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Amts- M Ailimcklitt und dessen Wmgebung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Abonnement Viertels, i M. 20 Pf. einschließl. des .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unsern Boten sowie bei allen ReichSpostanstaltrn. Irlegr.-Ltreffr: Lmtshlstt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertipnspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespalten« Zeile 30 Pf. Fernsprecher ilr. LIV. , für deu Schilt des Amtsgerichts Eibenstock ^7 8» ------ 52. Jahrgang. -------- Dienstag, den 11. Juli Tagesgeschichte. — Deutschland. Seit einiger Zeit war der sozial demokratische Plan bekannt, den französischen Sozialisten Herrn Jaure« in Berlin sprechen zu lassen. Herr Jaure« ist im Reichstag wiederholt einer Schätzung vor aller Welt ausgesetzt worden, die etwas wie den Wunsch der Regierung naheliegend erscheinen lassen konnte: O, hätten wir an Stelle des Herrn Bebel einen Mann wie Herrn James im Reichstag sitzen. Nachdem der französische Sozialistenführer auch gerade in letzter Zeit Anschauungen in der auswärtigen Politik zu erkennen ge geben hat, die man achten muß und mit denen man nicht selten auch vom deutschen Standpunkte aus übereinstimmen kann, sah sich die verantwortliche Leitung der deutschen Reich-Verwaltung bei der Ankündigung des sozialdemokratischen Plane» in eine einigermaßen schwierige Lage »ersetzt. Da aber die Verhand lungen zwischen Deutschland und Frankreich wegen Marokko noch immer al» schwebende anzusehen sind, wäre es vielleicht durch aus nicht ungerechtfertigt gewesen, au« denselben Gründen, au» welchen man im Reichstag, wenn dieser noch beisammen wäre, eine Marokko-Debatte wahrscheinlich zu verhindern suchen würde, amtliche Verwahrung gegen eine derartige Einmischung eine französischen Parteiführer» in internationale Verhandlungen ein zulegen. Was Herrn James in seinem Vaterland« zu tun nie mand versagen darf, soweit er Kritik an der französischen Re gierung übt, kann, aus deutschem Boden ausgesprochen einer ganz anderen Beurteilung unterzogen werden. Statt da» Einver nehmen der beiden Regierungen zu fördern, konnte das Auf treten Jaure« in Berlin, da» angeblich die Bedeutung einer Friedenskundgebung haben sollte, zur Entwicklung neuer Miß verständnisse den Anlaß geben. Während einiger Tage walteten Zweifel ob, wird die Regierung da» Gastspiel James tolerieren oder nicht. Der Reichskanzler hat jedoch unter« 5. d. M. dem diesseitigen Botschafter in Paris bedeutet, Herrn James auf dem ihm angemessen erscheinenden Wege zu ersuchen, seine Reise nach Berlin zu unterlassen. In dem bezüglichen Erlaß an den Fürsten Radolin wird darauf verwiesen, wie die Regierung der französischen Republik sich immer da» Recht gewahrt Hal, aus ländischen Rednern, sobald ihr die» geboten oder opportun er schien, da» Wort zu verbieten. Außerdem wird dem Zweifel Ausdruck gegeben, ob, wenn auch von dem Takt de» Herrn James zu erwarten wäre, er werde seinerseits alle« vermeiden, was der deutschen oder der französischen Regierung Unannehm lichkeiten bereiten könnte, die gleiche Zuversicht gegenüber den deutschen Veranstaltern gestattet sei. — Berlin, 8.Juli. Die Einigung zwischen Deutsch land und Frankreich über die Marokko-Konferenz ist erfolgt. Der französische Minifterpräse» und der deutsche Bot schafter in Pari» verständigten sich abend« endgültig über die Fassung der zwischen beiden Regierungen auszutauschenden Er klärungen. — Berlin, 8. Juli. (Amtliche Meldung.) Hauptmann Rembe erreichte auf einem Streifzug läng» de« Epukiro und Groot Laagle am 13. Juni die englische Grenze. Das Sandfeld und die Gegend östlich der Linie Gams Vleh—Otjimanangombe ist von Hereros frei. Die Besatzung von Oljimbinde ist nun mehr ausgegeben worden. Von den dort befindlichen Truppen wurde die II. Kompagnie Regiment» 1 nach Oljosondu, die 6. Batterie nach Okahandja verlegt. Andrea« floh nach dem Gefecht bei Ati« am 9. Juni läng» de» Kam-Revier«. Als von zwei Seiten Abteilungen gegen ihn vordrangen, wandte er sich mit wenigen Begleitern in da» Zaris-Tebirge, wohin ihn Haupt mann Baumgärtel durch außerordentlich schwierige« Gelände verfolgt. Andreas soll durch die seit Ende März ununterbrochen fortgeführte Verfolgung alle« Vieh und den größten Teil seiner Leute verloren haben. Die Erjatzkompagnie la und die 4. Etappenlompagnie haben Maltahöhe, Kleinponz, Nomtsa», Hoorn kran», Areb, Naucha« und Awabe» besetzt und säubern die Gegend durch Slreiszüge. — Die Bande de» Morenga war nach dem Gefecht bei Naru« am 17. Juni zuerst nach Süden geflüchtet, dann wurde erkannt, daß ihre Spuren auseinanderführten, haupt sächlich jedoch au« der Gegend von Naru» in nordwestlicher Richtung. Hauptmann Siebert mit 3'/, Kompagnien und 4 Geschützen setzte die Verfolgung in dieser Richtung fort und stellte fest, daß sich Morenga in der Gegend von Aob (18 Kilometer nordöstlich Nuradu«), am Osthang der Großen karasberge be findet, wo er wieder über 200 Gewehre verfügen soll. Haupt mann Ritter mit 1 Kompagnie und ein Geschütz erreichte, von keetmanshoop aus den Hottentotten entgegengehend, am 28. Juni Aob und wird mit Hauptmann Siebert zusammenwirken. Cornelius, der sich in der Gegend von Kocha« am unteren gischfluß wieder festgesetzt hatte, sammelte dort über 200 Kriegs leute, sodaß mit deren Weibern und Kindern an 800 Seelen versammelt gewesen sein sollen. Die Schwierigkeiten de« dortigen Gelände» find außergewöhnlich große. Auf beiden Ufern des Fischflusse« entlang ziehen sich Tagemärsche weit zerklüftete Felsen gebirge hin, die ein Erreichen de» Revier» nur an wenigen Stellen für einzeln« Fußgänger erlauben. Die einzige Anmarsch straße von kanibe« aus kocha« bildet ein Saumpfad, der kilo meterweit durch eine schmale Schlucht mit unersteigbaren Rän dern führt. Hierhin hatte Corneliu« einen Teil seiner Krieg» vorgeschoben und weiter rückwärts durch eine Steinschanze die noch weiter südlich befindlichen Werften geschützt. Major Gräser versammelte an der Quelle de» Auchab l'/, Kompagnien (120 Gewehre) unter Hauptmann Pichler, bei Kanibe» 1'/, Kompag nien (100 Gewehre) mit 2 Feld- und 2 Gebirgsgcschützrn unter Hauptmann von Zwehl, und entsandte Leutnant von Hacseler mit 30 Mann und 1 Gebirgsgeschütz durch Nachtmärsche in den Rücken de» Gegners nach Aiat«. In der Nacht zum 27. Juni wurden die AngrifsSkolonncn zu Fuß, von Tragetieren gesolgt, vorgeführt. Corneiiu» wich vor den von Westen und Nordosten kommenden Abteilungen Pichler und Zwehl auf Keidoru» au». Hier erreichte ihn die Abteilung Pichler und stürmte in schwerem Gefecht die feindliche Stellung. Die unter Major Gräser ein treffende Abteilung Zwehl nahm die Verfolgung auf und erhielt bald von den beiderseitigen Höhenländern lebhafte» Feuer. Der Zug Gebirgsartillerie, der unter Leutnant Bender trotz der Ge- ländeschwierigkciten zu folgen vermocht hatte, vertrieb hier den Gegner. Dessen Versuch, nach Süden zu entweichen, verhinderte die bei Aiais auf beherrschenden Höhen geschickt ausgestellte Ab teilung Haeseler. Corneliu» floh unter erheblichen Verlusten und Zurücklassung einigen Vieh» nach Westen, bi» in die Dunkelheit hinein unmittelbar verfolgt. Es fielen 2 Offiziere, 3 Mann ; 1 Offizier und II Mann wurden verwundet. Major Gräser setzt die Verfolgung fort. Bei SendlingStrift am unteren Oranje und in der Gegend von Witpüt» treibt eine kleine Räuberbande ihr Wesen. Gegen sie ist eine Abteilung von 60 Mann von Kubub au» in Vormarsch. — Oesterreich-Ungarn. Im österreichischen Ab geordnetenhaus« kam es zu lärmenden Szenen. Während der Verhandlung über den deutschen Handelsvertrag protestierten die Tschechisch-Radikalen unter anhaltendem, ohrenbetäubendem Lärm gegen die Verhandlung und fragten, was mit ihren Dringlichkeilsanträgen sei. Referent vr. Baernreither erstattete unter ununterbrochenem tosendem Lärm der Tschechisch-Radikalen, die mit Signalpfeifen lärmten und mit Büchern auf die Pulte klopften, den Bericht. Der Abgeordnete Stein warf plötzlich gegen die Tschechisch-Radikalen eine Streusandbüchse, die hinter diese zu Boden fiel, ohne jemand getroffen zu haben. Die große an haltende Erregung und ein ohrenbetäubender Lärm dauerte während de» ganzen Bericht» Baernreither» an, erst während der Rede de« ersten Redner« Kulp legte sich allmählich der Lärm. Nach einer längeren Rede de« Handel-Minister» nahm das Hau schließlich den deutschen Handelsvertrag samt den Annexen an und genehmigte ohne Debatte in allen Lesungen da« Ermächtigungs gesetz, betr. die provisorische Regelung der Handelsbeziehungen mit der Schweiz und Bulgarien. — Der österreichische Ausschuß zur Beratung de« Verhältnifse» mit Ungarn lehnte mit großer Majori tät den auf Trennung von Ungarn bezüglichen Antrag de» Ab geordneten Bareuther ab, lehnte ferner den Antrag auf Erlassung eine« Ermächtigungsgesetze» ab und nahm den Antrag de» Sub komitee» an, unter Auslassung des Satze», daß eine bloß ein seitig zu treffende Verfügung bezüglich der Quotenverhältnisse unzulässig sei. Der Antrag de« Abgeordneten Baernreither, die Regierung aufzufordern, daß das Parlament Ungarn gegenüber weder staatsrechtlich noch finanziell in eine Zwangslage versetzt werde, wurde angenommen. — Rumänien. Da« russische Rebellenschisf ,Knjä « Potemkin" ist mit dem in seiner Begleitung befind lichen Torpedoboot wieder in Konstantza eingelausen, wo sich beide den rumänischen Behörden ergaben. Es liegen folgende Telegramme vor: Bukarest, 8. Juli. Der Panzer . Potcmkin" und da» ihn begleitende Torpedoboot sind heute früh 2 Uhr vor Constantza eingetroffen. Die rumänischen Behörden forderten die Besatzung auf, sich unter den ihnen bei ihrer ersten Anwesen heit im Hasen gestellten Bedingungen zu ergeben oder die rumänischen Gewässer zu verlassen. Um 1 Uhr nachmittag» haben sich die Besatzungen de» .Potemkin" und de« Torpedoboote« unter den ihnen gestellten Bedingungen ergeben. Sie übergaben der rumänischen Behörde beide Schiffe, auf welchen diese die rumänische Flagge hißte. Die Mannschaft wurde ans Land gesetzt und wird in kleinen Gruppen in verschiedene Ortschaften de« Lande« gebracht werden. Bukarest, 8 Juli. Die Mannschaften de« Po- temkin werden al« Deserteure behandelt. Da zwischen Rußland und Rumänien für solche kein Suslicserungsvertrag besteht, hat Rumänien keine Veranlassung, die Mannschaft auszuliefern. — Asien. Manila, 7. Juli. Eine Verschwörung gegen da« Leben der Offiziere der hier internierten russischen Kriegsschiffe ist noch rechtzeitig entdeckt worden. Alle Offi ziere, mit Ausnahme de« Kapitän» de« Kreuzer» .Aurora", sollten getötet werden. Vorsichtshalber läßt jetzt der in Manila kommandierende amerikanische Admiral Reiter da« amerikanische Kriegsschiff.Monadnock" dicht bei der .Aurora" ankern, um die Handelsschiffe au« der Nähe zu entfernen. Die russischen Offi ziere glauben, die Rädelsführer der Verschwörung zu kennen, sie warten aber die Beibringung weiterer Beweise ab, bevor sie die Verdächtigen festnehmen lassen. Falls sich die Unzufriedenheit unter den russischen Seeleuten stärker bemerkbar machen sollte, wird Admiral Reiter amerikanische Wachen an Bord der russischen Kriegsschiffe schicken. — Vom russisch-japanischen Kriegsschau platz wird gemeldet: Petersburg, 8. Juli. (Meldung der Petersburger Tele- graphen-Azcntur.) Ein Telegramm de« General« Linewilsch von gestern meldet, daß die Japaner am 5. Juli um 5 Uhr morgen» die Offensive gegen Behnkhc und Loguschan er griffen. Die russischen Abteilungen zogen sich langsam zurück, wobei sie den Feind zurückhielten. Heute früh um 2 Uhr setzte der Feind seinen Angriff aus Loguschan fort. Die Japaner er öffneten ein Geschützfeuer gegen die russischen Vorposten, die sich zurückzogen. Hierauf wurde die japanische Offensive eingestellt. Der Feind ging zurück und besetzte seine früheren Stellungen. Ein zweite» Telegramm de» General« vom 7. Juli meldet: Heute morgen nahmen in der Gegend de« rechten Flügels mehrere japanische Bataillone und Eskadron» mit Artillerie die Offensive wieder aus. Die russischen Vorposten vermochten ihre Stellungen zu halten. — Die Japaner haben am Freitag einen Handstreich gegen die Insel Sachalin unternommen. Um 9 Uhr morgen» näherte sich ein japanische« Geschwader und eröffnete da» Feuer gegen die Küste. Es wird darüber depeschiert: Petersburg, 8. Juli. (Meldung der Petersburger Tele graphen - Agentur.) General Liapunow telegraphiert von Sachalin vom 7. d. M.: Da» japanische Geschwader beschoß Chipisan, südöstlich von Korsakow»! später da» Dorf Meree zwischen Chipisan und Korsakow«! und begann die Landung von 15 Schiffen au». 15 Torpedoboote beschossen die Slrandbatterie. Die Kosaken mußten zurückgehen. Eine russische Abteilung mußte vor den übrigen feindlichen Operationen nord wärts zurückgehcn, sie verbrannte da« Regierungsgebäude und sprengte die Küstengeschütze in die Luft. Petersburg, 8. Juli. Der Petersburger Telegraphcn- Agentur wird au» GodSjadan gemeldet: Da» japanische Geschwader, da» sich der Insel Sachalin näherte, bestand au» 2 Panzerschiffen, 7 Kreuzern, 3 Kanonenbooten, 36 Torpedo booten und 10 Transportschiffen mit Landungstruppen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 10. Juli. In au»wärligen Zeitungen macht seit zirka 8 Tagen da» Gerücht die Runde, in Eibenstock herrsche »empfindlicher Wassermangel". Ehe jemand derartige Berichte nach auswärt» verschickt, die in gewissem Sinne geeignet sind, Eibenstock» Rus zu schädigen (— man denke nur an Eiben stock al« Sommerfrische —) würden wir e» doch für geratener halten, wenn sich die Korrespondenten an zuständiger Stelle vor her erkundigten. Im gegenwärtigen Falle würden sie erfahren haben, daß selbst in den heißesten Tagen der vergangenen Woche der Wasserzufluß au» dem Quellengebietc so reichlich gewesen ist, daß eine Stadt mit wenigstens der doppelten Einwohnerzahl von Eibenstock hätte vollauf mit Wasser versorgt werden können. Wenn trotzdem in zwei Fällen der Inhalt der Behälter zur Neige ge gangen war und die Stadtverwaltung die Einschränkung de« Wasserverbrauch» in Erwägung zog, so ist zu bedenken, daß jetzt die Wasserbenutzung für Luxuszwecke einen außerordentlich großen Umfang angenommen hat. Beispielsweise sind gegen IO Spring brunnen angeschlossen, viele große Gärten mit Leitungswasser ver sorgt, wenigsten» die Hälfte aller wasserverbrauchenden Grund stücke mit Sprengichlauch versehen usw. Daß nicht immer bloß da» notwendige Wasser verbraucht, sondern erhebliche Wassermengen nutzlos vergeudet werden, liegt auf der Hand, zumal die Wasser uhren seit einiger Zeit versuchsweise außer Dienst gestellt worden sind. Bei vernünstigem Umgänge mit dem Wasser wird unsere Leitung bei der Ergiebigkeit der Quellen aller Voraussicht nach noch lange alle berechtigten Ansprüche erfüllen. Wenn die Stadt behörde aber unnötiger Wasserverschwendung entgegen treten will, dann wird ihr darin nur zugestimmt werden können. — Dresden, 8. Juli. Im Stadtverordneten kollegium ereignete sich, wie die »DreSdn. Nachr." melden, in der vorgestrigen Sitzung nach Schluß der Abstimmung über die Wahlrechtsvorlage ein harmloser Zwischenfall: Bon der öffent lichen Tribüne, wo bekanntlich in Hellen Haufen die Herren .Genoffen" Platz genommen hatten, wurde eine Handvoll Stink bomben in den Saal geworfen, von denen vier nicht explo dierten. Der Vorsteher de» Kollegium«, Herr Justizrat l)r. Stöckel, ließ nach diesem heroischen Akte eine» Lokalpropagandisten der Tat da» Richtigste tun, wa» getan werden konnte: er ließ die Fenster öffnen und bemerkte im übrigen, daß sich da» Kollegium durch keine Kritik beirren lassen werde. Die Person de» Atten täter» konnte bei der außerordentlich zahlreichen Zuhörerschaft, die auf den Tribünen versammelt war, nicht festgestellt werden. — Leipzig. Mitgefühl erweckte die Schwurgerichlsver- handlung gegen die Gattin de» Steindruckereibesitzer» Naumann wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Die Frau arbeitete durch Hand- und Bureauarbeit Tag und Nacht tapfer mit, um da« Geschäft ihres Manne» über Wasser zu halten. Da dieser aber immer tiefer in Schulden geriet und elend und krank wurde, faßte sic in dem Gefühl der Aufopferung für ihren Gatten, und ohne sich die Schwere der Tat zu überlegen, den verhängnisvollen Entschluß, durch eine Brandstiftung und die dann zu erwartende