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Weißmh-Zeitung Verantwortlicher Ncdaeteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserate «erden mit S Pf. für die Zette berechn,r und tn allen Expeditione» angenommen. Erscheint Dienstags und yreitagö. Zu beziehen durch »llePostanstal- ten. Preis >>r» vuart.IONgr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Tagesgeschichte. Dresden, 17. Febr. In der Nacht vom 15. »um 16. Febr. ist hier ein Mordversuch vorge kommen. Ein Dienstkuecht, Namens Mitzschke (aus Bautzen) versuchte eine bei dem Oeconomen Döbner dienende Magd zu erstechen. Letztere war bereits schlafen gegangen. Als sie bei einem an ihrem Bette bemerkten Geräusch sich empor richtet und umher tastet, ergreift sie eine Hand, in welcher sie rin Messer fühlt. Sie hält diese Hand fest, und ihrer Kraft gelingt eö nicht nur, jener Hand das Messer zu ent winden, wobei sie sich indessen in die Finger schneidet, sondern auch, sich von dem Angreifer, der sie an der Kehle zu erfassen sucht, frei zu machen und Hilfe rufend nach der Bodentreppe zu eilen. Ehe sie jedoch diese erreicht, wird sie von Mitzschke wiederum gepackt, worauf Beide erneut ihre Kräfte messen, welcher Kampf damit endet, daß die Magd ihren Verfolger so nach der Treppe hin zu drängen weiß, baß er hinunter stürzt. Durch den Lärm wurden die übrigen Dienstleute herbeigerufen, welche Mitzschken in der Scheune, wohin er sich gefluchtet, ergriffen und der Behörde überlieferten. Mitzschke -hat mit der Magd früher in einem Liebesverhältnisse gestanden, welches letztere vor einiger Zeit abgebrochen haben soll, worin die Veranlassung zu dem verabscheuungswürdigen Angriffe auf das Leben derselben gefunden werden dürfte. — Am 15. Febr. Abends 7 Uhr sprang wie derum ein Dienstmädchen am Ausschiffungsplatze des Meißner Dampfschiffs in die Elbe, wurde aber durch die Entschlossenheit eines Schiffers Namens Fritzsche noch rechtzeitig gerettet. — Am 16. hat die hiesige Polizei die Gelder, Korrespondenzen und Bücher des hiesigen Comitö'S zur Regelung der Auswanderung re. in Beschlag genommen. — Die Summe der von dem Bürgermeister AIe"gel in Reichenbach veruntreuten städtischen Gelder beträgt 8421 Thlr., ercl. eines noch fehlenden Aerchpapiers.' Klengel wurde als geisteskrank am Zp. ds- MtS. nach dem Sonnenstein gebracht. Meißen, 13. Febr. Heute sind die tobten Kör- pe, der m dem nahen Cölln beim Brunnengraben verunglückten Manner zu Tage gefördert worden. Die dreitägige ununterbrochen fortgesetzte Arbeit ist wegen des sejnsanbigen Bodens nur mit der größten Vorsicht möglich gewesen. Der Erfolg hat aber ge- khrt, daß die Unglücklichen, Röhrmeister Fränzel und Maurer Vogt, sofort von dem zusammenstürzenden Sande erstickt worden sind, denn beide Körper fand man in ziemlich aufrechter Haltung. Chemnitz, 16. Febr. Heute Nachmittag ereig nete sich wiederum, trotz aller von den Behörden er lassenen Verwarnungen, der traurige Fall, daß drei Personen, die Ehefrau des FabrikdrechölerS Lorenz mit ihren beiden Kindern von 5 und 2^ Jahren als von Kohlendämpfen erstickt in ihrer Wohnung aufge hoben wurden. Es fand sich, daß die Klappe am Rohre des Ofens unvorsichtiger Weise verschlossen war und im Ofen noch Kohlen brannten. Den Be mühungen sofort herbeigeholker Aerzte gelang eS jedoch, die 3 Personen wieder in'ö Leben zurückzurufen. Aus der Provinz Sachsen, II. Febr. Wie an allen Orten des Staats, so ist jetzt auch in Mag- deburg die Reihe an Vie deutsch katholische Gemeinde gekommen, indem dem Magistrate auf gegeben worden ist, derselben die Benutzung der Se- bastianökirche nicht mehr zu gestatten. — In Erfurt hat der Oberbürgermeister die älteren Verordnungen der dortigen Negierung von 1842 bezüglich der Po lizeistunde wiederum veröffentlicht und hiernach ver fügt, daß alle öffentlichen Locale, WirthShLuser, Kaffeehäuser rc. Abends ly Uhr von Gästen zu räu men seien. Hamburg, 17. Febr. Der,,Hamh..Eorresp." schreibt: Die diesjährige Auswanderung über Hamburg dürfte allem Anscheine nach noch bedeu tender werden, als im vorigen Jahre. Die Anmel dungen hierzu sind bereits in so großer Anzahl ein gelaufen, daß die vorhandenen Schiffe nicht genügen und unsere Erpedieiitcn genöihigt sind, sich nach an dern Schiffen umzusehen. Ein großer Theil der An gemeldeten wird nach Brasilien gehen und haben sich bei einem einzigen dahin erpedirenben Hause über 2000 Personen gemeldet; es muß Letzteres um so mehr überraschen, da die Nachrichten, welche von An» siedelungen auf dortigen Privatbesitzurigen zu un gelangten, keineswegs ermulhigender Natur waren. GW- Wien, 18. Februar. Ein schändli ches Attentat ist auf die Allerhöchste Per son Sr. k. k. apostolischen Majestät verübt worden. Se. Majestät wurden heute um halb I Uhr während eines Spazierganges auf der Bastei nächst dem Käruthnerthors von einem Individuum meuchlerisch von rückwärts angefallen und mit einem Küchenmesser in der Gegend des Hinterhauptes ver wundet. Die Wunde ,st yach dem Au-spruche dex