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Orschet»L tiigltch früh S»/, Uhr. stdariie» uud «l-rtala» JohauaiSgast« 83. Mchstvoöt» der RrSarttol, -«mittags 1»—12 Uhl Nachmittags 4—L Uhr, I«Mhme der für die nächst, ^rnvr Nummer defttmmteu l^rrair an Wochentagen bis zü-r Nachmittags, an Sonn- vtstesttagen früh bis V.VUHr p»r»RUalrn fiir Jus. Laa-Hau: Lite Klemm, UoiversitLtsstr. 22. küä< Lösche, jkatharmeustr. 18,p. nur vis »/H Uhr. W L58. U-WM.Tagtlilall Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Sonnabend den 15. September 1877. A«st«,e 15,25V. Ad-uunueutrpret, viertelt 4»/.Mk. incl Brenaerlohn 5 Mk, durch die Post bezogen 8 Mk. Jede einzelne Stummer 30 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen »tzne Postbefvrderung 36 Mk. «tt Postbefvrderung 45 Mk. Inserate 4aesp. Bourgeois;. 20 Pf Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Nectame» unter >. Kröalttoaoftrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d.Srprdittov zu senden — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praouuowi-auäo oder durch Postvorschuß. 71. Jahrgang. Wegen der Messe Iß unsere Expedition morgen Tonntag Bormittags bis 12 Uhr öffnet LxpvÄIIIoi» «Les LelpLlKvr Vs»M«KIa1tv8. Bekanntmachung. In Folge der zum Finanzgesetze vom 2. Juli vorigen Jahre- erlassenen Ausführung» - vererb- »ng vom 4. Drcember befiel den JahreS ist der dtesjährtge zweite Lernet» der Gewerbe» «nd Personalftene« am LS. September ». »ach Höhe von vier Zehnthetle« et«e- Ua«ze» Jahre-detrag» fällt,, «ch werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch anfgesordert, ihre Steuerbetrüge für diesen Termin ndst de» städtische» Gefälle», welche letztere l) — SS <s a»f je L volle Mark de» ,a«ze« StaatSstaner.AnfatzeS bet de« Bürger« «»d alle» fonst mit mt«desten» 3 volle« Mark StaatSste«er »«d darüber veranlaate» Personen, sowie 1 — SV ans je » volle Mark d«S «a»ze» StaatSstene» Ansatze» bet de» ««te» L »tcht mtt begriffe»»» foge»a«»t»» Sch«tzverwa»dte» betrage», bi»ne» LL Lage« an die Stadt«Ste«er»Einnahme allhter — Rttlerstruße 15, Georgenhalle. 1 Treppe recht« — pünc lich zu bezahlen, da später die gesetzlichen Maß. regeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Hierbei werden die diesigen Principale, Meister »nd sonstigen Arbeitgeber bet Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 3 Mark biS 15 Mark veranlaßt, alle seit Eintritt deS ersten Gewerbe» und Personalst««-Termin- vorgegangenen Personalveränderunarn vo» solche« mtt mt«desten» s Mark ««d darüber perso»alste«erpfitchttgr», sowohl e»tlaffe«e«, wie »e» et«, gestellte» Gehülse» re. binnen 8 Tagen bei vorgenannter Recept«,stelle schriftlich wie portofrei rnzuzeigen, woselbst auch Formulare dieser BerLnderung-anzeigen ans Verlangen z> verabreichen find Leipzig, den 12. September 1877. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgt. stoch. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, in nächster Zeit die Schreberfiraße ne» z« pflastern «nd ergeht de-halb an .fit Besitz« der angrenzenden Grundstücke und bez. an die Anwohner hierdurch die Lnssorderung. Ava beabsichtigte, die bezeichnet«! Gtraßentracte berührende Arbeiten an den Privat-GaS- »nd Dafferleitnngen »nd Beischleußea »ugesänmt und jedenfalls vor der Neupflasterung auSzusühren, da mit Rücksicht auf die Erhaltung eineS guten Straßenpflafle S dergleichen Arbeiten während eine- Zeiträume- von 5 Jahren nach beendeter Neupflasteruug in der Regel nicht «ehr zugelafien werden. Leipzig, am 13 September 1877. Der -Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung, die Wahl der Wahl«L«»er zur Gewerdekammer betreffend. Die im Jahre 1871 gewählte Hälfte der jetzigen Mitglied« d« Gewerdekammer hat mit Schluß diese- Jahre- auSzufcheiden »nd ist daher durch Neuwahl zu «setzen. Da- stvnigliche Ministerium de- Jaueru hat in Gemäßheit von §. 6 der Verordnung, die Handel-, »nd Gew«be, kümmern betreffend, vom 18. Juli 1868 für diese Wahl wieder die bei den letzten Ergänzung-- wählen «folgte Feststellung d« Wablabtheilungen «nd der Zahl der Wahlmänner angenommen Hiernach bildet die Stadt Leipzig eine Wahlabthetlung für sich, in welch« 52 Wrhlmäuu« zu wählen find; e- hat jedoch in d« Stadt Leipzig jeder Stimmberechtigte nur 13 Wahlmänner zu wählen. Nachdem wir nun Herrn Stadtrath und Zinngießermetster Moritz Krause als Wahlvorsteher »nd Herrn Stadtverordneten »nd Schlofiermeist« David A»g»st Oehler als besten Stellvertreter für diese Wahlmäunerwabl nnannt haben, so werden alle t» Leipzig wohnhaften, für die Gewerbekammer Sttmmherechligten', nämlich: ») Saufleute «nd Fabrikanten, die mtt wenig« alS dreißig Mark, ab« mindesten- Mtt drei Mark besteuert find, d) alle nicht z» den staufleuten »nd Fabrikanten zählenden Gewerbetreibenden', die im Tewerbesteuerkataster mit mindesten- Drei Mark angesetzt sind. e) fünf »nd zwanzig Jahre alt »nd ä) nicht nach den bestehenden Gesetzen vom Stimmrechte in der Gemeinde oder in Folge der Verübung eine- V rdrecheu- von den staatsbürgerlichen Rechten au-grschlofien stich, geladen, z«r Ausübung ihreS Wahlrecht- »nd bei Verlust de- letzteren für die gegenwärtig vor- zunehmende Wahl Vro«t»gS, den 8., oder Dienstags, de« S. Oktober L877 Rächwittags t« de» St««de» po« 3 — S Uhr imWahllocale, t» der Alte« Waage, 2. Stock, persönlich sich einzufinden und einen Stimm zettel, auf welchem L3 Rawe« wählbare« Berso«e« angegeben find, abzugeben. Zur Legitimation hinsichtlich semes Wahlrechts hat jeder Wählende die Quittung über G«trtcht»«g de« zuletzt vo»hergega»ge»e» (also hier des diesjährige» zweite«) Gewerdeff««erterwt»s vorzuwetse», auch soweit nöthig da» Vorhandensein dn unt« c »ud ä ausgeführten Bedingungen varzuthun. Diejenigen Wählenden, welche alS Vertreter eine- Geschäft-, besten Gewerbesteuersatz nicht au-reicht, um sämwtliche Tbeilhabec alS Wahlberechtigte zu betrachten, das Wahlrecht au-übe» wollen, haben sich durch ein Zeugniß der Geschäftsinhaber zu legttimireo. Wählbar ist jeder Stimmberechtigte Leipzig, dev 13. September 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. Wana« Lehtztg. 14. September. Daß bas Trinken neben fein« prosaischen Seite such eine poetische hat, davon geben die »nzähli- °m Trinklieder Kunde, zu denen sich fett den ältesten Zeiten die Poeten all« Länder und Völker begeistert habe». In ne««« Zeit ab« hat man dem Poeulirr« a»ch eine politische Seite sbgewonnen, wie die Trtnksprüche beweisen, in baren Staatslenker »nd Diplomaten jetzt häufig ihrem Herzen Lust machen, in der Stille herau- imeitte Entschlüsse offenbaren ob« bevorstehende Wendungen ihr« Politik «Endigen. Eine Kam ml»» g solcher politische« Toaste würde ein lverthvoll« Beitrag zur Geschichte der neunen Politik sein Bon den Engländern, bet denen diese comsortable Gattung politischer Arbeit wohl zuerst Wurzel faßte, ist sie bald auch nach den östlichen Ländern verpflanzt worden, »nd die Herrsch« «ud Staatsmänner in Deutschland, Oesterreich «ud Rußland benutzen bei feierlichen Anlässen mtt Vorliebe diese zwanglose Form, um der politischen Lage ihre Signatur aufzudrücken. Sn diese» Tagen macht Wied« ein Toast von sich reden, welchen der Kais« Franz Josef bet Gelegenheit der Kascha»« Manöver am 11. Sep- tauber aus denCzaren Alexander ausgebracht, dar « hierbei als seinen „Freund und Alltirten" bezeichn eie In Rußland hat dieses Wort natür lich ein sreudiges Echo geweckt; man «blickt dort darin eine» ermunternden Zuruf, den man in der kritischen Lage des Augenblicks doppelt dank bar begrüßt In Oesterreich ab« P der Eindruck «in getheilter gewesen; namentlich hat hie Aeuße- ruug jwseit der Letth«, wo die Russeuseivde sehr dtcht^äet find, stark vaschuupft. Die „Neue Kr. Pr" ist von dn kaiserlichen ..Enthüllung" wie von eine« Donuerschlage^trosie» »ud giebt zu verstehe», daß ihr« Opposition gegen die Po litik Andrafftz's um» die Spitze abgebrochen fei, nachdem der Kais« selbst sich einen „Freund «nd Verbündete»" Rußland» genannt Wir im neu- traten Deutschland können ruhiger darüb« den ken, und wir meinen, daß sowohl die Freud« in Rußland al, der Unmuth in Oesterreich sehr üb«- trieben find Etne„Enthall»ug" Üluneu wir in dem kaiserlich« Lrinkspruche nicht finden. Daß Oesterreich als Mitglied des Dreikaiserbundes im Bündnisse mit Deutschland «ud Rußland stand, vmßte ta längst alle «elt Dieses Büudutß ist niemals ausgelöst, sondern bei verschiedenen Ge- leaenhetteu immer von Neuem constattrt und besi^ett warden. Insbesondere sind die drei Reiche tu der orientalischen Frage stet- einig ge- 8«g«, «,d die Forderungen, für die R-yland da> Schwert gezogen, find keine anderen, alS dte- jwige» der Denkschrift, welch« den Namen de- . i österreichischen Ministerpräsidenten Andrasty trägt. Durch den AuSbruch und Verlauf de- Kriege- hat sich in diesem Verhältnisse Nicht- geändert. Durch die türkischen Siege benebelt, scheint da- Türkrn- blatt an der Donau angenommen zu haben, daß die österreichische Politik auf de« Wege sei, eine Schwenkung zu Gunsten d« Pforte zu machen. Diese Poltt k «weist sich aber nüchterner »nd stetiger, alS den Türkenfreunden lieb sein mag. Sie will auch jetzt Nicht- von ein« türkenfreurd- lichen Actton wissen, ja jetzt noch weniger alS vorh«, da Rußland selbst durch da- Ungeschick und die schweren Mißerfolge, mtt denen cS im Orient debuttrt, eine solche Actiou — selbst wenn sie im Hintergründe geschlummert hätte — völlig überflüssig gemacht hat. Rußland wird nur mit Mühe, za mit knapper Noth d«S allzusehr unterschätzten Gegner- Herr werden, und selbst dann noch wird eS, um ihm die bekannten Zuge ständnisse zu Gunsten der slawisch-christlichen Provinzen abzuringen, der diplomatischen Hülfe sein« „Allirrten" bedürfen. Daß bei einem der- artigen Gange der Dinge die orientalische Frage zwar einer reellen Lösung näh« rücken, Rußland ab« an keine Eroberungen denken kann, vielmehr froh sein muß, wenn e- aus diesen Strömen von Blut seine mtlitairische »nd nationale Ehre blank wieder hervorzieheu kau«, leuchtet wohl ein. Ruß land, dem es so schwer wird, auch nur mit d« Türkei fertig zu werden, wird sich hüten, seine Zusage« zu brechen und ein« Eroberungspolitik herauszustecken, durch die es das DreikaiserbÜnd uiß sprengen »nd sich neue mächtige Feinde auf den Hals laden würde. Man ist da der Wien« Hofburg völlig beruhigt üb« diesen Punct; das und nicht mehr hat Kats« Kranz Joses mtt seinem Toast auf de» russischen „Freund und Alltirten" sagen wolle». Tagesgeschichtliche Aeberficht- Leipffg« 14 September. Der „Jndbpeudance belge" geht unterm 11. d. aus München nachstehende- Telegramm zu: ,Ma» versichert in den gut unterrichteten Kreisen, daß die deutsch« Regierung augenblicklich >»m vatteau in ziemlich gespannten Beziehungen steht Dieselbe soll in ihr« Eigenschaft als Ver treterin des heiligen römischen Reiches das Recht de- Veto für die Wahl des nächsten Papste« beanspruchen, besten Ernennung anscheinend be- vorfieht, wenn nicht deren- entschieden ist." Hierzu bemerkt ganz richtig die „Ratioual-Ztg ' : Daß zwischen Berlin und dem vatican gespannte Beziehungen bestehen, braucht mau wohl nicht «st von „gut unterrichteten" München« Kreisen a»S in Brüste! zu «fahren. Der Lorrespondmt der vr. Georgt. rangemau«. Bekanntmachung. Die am 4 vor. Mon. zur Verpachtung versteigerte Feldparcelle Nr. 294» des Flurbuchs für Connewitz ist an den Höchstbiet« »«pachtet worden und werden daher die übrigen Bieter in Ge mäßheit der Bersteigerungsbedingungen ihr« Gebote hinmit entlasten. Leipzig, den l». September 1877. Der Rat- der St»dt Let-zt«. vr. Georgi. Cerutti. „Jnd. belge" hält aber diese Entdeckung für so neu, daß « sie telegraphisch nach Brüssel ver mittelt D« wettere Satz ab«, daß die deutsch« Regierung alS Vertreterin de- heiligen römischen Reiche- em Veto bet der Papstwahl beanspruche, berührt schon rein carnevallflifch Ebenso gut könnte der Kaiser beanspruchen, von PiuS IX in der PeterSktrche gekrönt zu werden. Die deutsche Regierung hat wiederholt erklärt, in die Papst wahl sich nicht etnmischen zu wollen und sich einzig da- Recht zu referviren, spät« zu prüfen, wie weit der alS gewählt Proclamirte den kirchlichen »nd völkerrechtlichen Voraussetzungen entspricht, ehe sie zur Anerkennung de- Gewählten schreitet. ES ist da- schon Aufgabe wie Spielraum genug, ohne daß e- nöthig wäre, die Sache durch ab«- teuerliche ReminiScenzeu aufzustutzen. Wie a»S Köln gemeldet wird, waren d« Kaiser «nd d»e Kaiserin am 12. September Abends 7»/. Uhr mit den übrigen Fürstlichkeiten «nd einem zahlreichen Gefolae dort eingetroffen «ud am Bahnhofe, wo die Schvtzengilden sowie die Turrer- und Sänger Vereine «tt ihren Fahnen und MusikcorpS Spalt« gebildet hatten, von den Spitzen der Behörden empfangen worden. Die Rordfeite de- Domes war «tt rothem benga lischen Feuer «leuchtet Bei der Umfahrt durch die festlich erleuchteten Hauptstraßen der Stadt erfolgten unaulgesetzt Kundgebungen d« massen haft znsammengestrvmten Bevölkerung. Der Gürzenich war auf da- Festlichste geschmückt. Rach dem Eoucert und dem sich daran schließenden Mahl im Jsabelleo-Saale erfolgte eine nochmalige Umfahrt durch die Straßen der Stadt, wobei der Dom abermal- erleuchtet war. D e Majestäten begaben sich um 10»/, Uhr nach Brühl zurück. Aus Brühl, 13. September, wird gemeldet: Der Kais« begab sich heute früh zu dem ersten Keldmavöver, welches zwischen Zülpich »nd Der kum statijavd. Aus dem Wege von Brühl bis zur Stattou Kirberg hatten 12,000 Schulkind« a»S der Gchulinspection Köln mit ihren Lehrern Ausstellung genommen. Der Kais« flieg in Der kum zu Pferd« und kehrte nach stattgefundenem Manöser von der Station Zülpich aus, wo der selbe die Spitzen der Behörden empfiaa, nach Brühl nnück. Die Kaiserin hatte dem Manöver beigewohnt uud daun die Stadt Zülpich besucht. Au de« Diu« nahmen die fremd verglichen Osfi- ciere Lhetl. Die Kaiserin begab fich nach Auf- Hebung der Tafel mtt der Kronprinzessin nach Koblenz; fie wird auch dem dritten Felvmanöver am Sonnabend beiwohnen Nach dem Schluß desselben begeben sich die kaiserlichen Herrschaften «nv das ganze Sesolge von Brühl nach Koblenz — Da- Well« ist anhalttud schön. Nach a»S München kommendeu Nachrichten dürfte Fürst Bismarck von Gastein am Donners tag, den 20 d. M, in München eintrrffen und nach einem kurzen Aufenthalte aus dem Bahnhöfe mtt sein« Familie die Reise nach varzin fortfetzen. Die Nachricht, daß da- deutsche Mittel meer. Geschwader sich in d« Befikabai befinde, ist falsch. Dasselbe ist vielmehr am 10. ds., von Syra kommend, im Ptraeus wieder eingetroffen. Lu- München wurde bereits gestern gemeldet, daß der Erzbischof von München-Frrifing, Gregor v. Scherr, im Sterben liege. Derselbe batte vor wenigen Tagen mit dem neuen NuuttuS, Msgr. Alotfi Masella, einen Ausflug nach dem an d« Isar oberhalb d« Hauptstadt belegen« Kloster Schäftlarn gemacht »nd sich dabei eine Erkältung und durch diese eine Nierenkolik zuge zogen. Das Alt« und der Körperbau des 7S jährigen Greises mußten bei dies« Krankheit sofort ernstliche Bedenken erreg«. Der Tod des «st« bayerisch« Kircheufürsteu würde natürlich lür die kirchenpolitifche Lage des Königreich- eben jetzt von einschneidender Bedeutung sein. Gregor v. Scherr wäre der fünfte bavrrische Bischof, besten Tod in die letzten drei Jahre fiele; zuerst im Winter und Frühjahr 1875 starben d« Erz bischof Detnlein von Bamberg «nd Bischof Hof stätt« von Pasta», im November bestell»« Jahres folgte Bischof Reißmann von Würzturg, t« Frühjahr 1878 Bischof Haneberg von Speyer Nur die beiden erstgenannten Diöcesm find Wied« besetzt Word«, bekanntlich in ein« Weise, welche in Rom ein gewisses Gefühl der Enttäuschung hervorrief »ud mtt der Lbberufung des bisheägen Nuntius Msgr Vtaocht in Zusammenhang ge- bracht Word« ist. Spey« und Würzburg sind bekanntlich nach der Ablehnung resp. vorläufig« Beanstandung der vom Könige defignirt« Can- didateu seitens der Curie verwaist; nach Lage der Sache würde man sich auch üb« das etwa zur Erledigung gelangend« Erzbisthum München- Freisiag schwerlich so bald einig« Die Curie hat ueuerdtugs mit dem ktrchenpolitischen Kampfe wenigsten« in Bayern kein Glück; mit dem Tode des Erzbischofs v. Scherr würde die absolute Zu- sammenhaoglvfigkeit und Actiovsunfähtgkett de« bäyerffchen Pnskopats eine vollendet« Thal- In Stuttgart war dies« Lage der Verein deutscher Strafanstalt-beamten versammelt In der Donuerstag-S'tzung des int« dem vor- sitze von Schwarze'» (Dresven) tagmdm Verein» wurde betreffs d« Regelung d« Strafvollziehung beschloss«, daß die Einzelhaft die regelmäßi, e Art des Vollzug- der Gesängutß« »nd Zuchthau«. strafe sein wüste, «ud daß daher gesetzlich fich« zu stellen sei, daß innerhalb ein« bestimmt« Frist