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Ottendorfer Zeitung I«I 6' W- Amts tatt r» B ^uck u. Verlag der Fa. H. Rühle, Inh. R. Atorch in Groß-Okrilla. ^ür die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Okrilla. No. 120. 9. Jahrgang Freitag, den 7. Oktober 1910 Amtlicher Teil Keri- aus. stein » s Neueste küv eilige Lesen. iiir U88, iglem kvitr ilter. Der Grmeinderat Richter, Gemeindevorstand. e Sache» aft. liKe lensteia« u kl-aoko . mehr) - sokenäek r O. S» bc » 's. t nun alle- rotz meiner it, Mattel Muskeln der aden. Ich Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins 6aus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Anzeigenpreis: Für die Nein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 2b Pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. k. 30- empfiehl^ > zu meiarr Saft künft- m X.k. Oederan. Beim Obstpflücken stürzte der 62 Jahre alte Hausbesitzer Grünert vom Baume. Er erlitt schwer« Verletzungen, an denen er starb. Auerbach. Ein höchst verlockendes An gebot bringt die Auerbacher Zeitung im Inse ratenteil ihrer Nummer vom 29. September Da« Inserat, in dem Schürzenstepperinnrn ge sucht werden, lautet wie folgt: Geübte Stepper innen werden gesucht. Lohn je nach Leistung bis zu 25 Mark pro Woche. Während der Früh- und Mittagspausen spielt ein elektrische» Klavier und das männliche Personal ist bereit, auf Wunsch der Damen das Tanzbein zu schwingen. Man geht wohl nicht fehl, wenn man das Inserat als einen „schlechten Ditz" auffaßt. Olbersdorf. Zum dritten Male in diesem Jahre blüht in dem Garten des Fabrikbesitzers ein Apfelbaum. Neben den reisen Früchten nehmen sich die weißen Blüten büschel eigenartig aus. Drehbach im Erzg. Durch ein Schaden feuer wurde das Anwesen des Wirtschaftsbe sitzer» M. Meyer vollständig eingeäschert. Viel Mobiliar ist verbrannt, auch die ganze Ernte ist dem Feuer zum Opfer gefallen. Mit Mühe wurden die schlafenden Kinder de» Besitzers gerettet. Man vermutet Brand stiftung. Herold. Hier hackte der 15jährige Sohn des Wirkers Lorenz beim Holzspalten aus Un achtsamkeit seiner siebenjährigen Schwester den Daum der rechten Hand ab- U Tage lang Ehrend der üblichen Dienstzeit im Gemeindeamt öffentlich Yttenäork-Aloriträork, den 1. Oktober 1910. Sertliches und Sächsisches. HHrztikzttreue Mitteilungen sind der Redaktion stets willkommen. Gttendorf-Vkrilla, den 6. Gktober Wo. Mancherlei. Den Kopf beksk« oben. Den Kopf behalte oben Auch in der größten Not, Nicht jedem Sturm folgt Schiffbruch, Nicht jedem Kampf der Tod. Den Kopf behalte oben Ob auch der Donner kracht Und Blitze dich umtoben In schwarzer Schreckensnacht. Den Kopf behalte oben, Wenn dich bedroht Gefahr, Denn ohne Gotte» Willen Krümmt sie dir doch kein Haar. Schau fest mit kühnem Auge Dir jede Drangsaal an, Und sei mit Gottvertrauen Ein echter, ganzer Mann. Schon mancher stand verlassen Und einsam in der Welt, Dem Gott bei frischem Wagen Den Arm zur Tat gestählt. Und mancher brave Streiter, Stand er nur kühn zur Wehr, Hat kühn sich durchgeschlagen Durch seiner Feinde Heer. Drum stets den Kopf nach oben Auch in der größten Not, Es folgt ja doch dem Sturme Ein herrlich Morgenrot. —* Im Hochmoore versunken. Ein Denk mal. welche» bisher von den Besuchern de» Riesengebirge« wenig beachtet worden ist, be findet sich in der Kapelle auf der Schneekoppe. Im Jahre 1828 versank ein russischer Student au» Warschau auf der Moorwiese zwischen der Wiesen- und Riesenbaude. Die Schwestern des Studenten hatten damals ein kleines Denkmal, das mit einer Marienfigur gekrönt ist, anbringen lasten mit einer Inschrift, welche auf den Unglücksfall hinweist, und die Besucher der Koppenkapelle auffordert, für den ver sunkenen Studenten Gebete zu verrichten. Das Denkmal ist an der Wand der Kapelle neben dem Altar ausgestellt. Es bekommt jetzt umso mehr Bedeutung, als der Moor in acht bi« neun Jahren reif und dann gestochen werden wird. Nach Ansicht der Gelehrten hofft man, den Studenten in konserviertem Zustande so aufzufinden, wie er versunken ist, t wir »serviettc»' s An--r-- Vas Vsrvoärtskommen voar knüber letten hört man öfter, und teilweise mit Recht sagen, aber weniger selten wird anerkannt, daß es alle Diejenigen, die es „zu etwas gebracht haben", schon früher anders wie ihre Mitmenschen machten. Ls genügt nicht, daß man zu den Höhen hinauf schaut, die „Andere" erklommen haben, selbst muß man die Höhen zu erreichen suchen. Für den Geschäftsmann ist die Reklame eine sichere Brücke zur Höhe und speziell der Reklameteil der „Ottendorfer Zeitung" ist ein billiger Weg dazu. Im redaktionellen Teil aber ist mancher gute Rat enthalten, aus den: Jeder für sich etwas zum vsrwärtskommen finden kann. In dem russischen Grenzoite Kielceglow wüllete «ine furchtbare Feuersbrunst. Während fast ulle Bewohner bei der Kartoffelernte weilten, brannten 141 Be sitzungen nieder. In Portugal ist eine Revolution auSge- brochen. die anscheinend die Monarchie de- Inltgt hat. Da der gesamte Telegraphen- verkehr unterbunden war, blieb Lissabon Während des kurzen Kampfes isoliert. Die Flotte beschoß das Königsschlotz. König Manuel soll sich mit seiner Mutter an Nord d«s im Hasen liegenden brasilianischen ^Panzerschiffe» „Sao Paulo" befinden. leit nur unter Ausbietung der letzten Kräfte durch grobe Mißhandlungen leisten könne (?D.R.) Das Augenmerk der Oberförster und Forst- chutzbeamten wird aus diese Tierquälereien zwecks Abhilfe des UebelstandeS gelenkt. —* Jüdisches Neujahrsfest. Die Israeliten eierten gestern ihr Neujahrsfest und treten lamit in das 3671. Jahr ihrer Zeitrechnung ein. Das Fest wird streng gefeiert. Grünberg. Inder Radeberger Schöffen gerichtssitzung wurde gegen den Zimmermann Tr. aus Grünberg wegen fahrlässiger Brand- 'tistung verhandelt. Der ganze Vorgang ist etwa folgender gewesen. Am 10. Juli d. I wurde früh halb 6 Uhr die Feuerwehr zur Uebung alarmiert. Nach Beendigung dieser lebung ging es in den Gasthof um „zu löschen." Diese Kneipsitzung wurde allerdings etwas zu weit ausgedehnt, sodaß die wackeren Feuerwehrleute das Lokal teils in starker Angetrunkenheit verließen und so war es auch bet Tr. Aber man hatte noch nicht genug und Verschiedene schickten sich an, ein anderes Lokal aufzusuchen. Hierbei führte sie der Weg an der seitlich von der Seifersdorser Straße gelegenen alten, schon teilweise ver fallenen Mühle vorbei. Hier blieb der An geklagte allein zurück, klettterte in die Mühle hinein und brannte dortliegendes Wiesenkraut an. Hieraus enfternte er sich und ging seinen Bekannten nach. Aber im Nu stand trotz de» langen Regenwetters das verfallene Gebäude über und über in Flammen, was aber auch darauf schließen läßt, daß eventuell da» Feuer von anderen Personen vorbereitet gewesen sei, indem man die Balken präpariert habe, vielleicht, was nicht ausgeschlossen ist, mit Petroleum begossen. Der Angeklagte gibt reuig den Vorgang zu, nur erklärt er, daß er total bettunken gewesen sein will. Vonseiten des Vorstandes von Grünberg wird ihm das denkbar beste Leumundszeugnis ausgestellt. Nack fast dreistündiger umfangreicher Beweis aufnahme kommt das Gericht zum Urteils- spruch und diktierte ihm zwei Wochen Gefäng nis zu. Die Strafe gilt aber durch die Unter suchungshaft als rmbüßt. Somit hatte die Feuerlöschübung noch ein böses Nachspiel. Königsbrück Sonntag, den 16. Oktober 1910 findet im Rathaussaale zu Königsbrück eine Obstschau statt, — Die Königliche Militär-JndendaNtur des Xll. Armeekorps hat die weitere völlige Ein ziehung von 161 im Gelände des Truppen- Übungsplatzes bei Königsbrück liegenden Wegen beantragt. Radeberg. Zum gestrigen Viehhmarkt waren 290 Stück Rinder, 8 Schweine, 114 Ferkel aufgetrieben. Der Verkehr war sehr schwach, was wohl darin zu suchen ist. daß wegen Seuchengefahr nur sächsisches Vieh auf getrieben werden durfte. Bautzen. Die Firma Münkner und Co-, Maschinen- und Feuerungsanlagenfabrik, hat anläßlich ihre» sünfundzwanzigjährigen Be- tehens einen Fonds von 10 000 Mark zu Interstützungszwecken für die in der Fabrik beschäftigten Arbeiter gegründet. Ostr o. Der erste Tag des Korpsmanöver war sehr ungünstig in bezug auf das Wetter. Es regnete und der König war nebst seinem Stabe schließlich ebenso durchnäßt wie die Truppen. Die Herren wählten schließlich darum die Scheune des Herrn Bulank, von der man das Manöoerfeld sehr gut Über blicken konnte, zum Aufenthaltsorte. Die Ehe- rau des Besitzers bot den fröstelnden Herren Kaffee an. der mit Dank angenommen wurde. Dieser Tage traf nun bet den Bulankschen Eheleuten ein Königliches Kabinettschreiben vom Kammerherrn von Erlegern ein, worin der König für den warmen Trunk seinen Dank abstattete, zugleich wurde ihnen ange kündigt, daß sie in Anerkennung ihrer Gast freundschaft, demnächst ein eigens für sie an- gefertigtes Meißner Kaffeeservice erhalten würden. Leipzig. Gestern begann vor dem Leipziger Schwurgerichte die Verhandlung gegen die Leipziger Mörder und Erpresser die Brüder Karl und Friedrich KoppiuS. Die Angeklagten halten ihre Geständnisse im allge meinen aufrecht, wollen jedoch im Falle der Lioiastraße ursprünglich die Absicht gehabt haben, ohne Gewalttat vorzugehen. Die Ver handlung wird heute, Donnerstag, vormittags halb 10 Uhr fortgesetzt. Bockwa. Ein Schadenfeuer zerstörte gestern früh Scheune und Schuppen des Gutsbesitzer» Thümler hier. Riesa. Der Monteur Pickiage von hier verunglückte im Eisenwerk in Gröditz dadurch schwer, daß er von einem hecabstürzenden eisernen Träger getroffen und vom Baugerüst herunter gestoßen wurde. Besinnungslos und schwer verletzt wurde er Nach dem Krankenhaus Riesa gebracht, wo er seinen Verletzungen er legen ist. Marienberg. Als der 45 jährige Steindrucker Oertel von einem Baume Birnen abnahm, wurde er plötzlich von einem Herz schlag betroffen und war auf der Stelle tot. Da er in den Zweigen liegen blieb, mußte die Feuerwehr geholt werden, die ihn mittel» einer Leiter herabholte. Thalheim. Beim Aufmachen von Gardinen stürzte das Dienstmädchen Fritsche des Eonditor» Löwe aus dem zweiten Stock herab. Di« Schwerv«rl«tzte wurd« ins Krankenhaus zu Stollberg gebracht. Laas. Das hiesige Rittergut ist dieser Tage durch Kauf in den Besitz des Herrn Oberleutnant Hering au» Sörnewitz bei Meißen übergegangen. Reichenbach. Im hiesigen Stadtparke wurden im Gebüsch versteckt Mütze und ver schiedene Uniformstücke eines Soldaten der 9. Kompanie de» 106. Infanterie-Regiments auf gefunden und in behördliche Verwahrung ge nommen. Vermutlich handelt e» sich um einen Fahnenflüchtigen. Biere 'wen W Die Stratzeubsuordnung hiesige Gemeinde ist vom Königlichen Ministerium de» Innern genehmig! worden und liegt des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. ^it wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Hport" und „Deutsche Mode" Di« untrr (F»r»ntie cksr tLerneiacke stehende Sparkasse vnenaorf-Moriyaors "'linst Einlagen mit 3*/, «/, und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von ^--5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Die in den ersten 3 IVer-klaßen eines Monats einAsrakiten Betrüge wsrcksn kür cksu ketrstksncken Llonat nock Voll verzinst. Bücher auswärtiger Sparkassen werden kostenfrei übertragen, Einlagen streng geheim gehalten. Wieben kommen die Regentage zugute. — ^ie Mutter muß die Wäsche im Schrank 'inmal wieder durchsthen, da ist ein Kleid zu i'Nrennen, welches gewaschen oder gefärbt wrrden soll, auch die Wollsachen müssen einmal Wieder geklopst und nachgesthen werden und ^gleichen mehr. Alle diese außtrgewöhn- Dinge lasten sich so gemütlich erledigen »Venn e» regnet". Die erwachsenen Töchter ^den Briefschulden — und nun gar erst die ^rümpfe! Für diese ist der Regentag ganz "ssonder» «wünscht, «S kommen doch einige «aare wenigsten» in Ordnung. Und in der Kinderstube? Die kleinen Mädchen halten große Puppenwäsche, putzen und säubern ihr Kochge- t^irr, ordnen die eifrig gesammelten Bilder Ns», Alle» diese» bringen Regentage zuwege, ^dd darum sollten sie nicht mit Schelten und schmollen empfangen werden, sondern man °llle, eingedenk ihre» ganz besonderen Segens Mr die Natur, sie gern hinnehmen und nach Säften ausnützen, damit sie auch uns wie Lande, SegenStage sind. —* Erlaß über Tierschutz bei der Holzab fuhr. Der Landwirtschastsminister hat in ÜNem Erlaß an die Regierungen darauf hin« Ptviesen, daß bet ihm zur Sprache gebrach w. daß das zum Abfahren des Holzes aus dw Staatswaldunqen benutzte Pserdemateria ^ifach mindeno- Ug und schwach sei und ^Mentiich auf nichlvefesligten Wegen die Ar- . lg Die Zahl der wegen der Straßenkämpfe j, in Moabit Verhafteten beträgt bisher 53. Wenn es regnet. Es ist nicht K leugnen, daß Regentage meist für die Ju- A ^nd eine Heimsuchung sind, denn besonders M sich gerade die junge Welt die gute Laune >ht durch das schlecht« Wrtter verderben, llnd doch, wie nölig und nützlich sind die 7'gkntog«, nicht nur für die Vegetation, für Landwirt, netn auch dem Haushalte, den schränken und Kästen und dem ganzen All-