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Ainchtl für Zwönitz und Umgegend Erscheint wöchentlich zwei Mal und zwar Mittwoch und Sonn abend. — Der Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark prssaumersnUo. Erscheint vom 1. August an wöchentlich drei Mal. Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. 1» Nedacteur und Verleger: C. Bernhard Ott in Zwönitz. IS. Soimbcad, des 22. Juli 1876. 1. Jahrg. Der III. Termin diesjähriger Communanlagen wird mit dem I5. Juli rr. o. fällig und sind die Beträge längstens bis zum 22. d. M., bei Vermeidung sofortiger executivischer Einziehung, zu entrichten. Zwönitz, am 11. Juli 1876. Der Stadtgemeinderat h. Schönherr. Bekanntmachung. Die hiesige Hospitalverwalterstelle kommt in Folge des mit Tod abgegangenen zeitherigen Inhabers demnächst zur Neu besetzung. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche umgehend, längstens bis zum 25. d M., « an Nathsstelle mündlich oder schriftlich niederlegen. AnstellungSbedingungen werden auf Erfordern daselbst milgelheilt. Zwönitz, am 11. Juli 1876. ' Der Stadtgemeinderath. , Bürgermeister Schönherr. Bekanntmachung. Nachdem die Stelle des Todtenbettmeisters hier durch den Tod des zeitherigen Inhabers offen geworden ist, werden geeignete Bewerber hierdurch aufgeforvert, ihre bezüglichen Gesuche mündlich oder schriftlich bis längstens den SS. d. M. an hiesiger Nathsstelle anzubringen, woselbst auch die AustellungSbedi»gungen zu erfragen sind. Zwönitz, am 11. Juli 1876. Der Stadtgemeinderath. Schönherr. Tagesgeschichte. Berlin, 19. Juli. Betreffs der Wahlbewegung schreibt die „Provinzial Correspondenz", daß die Regierung fest halte in allen Beziehungen mit voller Ueberzeugung an den wesentlichen Grundsätzen, von denen sie bei ihrem gesawmten bisherigen Wirken ansgegangen sei. Die Parteien könnten über den Standpunkt der Regierung nicht zweifelhaft sein; eS würde eine schwere Verkennung der politischen Lage bedeuten, wenn irgend welche Partei erwartete, daß die Regie rung die in dem von ihr aufgestellten Parteiprogramm niedergelegten Grundsätze sich aneignen sollte. Das Programm der Regierung sei in großen geschichtlichen Thatsachen und in bedeutsamen Arten der Gesetzgebung verzeichnet, alte oder neue Parteien hätten zu erwägen, ob und wie weit sie von diesem Programm sich ausschließen, oder ob sie zu dessen weiterer Verwirklichung unter Berücksichtigung der öffentlichen Zustände und Bedürfnisse mitwirken wollten. Die Par teien, denen es Ernst sei mit solchem Zusammenwirken, dürften von vorn herein sich nicht mit Kräften verbinden, welche seither die grund sätzliche Bekämpfung der Regierung auf ihre Fahne geschrieben hätten. So wenig die gemäßigten Liberalen, welche die Regierung bisher unterstützten und fernerhin aufrichtig unterstützen wollen, mit grund sätzlichen Widersachern,der Regierungspolitik mit der Fortschrittspartei sich verbinden könnten, eben so wenig könne die Regierung auf die Gemeinschaft mit einer konservativen Partei rechnen, die sich unter Führung von Männern begeben würde, die bisher die Personen und die Politik der höchsten Staatsmänner herausfordernd und verletzend angegriffen haben. Die Thatsache, daß auch diese bisherigen schroffen Widersacher dem Programme sich anschlössen, welches eine Annäherung herbeizuführen bestimmt scheine, könne an sich bedeutungsvoll sein, aber die Worte des vieldeutigen Programms fielen dem jüngstem thatsächlichen Wirken dieser Parteimänner gegenüber nicht entscheidend ins Gewicht. Wenn durch die neue Parteibildung ei» wirkliches vertrauensvolles Zusammenwirken angestrebt werden solle, müsse vor Allem auch der Regierung das Vertrauen und Zusammenwirken mög lich gemacht werden. — Die „Proviozial-Correspondenz" bespricht die nächsten Sessionen und Wahlen und wiederholt, daß der alte Reichstag zur Berathung der großen Justizgesetze und zur Feststellung des nur bis Ende December bewilligten Reichshaushalts im Spälherbste nochmals zu sammentreten und die erste Session des neuen Reichstags in den ersten Monaten deS kommenden Jahres sich anschließen werde, während der preußische Landtag, welcher diesmal noch nicht in den letzten Monaten des Jahres versammelt werden könne, bald nach Anfang Neujahr eine kurze Session halten müsse. Als angemessener Zeit punkt ftjr die Neuwahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus wird der Monat Oktober, für die Reichstagswahlen der Monat Januar, unmittelbar vor der Landtagssession bezeichnet. Den Wahlen dürfte die formelle Auflösung des Abgeordnetenhauses und des Reichstags vorausgehen. (CH. T.) Wien, 18. Juli. Der Kaiser Franz Josef ist heule Abend zu der Begegnung mit dem deutschen Kaiser nach Salzburg abgereist. — Der „Politischen Correspondenz" wird aus Ragusa gemeldet: Die ganze Ebeiie von Gaczko und die Stadt Metochia haben sich den Motttenegrinern ergeben; ebenso Nevesiuje und mehrere auf der Straße nach Gaczko liegende Blockhäuser. Die Besatzung von Metochia flüchtete mit dem Pascha unter Zurücklassnng von Gepäck und Waffen in das befestigte Lager. Mostar, das von der türkischen BevöMung verschanzt ist, wird von den Montenegrinern ernstlich bedroht. Man erwartet bei Blagaj eine Schlacht. Gerüchtweise verlautet, Moukhtar Pascha sei mit «einen Truppen auf dem Masche nach Mostar begriffe», Derwisch Pascha solle den Oberbefehl in Bosnien übernehmen. — Wie dieselbe Correspondenz ferner meldet, hat der Kaiser heute den neu ernannten türkischen Botschafter, Aleko Pascha, zur Entgegennahme seiner Creditive in feierlicher Audienz empfangen. — Wie der „Presse" gemeldet wird, hat an den Gesechten der Insurgenten unter Peko PavlovitS am 13. d. M. mit den Türken bei Renjeooselo und Neum in der Enclave von Klek auch ein im Hafen liegendes türkisches Kriegsschiff durch Geschützfeuer theilge» nommen. Dasselbe habe sein Feuer trotz der nachdrücklichen Ein sprache des österreichischen Stationsschiffes fortgesetzt. (8. T ) Versailles, 18. Juli. Der Senat begann in feiner heutigen Sitzung die Beralhuug des Gesetzentwurfs über die Verleihung der akademischen Grade, nachdem die Dringlichkeit für dieselbe angenommen war. Die Berathung wird morgen fortgesetzt werven. (L. T.) London, 18. Juli. Das hiesige auswärtige Amt hat eine Depesche des englischen Botschafter- in Constantinopel erhalten, in welcher derselbe die Msttheilung macht, daß ein hoher türkischer Beamter als außerordentlicher Commissar nach Bulgarien abgesandt sei, mit dem Auftrage, gegen die dort verübten Excesse der türkischen Truppen einzuschreiten. Derselbe wird mit umfassender Vollmacht versehen werden, um die Schuldigen auf das Strengste zu bestrafen. — In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Unter-