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3- s Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Ao» ^VUx»«x»-r T»,^>l«U» «»,»«««« «1,»ch »«ch«. , u», fik »« Ix» Sri «»»»Ix»« ix *« xxd 4lu»,,d«^»«x ! »k. t» »««I, »«t zx-ilixx, »k., Px^irLxx, A AdvcxH, ., ,, E^A«lxx»rx»«x Wochenblatt für Wilsdruff ru UmgEge»- . 8^*Ge» A» ZMÜe HLH««r De»«rt, Krt« »der so«ftt,er B*Leted»ftS«»G«« V-Ortzt « zMxx« »i«, «Lqxx« »« B«M,»p«i^». — «t«xsn>»xx„ etx^i«»«»» X«, ««»x tzxo» »riüc,«. für Äürgertum, Beamte Angestellte u. Arbeiter. »x^t,«Pr^ »t-*«^».Ua.k««-xu«U«»«.a>^XNi,, »i. l^xMx.SM. »n.»Ittch«»«».xx^xchxx,« 4»«^ i^xxt,, »i« 21»l»»>irxk »«»laxu^U« tM tqMch«x T«i!k lvo »»ldxtexxt,. N«ch»«tlxx,»,»bützr L» »»l»xi«xxix. WWW Fer-sprecher- «ml Wilsdruff R-. « dxrch Ferxrxs >»«»t«»U»x Lx«»,« ii»«rx«I>W-x »tr I»ix« «xrxx««. J«d« «xdxttxxlpixch «lisch«, »xxx »« »,2 Mx«»^x^^,« »<r»«x »xd »»ri»W«xftro„-l>««x «xxtxr. ^rik. «x^t,«x x.h»« »L, »«Wtvlxx^^»«, , , G»s Wtl«dr»fier Tageblatt enthüll die amtNchra Bebaaatta«d»»g«i »er ««tohamttmamlschaft Meitze«, de« Amtsgericht, «»d Stadtral, M WUadrasf, Fortzreotamt, Tharamdt, Fwanzv»«, -»-A— Rr 286 84 Jahrgawg. Te egt Sdr : .Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Drrsden 2S40 Donnerstag 10 Dezember 1S25 MrMung unä ^erlsMer Vertrag. Schacht für schnelle Hilfe. Fast wie ein Hohn klingt es, daß französische, der Regierung nahestehende Blätter erklären, Frankreich werde das besetzte Gebiet schneller räumen, wenn die deut schen Zahlungen in schnellerem und vor allem größerem Maßstabe erfolgen. Wir wissen ja selbst kaum, wie wir uns über Wasser halten sollen. InBerlinhat die Zahl der Arbeitslosen die Hunderttausend schon überschritten; das bedeutet die mindestens doppelte oder dreifache An zahl von Personen, die auf öffentliche Unterstützung an gewiesen ist. Vielleicht sogar noch viel mehr, da zahlreiche Angestellte die öffentlichen Arbeitsnachweise gar nicht auf suchen. Im Westen ist es gerade so. Allein im Polizei- bezirk Bochum—Gelsenkirchen—Herne, im Kern des In dustriegebiets, werden 61000 Personen aus öffentlichen Mitteln unterhalten; das bedeutet nichts anderes, als daß jeder neunte Einwohner auf diese Unterstützung ange wiesen ist. Und in Berlin selbst munkelt man, daß die ganze Leipziger Straße bankerott sei, also eine der größten Geschäftsstraßen Berlins. Man — spottet: „Wer bis Weihnachten seinen Konkurs noch nicht angemeldet hat, hat es bloß deswegen nicht getan, weil er nicht weiß, daß er Pleite ist." Firmen von Weltruf werden mit Namen genannt und — man glaubt alles. Buch das Unwahr scheinlichste. Eine gewisse Erleichterung kann es bedeuten, daß Reichsbankpräsident Dr. Schacht bekanntlich die Kredit zurückhaltung der Reichsbank etwas mildern will, worüber er sich jetzt wieder in einer längeren Rede in Stuttgart ausführlich äußerte. Wenn er dabei davon ausging, vaß der Kredit, den die Reichsbank gewähren wolle, nicht bloß ein Nealkredit sei, also auf die vorhandenen Sachwerte gegründet werde, sondern nicht weniger auch ein Personal- kredit, der dem Zutrauen zu der Persönlichkeit des Unter- uehmers entspringt, so dürfte eine derartige Unterschei- düng jetzt, in der Zeit der Aktiengesellschaften, nur in recht kleinem Maßstab durchführbar sein. Man hört es gern, daß Dr. Schacht erklären konnte, die Neichsbank sei gefestigter als vor drei Monate» und könne daher zn einer Lockerung der Kreditratio, nierung schreiten. Vielleicht kann man es auch billigen, daß man nicht zu einer Herabsetzung des Bankdis kont es schritt, obwohl man damit eine Herabsetzung des allgemeinen Zinssatzes zum mindesten eingeleitet hätte. Bemerkenswert ist die Schärse, mit der Dr. Schacht sich gegen " die Tendenzen gewisser parlamentarischer Körperschaften wandle, die „der kranken und notleidenden Wirtschaft sozialpolitische und andere Aufgaben aufer legen, sür die die Gelder beim besten Willen nicht vor handen sind". Völlig richtig ist es von ihm, daß er auch ein nicht minder scharfes Wort gegen die anschwellende Bureaukratisierung, also die Überspannung der kommunal- politischen und staatlichen Aufgaben fand. Es wird eben bei uns viel zn viel „regiert". Auf der anderen Seite aber ist es nicht Pflicht des Staates, nun jedem Unternehmen zu Helsen, es unter allen Umständen durchzubringen, sei es auch innerlich noch so hohl und — überflüssig. Volkswirtschaftlich liegt gar kein Gewinn darin, es ist vielmehr ein schwerer Fehler. Man begründet das dann immer damit, daß bei Still legung eines solchen Werkes viele Arbeiter brotlos werden. Richtig, aber woher soll der Staat die Niesenmittel nehmen, allen diesen Werken zu Helsen? Er würde sich auf eiue ebenso wirtschaftlich wie psychologisch völlig falsche Bahn begeben, auf eine schiefe Ebene, aus der es dann kein Halten mehr gibt. Vor allem muß die Selbst- Hilf e der Wirtschaft das Wesentliche tun; darum begrüßte Dr. Schachtdie jetzt ja schon weit sich ausdehnenden Zn- sammenschlüsse zwecks Produktionskostenersparnis. Er- wähnt mag werden, daß z. B. das Kalisyndikat allmählich rund 150 Schächte stillgelegt hat; nur noch 68, aber die wirklich rentabelsten, weiterarbeiten läßt. Die deutschen wirtschaftlichen Schwierigkeiten — und damit kam Dr. Schacht auf sein Lieblingsthema — haben einen guten Teil ihres Ursprungs in der staatliche» und damit auch zollpolitischen Zersplitterung Europas, wo mancher Staat seine eigene nationale Industrie überhaupt erst aufbauen wolle. Das aber sei jetzt eine Unmöglich keit von größter Kostspieligkeit. Nur ein wirtschaftlich ge- einigtes Gesamteuropa könne unserm Erdteil wieder di« Produktionsstellung verschaffen, die er vor dem Kriege in der Welt gehabt hat. Die Verflechtung der handels politischen und produktionstechnischen, aber auch der kredit- politischen Beziehungen ist derart stark, daß das wirt schaftliche Wohlergehen aller notwendig ist, nicht etwa nur einzelner; denn letzteres ist gar nicht mehr möglich. Darum sprach Dr. Schacht auch ein ernstes Wort über die Durchführung des Dawes-Planes, die nur möglich sei angesichts seiner unerhörten uns aufgebürdeten Lasten, wenn Deutschland einem neuen wirtschaftlichen Wohlergehen zugesührt wird. Schacht warnt vor Pessi mismus; aber unsere Lage sei derart, daß Pläne auf weite Sicht nichts mehr nützen, sondern schnell geholfen werden muß. In der Schwebe. Verhandlungen über die „Große Koalition". Obwohl andauernde Beratungen und Konferenzen m Berlin die Zeit der führenden politischen Männer in Am Vorbereitungen für die MWrWkoOMz. Noch englisch-französische Meinungsverschiedenheiten. Das Geueralselretariat des Völkerbundes hat eine Mitteilung über den Abschluß der Arbeiten des Nats- komitees für Abrüftungsfragen hcrausgegebcn. Wie diesem Bericht, der auch vor Pressevertretern erörtert wurde, zu entnehmen ist, ist über das Verfahre» zur Einberufung der tünstigen Abrüstungskonferenz eine vollständige Einigung erzielt worden. Die Vorarbeiten werden Aufgabe eines besonderen Ausschusses von 15 bis 18 Mitgliedern sein, die von ihren Regierungen mit Vollmachten ausgestattet werden. Auch Nichtmitgliederstaateu des Völkerbundes, darunter die Bereinigten Staaten, Rußland und vor allem Deutschland, werden zur Entsendung von Vertretern in den Einzclausschuß eingcladen werden. Dem vorbereitenden Komitee werden zwei Kommissionen, eine militärische und eine wirtschaftliche, zur Seite ge geben. Wenn die Einigung über die eingeschlagene Methode mühelos herbeigeführt wurde, so läßt sich dasselbe nicht von dem Programm sagen. Zwei Frage» sind es, die insbesondere den Gegenstand von Meinungsverschieden heiten zwischen Frankreich und England bilden. Von diesen beiden Fragen betrifft die erste das Ausmaß der wirtschaftlichen und finanziellen Unterstützung, die sofort nach Ausbruch eines Konfliktes einsetzen soll, damit ver hindert werde, daß ein abgerüstetes Land von einem anderen Staate geschlagen wird, der auch entwaffnet ist, aber dank seiner industriellen Hilfsquellen in wenigen Wochen eine Armee wieder ausstellen kann. Die zweite Frage bezieht sich auf die Festlegung der militärischen Unterstützungsmaßnahmen. Auch Rußland will abrüsten. Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die Abrüstungskonferenz ist eine Rede von Interesse, in der der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, Rylow, auf einer Parteikonferenz des Gouvernements Moskau die Stellung Rußlands zur Abrüstungsfrage fest legte. Nykow betonte hierbei den unveränderlich fried- fertigen Charakter der Sowjetrepublik und erinnerte daran, daß die Sowjetrepublik als erste in Genua die Abrüstung vorschlug. Rußland wird im Falle einer all gemeinen Abrüstung sofort damit einverstanden sein, seine Armee aufzulösen und seine gesamte Kriegsindustrie zu vernichten. Rußland unterstützt jede Initiative zu wirk licher Abrüstung und wird mit allem Nachdruck sür die Einschränkung der Rüstungen eintrete«. Keine Wohnungsbeschlagnahme mehr. Kriegsrat in Paris. Der Oberbefehlshaber der französischen Besatzungs- truppen hat, wie offiziös gemeldet wird, dem General delegierten der Reichsvermögensverwaltnng beim Alli ierten Oberkommando in Mainz mitgeteilt, daß er sür den französischen Besckungsabschnitt den Befehl erlassen ,prucy »eymen, qr me NeglerungLvuvung vrs zur Stund« noch nicht um einen Schritt weitergekommen. An der Er- llärung des Reichspräsidenten von Hindenburg ist aller dings nicht mehr zu deuteln, „daß er angesichts der Wirtschaft, lichen Schwierigkeiten dieses Winters die Bildung der so- genannten Großen Koalition sür wünschenswert er- achte, sofern sich hierfür ein gemeinsames Arbeitsprogramm erreichen ließe." Denn diese Erklärung wurde amtlich bekannt- gegeben. Aber dennoch scheinen innerhalb der sür die Ent- scheidung dieser Frage in Betracht kommenden Parteien, der Deutschen Volkspartei und der Sozialdemo, kratie, sich noch starke Widerstände bemerkbar zu machen, deren vollständige Hinwegräumung Schwierigkeiten bereitet Dienstag tagte den. ganzen Tag über der Parteiausschuß der Sozialdemokratischen Partei. Jedoch wurde bekanntge- geben, erst Mittwoch werde die Reichstagsfraktion end gültigen Beschluß fassen. Aus der anderen Seite hat zwar die Deutsche Volkspartei ihre grundsätzliche Geneigtheit bekundet, an der „Großen Koalition" — Sozialdemokratie bis Volkspartei — teilzunehmen. Doch sollen innerhalb der Partei lebhafte Meinungsverschiedenheiten darüber bestehen, ob es möglich sei, den angeblich weitgehenden Forderungen in bezug auf das wirtschaftliche und politische Pro gramm beizustimmen, welches die Sozialdemokratie für ihren Eintritt in die Regierung aufstellen wolle. Erst Donnerstag wird die Deutsche Volkspartei wahrscheinlich zur Klärung gelangen. Für Mittwoch haben mittlerweile die Vorsitzenden der demokratischen Reichstagssraktion und der Zentrumssraktion, die Abgeordneten Dr. Koch und Marx, die Führer der anderen, für eine Große Kcalition in Betracht kommenden Parteien, also der Sozialdemokraten und der Deutschen Volkspartei, der Baverischrn Volkspartei und der Wirtschaftlichen Vereinigung, zu einer gemein- samen Besprechung eingeladen, die in der Hauvtsacbe yal, vls zum l. April kommenden Hayres von feder Neuansorderung von Räumlichkeiten ab Zusehen. Die Neichsvermögensverwaltunq in Koblenz ist angewiesen worden, auch bei der britischen und belgi schen Armee auf den Erlaß eines gleichen Befehls hinzu wirken. I» Paris tagte unter Vorsitz Briands ein Kriegsrat, an dem Kriegsminister Painlevö, Marschall Foch, Mar schall Pötain, der Obersikommandierende der Besatzungs truppen im Rheinlands, General Guillaumat, der General stabschef, General Debeney, General Desticker, sowie der Generalsekretär Berthelot und Ministerialdirektor Laroche teilnahmen. In dieser Besprechung sind, wie Briand am Schluß der Sitzung erklärte, Probleme militärischer Art erörtert worden: Militärdienst, Umgruppierung der Be satzungstruppen infolge der Räumung der Kölner Zone, sowie die Lage in Syrien und Marokko. Gegen die Kriegsschuldlüge. Für Abänderung des Versailler Vertrages. Eine Anzahl von hervorragenden englischen Geist lichen, Gelehrten und Schriftstellern hat eine Petition veröffentlicht, die für eine Abänderung von zwei Be stimmungen des Friedensvertrages von Versailles eintritt. Die Petition weist darauf hin, daß in der gegenwärtigen Zeit der allgemeinen Versöhnung,-die durch den deutsch- französischen Pakt und die Aussicht eines baldigen Ein tritts Deutschlands in den Völkerbund eingeleitet wurde, zwei Bestimmungen im Versailler Vertrag, die an sich un bedeutend, aber für Deutschland besonders ver stimmend und nach Ansicht der Unterzeichneten schwer zu rechtfertigen sind, fallen gelassen werden. Diese beiden Punkte beziehen sich einmal auf Artikel 231, der den Ursprung des Krieges einfach „auf den An griff Deutschlands und seiner Verbündeten" zurückführt, und Artikel 227—230, die sich gegen Vergehen gegen „internationale Moralität und Heiligkeit von Verträgen" oder „die Verletzung der Gesetze und Bräuche des Krieges" richten. Die Petition fährt fort: „Wir sind der Ansicht, daß diese Artikel mit Gewalt einer geschlagenen Nation unter den furchtbar st en Drohungen aufer legt wurden. Die Geistesverfassung, die die alliierten und assoziierten Möchte damit zum Ausdruck brachten, ist jetzt zum größten Teil verschwunden. Wir sind der Ansicht, daß die Artikel offenkundig ungerecht sind und ein ernstes Hindernis sür internationales Einvernehmen bilden. Daher fordern wir die Regierung dringend aus, entweder diese Artikel ohne weiteren Verzug abzuändern, oder, wenn sich eine Abänderung des Vertrages als ei« zu langwieriges und umständliches Verfahren erweisen sollte, ausdrücklich ihre Absicht zu bekunden, diese Bestim mungen unberücksichtigt zu lassen." Unter den zahlreichen hervorragenden Persönlich, keilen, die diese Petition unterzeichnet haben, befinden sich u. a. Professoren der Universitäten Cambridge, Oxford, Manchester, Birmingham, Wales, Leeds, London und Liverpool, die Schriftsteller Arnold Bennett, Bernard Shaw, ferner der Bischof von Birmingham, der Dekan von Bristol, der Bischof Gore, Professor Keynes, der Bischof von Manchester, Professor Gilbert Murray und Nevinson. dazu dienen soll, die Grundlagen eines ArbeilsprogrammS festzustellen. Diese gemeinsame Besprechung der Fraktlons- sichrer soll erfolgen, ehe die Fraktionen selbst zu ihren eitt- scheidenden Beratungen zusammentreten. So ist im Augenblick noch alles in der Schwebt und eS gewinnt tatsächlich den Anschein, als ob der Reichspräsident nicht vor Freitag sich in der Lage sehen wird, den Auftrag zur Kabinettsbildung an die geeignet erscheinende Persön lichkeit zu erteilen. Einstweilen wird die Berufung des bis herigen Reichskanzlers Dr. Luther immer noch als sicher angesehen. Sonstige Namen für die Besetzung der Minister- posten, die verbreitet werden, beruhen auf einfacher Kom bination, obwohl an dem Neueintritt z. B. Dr. Strese manns wohl kaum zu zweifeln ist. — 24VV0 Kilomeier Eisenbahnsirecke. Die Moskauer internationale Eisenbahnkonferenz. In Moskau wurde die internationale Eisenbahn konferenz, deren Aufgabe die Einrichtung eines durch gehenden Verkehrs zwischen Westeuropa und Ostasien über Rußland bildet, in Anwesenheit von Vertretern Deutschlands, Frankreichs, Japans, Lettlands, Estlands, Litauens und Polens eröffnet. Tie geplante direkte Strecke ist mit einer Länge von über 14 00V Kilometer die größte der Welt. Die Reisedauer Tokio- Paris wird ungefähr 14 Tage betragen. In ihrer ersten Sitzung erörterte die Konferenz die, Frage der Linienführung zwischen Mittel- und Osteuropa. Die Vertreter Deutschlands und Lettlands schlugen Riga! vor, die polnischen Vertreter Warschau. Die Frage wurdej einer Kommission überwiesen.