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»rschttul tiigv« früh «»/. Uhr. I»u8- M AchaaniSgasse 8». tzrx;*«»U«M: 10—irühr. tzachmittag« 4—-S ühr der für dir nächst- Kummer defttmmtr» an Gochentagen bi» Riutnutttaaö. du Lomr- Anzeiger. «»fistße 1SL44 pi»«,m»nNmrr1, viertry.^/,«L, mcl. Brragerlohu 5 E. wntz die LH dq»-« » M ged« rir^elne Nwänner rs Pf. Belegexemplar 10 Pf GePLPren für Extrabeilagen ahne Poftde'drdcrung 3« Dtt. mit Pastbefürderung 4L Mk. 1»1«r>U Laesp. PetitMe rv Pf 4»rötztrr L-ct-nliru laut unsere» PreiSverzeichmtz. -Tabellarischer Satz »ach höherem Tarif, stell««, »Mer »e, strdarttmBM» Inserate sind stet« an d.«^e»vwa Orzau fir Politik, Localgeschichte, Handels- nid Geschäftsverkehr. HZ 227. Donnerstag den 15. August 1878. 72. Jahrgang - "7 ^ -j- tztnell und unerwartet hat uns der Tod in tiefe Trauer versetzt! S» Abend deS IS. August starb nach kurzem Kraukenlager und nachdem er noch zw« Taa« vorher unter Mg gewesen war, Herr Stadtrath Buchhändler «tlhel» Theoönr Ferdinand «tntzoru. An verlieren in ihm nicht nur einen Collegen, der Sich durch die vorzüglichen Eigenschaften Seme« ho>t und di« schlichte, makellose Reinheit EemeS Charakters unsere Liebe nn reichsten Maße erworben ß. sondern auch «inen treuen, zuverlässigen Mitarbeiter, der mit reichem Wissen ausgerüstet eine Freud« -»lind. Sein« Kraft dem Wohle unserer Stadt widmen zu können. iLo» so begleiten wir Ihn mit inniger Trauer, zugleich aber auch dankbaren Herzen» zum frühen Grabe. I-a» Andenken wird stet» bei uns wie Seinen Mitbürgern in Ehren gehalten werden! I Sechzig, am 14. August 1878. Der »attz »er «ta»« LelZU» 1 vr. Georgi. Messerschmidi. richtungen vom 18. d. M. ad de« Publicum zugänglich machen werden, so bringen wir hiermit pkr öffentlichen Kenntniß, daß von diese« Tage an alle» NN» jede» Anschlägen von Placaten an Eonmom- gebäuden und den ber Eommun gehörigen Einfriedigungen nicht mehr gestaltet ist. Leipzig, den 18. August 1878. »er »attz 8er «ratzt Leipzig vr Georgi. Messerfchnndt. Bekanntmachung. In der innern Stadt sollen die bisher gepflasterten Fußwege von Hauseingängen, welche ferner nicht al» Einfahrten zu dienen baden, mit Granttplatten belegt und diese Arbeiten an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamte. Rathhau», Zimmer Nr. 1, au» und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: „»ranittrattatr» tzar HauSeiugLugen in »er inner« Ltatzi" versehen ebendahin und zwar bi» »um 88. August l. IS. Nachmittag» 8 Uhr einzurrichen. Leipzig, am 14. August 1878. »er «attz »er «tatzt LetpPa. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Ifiachdem den Herren Bär ch Hermann von unS Erlaubnis; zur Aufstellung von Placatsäulen und ffv>«una von Placattafeln ertheilt worden ist und die Genannten angezeigt haben, daß sie diese Ein- Der neue Neichslag. schwere Wahlcampagne, welche hinter unS > md deren letzte Zuckungen in den ihrem Ende laden Stichwahlen in die Erscheinung treten, > dem Reichskanzler gezeigt, daß die compacte l!e Majorität, auf welche seine Politik sich so mit Erfolg stützte, bi- seine wirtschaftlichen Pläne greifbarere Gestalt annahmen, nicht zu zertrümmern ist, wenn auch Theile der- nach reckt» abschwenkten und eine Reihe ! des neuen Parlamente- an die Conservativen i Wunsch verloren ging. Nachdem der Appell Molk gestellt, wird der Reichstag am 9. Sep- zusammentreten und seine Legislatur be- unter den Nachwirkungen der durch die hlacht erregten Leidenschaften. Trotzdem Idherste verfassungsmäßig zulässige Termin ge- imurde, so treten wir doch, schreibt die N.-L. C , »Arbeiten der Gesetzgebung unmittelbar au- l Saklbewegung ein, au- einer Wablbewegung, zu Aufregung und an Heftigkeit de- Partel- ja ParteihaffeS bisher nicht ihre- Gleichen itschland hatte. Die gewaltige Erregung, der die Wahlen vollzögen wurden, wird auch im Reichstage noch sehr mächtig »gen, zumal die Abgeordneten nicht in me, trockene Arbeiten eintreten, sondern gleich »Verathung einer Borlage geben müssen, die an pignet ist,' die Gegensätze schroff aneinander k»zu lassen. Man muß mit äußerster Spannung ikchauspiel entgegensetzen, wie sich in der prak- NkvArbeitdleParteiendeSReichStag- lkr einander und zu der Regierung M werden. Glätten, ebnen und abschleifen jch im Laufe der gesetzgeberischen Arbeiten Härte und Schroffheit, die während der hast deS Wahlkampfes sich herausgebildet doch aber kann eS nicht fehlen, daß bittere kungen eines Kampfe- zwischen Elementen üben, die im Grunde aus einander ange- »swd, sich zu ergänzen und gemeinsamer Gegner sz» «wehren haben. Auch in dem neuen Reicks- t asteinen diejenigen Parteien, die dem Reiche fjelnvesestigung der nationalen Einheit feindlich uökchrhen,' dem AuSbau der Reichsgesetzgebung Vnvchieller Opposition stets im Wege sind, ! Tmtrum und die kleineren antinationalen i, in einer Stärke, die an die Hälfte der rmmtzchl fast heranreicht. Diesen Elementen liker, die auf alle Fälle als Hindernisse einer eßlichen Entwickelung de- politischen Leben- I Nation zu betrachten sind, haben die conserva- und die liberalen Fractionen, die in nahezu er Stärke im Reichstag erscheinen, die Pflicht Aufgabe, sich zu verständigen und soweit eS >d gehl zusammenzuhalten, soll nicht unsere Gesetz- na und unser politisches Leben in einem un- dtoaren zersetzenden Parteikampf oder in absoluter nation aufgehen. Da- Zusammenwirken der älea und conservativen Parteien war auch r die Vorbedingung für em positive-Resultat er gesetzgeberischen Arbeiten, und die gemäßig« j Elemente von beiden Seiten haben jetzt dre > Pflicht, den Riß. der durch dies Zusammen- der reichserhallenden Kräfte gegangen ist, wie möglich zu' schließen. Die frühere Uu- nheit, da- alte Vertrauen, welche- zwischen gen Parteien, aus die zu positiver Arbeit ber dem , unserer Reich-tustitutionen allein zu rechnen >ie zwischen dem liberalen Theile der BolkSver- iig und der Regierung bestand, ist freilich durch fonS ausgezwungeuen Kampf stark erschüttert ra. Wir glaubten unS wenn auch in wich- Einzelfragen mit der Regierung verschiedener ng, so doch mit den großen Grund« und pienfragen der nationalen Politik de- Reichs« r« einverstanden, und mußten plötzlich hören, puz« Liberali-mu-, der im Verein mit be« conservativen Bestrebungen so Biele- und erreicht hat, sei «n schlimmer und unser er Feind der gegenwärtiaen Regierung i>»r, sondern überhaupt jeder starke» Staat-« gewalt. Wenn Dem so wäre, so müßte sofort auch dieser Reichstag wieder aufgelöst werden, oder die Rcich-regierung müßte vielmehr überhaupt darauf verzichten, eine Volksvertretung zu Stande zu bringen, mit der sich ersprießlich Zusammenarbeiten, Gesetze geben und regieren läßt. Die grelle Unwahrheit, mit der der Kampf gegen den gesammten Libera« lismuS geführt wurde, ist denn freilich auch bereits an ihrer eigenen inneren Haltlosigkeit zu Schanden geworden. Schon wird wieder an das alte ver trauensvolle Derhältniß zwischen den gemäßigten Elementen konservativer und liberaler Richtung appellirt, und wenn erst die gesetzgeberischen Arbeiten mit dem neuen Reich-tag beginnen, wrrd die Verständigung mit den Nationalliberalen die Aufgabe der Regierung sein. ES ist durch diese Wahlen der Beweis erbracht, daß der gemäßigte Liberalismus ein Factor in unserer Volksvertretung ist, dessen Existenz und Unverdrängbarkeit ttne be sonnene Regierung ein für allemal aneckeunen, und ihre politische Rechiucng danach einrichten muß. Die konservative Majorität, die die-mal unter wunderbar günstigen Zettumstäuden nickt zu Staude gekommen, ist alS ein Traum zu betrachten, auf dessen Verwirklichung nüchterne und praktische Staatsmänner ihre Berechnungen niemals wieder aufbauen dürfen. Soweit die N.-L. C. Ein ersprießliche- Resultat in der Gesetzgebung-- arbeit wird aber — und das hoffen wir — erreicht werden, wenn Liberale und Conservative 8ine ü» aber cum stuclio an die Prüfung der Vorlagen der Regierung gehen und auf Grund des bestehenden verfassungsmäßigen Zustande« de« Reiche« sich selbstlos in den Dienst de« Vaterlandes stellen. Die Mehrheit de« deutschen Volke- ist de« parla mentarischen FractionS-TerroriSmu- herzlich über drüssig und wünscht, daß ihre Vertreter im Reichs tage daö sein werden, wa« sie billig sein sollen: Staatsmänner, welche dafür sorgen, daß die nationalen Interessen de- Lande« keinen Sckaden nehmen. Eagesgeschichtliche Ueberfichr. Leipzig, 14. August. Dcr „Reichöanzeiger" meldet, daß der Kaiser vie Handbäder aufgab, da dieselben eine vortreffliche Wirkung erzielt hätten. Gegenwärtig weilt der Minister de- Innern, Graf Eulenburg, in Teplitz. Aus Kassel wird vom 12. August berichtet: Nachdem nunmehr da« Erscheinen Sr. Majestät de« Kaiser- zu den im September in Niederhesseu stattfindenden großen Manövern fest- steht, ist die Errichtung einer Riesen-Zuschauertri- büne in unmittelbarer Nähe de« Bahnhof« Wabern (Station dcr Main-Weserbahn, 33,9 Ko.----«»', Ml. von Kassel entfernt) genehmigt worden. Berechnet ist die Tribüne, welche nach der vorliegenden Zeichnung 334« Fuß lang und 56 Fuß tief werden wird, für 10,000 Personen. ES ist nicht zu be zweifeln, daß die Zahl Derjenigen, welche au« dem ganzen Reiche kommen, um den Kaiser zum ersten Male wieder an der Spitze feiner Truppen zu sehen, eine außerordentlich große fein wird. Die neue Session de- Bunde-rath- be ginnt heute und ist demselben sosvrt bei dem Zu sammentritte die Gocsalistenvortage zugegangen. Die Bemerkung der „Kreuzztg.", daß die Leitung der Verhandlungen de- Bunde-rath- in der Folge nicht mehr der Präsident de- ReichSkauzlermntS Hofmanu. sondern der Graf Stolberg übernehmen werde, ist — wie officiöS gemeldet wird — weder neu noch zutreffend Graf Stolberg kann selbst verständlich al- Generalstellvertretcr de- Reichs kanzler« auch den Vorsitz im BuudeSrathe über nehmen. Ob Traf Stolberg aber den Vorsitz immer oder in der Regel übernehmen wird, ist eine andere Frage, jedenfalls wird d« geschäftliche Lei tung der Arbeiten de- Bunde-rath- auch ferner Herrn Hofmann zufallen, wenn dsffelbe auch, da er auf Grund de- Etellvertretuag-gesetze- nicht mit der ständigen Stellvertretung de- ReickSkanz ler« in seinem Ressort — abgesehen von den F,- nanzaugelegenheiten — beauftragt werden kann, die dem BundeSrathe zu machenden Vorlagen nicht mehr unterzeichnet Rach dcr „ Kreuz- zeitung" waren erst von drei Regierungen theitS »stimmende, theilS erläuternde Erklärungen zu dem preußischen Entwurf eine« Socialisten« gesetzeS eingegaugen Wahrscheinlich zogen die meisten Regierungen vor, ihre Bevollmächtigten tum Bunde-rath direct mit Informationen zu ver sehen, so daß der Bundesrath in der Lage sein wird, die Berathung der vom preußischen Justiz ministerium entworfenen und vom ReichSjustiz- amte revidirten Vorlage ungesäumt zu beginnen. Vermuthlich wird der preußische Entwurf de- So- cialistengesetzeS überhaupt nicht bekannt, sondern der BunveSrath wird wahrscheinlich nur die von »hm gutgeheißene Vorlage emanireu lassen, und d»eS geschieht voraussichtlich auch erst kurz vor Beginn der Reich-tag-sesfiou. Stickwahlen Im 4. Berliner Wahl kreise fand eine größere Waberverfa» ml »ng iatt, in welcher darüber Beschluß gefaßt werden sollte, ob die Weber bei der bcvorstebenven Stich wahl dem Socialdemokraten Fritzfche oder dem Fortschrittler Zelle ihre Stimme geben sollten. Herr Fritzscke erläuterte in längerer Rede sein Programm und erntete großen Beifall. Es wurde fast einstimmig beschlossen, daß jeder Wähler für Fritzfche zu stimmen habe. (Sehr viele Weber haben bei der Hauptwahl am 30. Juli für Minister Falk gestimmt und verschiedene Webermeister saßen im sogenannten „Falk-Comit6"I E« ent spann sich dann noch eine Debatte über Arbeitsnach weis, und da man hier wegen der Frage, ob auch Nichtweber mit an der Debatte theilnehmen könnten, in ziemlich heftige MeinungSvifferenzen gerieth, wurde die Versammlung von dem über wachenden Polizeibeamten wegen zu großen Tumult- geschlossen. — KreiSgerichtSrath Klotz hat am Sonntag durch ein Schreiben an den Magistrat von Berlin zur amtlichen Kenntniß gebracht, daß er die Wahl zum Reichstagsabgeordneten im zweiten Berliner Wahlkreise ablehne, dagegen die- fenige im secbSten Wahlkreise annehme. — Hagen: Nach dem nunmehr definitiv fest gestellten amtlichen Resultate der Stichwahl im hiesigen Wahlkreise wurden 21,450 Stimmen abgegeben. Davon erhielt Eugen Richter 11,421 Stimmen, Bueck 10,005 Stimmen. 24 Stimmen waren ungültig. Die „Berliner Freie Presse" erklärt mit Befriedigung: „Herr Eugen Rickler hat seine Wiederwahl der „rothen und schwarzen Internationale" z« verdanken!" — Hildesheim. Bei der im 10. hannoverschen Wahlkreise stattgehabten engeren Wahl hat, soweit da« Ergebniß bi« jetzi bekannt ist, Senator Römer (nat.-liberal) 9795, Gutsbesitzer Dröge (Centr.) 8006 Stimmen erhalten- au- 12 Wahlbezierken liegt da« Wahlresultat noch nickt vor, indeß kann durch dasselbe da« bisherige Er gebniß in der Hauptfach« nicht geändert werden und ist daher Römer als gewählt zu betrachten — Stettin: Bei der Stichwahl im hiesigen Wahl kreise erhielt, soweit bi- jetzt festgestellt ist, Del brück 5571 und Oberlehrer Schmidt (Gruppe Loewe) 4077 St. AuS einem Bezirke fehlt die Stimmenzahl noch, doch wird durch dieselbe da« Tesammtresultat nicht geändert. Etwa« «ehr Licht klärt nun doch da- Helldunkel der KissingerVerhandlungen. Für die Beurtheilung de« Charakters und der Ziele derselben giebt nachstehende Mitthcilung der „Straß kurzer Zeitung" einigen Anhalt. Da« „officiöse" Blatt schreibt nämlich: „An der Forderung, baß die päpstlichen Oberen keine Ernennung vollriehen, ehe die Benennung de» Landidaten bei der Regierungsbehörde erfolgt ist, hält die preußische Regierung, wie un» auS Berlin ge meldet wird, unter allen Umständen fest; die that- sächliche Befolgung dieser Vorschrift wird als erste Vorbedingung weiterer Verhandlungen betrachtet. Ob I man au» der Dauer der Anwesenheit de» päpstlichen > Nuntius in Kiffingen schließen darf, daß di« Eurie I ein Verfahren, welche» st« in Elsaß-Lothringen und anderen deutschen Staaten für gestattet erachtet, auch eventuell in Preußen »ulaffen will, mag vorsichiShalbei >ahingestellt bleiben. Wahrscheinlich aber ist es, daß die vertraulichen Verhandlungen in Kiffingen den Zweck haben, in vorläufiger Weise die Folgen zu er »rtern, welche die Erfüllung der bezeichneten Voraus- etzung seiten» der Eurie nach sich ziehen würden. Officiell wird, wie wir erfahren, die preußische Regie rung in diese Erörterungen erst eintreten, wenn die rüvstliche Eurie durch Anweisungen an den Eiern», welche der oben bezeichneten Vorschrift de» Gesetzes genügen, den ersten Schritt zu einer Beilegung der bestehenden Differenzen zwischen Staat und Kirche ,ethan haben wird. In unterrichteten Kreisen wird -inzugefügt, daß unter der bezeichneten Voraussetzung die preußisch« Regierung in die Erwägung der Frage eintreten werde, ob und welche Modifikationen der Bestimmungen der neueren kirchenpolitischen Gesetz gebung deS preußischen Staate« als zulässig zu er achten find. Die Erwägungen aber werden, wie wir bestimmt versichern können, unter Mitwirkung des EultuSministerS vr. Falk gepflogen Wersten, wie auch die jetzt in Kststngen stattfindenden Besprechungen zwischen dem Fürsten Bismarck und >em päpstlichen Nuntius in München in vollem Linverständniß mit Herrn Falk vor sich gehen. Die Auffassung, daß der jetzige CultuSminifter auck nicht ein Jota an jenen Gesetzen ändern könne, daß die Voraussetzung für die Anbahnung eines moäo-- viveitttl zwischen Preußen und der Curie der Rück tritt des Herrn Falk sei. ist um so unverständlicher. alS «S doch ein öffentliches Geheimniß ist, daß der CultuSminifter eine Reihe von verschärfenden Be stimmungen der Maigesetze nur auf Andringen des Fürsten Bismarck ausgenommen hat. Daß die Ultra montanen und ihre Gesinnungsgenossen im protestan tischen Lager von dem Rücktritt deS Herrn Fall sprechen» weil sie denselben im Interesse ihrer Sache wünschen, begreifen wir sehr gut.- keineswegs aber, daß man auch in einem Theile der liberalen Parte» eS al» selbstverständlich anfieht, daß mit dem Auf- hören deS Culturkampses der CultuSminifter die Leitung dieses Refforts, sowie diejenige des Unter richtSwesenS einem Herrn von Schilling oder irgend einem anderen Gesinnungsgenossen deS Herrn von Mühler überlaffen müsse. Zu dieser pessimistischen Auffassung liegt unserer Ansicht nach keine Beran laffung vor. Wir bemerken dazu, daß das Straßburger Regie rungsblatt wiederholt zu hochofficiösen Mitthei lungen benutzt worden ist. Nuntius Masella, der noch immer in Kis singen weilt, hat sich einem Correspondenten der Kölnischen Zeitung gegenüber betreff- seiner Ver Handlungen mit dem Fürsten Bismarck in folgen der Weise ausgesprochen: Gang, Stand und EnHiel seiner Unterredungen mit dem Fürsten BiSmarck schon jetzt zu veröffent lichen, sagte er. sei unmöglich. Er würde ein schlech ter Diplomat sein, wenn er sich durch irgend welche Beweggründe zu einem solchen Schritt verleiten ließe. ES seien zahlreiche Geistliche auS den entlegensten Theilen Deutschlands angekommen, um zu erfahren, ob endlich Aussicht auf eine Beilegung oe» Kirchen- zwifteS vorhanden. Alle diese habe er empfangen, ohne einen von ihnen zufriedenftellen zu können. Wenn daher auch em Bischof vor »hm säße — «» f« dies noch neulich der Fall gewesen — so würde er doch weder diesem noch Herrn Majunke von der Germania gegenüber weniger schweigsam sein. Es stehe ja indessen bald sowohl feine eigene wie des Fürsten BiSmarck Abreise von Kiffingen bevor und alSdann werde seiner Ansicht »ufolae wahrscheinlich kein Grund mehr vorliegen, den Gegenstand ihrer Unterredungen zu verbeimlichen. Man möge indessen im Publicum die Thatsache festhalteii, daß ofsicielle Verhandlungen in Kisstngen gar nicht stattgesunden hätten. Fürst BiSmarck habe den Wunsch »u erkennen gegeben, mit einem Vertreter der Eurie, er habe vielleicht besonder« den Wunsch zu erkennen gegeben, mit ihm, Masella, in Verbindung zu treten; so habe man sich gegen seitia besucht, man habe sich gegenseitig gefallen, w,e eS scheine, und eS sei ein ziemlich reger Verkehr eui standen. Ihm (Masella) sei dieszr Verkehr recht an genehm gewesen, well er gerade erne Lur in Kissinge, Hab« gebrauchen müssen. Und da man sich nun gegenseitig besser kennen gelernt Hab«, al» die«,vor dem der Fall war, da «an ferner erkannt habe, daß der beiderseitig« Standpunkt durch eine schmalere Kluft getrennt werde, al» früherhin angenommen wurde, da zudem Fürst BiSmarck die persönlichen