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I Freitag, de« »7. April »18»« «. Jayrgaag. der Pfarrei as von den Verzweiflunc, dies war so nes fürchter- werden nach d die Fraiken dem Hügel' Mäkeln . . . Ken auf dem ihre Stund-? irden Krallen andere . . . idmühle, die urd sogen an mit wilder, ein junges. >llte, also zu u." sagte sic uu sie bösen :ge türmten, — durch ein Mären oder >e Jungfrau lrm berührr lösen, indem -licken sahen <?" nn Strick ni -der erwacht Karin über > ihre Blicke Rädchen am ... Ode r men autzge- den Körper, rige Katzen, ll»rdd1«g>ger cigedl-ti l. A-drdel«. üecdt«. sreldr». -n M« RrdainanO-SPrrchltmisrr »»-»M AH» V «rritrn dir aartpnit. Pettlzriir oder deren Raum mit l il 4 Reklame m SO 4 die Zeile. bereLn., Wtedevd. dedeur.tiabatt- «»mv»»»«»,,. «eda»»»«« »»d »«kchäft-ftell«, Lre»»»« 4». — Feriiivrechn Kr. IWa. Bill««de» »traf»« Bvm 500jährigen Jubiläum der venrscheu N«»tioualftiftung »T. Maria dell Auima" zu Rom. (Speztolbericht für die .EäLs. volkSztg.' vcn F. R. z. Zt. Kaplan der Anima) Rom, den 22. April 1906. 1. Wie schon eingangs des in Nr. 83 der „Sachs. Dolks- zeitg." vom 11. d. M. gebrachten Artikels bemerkt wurde, feiert zugleich mit dem 500 jährigen Jubiläum der Anima als Nationalinstitut der Deutschen das 50 jährige Jubiläum seines Bestehens das mit der Anima verbundene deutsche Priester-Collegium. Echt priest erlich, nicht „politisch", nicht „ultra- uwytan", ist es daher gewiß zu nennen, daß auS Anlaß dieses schönen, seltenen Doppeltestes nicht nur auf prunk volle äußere Feierlichkeiten Wert gelegt wurde, sondern vor allen Dingen, wie es ja die heilige Oster- und Auser stehungszeit so nahe legte, auf die Erneuerung des rechten Geistes im Innern. „Ein reines Herz erschaff in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere in meinem Innern!" — Diese Ge betsworte, diktiert vom Bußgeiste des königlichen Sängers David, sie waren auch der Grundton jener geistigen Fest ouvertüre, mit der bereits seit Palmsonntag abend im Her zensinneren jene sckiönen Jubiläumsfeierlichkeitcn einge- leitet und eingeläutet wurden, die heute früh am „Weißen Sonntage" äußerlich ihreu Aufaug nahmen. Doch hierüber später! — Wenn es schon von frommen Christen aus dein Laien stande, Gott sei Dank, immerhin doch noch recht häufig als innerstes Seelcnbedürsnis empfunden wird, sich daun und Wan«, zumal aber an den großen Wendepunkten des Lebens (Berufswahl, Eintritt in einen neuen Stand, Ehejubiläum) in die Einsamkeit zurückzuziehen und in ernster Gewissens erforschung einen prüfenden Blick ins eigene Innere zu tun, ist es da zu verwundern, daß in einem Priestcr - Herzen, in der Seele eines Prie st erkolle- giums, solche Gefühle sich auslöscu und der Wunsch le bendig wird, geistliche Exerzitien zu machen, sich, wie der Name sagt, zu ü b e n , zu stärken, zu kräftigen, innerlich zu erneuern für den heiligen Kriegsdienst Gottes, für den schweren Kreuzesdienst der unsterb lichen Seelen! „Priester-Exerzitien" — so lautete darum der erste, äußerlich freilich nicht auf der Tagesordnung er scheinende Punkt unseres Festprogramms. Am Palmsonn tag abend — nachdem Schreiber dieses ncch eine herrliche Wagensahrt über den Janieulus gemacht und liebe Lands leute aus Thüringen zum Grabe Tassos in San Onofrio und vorüber an San Pietro in Montorio mit seiner weiten Nundsicht auf die Albaner- und Sabiner-Berge hinab nach Trastevere zur Stätte des Martyriums der heiligen Cäcilia geleitet —, nahmen sie ihren Anfang, um zu cndigeu und auszuklingcn in -er vermöge der Mitbeteiligung vieler geistlicher Gäste aus der deutschen Heimat Heuer ganz beson ders feierlichen heiligen P r i c st e r k o m m u n i o n. Doch nein, ein Ausklingen und Endigen war es eigentlich nicht unL sollte es ja auch nicht sein, nach Wunsch und Willen unseres Exerzitienmeistcrs — eines bekannten hiesigen -Ordensgeistlichen aus einem alten, angesehenen deutschen AdelSgeschlechte, der uns in der genannten kurzen Zeit nicht weniger denn 15 Vorträge gehalten —, fürwahr em schönes Zeichen apostolischen Eifers und opferfähiger Bru derliebe! Nein, die Exerzitien fanden vielmehr noch eine Steigerung, — dramatischer und gewaltiger, wie sie wohl kaum gedacht werden kann — in den erhebenden Feierlichkeiten der Karwoche, sei es, daß wir nachmittags zu den Metten nach St. Peter gingen, sei es, daß wir die Kreuzwegandacht und Predigt auf dem deut schen Campo Santo besuchten oder endlich auch, wie am Karsonnabend unsere Schritte hinaus nach dem Lateran lenkten, um der Katechumenentaufe und der Priesterweihe beizuwohuen. Der heiligen Exerzitien gewaltiger Schluß akkord aber war das Alleluja der Osterwoche, das einem wohl nirgends so in die Seele dringt, wie eben hier in Rom, in Rom, wo die heilige Kirche mehr wie anderswo in der weiten Welt das Schicksal ihres gottmenschlichen Stifters an sich erfahren hat, nämlich wie jener selber zn neuem Leben und neuem Lieben emporfteigend aus dunkler Gräbergruft I — Das Alleluja der O st erwache, es ist ja der Päan des Sieges Jesu Christi und seiner heiligen Kirche über die Mächte der Finsternis; walt's Gott, daß es auch für einen jeden aus uns zur Ofterbotschaft und -Bürg schaft geworden des Sieges über das eigene Herz. Wer Ostern als Christ durchleben will, au dem muß es innerlich zur Tat werden. Wem die Osterglocken wirklich Osterfreude und heiligen Ostersrieden künden sollen, der muß bereits seelisch auferstaudeu sein in seines Heilan des Gnade. In diesem Sinne hatten wir deutschen Kapläne von S. Maria dell'Aunua unser Ostern be reits am Gründonnerstage auticipiert — noch ehe die Glocken der Heimatskirchen sich aufgemacht zum „Fluge nach Rom". Das war auch der Grund jener fast übermütigen Freude, die unter uns schon beim Gründonnerstags- frühstück Platz gegriffen, zumal uns nach den Tagen stren gen Schweigens erst jetzt erstmalig Gelegenheit gegeben war, so manchen zum Oster- bczw. Jnbilänmsfeste nach Nom horbeigeeilten lieben Bekannten ans der Heimat begrüßen zu können. Auch die traurigen Nachrichten, die einige über Neapel heimkehrende Kölner Jerusalems-Pilger über die Vesnvansbrüchc mitbrachten, vermochten damals unser seeli sches Gluck nicht hcrabznmindern. Es sollte vielmehr noch am selbigen Tage eine Steigerung erfahren durch eine über aus erfreuliche Nachricht, die uns unser Herr Rektor nach dcm — in Nom übrigens am Gründonnerstag in Fleisch (!) bestehenden Mittagstisch mackste. Seine Heiligkeit habe nämlich — so verkündete Herr Prälat Lohninger dom in atemloser Spannung lansckMden Kaplanskollegium — als Zcick>cn seiner väterlick>en Ober hirtenliebe zn den Teutsck-en Roms den: Nationalinstitnt sein lebensgroßes Brustbild, Oelgemäldc von der Künstler- Hand des Professors Joseph Reich-Wien, zum Jnbilänms- gefchenk gemacht. Als wir noch mit der sofort vorgenomme nen Besichtigung beschäftigt waren, kam auch -er offizielle Briefbote des Vatikans, um ein italienisch abgefaßtes sehr gnädiges Schreiben Sr. Eminenz des Herrn KardinalstaatZ- sekretärs Merry del Vaal zn überreichen. Nachdem der Rektor cs den Versammelten vorgelesen, erfaßte ihn und alle Nnrstehendcn eine solche spontane Begeisterung, daß so fort ein dreimaliges Hoch ans Pius X. ansgebracht und von allen in Verehrung und Dankbarkeit zn des Pontifex Bilde Aufblickcnden die Papsthymne gesungen wurde: „Ten Gruß laßt erschallen zum ewigen Nom, zum Herzen, das u n s allen schlägt in St. Peters Dom!" Um alle lieben Landsleute in der sächsischen Heimat vollen Anteil an unserer Jnbilämusfrende nehmen zn lassen, möge hier die vom Rektorate für die deutsche Presse gefer tigte Usbersctzung des Brieses, wie auch ein Abdruck des Festprogramms folgen. „Euer Gnaden! Mit besonderer Befriedigung sieht der heilige Vater einen Tag herannahen, der bei allen Ka tholiken deutscher Nationalität und Zunge, besonders aber bei denjenigen von ihnen, die das Glück haben, in der ewi gen Stadt zu leben, ruhmreick>e Erinnerungen und höchsten Jubel weckt, den Tag nämlich, an dem fünf Jahrhunderte seit der kanonischen Errichtung des deutschen National hospizes S. Maria dcll'Anima verflossen sein werden. Die fünf Jahrhunderte des Bestandes sind für diese berühmte Stiftung ebenso viele Jahrhunderte der Verdienste um Kirche uud Staat gewesen und haben bis in die entlegensten Teile des ehemaligen gewaltigen Reick)es, das den auszeich nenden Titel „das heilige römisck>e" trug, den segcnbringen- den Einfluß Noms hinansgetragen. Nickst mit Unrecht hielt der großmütige dentsck)e Geist dafür, daß die Anstalten der Nächstenliebe in Nom, am Sitz des heiligen Petrus, mehr als anderswo eine ganz besondere Anziehungskraft haben und folglich um so größeren Nutzen bringen würden. Ist es hier doch so schön für den Pilger, in einen: Heim von Stammesbrüdern sich zu befinden. Und nicht minder schön ist es hier für den jungen Priester, zugleich mit der heiligen Wissensckiaft den römisck>en Geist und die Anhänglichkeit an den Stellvertreter Christi in sich anfzunchmen und zn näh ren. Mit inniger Befriedigung sieht der heilige Vater, daß seine ehrwürdigen Vorgänger diesen glanzvollen Erinne rungen und diesen segensvollen Wirkungen nickst fernstehen, da ja das Andenken an den Schutz und das väterliche Wohl- Nwllen vieler Päpste mit der Geschichte dieses altchrwürdi- gen Hospizes verknüpft ist. — Von dem Wunsche beseelt, nickst zurückzubleiben hinter den Beweisen Apostolischeil Wohlwollens, die andere Päpste dieser vornehmen Anstalt mit so großer Freigebigkeit erwiesen haben, will Seine Heiligkeit die sclstmc Jubelfeier nicht vorübcrgchen lasten, ohne der hohen Wertsckstitznng öffent!ick>en Ausdruck zn ver leihen. die er für die Zwecke der Stiftung hegt und für die Mittel, durch die sie die Erreichung jener Zwecke erstrebt', ja Seine Heiligkeit freut sich ans das lebhafteste und herz lichste, an dem bevorstehenden Ereignisse teilznnehmen. In dem also Se. Heiligkeit dem Herrn dafür dankt, daß er im Mittelpunkte der katl,olisck)en Kirckie einer so wohltätigen Anstalt durch eine so lange Reihe von Jahren Bestand und Blüte verliehen hat, sendet er seine innigsten Gebete zum Himmel, daß auch in den kommenden Jahrhunderten der Ruhm und die Verdienste des Hospizes nickst nur nicht ab- nehmcn oder gar versckyvinden, sondern immer mehr in ehrenvoller Weise sich befestigen und Ivachsen mögen. Uni überdies der Anstatt einen sichtbaren Beweis seines Wohl wollens und seiner väterlichen Gesinnung zn geben, geruht Seine Heiligkeit, ibr als Andenken sein von der Meister- lxmd des Professors Joseph Reich in Wien mit künstlerischer Vollendung gemaltes Bildnis zn schenken. Allen, die zur Festfeier znsammenkommen, erteilt der heilige Vater als Unterpfand himmlischer Gnaden den Apostolischen Segen. Indem ich das Vergnügen habe, Sie hiervon zn verständi gen, verbleibe ich mit dem Ansdruck vorzüglick>er Hochachtung Euer Gnaden inohlgeneigter Raphael Kardinal Marry del Val in. p. Nom, 12. April 1900." Das F est p r o g ra ni m des Anima-Jnbilänms ist folgendes: Sonntag, den 22. April: morgens 8 Uhr: Erste heilige Kominnnion und Firmung deutscher Kinder, sowie Generalkommnnion der Kolonie während der heiligen Messe, zelebriert von Sr. Eminenz dein Herrn Kardinal Jolxmnes Katsckstlmler, Fürsterchisck<of von Salzburg. Hier- zn sind sämtliche deutsckxm Familien srenndlichst eingeladen. Audienz beim heiligen Vater, für sämtlickie Teilnehmer an der Generalkommnnion: 11 Uhr vormittags. Dienstag abend außerordentliche Sitzung der Vincenzkonferenz: Mitt- woch abend: Festsitzung des Lesepereins mit Begrüßung der Festgäste: Donnerstag morgens 10 Uhr Festpredigt, Hoch- amt und Te Tenm, nachmittags -1 Uhr Festversammlung Zar Hebung des Fremdenverkehrs. AuS den Erinnerungen eines wandernden ZeilungSsckreibkrS. Von Jahr zu Jahr fiel es mir, den: abgesagtesten Feind «Ler „Kultur" am Lande — die da in Kurtaxe, Promr- nadenkonzerten, Wiesenfesten und vagabundierenden Te»nisballen besteht — ein ruhiges Sommernest zur rechten Srholung von der Jahresplage zu finden. — Bekümmert klagte ich mein Leid einem alten Herrn meiner Bekannt schaft, der für mich wegen meiner Vorliebe für das „Vcr- nünftige", wie er es nannte, große Sympathie hegte: er gab mir den Rat, nach Wutzeldorf zu gehen, denn dort habe man bei seiner letzten Anwesenheit noch nickst einmal gewußt, was ein Zweirad sei und habe gelacht, als er ihnen erzählte, daß in den Städten Wagen ohne Pferde führen. Diese Schilderung entzückte mich geradezu und ich beschloß, nach diesem Paradiese zu wandern. Natürlich lag Wutzeldorf nicht an der Bahn. Man hatte -war eine Bahnstrecke dort — vorbeiführen wollen, aber die Bewohner hatten dagegen energisch protestiert. So mußte ich bereits in Gigritzkirchcn aussteigen und dann zusehen, wie ich weiter kam: ich sah denn auch zu. fand aber leider keine andere Möglichkeit, als mich zu Fuß dahin zu begeben. ES war ein heißer Tag — glühend brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und weit und breit war kein Mensch zu sehen. So machte ich mich mutig aus den Weg. Langsam zog ich im Sonnenbrand dahin und kam nach zwei Stunden endlich in einen Wald, wo ich erfrischt meinen Schritt beschleunigte und nach abermals zwei Stun« den — wieder an- dem Ausgangspunkt meiner Waldwande- rung ankam. Osfenbar hatte ich mich also, weil jegliches Orientierungszeichen sehlte, nach allen Regeln der Kunst verirrt. Als ich wieder an meinem ersten Kreuzweg stand, war meine gute Laune schon etwas getrübt. Ich beschloß min, den anderen Weg cinzuschlagcn. Dieser führte mich immer mehr in den Wald — immer dickster wurden die Bäume und immer stiller wurde es, da selbst keine Vögel mehr zu lüften waren. Mich erfaßte ein eigenes Angstgefühl in dieser Kühle. Es war finster geworden; gleichzeitig l>atte sich ein heftiger Wind erhoben, die Bäume fingen an zn rauschen, zu ächzen und zu stöhnen und ich begann mich ernstlich zn fürchten. Ich blieb nneirtsckstossen stehen und versuchte die Finsternis zu durchdringen — da plötzlich vornahm ich ein verdächtiges Geräusch: es war, als scksteiche sich jemand heran! Ich hatte mich nicht getäuscht. Ein dunkler Schatten tauchte vor mir auf. „Oha, is da wer?" vernahm ich eine rauhe Stimme. „Stch'n bleiben, sonst rennen wir -usannnen — bei der Malcfizfinsternis sieht man ja nit amol d' .Hand vor die Augen —" Dieser Befehl war eigentlich ganz überflüssig, da ich ohnedies vor Schreck kein Glied rühren konnte. „No — kreuz no amol, kannst ka Antwort geben?" — schrie der Schatten, als ich stumm und zitternd dastand und bereits die Uhr und Börse zog, um sie dem Buschräuber frei- willig zu geben und ihm so das Bewußtsein zu ersparen, einen unnötigen Mord auf dem Gewissen zu hoben. „An Antwort, Kerl, oder —" Ich wartete gar nicht ab, welche Alternative mir der Unbekannte stellen würde, sonderen beeilte mich, ihm mein Nationale anzugeben, wobei ich ganz besonders meine gänz liche Besitzlosigkeit an Kleinodien Hervorbob und ihm sogar überflüssigerweise erzählte, daß ich in glücklicheren Zeiten Schriftsteller war und die unglückliche Idee faßte, nach Wutzeldorf zu gehen, um dort einige Tage in Ruhe und Frieden zuzubringen. - - „Nach Wutzeldorf wolleu's? Zei tungsschreiber siud's?" ertönte es jubelnd an der Stelle, wo ich meinen Freund vermutete — „aber Mensch, strccken'S d' -Hand aus, damit ich Jhua uir tu' uud damit's Jhna nit n» amol verrennen oder Wartens —" Ich brauchte nickst lange warten, denn plötzlich fühlte ich mich bochgeboben und mit Sturmescile davongetragen. Die seltsame Reise dauerte zum Glücke nickst lange; bald sab ich Lichter anftanchen und konnte feststcllcn, daß wir in einem Dorfe angekommen sein mußten. Vor einem ziemlich großen .Hanse stellte mich der Niese wie eine Puppe auf die Erde nieder und begann dann an der Haustüre zn klopfen, bis sich im Innern des Hauses etwas rührte. End- lich wurde das Tor geöffnet, und mit verschlafenem Gesicht erschien ein Herr, der unS mit der Laterne ins Gesicht leuchtete — mm lxrtte ich zum ersten Male Gelegenheit, die Züge meines Trägers zn beobachten, und Nüire ich nickst so aufgeregt gewesen, hätte ich mir sagen müssen, daß sie trotz eines struppigen Bartes einen unendlich gutmütigen Aus druck aufwicsen. Aber in diesem Augenblick erregten sie in mir die ärgsten Bedenken. Der Riese flüsterte dem Haus herrn etwas zu. was diesen sehr zu erfreuen schien, denn sein Gesicht verzog sich zu einem, wie mich dänchte, diabolischen Grinsen — ich konnte gerade noch die hastig hervor- gestoßenen Worte: „Nit auslassen" vernehmen und wurde dann ohne viel Federlesens in das Haus gestoßen, dessen Tor der Besitzer vasch wieder versperrte. Da stand ich nun