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II u Bezugspreis: vierteljährlich 1,2g Mar? frei ins Haus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich i Mk. Einzelne Nummer :o Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag. S —— S UnterüaÜung8- unä Anzeigeökatt s - 0 Anzeigenpreis: Für die kleinspoltige Korpus-Zeile oder deren Raum >0 Pfg. — Im Reklamettil für die kletnspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis ;2 Uhr mittags. Beilagegebühr nach Vereinbarung. S— ------- Ü A7it wöchenüich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühle in Groß-Gkrilla. Nummer Mittwoch, den 22. April sM s3. Jahrgang Sparkasse Ottendors-Worchdorf verzinst Einlagen bei strenger Geheimhaltung mit 3^o/g. Die in den ersten 3 Werk, tagen eines Monatseingezahlten Beträge werden für den betreffenden Monat noch voll verzinst. Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher -übertragen. Oertttches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrtlla, 2p AprilIM. — Es sei nicht unterlassen, an dieser Stelle nochmals auf das morgen Mittwoch im Gasthof zum schwarzen Roß statlfindende Gastspiel des Richard'schen Operetten- EnsembleS ausmertsam zu machen und alle Freunde der heiteren Muse zum Be suche aufzufordern. Zur Aufführung ge langt die neueste Operette: „Die Tango prinzessin", die hier noch nicht gegeben wurde und in Berlin noch immer volle Häuser erzielt. Die Operette ist mit ein schmeichelnden Gesängen ausgestattet und durch das Ensemble gut vorbereitet. Vor verkauf der Billetts an der bekannten Stelle. — A-B-C-Schützen. So ist's denn so weit, daß all dir kleinen Karlchen, Lieschen und wie sie heißen mögen, den ersten Gang zur Schule run. Schon lange ist davon die Rede gewesen. Und die kleine Gesell schaft hat eine lebhafte Phantasie-Tätigkeit entwickelt. Das ist ja auch alles so interessant, wie der Herr Lehrer etwa aus sehen könnte, wie das mtt den Bänken und der Wandtafel ist, uud was es mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen auf sich haben wird. Manch kleines Herz klopft ein bißchen. Besonders, wenn eine wenig einsichtsvolle Vorpädagogik den ganzen Schulbetrieb mit allerlei Popanz-Geschichten behängt hat. Aber nur frisch hinein ins neue Kinderland! Gewiß — es ist etwas ganz Neues für die Kleinen. Der ganz sorglose Teil der Kindheit ist nun zu Ende und der Ernst eines Pflicht- und aufgaben reichen Lebens fängt an. Bloß nach Be lieben spielen, das geht nicht mehr. Die Schule begehrt den kleinen Menschen mit dem Glockenfchlage, sie verlangt Auspassen und Sttllsitzen, und ein bestimmtes, durch keinen Nürnberger Trichter zu ersetzendes Lernen. Man könnte es schier unglaublich finden, was alles gleich rm ersten Schul jahre in so einen Kindskopf an Kennt nissen und Eindrücken hinemmuß. Aber — alles ist methodisch genau erwogen und es wird den A-B-C-Schützen wirklich nur das zugemulet, was ihnen — kinder- tümlich - angemessen ist. — Frühlings-Erwachen in den Gärten. Jetzt kann man mit Vergnügen beobachten, wie in Gärten neues Leben erwacht ist und wie viele fleißige Hänee damit be schäftigt sind, alles wieder schön vorzube- rUlen. Es kostet aber viel Arbeit. So klein So klein auch das Gärtchen sein mag, an allen Enden und Ecken gibt es doch zu tun. Hier muß das Dach der „Som- wervilla" ausgebessert werden, da müssen Neue Bretter vor den Gartenzaun kom men usw. Da gräbt man die Beete um, legt den Samen in die Furchen und prüst Mit besonderen- Eifer die Sträucher und Zweige dec Bäume. Denn ohne Mühe in kein Preis. — Neue Flugzeugvorschriften für das Königreich Sachsen. In Ergänzung der schon bestehenden Vorschriften über die Fahrten mu Flugzeugen und Luftschiffen gibt das Kgl. Sächs. Ministerium des Innern folgende neue Bestimmungen be kannt: „Flüge über verbotene Zonen oder Aufstiege innerhalb solcher sind zu ver bieten, falls nicht eine schriftliche Erlaubnis der zustänoigen militärischen Behörden (Gouvernement, Kommandantur usw.) er teilt ist. Die verbotenen Zonen sind durch die Militär -(Marine-) Verwaltung fest gesetzt. Die Karte, aus denen die ver botenen Zonen ersichtlich sind, ist vom Deutschen Auftfahrverband in Berlin, Nollendorfplatz 3, veröffentlicht worden und kann von ihm bezogen werden. Die Mitnahme von photographischen Apparaten ist nicht zu gestatten. Die OrtSpolizei- behörden des Lufstiegsortes (Amtshaupt mannschaften und Stadlräte in den Städten mir der revidierten Städte ordnung) können jedoch zuverlässigen Per sonen die Mitnahme solcher Apparate, ab gesehen von fecnphoto graphischen Apparaten im Einzelfalle ausnahmsweise gestatten." Diese Bestimmungen sind in Uebereinkunft mit den anderen deutschen Bundes- regierungen getroffen, um eine einheitliche Behandlung der Luftwegvorschrtsten im Reichsgebiete zu ermöglichen. — Wegen Abhaltung von Schießübungen mit scharfer Munition auf dem Truppen übungsplatz Königsbrück wird für allen Verkehr gesperrt: am 28. 4. von 10« vorm. bis etwa 7°° nachm. das im Gefahrsbereich des Jnf.-Schießplatzes Zietsch liegende Ge lände; am 27., 29. und 30. 4. von 10° vorm. bis etwa 7 20 nachm., am 1., 2. und 4. 5. von 6° vorm. bis etwa 8°° nachm., am 6. 5. von 5° vorm. bis etwa 72» nachm, am 6. 5. von 5° vorm. bis etwa 8°° nachm., am 7. 5. von 6° vorm. bis etwa 7»° nachm., am 8. 5. .pon 9° vorm. bis etwa 7 3° nachm das im Ge fahrsbereich der Infanterie-Schießplätze Zietsch und Quasdorf liegende Gelände; am 9. 5. von 5° vorm. bis etwa 3^ nachm, am 13. 5 von 10° vorm. bis etwa 3°° nachm., am 14.5. von 11° vorm. bis etwa 63° nachm. das im Gefahrsbereich des Jnf.-Schießplatzes Quosdorf liegende Gelände. — Vom Wohlfahrtspolizeiamt in Dres den wird geschrieben: Jetzt ist es Zeit, die Fliegenplage zu bekämpfen. Daß die Fliegen keine harmlosen Hausgenossen sind, leuchtet ohne weiteres ein, wenn man sie einnial auf ihrem Fluge verfolgt, Bald sitzen sie an Straßenkot, Hausabsällen und Spuck näpfen, bald lassen sie sich an Nahrungs mitteln oder auf den Händen und im Gesicht der Menschen nieder. Auf diese Weise können nicht nur Schmutz, sondern auch die Keime ansteckender Krankheiten aus den Manschen übertragen werden. Da die Fliegen ihre Eier mit Vorliebe in Nahrungsmittel ablegen,sollte in Nahrungs mittelgeschäften ganz besonders die Ver tilgung der Fliegen betrieben werden. Es gilt also, uns beizeiten von diefen lästigen Hausgenossen zu befreien. Das tann aber nur geschehen, wenn alle mithelfen. Jetzt im Frühjahr ist die beste Zeit dazu. Denn aus den Fliegen, die in Wohnungen und Kellern überwintert haben, werden bald Hunderte von Nachkommen entwachsen, deren wir dann schlecht Herr werden können. Darum töte man jetzr in Wohnungen, Ställen, Kellern, side Fliege, deren unan habhaft werden kann, und vernichte die Brm, wo man sie findet. Langebrück. Am Sonnlaa früh wurde hier au dem Abhänge des Effenbahndammes n der Nähe der Weiß'gerstraßen Unterführung die Leiche eines jungen etwa 18 Jahre alten Mannes aufgefunden. Dem Körper des Toten fehlte der linke Arm, der auf den Schienen aufgefunden worden war. Der junge Mensch hat sich vermutlich von dem früh */,4 Uhr hier durchgehenden Görlitzer Zuge überfahren lassen und ist hierbei nach entsetzlicher Ver stümmelung nach dem Abhang geschleudert worden. Ueber die Person des Unglücklichen der in der hiesigen Leichenhalle untergebracht wurde, hat sich bis jetzt noch nichts feststellen lassen. Leppersdorf. Ein tiesbedouerlicher Un- äll spielte sich am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr auf der hiesigen Dorsstraße ab. Die 12 jährige Tochter des hiesigen Einwohners Herrn Alwin König spielte mit mehreren Kindern mit Tonkugeln auf der Straße, als Mötzlich ein Schuß fiel und das bedauerns werte Mädchen ins Auge traf. Das Kind wurde sofort nach Dresden ins Johannstädter Krankenhaus gebracht. Leider ist das Auge nicht mehr zu retten gewesen, so daß das arme Kind die Sehkraft auf diesem Auge ein- )üßi. Wer den verhängnisvollen Schuß ab gegeben hat, ist noch nicht ermittelt worden, edoch wird vermutet, daß es sich hier um einen unglücklichen Zufall handelt und nicht um eine beabsichtigte Tat. — Nachdem die Stadt Dresden 10000 Mk. zu den Kosten des großen Sachsenlages im Juli dieses Jahres bewilligt hat, wird der Finanzausschuß nun noch an die Bildung eines Garantiefonds herantreten. Der Haus- haltplan des Sachsentages schließt mit 48500 Mark in Ausgabe und Einnahme ab. Der Festbeitrag ist nur auf 1 Mark festgesetzt um weitesten Kreisen die Teilnahme an diesem sächsischen Heimatfeste zu ermöglichen. Stadt Wehlen. Am Donnerstag vor mittag ereignete sich in dem auf hiesiger Flur gelegenen Schreckenbachschen Steinbruche Nr. 44 ein tödlicher Unglücksfall. Der aus Thürmsdorf stammende Arbeiter Beyer, der mit noch zwei Arbeitskollegen mit dem Hohl machen einer Lehne beschäftigt war, wurde von plötzlich herniedergehendem Gestein ver schüttet, während sich seine beiden Kollegen noch rechtzeitig retten konnten. Beyer konnte nur als Leiche geborgen werden. Er war verheiratet und hinterläßt eine Witwe mit 8 noch schulpflichtigen Kindern. Oberlungwitz. Ein schweres Notzucht verbrechen wurde von einem Soldaten des 181. Infanterie-Regiments an einem 22 Jahre alten Mädchen verübt. Der Unhold, dessen Tat zur Anzeige gebracht wurde, hat dem Mädchen unter Todesdrohungen derartige Verletzungen beizebracht, daß es in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. Pegau. Am Freitag nachmittag kletterte der 12 jährige Sohn Willy des Schlossere Gemeinhardt hier an einem an der Pegau- Groitzscher Staatsstraße stehenden Mast der elektrischen Leitung empor. Hierbei berührte er die Leitungsdrähte und verbrannte sich dabei so stark, daß er tot zur Erde stürzte. Bodenbach. In den Kellern einiger Häuser in Schönbord sind auch seit Montag abend Risse und Sprünge im Mauerwerk ent standen, so daß die in Frage kommenden Häuser geränmt werden wußten. Die Rut schung hat bereits das Bodenbacher Stadt gebiet ergriffen. Für den Ackerbau ist das ganze Gelände verloren. Ganz verschwunden ist ein Teich, in welchem sich eine Forellen- zucht befand. In einer Erdspalte der Tet- chener Kettenbrücke fand ein Angestellter im Lehm einen 25 Zentimeter langen Teil einer mittelalterlichen breiten eisernen Schwertes. Er übergab es dem Tetschener Stadtmuseum. Auerbach. In der Nacht zum Sonntag wurde das an drei Straßenfronten gelegene Warenhaus Rohrbeck hier ein Raub der Flammen. Bei dem Brande, der weithin sichtbar war, war das benachbarte Gebäude der Vogtländischen Kreditanstalt arg gefährdet ebenso die dem Warenhaus gegenüberliegenden Gebäude. Den Feuerwehren gelang es, alle benachbarten Grundstücke zu retten und das .Feuer aus seinen Herd zu beschränken. Der angerichtete Schaden ist enorm, doch durch Versicherung gedeckt. Niederschlema. Wie notwendig ein verstärkter Schutz vor Geisteskranken ist, be weist ein Vorfall, der sich dieser Tage hier zutrug. Der anscheinend geisteskranke 41 Jahre alte Pensionär Günnel in Oberschlema, der chon einmal in einer Irrenanstalt unter- gebracht war, versuchte mit Gewalt in das Schulhaus einzudringen. Er stieß ein Fenster und die Haustür ein, warf den hinzukommenden Schulhavsmann zu Boden und würgte ihn m lebensgefährlicher Weise. Die herbeigeeilte Polizei griff er ebenfalls an, sodaß diese von ihrer Waffe Gebrauch machen, den Wütenden esseln und in die Ortszelle bringen mußte. Schreiersgrün. Aus Furcht vor Strafe wegen Urlaubsüberschreitung ist der Soldat Albert Knoll von der 5. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. 181 in Chemnitz nicht zu seinem Truppenteil zurückgekehrt. K. ;at am 3. Osterfeierlag den Zug zur Rückfahrt verpaßt. Er kehrte in seine elterliche Wohnung zurück und verschwand dann heimlich wieder unter Mitnahme von Zivilkleidern. Von Adorf aus sandte er Uniform und Seiten gewehr mit der Mitteilung nach Hause, daß :r sich nach der Schweiz wenden wolle. Vom Regimentskommando sind bereits Nach- örschunzen nach dem Verbleib des erst im Oktober vorigen Jahres eingetroffenen Soldaten angestellt worden. P l a u e n i. V. Um 326 Mark betrogen ;at ein bisher unbekannter junger Mensch das neunjährige Söhnchen eines Kolonialwaren- händlerS in Plauen. Ler Kleine war be auftragt, das Geld auf dem Postamte ab zuholen. Hierbei scheint er von dem Betrüger beobachtet worden zu sein, der ihm nachschlich und ihn vor dem elterlichen Hause erwartete. Dort sagte er dem Knaben, er möchte ihm das Geld aushändigen; sein Vater habe ge« agt, er (der Unbekannte) sollte die Geldsumme ofort hinaufbringen. Nichts Böfes ahnend, ging der Knabe auf den Vorschlag ein; der Betrüger ging auch in das Haus hinein, die Treppe hinauf, kam aber bald zurück und entfernte sich dann eiligst.