar wür den. Damit allein aber ist die Krise noch nicht gemeistert Unser« Gegner wissen genau so gut wie wir. daß von dem AuSgang der jetzt neu anlaufenden Großschlachten an unseren Ost- und Westarenzen der Ausgang dieses Krieges schlechthin wesentlich abhangen wird. DaS spornt sie zu gewaltigen An strengungen an ES ist für unS heiligste nationale Pflicht, die Anstrengungen des Feinde- um ein Vielfaches zu übertreffen. Denn jetzt geht es um ganz Deutschland. Mit einem etwaigen S»eg unserer Feinde würden der Judenplan Morgenthaus und dir Ausrottungspolitik Stalins Deutschland in ein ein- zigeS großes Ruinen- und Leichenfeld verwandeln. Das alles muß uns vor Augen stehen, wenn an uns härtere Anforde- rungen herantreten. Mit unseren Herzen und Händen, mit unserem Kämpfen und Arbeiten entscheiden wir die Zukunft, d. h. daS Leben oder den Untergang Deutschlands! Vas „amerikanische 3ahrhua-erl" Mit dem Pacht- und Leihgesetz leitete Roosevelt daS große Kriegsaeschäft deS jüdischen Großkapitals als Auftakt zum „amerikanischen Jahrhundert' ein. Nach dem behaupteten Sinn dieses Gesetzes sollte verbündeten und befreundeten Völkern der USA durch Hergabe von amerikanischen Leih- aeldern und Sachlieferungen über finanzielle und wirtschaft liche Schwierigkeiten hinweggeholfen werden, die sich aus den Kriegswirren entwickelten. In Wirklichkeit verfolgte der USA- Präsident den doppelten Zweck, die Vereinigten Staaten aus Umwegen in den Krieg hineinzusteuern und damit neue Ge winnquellen für daS internationale Weltkapijal zu erschließen. Inzwischen haben alle Völker, die von diesem „großzügigen' Hilfsangebot Roosevelts Gebrauch gemacht haben, erfahren müssen, daß sie sich damit einem Erpresserkonsortium in die Hände gaben, das die Leih- und Pachtschuldner im Nicht- zahlungsfall in finanzielle und damit politische Abhängigkeit Washingtons zwingt. DaS Pacht- und Leihgesetz Roosevelts «'.thüllt sich je länger je deutlicher als der Anbruch deS „ameri- konischen Jahrhunderts', wie Roosevelt und seine Juden es sich Vorstellen. Die Stützpunktpolitik Roosevelts läuft damit durchaus parallel, sie ist eine Faustpfandpolitik, die das jüdische Nord- amerika nicht nur zum Beherrscher der Welt, sondern zum rück- stchtSlosen Despoten der Menschheit machen will. Dann erfuhr man von der Gründung der „UNRNA'. Auch sie war ein Roosevelt-Produkt, das sich nach den Gründungsbestimmunaen »u einer Wohltat für die Bevölkerung in den vom Krieg be sonders schwer heimgesuchten Ländern auSwirken sollte. Aber schon die Geburt dieser jüdisch-amerikanischen Organisation ließ erkennen, daß sich dahinter in erster Linie Gewinninter essen ihrer Gründer verbargen, obwohl man sich als unpar- teiische überstaatliche Wohlfahrseinrichtung auSgab. Probe aufs „Exempel machte die „UNRRA' in Von den Anglo-Amerikanern eroberten italienischen bieten. Angeblich solle sie hier durch Lieferung Lebensmitteln und wichtigsten Bedarfsartikeln die steuern, die sich als Folqe der Krieqsmatznahmen der Analo- Amerikaner hier in katastrophaler Weise entwickelt hatte. Be vor die „UNRRA' aber Überhaupt ihrem eigentlichen Aufgaben, kreis nähertrat, „durchleuchtete' sie die wirtschaftlichen Verhält- Nisse mit dem Erfbla. daß z. B die gesamte italienische Apfel- stnenernte nach England und Nordamerika verfrachtet und da- mtt der hungernden Bevölkerung auch die noch verbliebenen letzten Nahrungsmittel genommen wurden. Die „Durchleuch. Lung' der italienischen Wirtschaft erwies sich im übrigen als Im Norde« «vd Süden der Westfront Gegen angriffe gegen de« sich verstärkende« Feind Schwergewicht der Kämpfe im Osten im serbisch-rumänischen und ungarisch-rumänische« Grenzgebiet. — Durchbruchsversuche der Sowjets an den Pässe« der OstbeSkide« erneut gescheitert. — In Mtttelitalien starke anglo-amerikanische Angriffe aufgefangen. JnvafionSfront Im Westtn steht der Gegner vor schwierigen Entscheidungen. Herbststürme, erster Schnee in den westlichen Vogesen und die von der Truppe bereits an geforderte warme Bekleidung sind Vloq- boten des Win teil lieges, den der Feind aus zwei Grün den vermeiden wollte. Erstens ist er nach seinem eigenen Einge ständnis auf Kämpfe in Eis und Schnee nicht vorbereitet, und zwettens muß er versuchen, entscheidende Schlachten zu schlagen, bevor noch unsere, durch die Lokalisierung des Krieges freigewordenen Kräfte in vollem Umfang an der Front zur Geltung kommen können. Im Wettlauf mit der Zeit haben wir durch den hartnäckigen Widerstand der Küstenbefestigungen, durch den Sieg bei Arnheim und durch die erfolgreichen Abwehrkämpfe im Cüdteil der Westfront einen Vorsprung gewonnen. Um ihn zu halten, verdichten wir die Kampflinien mehr und mehr. Di« ersten neuen Volks-Grenadier-Divisionen, die gegenüber den bisherigen Infanterie-Divisionen durch verstärkte Feuerkraft gekennzeichnet sind, haben bereits in das Ringen eingegriffen. Der Feind sieht sich durch diese Entwicklung gezwungen, entweder vor Abschluß dec Vorbereitungen loszuschlagen oder aber für die Heran führung des dringend benötigten Nachschubs noch weitere Zeit aus- zuwenden und dafür die gefürchteten Winterkämpfe in Kauf zu nehmen. Der vor drei Tagen unternommene erste Versuch der Nordamerikaner, die erstarrte Front bei Aachen wieder in Be wegung zu bringen, wurde daher mit hohen Erwartungen begleitet. Um so größer ist jetzt die Enttäuschung der anglo-amerikanißchen Oeffentlichteit, als sich nach den ersten 48 Stunden herausstellte, daß infolge des harten Widerstandes unserer Truppen das ganze bisherige Ergebnis der Offensive aus einem örtlich begrenzten Einbruch bei Ue b ach-P a l e n b e r g an der Kleinbahnstrecke Aachen—Geilenkirchen bestand. Auch wenn der Feind in und bei der Einbruchsstelle am Mittwoch in weiteren Angriffen noch geringfügigen Boden gewann, blieb doch den nordamerikanischen Angriffen beiderseits Geilenkirchen der erstrebte Durchbruchs erfolg versagt. Andererseits muß aus der Tatsache, daß der am ersten Tag« der Offensive geschlossene Ansturm schnell in örtlich begreift« Emzek- angriffe zerfiel, geschlossen werden, daß die jetzigen Vorstöße beider-» seits Geilenkirchen noch nicht den erwarteten Großangriff darstellen. Es geht den, Gegner gegenwärtig offenbar immer noch um Aufmarsch» und Bereitstellungsräume. Aus dem gleichen Grunde hat sich vor übergehend das Schwergewicht wieder mehr in den niederländischen Raum und in das holländisch-belgisch« Grenzgebiet oerlagert. Durch den deutschen Sieg bei Arnheim und die rasche Ab riegelung der im Raum Arnheim-Nimwegen gelandeten oder in ihn «ingedrnngenen feindlichen Kräfte ist das anglo-ameriz kanische Angriffsunternehmen gegen Mittelholland ein Bruch stück geblieben. Nur eine einzige große Straß« verbindet bisher den niederländischen Keil mit dem belgischen Raum. Da die Zus- gänge zu der Ueberlandstraße an der Ostseite stark verteidigt werden, wie sich an den harten Kämpfen beiderseits Eennep und bei Overloon zeigte, entwickelt sich der Feind vor allem gegen die Westseite, um die Verkehrsverbindungen von Antwerpen und Turnhout nach Breda-Tilburg und Nimwegen zu gewinnen. Für diesen Zweck ist die Masse der 1. kanadischen Armee eingesetzt. Seit Tagen kämpft sie nördlich Antwerpen und im Bereich des A n t w e r pen—Tu rn h o u t - K a n al s um wenige hundert Meter Boden. Ein Versuch, durch massierten Panzerstoß die Bewegungen zu beschleunigen, brach nach anfänglichen! Bodenge winn unter Verlust von 25 Panzern zusammen. Während die An griffe gegen den westlichen und östlichen Sperriegel des Einbruchs- raumss von Eindhoven—Nimwegen die Aufmarschbasen des Feindes verbreitern sollen, will er sich in erbitterten Abwehrkämpfen, mit seinem Brückenkopf nördlich Nimwegen ein Sprungbrett für Stöße gegen die Festung Holland erhalten. Um so be deutungsvoller sind die Fortschritte, die hier unsere angreifenden Truppen erzielten. Der von Nordosten her geführte, von unserer Artillerie unterstützte Angriff nahm in harten Kämpfen zäh ver teidigt« Stützpunkte an der Bahnlinie N im we gen—A r nh eim, und ein zweiter Stoßkeil, der westlich Arnheim den Niederrhein überschritt, gewann ebenfalls gegen erbitterten Widerstand Boden. Außer an den bisherigen Schwerpunkten verstärkte der Feind mit neu herangeführten Kräften seinen Druck gegen Metz. Die Aufklärungsvorstöße der letzten Tage verdichteten sich im nördlichen und südlichen Vorfeld unseres Mosel-Brückenkopfes zu starken An griffen. An der Nordseite schlugen unsere Truppen den Gegner bei Macheren blutig ab, im südwestlichen Vorfeld wird dageg«n beim Fort Driant, das stark« Angriffe auf sich zog, noch erbittert gekämpft. Im Schutze einer dichten Feuerwalze versuchten sich amerikanisch« Pioniere der Befestigung zu bemächtigen und das Werk mit Flammenwerfern und brennendem Rohöl auszu räuchern. Aus den Kasematten heraus führte die Besatzung jedoch energische Gegenstöße und schlug in hin- und herwogenden Kämpfen die Nordamerikaner blutig ab. Weiter südlich leisteten unsere Truppen westlich Salzbur gen im Wald« von Parroy und an den westlichen Vorhöhen der Vog«sen erfolgreichen Widerstand gegen den an zahlreichen Stellen mit starken Kräften angreifenden Feind. Immer wieder gingen sie zu Gegenangriffen über und entrissen den Nordamerikanern, meist in blutigen Nahkämpsen, das vorübergehend von ihnen ge wonnene Gelände. Wenn sich somit am Mittwoch trotz wachsenden feindlichen Druckes keine ins Gewicht fallenden Aenderungen d«r Frontlinien ergaben, so zeigt das die Härte und Zähigkeit unserer immer wieder zu Gegenschlägen bereiten Truppen. Ostfront Der rumänische und bulgarische Verrat, der eine neu« Linien führung unserer Front auf dem Balkan erforderlich machte, ver anlaßte die Bolschewisten zu einer Verlagerung ihrer militärischen Operationen in diese Gebiete. Während sie die anglo-amerikanischen Militärmissionen aus Bulgarien und dem Bandenge biet abschoben, schickten sie bolsch«wisierte bulgarische und rumänische Divisionen gegen unsere Stellungen und Truppen vor. Seit wenigen! Tagen beteiligen sich auch schnelle bolschewistische Verbände an diesen Kümpfen. Im Kampf gegen bulgarische Einheiten halten unser« Kampfgruppen d«n Strumiza-Abschnitt frei, drängen den Feind nach Osten und bekämpfen die bolschewistischen Banden längs des Vardar und d«r Morava, die östlich Belgrad in diel Donau mündet. Seit nun bolschewistisch« Verbände südlich des (Fortsetzung sieh« nächste Seit«.) So kämpfte ««d fiel Calais Heldenhafter Kampf gleich Cherbourg «nd Brest Von Kriegsberichter Lutz Koch. - PK. Nun hat sich nach Cherbourg und Brest auch Calais in das Heldenbuch der tapferen Verteidigung heitzumkämpfter Festungen und Hafenplätze an der französischen Westküste mit ehernem Griffel eingetragen. Unter ihrem im Kampseinsatz vorbildlichen Kommandanten, Oberstleutnant Schröder, war dieser wochenlange Abwehrkamps, dessen Ausgang wohl sicher, aber dennoch alles andere als wertlos war, für erheb liche Feindlichste eine starke Fesselung. Ms Calais jetzt schließlich erlag, geschah es nach einem heldenhaften Kampf gegen eine an Zahl und noch mehr an Material überlegene feindliche Streitmacht. Als nach dem Uebergang der anglo-amerikanischen Panzer- verbände über den Flußabschnitt der Seine an der Wende von August und September der rasche Vorstoß nach dem Norden mit dem Grotzziel der Abschneidung einer deutschen Armee erfolgte, kam für Calais, das zwar einige Batterien, vornehmlich aber für den Beschütz nach der Seeseite hin auf wies, die große Stunde der Bewährung. Der Feind griff am K. September zum erstenmal an. Er versuchte, Calais, das er als Hafen dringend begehrte, handstreichartig zu nehmen. Die kn Calais stehenden Stammverbände und neu zugeströmte Einheiten wiesen aus neu aufgeworfenen Stellun gen heraus jeden derartigen Versuch unter hohen, blutigen Verlusten für Engländer und Kanadier ab. Nun mutzte sich auch hier, genau wie an anderen Hafen plätzen. der Geaner zu einem großen und langwierigen Auf marsch unter Bindung erheblicher Kräfte bequemen, bevor er genau zehn Tage ftiäter versuchte, mtt einem in seiner Masse sich von Tag zu Tag steigernden Artilleriefeuer und den zu gleicher Zeit beginnenden Flächenwürfen seiner Flugzeuge diese Stadt sturmreif zu machen. Aber erst am 22. September gelana ihm der erste Einbruch. Durch Anariffe mit Panzern slchtdar geworden wäre, vielmehr sei diese Organisation In dem einen Jahr ihres Bestehens zu einem Instrument der Macht politik geworden. Im übrigen haben die Methoden der „UNRRA' eindeutig sichtbar werden lassen, daß sie als gute Versoraungsanstalt für politische Freunde deS USA-Präsiden- len gedacht war, für die die angeschlossenen Staaten die be scheidenen Monatsgehälter von je 200 000 Dollar und darüber bezahlen müssen. DaS find nur zwei Beispiele, wie sich Roose- velt daS „amerikanische Jahrhundert' gedacht bat, daS ihm der Krieg mit den Millionenopfern an Menschen, der Verelendung der Menschheit und der Verödung ganzer Gebiete Europas wert itü und durch den Einsatz von zahlreichen Flamnsenpanzern wirb ein Skützunkt nach dem anderen überwältigt. Dem Massen aufgebot des gegnerischen Materials und der weit größeren Zahl an Soldaten haben die Verteidiger nichts anderes ent gegenzusetzen, als einen unbändigen Willen, den Platz so lange zu halten, wie es nur geht. Seit dem letzten Dienstag wurde der Zugrifs des Feindes immer härter, der Auswand an Bomben und Granaten immer größer und der Einsatz seiner Spezialpanzer immer höher. Zwar buchen die Verteidiger immer neue Abschüsse von Pan zern und auch von Flugzeugen, die in dichten Schwärmen über der Stadt und dem Hafen erscheinen und von neuem schwere Bombenlasten auch auf die Wohnviertel der Stadt herablassen, aber der Feind ist überstark, und allmählich gehen auch die Munttionsvorräte zu Ende. Nach der Niederkämpfung einiger Batterien und eines Forts hat sich der Kampf an den Stadt rand herangeschoben. Trotz schwerster Bomben aber werden auch am Freitag, wie am Donnerstag schon, von der gegne rischen Führung geschickte Parlamentäre nicht empfangen und neuerliche Aufforderungen zur Uebergabe ab- aelehnt. Zur Schonung der noch in der Stadt verbliebenen Zivilbevölkerung verlangt und erhält der Kommandant schließlich eine vierundzwanzigstündig, Waffenruhe, um dieser Restbevölkerung Gelegenheit zu geben, den immer dichter werdenden Bombenwürfen und einer immer mehr drohenderen Beschießung der Städt durch Evakuierung zu entgehen. Nach Ablauf dieser Frist geht am Sonnabend der Kampf weiter. Es sind nicht mehr viele, die die Waffen wieder zur Hand nehmen können, um sich erneut dem Ansturm der feindlichen Uebermacht zu stellen. Aber sie tun eS, ihrer soldatischen Pflicht und ihrem Treueid mehr gehorchend, als der Furcht vor dem Untergang. DaS Opfer der heldenhaften Kämpfer von Calais, die in Stunden schwerster Bedrohung durch eine großzügige Spende für das Winterhilfswerk ihrer Heimat noch vor wenigen Tagen gedacht hatten und dafür den Dank des deutschen Volkes auS dem Munde von Reichsminister Dr. Goebbels empfingen, ist nicht umsonst gebracht. Auch sie hielten, genau so wie Cherbourg und Brest, starke Feindkräfte zu Lande, zu Wasser und in der Luft vor ihren immer brüchiger werdenden Stellun gen gefesselt und wehrten so dem Feind den Zutritt zu einem RaAWtbhafrn. So kämpften und fielen sie, getreu ihrem Fahnen eid. auf daß der hart bedrängten Heimat schließlich doch der Siea werde und das Reick bestehe.
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