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Dienstag, dm 19. Juni. Aml-blatt der Lömgl. Äm!-H»oplm°mschaft Mha, de- «Singt. Amtsgerichts »nd de- Ltadtrats M S:«ikenderg Höppner, Gem.-Vorst. M en erst sind di. äuß°«u Tr°ü«zttch°n für Minen unvergeß. , rar «^ik.r Wilbelm I.. abgelegt worden, I zu schlagen ausgeyorr yaoe. A en: !d«l S. r n Äl Sch, ! ch. wld >< v» IG idch wM rdts. M' sÄ M n - W» >d« 'U deßa n» mch «n die Marine erging der folgende Befehl: An die Marine! Ich mache der Marine mit tiefbewegtem en bekannt, daß Mein geliebter Vater, Se. Majestät der beul- Kaiser und König von Preußen Friedrich HI-, heute vormittag hr 5 Min. sanft in dem Herrn entschlafen ist, und daß Ich, die Mir durch Gottes Willen bestimmte Stelle tretend, die erung der Mir angestammten Lande und somit auch den Ober- l über die Marine übernommen habe. ES tst wahrlich «ine nste Heil, in der Ich da» erste Wort an die Marine richte. läM, «nahm, der -und Festtage, sttr den kal ten Tag. vierteljährlich so PK-. »ich -0 Pfg.. -Nrn. d Pfg. eftellungen en alle Past- ten, P-stbekn die Ausgabe- dej Tage- latte« an. mente, als der Tod cintrat, der Sterbende nur von der Kaiserin, von seinen sämtlichen Kindern, dem Erbprinzen von Sachsen-Meiningen und dem Prmzen Friedrich Leo pold umgeben war. Die Kaiserin hielt die Rechte ihres Gemahls in den Händen. Leichter Schlummer hielt den Kaiser wieder seit gegen 11 Uhr vormittags umfangen, dann seufzte er eine Viertelstunde später noch einmal tief auf ; es schien, als wolle der Kaiser sich noch einmal erheben, aber kraftlos sank der Körper in die Kissen zu rück, leicht neigte sich das Haupt zur Seite, Kaiser Fried- rich hatte ohne Todeskampf vollendet. Bon den Aerzten trat Mackenzie ein, um zu konstatieren, daß das Herz Die Kaiserin brach in tau ¬ ber noch im vorigen Jahre bei seiner Anwesenheit in Kiel leine lebhafte Befriedigung und Anerkennung über die Entwickelung der Marine unter seiner glorreichen Regierung in den wärmsten Wor ten aussprach, und schon senken sich die Flaggen wieder für Mei nen vielgeliebten Vater, welcher so große Freude und so lebhafte» Interesse an dem Wachsen und den Fortschritten der Marine hatte. Die Zeit ernster und wahrhafter Trauer stärkt und festigt aber den Sinn und die Herzen der Menschen, und so wollen wir, da» Bild Meines Großvater« und Meines Vater» treu im Herzen haltend, getrost in die Zukunft sehen. Die Marine weiß, daß e» Mich nicht nur mit großer Freude erfüllt hat, ihr durch ein äuße re» Band anzugehören, sondern daß Mich seit frühester Jugend in völliger Uebereinstinimung mit Meinem lieben Bruder, dem Prinzen Heinrich von Preußen, ein lebhafte» und warme« Inte resse mit ihr verbindet. Ich habe den hohen Sinn sür Ehre und sür treue Pflichterfüllung kennen gelernt, der in der Marine lebt, Ich weiß, daß Jeder bereit ist, mit seinem Leben freudig sür die Ehre der deutschen Flagge einznsteheu, wo immer es sei, und so kann Ich eS in dieser ernsten Stunde mit voller Zuversicht auS- sprechen, daß wir fest und sicher zusammenstehen werden in guten und in bösen Tagen, im Sturm wie im Sonnenschein, immer eingedenk des Ruhme» de» deutschen Vaterlandes und immer be reit, da» Herzblut für die Ehre der deutschen Flagge zu geben. Bei solchem Streben wird Gotte« Segen mit uns sei». — Schloß Friedrichskron, den 1b. Juni 1888. Wilhelm. Bekanntmachung für die Gemeinde Niederwiesa Der durch die Flur Niederwiesa führend- sogenannte Braunsdorfer Muhl- weg ist wegen Abwalzen vom heutigen Tage ab bis auf Weiteres für alle verkehrenden Inserat« w«b«d «k « Pfg. PK »» gespalten« «orpu» t«tk derechaet. Mtkper Inserat» betrag 2g Pfg, «mnpitjiertelludta »ellartsche JnseraV «ach besondere» Tarif. Jusir-ten-tlnuayis PK die jeweilig «bend-Sluunner dil vormittag« io Uhr Vom 1- Kaiser Friedrich III. Ueber die letzten Augenblicke des hochseligen Kaisers wird noch bekannt, daß im Mo. Geschirre gesperrt. Nieoerwiesa, am 19. Juni 1888. - t M kckjse Kaiser Wilhelms II. Kaiser Wilhelm hat folgenden Armeebefehl er- en: Während die Armee'soeben erst die äußeren Trauerzeichen für n aus alle Zeiten in den Herzen sortledenden Kaiser und König htlm I, Meinen hochverehrten Großvater, ablegte, erleidet sie den heule vormittag 11 Uhr 5 Mm. erfolgten Tod Meine« rm, iuniggelieblen Vater«, de« Kaiser» und König» Friedrich III. estät, einen neuen schweren Schlag. E« sind wahrlich ernste umagc, in denen Mich Gotte« Fügung an die Spitze der Ar- stellt, und e« ist in d r That ein tiefbewegte« Herz, au« wel- Jch da» erste Wort an Meine Armee richte. Die Zuversicht , mit welcher Ich an die Stelle trete, in die Mich Gotte« e beruft, ist unerschütterlich fest, denn Ich weiß, welchen Sinn Ehre un> Pflicht Meine glorreichen Vorfahren in die Armee anzt haben, und Ich weiß, in wie hohem Maße sich dieser u immer und zu allen Zeiten bewährt hat. In der Armee die feste, unverbrüchliche Zugehörigleit zum Kriegsherrn da« e, welche« vom Vater auf den Sohn, von Generation zu Ge- lion geht, und ebenso verweise Ich aus Meinen Euch Allen Augen stehenden Großvater, da» Bild de« glorreichen und ürdigm Kriegsherrn, wie eS schöner und zum Herzen spre- kr nicht gedacht werden kann, und auf Meinen teueren Vater, sich schon al» Kronprinz eine Ehreustelle in den Annalen der ie erwarb, und auf eine lange Reihe ruhmvoller Vorfahren, Ramen hell in der Geschichte leuchten und deren Herzen sür die Armee schlugen. So gehören wir zusammen — und die Armee —, so sind wir für einander geboren und so m wir unauflöslich sest zusammenhallen, möge nach Gotte» in Friede oder Sturm sein. Ihr werdet Mir jetzt den Eid Treue und des Gehorsam« schwören, und Ich gelobe, stet« n eingedenk zu sein, daß die Augen Meiner Vorfahren au« Welt auf Mich herniedersehen und daß Ich ihnen dermaleinst mschasl über den Ruhm und die Ehre der Armee abzulegen a werde! — Schloß Friedrichskron, den 1b. Juni 1888. ilm. «rankende^ ezirksLKh^ Bekauntmachvug, die Ortskrankenkaffen betreffend. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, baß bei den hiesigen 4 Orts- kenkassen zur Zett folgende Herren als Vorsteher funktioniren, nämlich: bei -er Ortskrankenkasse I, die Gewerbe der Weber. Appreteure, Bleicher, Färber, Garn- und Zeugvrncker, ^urmitccher, Graveure, Bordenwirker, Posamentiere und Strumpfwirker: Webwaarensabrikant »otk (in Firma Wagner L Beckman«), Schloßftraße ^-7; bei -er Ortskrankenkaffe II, bestehend sür die Gewerbe der Cigarren- und Wickelmacher. MriPPer, 8 und Kistchcn- macher, sowie der verwandten undSilfsa.ewerPe. Cigarrenfabrikant Üviurl«!» Ooüiuv, Freiberger Straße 2060; bei -er Ortskrankenkasse UI, bestehend für die Gewerbe der Manier. Zimmerleute, Stcinmetze, Bildhauer, Dachdecker, Klempner, Schlaffer, Schmiede, Stellmacher, Tischler, Glaser, Drechsler, Dtuhlbauer, Töpfer, Ofensetzer, Kupferschmiede, Maler, Sattler, Tapezierer, ^fenaietzer. Maschtm bauer, Gartner, Land-, Forstwirthschasts-, Gasanstalts-, Düngemlttelfabrikations-, Gruben- und CisenbahnbetriebSarbctter und sonstigeTransportgewerbe. Baumeister tkrust NlLvr»«», Freiberaer Straße 205 k 3; bei-er Ortskrankenkasse IV, btstshend sür die Gewerbe der Müller, Bäcker. Conditore, Fleischer, Brauer, Schank- und Gastwirthc, Barbiere, Friseure, Kamm- nnd Bürstenmacher, Gerb^, Schuhmacher, Bött cher, Korbmacher, Kürschner, Schneider, Hut- und Mützenmacher. Buch- und S^ Buchbinder, Pappschachtelmacher, Uhrmacher, Musikanten, Photographen, Material- und sonstige Handelsleute. Apotheker: Korrektor Oti» Friedrichstraße 2761s. Frankenberg, am 14. Juni 1888. Der Rath. »r. Kaeubter, Brarwstr. S. macht h,erbe, noch b-fonders darauf aufmerksam, daß auf en Amtslagen insbesondere auch das Reichs- und beziehentlich das Landcsgesetz, be- Ä Kranken- und Unfallversicherung auf die Forst- und Land- thschch, besprochen werden soll. " Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 16. Juni 1888. vo« Gehe. P. Bekanntmachung. Rachmhttm^dch bringt andurch zur öffentlichen Kenntniß beziehentlich im de« »S Juni dieses Jahres, 'm Gasthose zur „Stadt Wien" in im den SS. Juni dieses Jahres, »m Gasthofe „zum Hirsch" in Montag, den SS. Juni dieses Jahres, m der „Gariüche" m OvUvrai» Mittwoch, den 27. Juni dieses Jahres, «m Gasthofe „zum Roß" m zwar an jedem der bestimmten Tage von Nachmittags j4 Uhr ab ter Schmerzensklage an der Leiche nieder, der Sohn, der neue Kaiser, führte seine Mutter aus dem Sterbezimmer hinweg. Auf dem Sterbebette Am Sonnabend vormittag — nicht während des ganzen Tages — stand der Zutritt zum Sterbebette des Kaisers für jedermann aus dem Volke frei, Hunderte strömten herbei und schritten thränenden Auges durch das Gemach. Zahllose Kränze wurden niedergelegt. Das Sterbezimmer liegt in der Nähe des Muschelsaales, nicht weit von jenem entfernt, in welchem Kaiser Friedrich einst das Licht der Welt erblickte. Vor einem Bett alkoven steht das breite, schwarz und goldene eiserne Bett gestell, das zum Sterbelager geworden ist. Auf weißem Linnen liegt die Heldengestalt, zu der das deutsche Volk mit Stolz und Jubel aufgeschaut, der Mann, um den Deutschland von anderen Nationen benitten worden ist, ist nun vom Würger Tod dahingestreckt, auf weißen Linnenkissen das totenbleiche kaiserliche Haupt, noch im Tode die edlen Züge zeigend, die einst so gütig, so mild, so die Herzen erfreuend und so hoffnungsreich in die Zu kunft geschaut hatten. Die Augen sind gebrochen, g« schloffen. Selbst das entsetzliche Leiden, selbst der Tod haben dem Antlitze weder die Aehnlichkeit noch die Hoheit rauben können, kein Zug spricht von ausgestandenen Lei den, es sind vielmehr die Züge eines, der alles in sich in Frieden beglichen hat und dessen reines Leben auf der klaren Hellen Stirn geschrieben erscheint. Das Haupt erscheint etwas kleiner, Haupthaar und Bart sind leicht ergraut, aber die Form dieses, die durch das schmale weiße aufgebundene Tuch gegeben ist, erinnert an die Häupter in Erz auf mittelalterlichen Grabmälern. Bis zur Brust bedeckt eine duukelrote Decke mit weißem Ueberschlag die Leiche, die rechte wachsbleiche Hand ruht auf dem Ehrensäbel, der, dem siegreichen Feldherrn einst verehrt, schrägüber gelegt ist. Um den Hals schlingt sich der kour I« wörits am schwarzweißen Bande. Diese äußeren Zeichen lassen in dem Toten den vom Felde heimkehrenden, ruhmreichen Heerführer erkennen; an die- w« o. M pr rr« Ilfm