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Innern vom Reichsversicherungsamt auf die Zeit bis zum 1. Sepie über dieses Jahres einschließlich festgesetzt. Radeberg. Am Freitag früh wurde der Geschästs- nachsolger der früher G. Willner'schen Buchdruckerei, Herr Redacteur und Buchdruckereibesitzer Max Lebinsky, in seinem Bette entseelt aufgefunden. Ein Schlagflutz, nach vorangegangenem Asthmaleiden, hatte seinem jungen Leben (er zählte erst 31 Jahre) ein plötzliches und uner wartetes Ende bereitet. Dresden Das König Johann-Denkmal in Dresden, welches auf Veranlassung von Sachsens Militärvereins- bund errichtet werden soll, ist nunmehr in feste Bestellung gegeben. DaS Modell hat Prof. Joh. Schilling gefertigt. Dem Meister ist für seine Arbeit ein Honorar von 90 000 Mk. gezahlt worden, und der Guß der Bronce- statue wird in Lauchhammer erfolgen. Die Gesammt- kosten des Denkmals lind auf 240 000 Mk. berechnet und bereits binterlegt. Die Enthüllung des Denkmals erfolgt am I. Juli 1887. — Abermals ist leider über einen Unglücksfall zu berichten, welcher durch unvorsichtige», Gebrauch des Pe troleums veranlaßt wurde. Als Vorgestern Vormittag nämlich ein in der Ferdinandstraße in Dresden wohn haftes Dienstmädchen Feuer anmachen wollte, nahm sie zur Erzielung eines schnelleren Brandes Petroleum, wel ches sie, wie dies so Sitte zu sein scheint, gleich aus der Flasche über die brennenden Scheite goß. Selbstverständ lich explodirte die Flasche und die leicht entzündliche Flüssigkeit ergoß sich brennend über die Unvorsichtige, welche so schwere Brandwunden davontrug, daß sie »nittels Siechkorbes nach dem Stadtkrankenhause gebracht werden mußte. Wie ost soll die Presse noch vor der artigen Thorheiten warnen? — Das seiner Zeit vielgelesene Volksblalt: „Der Calculator an der Elbe", wird nach dem Tode des zeit- herigen Redacteurs Reinhardt, von Professor Uli Schanz, dem bekannten Dichter und Feuilletonisten, sortgesührt werden, und es steht zu erwarten, daß das Blatt unter seiner Leitung neuen Aufschwung nehmen werde. — In Chemnitz finden jetzt die Productionen der mit einer noch unaufgeklärten Flugmaschine arbeitenden „fliegenden Fee" Preciosa Grigolatis lebhaften Zuspruch. Wie von einem leisen Windhauch bewegt, ohne jedes Anzeichen einer Muskelanspannung erhebt sich d,e junge, elegant costümirte Dame in die Luft, schwebt auf und nieder, gerade und wellenförmig, mit entzückender Anmuth und Natürlichkeit. Besonders reizend ist das Spiel mit den Tauben, die ihre Herrin umschweben, sich auf Kopf und Arme derselben setzen, wieder ausfliegen und zu ihr zurückkehren. Die Zuschauer glauben, ein frei fliegendes, zauberhaftes Wesen zu sehen, so vollendet ist die Täusch ung. — Nachstehenden, am 18. Juli vor dem königlichen Schöffengericht zur Verhandlung gelangten Fall wegen versuchten Betrugs theilt das „CH. Tgbl." zur Warnung mit, da derselbe zur Vermeidung ähnlicher Fälle in weiteren Kreisen bekannt zu werden verdient. Die Ver handlung betraf die Ang. Wilh, verehel. Sch. in Gele- nau. Dieselbe, welche vor einiger Zeit vor dem hiesigen kgl. Landgericht als Zeugin vernommen wurde, machte unter Anderem ihren Anspruch auf Entschädigung für Zeitversäumniß geltend. Hierbei versuchte sie, sich einen rechtswidrigen Vermögensvortheil dadurch zu verschaffen, daß sie betreffs ihrer Erwerbsthätigkeit falsche, nämlich zu hohe, Angaben machte. In Folge dieses Gebührens wurde die Sch. wegen versuchten Betrugs angeklagt und zu einer Gefängnißstrase in der Dauer von einem Tage, sowie zur Tragung der Kosten verurtheilt. Leipzig. Als Festort sür das im Jahre 1887 statt findende 9. Deutsche Bundesschießen wurde einstimmig Frankfurt a. M. gewählt. — Wie aus Berliner Hofkreisen verlautet, hat der Kaiser zugesagt, der ain 19. October d. I. stattfindenden feierlichen Einweihung des neuen Universitäts-Gebäudes in Straßburg beizuwohnen. Auch seitens der Berliner Universitätskreise ist eine große Betheiligung an den Straßburger Festlichkeiten zu erwarten, die unter diesen Umständen gewiß den glänzendsten Verlauf nehmen werden. - Die Militär-Verwaltung hat sich entschlossen, die Konservenfabrick in Mainz, für deren Einrichtung 4Vü Millionen Mark ausgesetzt sind, in eigene Regie zu neh men, nachdem der provisorische Betrieb einer Dampf mühle sich als vortheilhaft herausgestelll hat. Für den technischen Betrieb wird ein Ingenieur nebst mehreren Unterbeamten bestellt, während der Verwaltungsvorstand aus den Beamten des Proviant-AmteS entnommen wird. Die Fabrik kann täglich liefern: 500,000 Kaffeepor- twnen, 6,000 Pferderationen, 62,500 Portionen Büchsenfleisch, 83,500 Portionen Suppengemüse, 160,000 Portionen Preßmehl und 92,500 Portionen Sauerbrot oder Zwieback. Rockcublatt für Pulsnil;, Kiinigslmilk, Räücbms, Radeburg, Mnibburg und RmgtgeuL Erscheint: Wkitewoch« und Sonnabend». Abonnementspreis: <it«schli«kiich de« jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden SonntagSblatteö) Vierteljährlich I Mk. SS Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- jeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags 'S Uhr hier auszugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Htadtrathes zu Autsniß. GeschiiftssM«; iür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. SechsnnSSrcWgster Jahrgang. Dresden» Annoncen-Bureaus Haase »stet« L Vogler u. Invalideada»*. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantmortl. Redactcur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Weber's Erben in Pulsnitz. Leipzig: Siudolph "01» uns unbekannten Firmen und Personen nehmen ävir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonijine Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen »nag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPKlsillvN Ü68 »gen Ge- stichlinge e Mai's, r Wasser n Grund n, seine ei, drückt «süchtig egen der chen mit > Fallen' n bleibe, «brauch- stlick ge- » zusam- ocrn den eigt ihm Minuten n andere Hierauf die auS- ügt sind, Eier zu »en, wo- bequemt, ndcn ge- zen aus zu seiner Meeres- le Neger ang und M. Mcnsch- «uch ist, instellen. zschnilte, n Pinsel »wickelten , welcher r erbaut M. »«t. tz- nerkte in :en Ring h möchte satte, er ¬ find so iks nach ! nnlcn m. h möchte »setzt für Staab, sstattung Freunde merksam. ,1 Mark) erfinden, h neulich i Riemer gebeten, aus zum am Ende -chneider, :m Vater Ähnlichen ) Amerika. 4i Raphael. Nm. Mittwoch. 61. 30. In» 1884. na bekannt gemacht. Schuber- Otto. öffentlich verpachtet werden. Die Verpachtungsbedingungen werden vor der Verpa Versammlungsort am Brauhaus. Pulsnitz, am 28. Juli 1884. tung betr. Horn und Obersteina führenden Communicationswegen sollen l 1884, Nachmittags 6 Uhr, U N g Auf die Dauer der Beurlaubung des Herrn Amtshauptmann VON Zezschwitz zu Kamenz vom 23. d. M. bis 2c' September d. I. ist die Stellvertretung desselben dem Herrn Commissionsrath Bachmann übertragen worden. Bautzen, den 21. Juli 1884. . Königliche Kreishauptmannschaft. von Salza und Lichtenau. Bekanntmachung. In Gemäßheit des 8 7 des Gesetzes vom 15. April d. I. die a ntliche Verkündigung allgemeiner Anordnungen der Verwaltungsbehörden betr. (s. Ges. und Verordn.-Bl. v. I. 1884 8. Stück S. 131) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Könial. Amtshauptmannschaft unter Mitwirkung des Bezirksausschusses in dessen Sitzung vom 14. d. M. genehmigt hat, daß in den Gemeinden Panschwitz, Prietitz und Großnaundorf die Bekanntmachungen nicht an der Wohnung des Gemeindevorstanves, sondern, ab weichend von den Vorschriften in t;Z 4—6 des obangezogencn Gesetzes, in 'en iin Orte bestehenden Schankwirthschaften und zwar in Panschwitz im Berger'schen Gasthof, in Prietitz im Lindenhof und in Großnaundorf im Lunze'schen Gasthof angeschlagen v erden. Kamenz, am 25. Juli 1884. Königliche Amtshauptmannschaft. z I. v.: Comm.-R. Bachmann, Bez.-Ass. B e k a n n t m K ch n n g 46vßMHungsver Die diesjährigen der hiesigen Stadtcommun gehörigen Obstnutzungen an den Sonnabend, den 2. An dtrath. rgrmstr. Zeitereignisse. PulSnitz. Aus Anlaß des nächsten Freitag statt findenden großen Feuerwerks auf der Dresdner Vogel wiese wird die König!. Generaldirection der Sächs. Staatsbahn im Anschluß an den Nachts 11 Uhr 20 Minuten von Dresden abgehenden Zug von Arnsdorf nach Kamenz einen Extrazug verkehren lassen. Wir machen unsere geehrten Leser hierauf aufmerksam und wünschen, daß derselbe recht gut besetzt werden möge. —r. — DaS prachtvolle Wetter der letzten Wochen läßt eine gesegnete Ernte in den meisten Gegenden des deutschen Reiches, vor allem aber in unsere,« engeren Vaterlande erwarten. Von Tag zu Tag steigert sich die Hoffnung aus ein mehr als mittelgutes Erträgniß, wozu die temporäre»» elektrischen Entladungen in günstigster Weise beitragen. Zu hoffen ist nur, daß während der Schnittzeit eintretende schlechte Witterung nicht einen Theil der hochgespannten Erwartungen zu nichte mache. Die jetzt auch in den höher gelegenen Strichen des Landes beendete Heuernte hat stellenweise einen vorzüg lichen und unerwartet hohen Ertrag gegeben, während sie an anderen Orten nur mäßigen Ansprüchen genügt. Roggen, Weizen und Hafer stehen gut mit vollen und großen Aehren. Auch die Kartoffelfelder haben ein vor zügliches Aussehen, das insbesondere auch bei uns zu der Erwartung berechtigt, daß der Ernteertrag nicht hinter dem vorjährigen zurückbleiben werde. Das Kar toffelkraut zeigt sich im Allgemeinen gesund und der Knollenansatz befriedigend. — Der Transport von gesundheitsschädlichen, zum Verkauf bereits hergerichteten Nahrungsmitteln nach der Stelle, woselbst sie feilgehalten werden sollen, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. StrassenatS, vom 2. Mai d. I., als Versuch des Feilhaltens von gesund heitsschädlichen Nahrungsmitteln zu bestrafen. — In Gemäßheit § 11 deS Unfallversicherung«»^ setzeS vom 6. Juli 1884 hat bekanntlich jeder Unter nehmer eines unter Z 1 dieses Gesetzes fallenden Betriebes den letzteren unter Angabe deS Gegenstandes und der Art desselben, sowie die Zahl der durchschnittlich darin beschäftigten versicherungspflichtigen Personen bei der untrrcn Verwaltungsbehörde (Amtshauptmannschaften, Stad.behörden) binnen einer vom Reichsversicherungsamt zu brUmmenden Frist anzumelden. Diese Frist ist nun mehr nach riner Bekanntgabe des Ministeriums des