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Riesaer Tageblatt LLVL "ud A«r»igrr tLtdeblatt mid A-Mga». MW "" m^a^aZE^L T.ba» >«r Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachnnaeu de» «mtghanptrmmn» »iwknff« Postfach Nr. L» d» Großeuhato behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtlich« vekanutwachunge» -e» Sinan,«mtes Nies« Nr. ll» mrd de» Hauptzollamtes Meiste» ISS«8 Kl. Jahr, Donnerstag, 17. November 1938, abends Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede« Tag abend» V.« Uhr mit ««»nähme der Sonn- und Festtage «eonnSorei». bei Vorauszahlung, für «inen Monat st Mark, ohne Zustellgebsthtz, b?a einschl. Poskgebüssr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle WoNart« l« aufeinanderfolgende Nr.) Sk Pfg., Einzelnummer IS G» die Nummer de» Ausgabetage» sind bi» in Uhr vormittag» aufzugeben r eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Gr»nb««i» Pt» brei^ mm.Zeile oderderen Raum SRpf., die so mm breite, »gespaltene mm.Zetle im Tezttetl 25Rpf. lGrundschrtft: Petit» mmhoch).Ziffergebübr 27 Rpf., tabellarisch« Satz Sü /, «'Mchlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung etngesanbter Anzeigenterte oder Probeabzüge schließt der Berlag -t« Jnausprnch« nähme au» Mangeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder ZwangSvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung Mrd Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw entbinden den Berlag von allen etngegangenen Berpfiichtungen Geschäftsstelle: Ries«, Goethestraße ös. Staalsbegräbnis für Ernst vom Rath Vie Trauerseier in »« Rhetnhalle — V« Siwe« an der Vahre de« Ermordeten Sanlester Sohle und Reichsautzenmioister von Ribbentrop sprachen den Bahn- ihn stumm )f Düsseldorf. Im Rahmen eines feierlichen Staatsaktes nahmen am Donnerstag der Führer des deut schen Reiches und das deutsche Volk Abschied von Ernst vom Rath. Der Strom des Volkes, der am Mittwoch bi» in die späten Abendstunden an der Ausbahrungsstätte zur letzten Ehrung des Ermordeten in endloser Reihe vorbeizog, setzte sich auch heute Donnerstag seit den frühen Morgenstunden fort. Unabsehbar war di« Zahl der Menschen, die noch ein mal den Toten grüßen wollten, bevor ihn die Heimaterde aufnimmt. Ganz Düsseldorf trägt ei« eruftes, feierliches Gepräge. Ueberwältigend ist der Trauerschmuck, den die Stadt »u Ehren ihres toten Sohne» angelegt hat. Die Arbeit ruht, und zu Hunderttausenden drängt sich das Volk Düsseldorfs und des ganzen rheinischen Lande» in den Straßen, vor allem aber am Sanptbabnhof. wo die Ankunft des Führers «wartet wird, und an der Nheinhalle, wo die öffentliche Trauerseier in Anwesenheit deS Führers nnd der Spitzen der Partei und ihrer Gliederungen, der Reichs- und StaaiS- behvrden und der Wehrmacht stattfinbet. Schier unüberseh bar ist auch die Menge, die den Weg zum Friedhof säumt. An der Rheinhalle staut sich da» Volk. Die ersten Trauergäste treffen ein. An der Straße voit der Rheinhalle bi- zum Rating« Tor stellt sich bereit» der Trauerkondnkt auf, der di« sterbliche Hülle Ernst u m Raths nach der Trauerseier zum Friedhof geleit«» wird. Vor der Rhein balle ist eine Ehrenkompanie der Wehrmacht angetreten. Am Eingang zur Halle stehen Ehrenposten der Standart« .Ieldherrnballe" und der fs-VerfttgungStruppe. Jahnen- gruppen und Pnlonrn bilden auch hier den Trauerschmuck. Weihevolle Stimmung liegt über der Trauerversamm lung in der Rheinhalle. Der gewaltige Kuppelsaal ist m«t Hakenkreuzbannern, silbernen Friesen, Lorbeer, Tannen grün und frischen Blumen anSgeschmückt. Zwölf silberne Pylonen umrahmen das weite Rund und aus ihren Schalen werfen Scheinwerfer ihr Licht empor. Von einem Meer von Kränzen und Blumen umgeben, siebt auf hohem Katafalk der Sarg, den Hakenkreuzbanner, Müde und Degen de» Toten zieren. Jahnen und Standar- ten stehen zu seinen Häupten. Angehörige des Auswärtigen Amte», der Auslandsorganisation und des NSKK. halten Ehrenwacht. Der Führer in Düsseldorf eingetroffen Der Führer traf heute vormittag um 11,41 Uhr aus dem vauptbahnhof in Düsseldorf ein. In der Beglettnng de» Führers befanden sich Reichspresscchcf Dr. Dietrich, Staats- sckretär Hanke, sowie die persönlichen und militärischen Adjutanten des Führers, SA-Obergruppenführer Brückner und H-Gruppenführ« Schaub und Hauptmann von Below. Zur Begrüßung de» Führer» hatten sich auf d«m Bahn steig Gauletter Florian-Düsseldorf, Gauleiter Oberpräsident Terboven, Gauleiter Grohs, Gauleiter Bohle, Reichsstatt halter Sauckel, S-Obergruppenführer Weitzel, SA.-Ober- aruppenführer Kntckmann, General der Artillerie v. Kluge, General der Polizei Daluege, Generalleutnant Förster, der Standortälteste von Düsseldorf, Generalmajor Reinhard sowie zahlreiche weitere hohe Vertreter der Partei au» dem Westen des Reiches eingefunden. Der Führer wurde auf dem Bahnsteig von Gauleiter Florian begrüßt Nachdem « die Front de» auf dem Bahn hof angetretenen Ehrenbataillon» der Wehrmacht abgefchrtt. ten hatte, fuhr er zur Rheinhalle, wo die Trauerseierlich- ketten für Gesandtschaftsrat Ernst vom Rath ftattfanden. Die Bevölkerung, die zu Hunderttausenden hossvorplatz und die Straßen umsäumte, grüßte und ergriffen. Punkt 12 Uhr trifft »er Kühr« an der Rheinhalle ein. Die hier angetretene Ehrenkompanie der Sehrmachk und der Ehrenposten am Eingang der Halle präsentieren: Die Arme der zu vielen Tausenden in weitem Umkreis stehenden Volksgenossen erheben sich zum stummen Gruß. Reichsanßenminifter vo« Ribbentrop, der kurz vorher einaetroffen war, begrüßt den Führ« und geleitet »h» dann in die Trauerhalle. Vie Lrauerfeier in der Aheiadaüe Atemlose Stille herrscht in der Halle. Weihevolle Feier- üchkeit erfüllt den Raum, als der Führer in Begleitung des Reichsministers des Auswärtigen, der Eltern und Brüder Ernst vom Raths die Halle betritt. Die Trauer- Versammlung ehrt stehend durch Erheben der Hand zum Deutschen Gruß den Führer, der durch sein Komme» dem für sein Vaterland Gefallenen die höchste Ehrt- «weist. Die gleiche ehrfurchtsvolle Begrüßung wird den schmerz- gebeugten Eltern zuteil. . Der Führer grüßt mit erhobener Hand Ernst »»« Rath und nimmt zwischen de« Elt«« de» Lote» Platz. Rebe« der Mutter de» Toten nehmen der Reichsminister des Aus- wärtiaen von Ribbentrop, ein Bruder des Ermordeten und Gauleiter Bohle, neben dem Vater der »wette Bruder Ernst vom Raths und Gauleiter Florian Platz. Außer weiteren Angehörigen der Familie vom Rath sieht man hohe und höchst« Vertreter der Partei, des Staates, der Wehrmacht und d« Behörde«, die ans dem ganzen Reich herbeiqekom« men find, »m dem Tote« das letzt« Geleit zu gebe«. AlS Vertreter der italie«ischcn Regierung nimmt we«eralkonlnl Armao a« der Feier teil. Auch ei« Vertreter der franzö- stschen Botschast in Berlin ist zugegen. Nachdem Beethovens unsterbliche Eroica verklungen ist, spricht Gauleiter Bohle »Mein Führer! Liebe Elter» vom Rath! Deutlch« ML««er n«d Krane«! Wiederum steht die gesamte dentsche Nation in tieser Erbitterung ««d i« namenloser Traner an der Bahre eines jungen Deutschen, der aus fremder Erde sei« Leben für das Reich geben mnßte, dem er in treuer Pslichtersüllnng diente. Wiederum senken sich die Fahnen der Nationalsozialistischen Bewegung Grobdeutschlands und ihrer Auslandsorganisa» tio» vor einem toten Parteigenoffen und Kameraden, der ermordet wurde, nur weil er Deutscher und damit National, soziolist war. Ernst vom Rath ist der achte Blntzenchs de» Auslands- deutschtumes, das achte Opser jüdisch-bolschewistischer Mord lift iu> Ausland. Mit ihm find Wilhelm Gnftlof« nnd die in Rotspanien ermordete« Parteigenoffen stumme nnd doch leidenschastliche Ankläger gegen die Elemente, die i« Aus land de« politischen Mord als Ausdruck ihres Haffes gegen baS Großdeutsche Reich gewählt Haden. Die Schütze vo« Davos, »o« Barcelona n«d von Paris hatte« nur ei« Ziel. Dieses Ziel heißt Deutschland. Dieses Ziel ist das Dritte Reich. Die Auslandsdeutschen, die überall in der Welt als an» ständige u«d loyale Gäste der Staaten, in denen sie leben, ihrem Beruf und ihrer Arbeit «achgehen, find heute die Zielscheibe des Haffes, der Verfolgung und der Verleum dung sür das internationale Untermenschent»«, das atz« seine Kräfte ans di« Vernichtung des wiedererstandenen Reiches konzentriert. Das von Adolf Hitler «ach innen und «ach außen gegen jeden Feind gesicherte Reich bietet diesen Elementen keine Möglichkeit mehr, ihr dunkles Trei ben gegen das deutsche Volt im Innern sortznsetzen. Des halb glaubt «an, in den Dentschen draußen ei« politische» Freiwild sehen zu können, an dem man feige nnd htnier» listig seine Rachegelüste anstoben lasten kann. Der Jnd« wollt« «ach eigener Aussage Deutschland «essen. Und wir können bestätigen, daß Deutschland hierdurch schwer getrossen wurde. Die Inden vergessen aber eins: sie vergesset», daß tote Nationalsozialisten die Bewegung, die Deutschland wieder zur Weltmacht erhob, niemals geschwächt, sonder« diese Bewegung immer nur stärker und zn« Siege eutschloffeuer gemacht habe«. To wird auch das Opser des Partcigenoffc« Ernst u,» Rath das nationalsozialistisch« Auslandsdeutschtum noch enger als bisher zulammeuschließen. Dieser tote Gela»»«» schastSrat und Parteigenosse wird der Auslandsorganisati», sür alle Zeiten ein leuchtendes und verpslichtendes Beispiel dasür sei», daß der Reichsbürger im «nsland, mag er Dipl», mat ober Arbeiter, Sansman« oder Techniker, Arzt »de« Wissenschaftler sei«, immer in erster Linie Nationalsozialist und damit Diener der Bolksgemeiuschast ist, die wir heute im Anslandsdeutschtu» gena« so wie i« Reich «nfgertchtel habe«. Di« Welt soll misten, daß diese nationalsozialistisch« «olksgemei»schast das höchste Gut ist, das der Führer,«» A«sla«dsdeutschen gab «,d das n»s nicht nnr berechlimh sonder» auch verpslichtet, überall in der Welt, wo Dentfcho leben, die gleichen Gemeiuschasten z» bilde», die hier ich Reich die Menschen über Klaffen nnd Berns hinweg »» einem einzige» nationalen Wille« znsammengesügt habe». Wilhelm Gnftloss hat man ermordet, weil er Landes, grnppenleiter nnd damit Führer seiner reichsdentsche» Volksgenossen in der Schweiz war. Ma» streckte in ihm de« Nationalsozialisten nieder, der in jahrelanger Arbeit de« Gleichklang zwischen de« Volksgenosse» im Reich nnd de» Bürgern dieses Reiches in der Lckwei, herstellt«. De« Gesandtschastsrat vo» Rath starb den gleiche» Tod, weil er» wenn auch in anderer Sigenschast, ebenso Diener seines Volke» und seine» Führers war. . Diese beide« Nationalsozialisten im Ausland sind ini Lebe« wie im Sterben Gesolgsmänner ihres Führers gw wese« Ihr Opsertod zeigt uns, daß di« anslandsdentsche Volksgemeinschast im wahrsten Sinn« des Wortes einst Lchicksalsgemeinschast geworden ist. Der Tod dieser beide« Männer mahnt an die Pflicht jedes einzelnen Reichsdeutschen im Ansland, möge er in amtlicher »der in anderer Eigenschast draußen leben, stets dieser Schicksalsgemeinschost nnd damit de» dentsche» Volt nnd seinem Führer in Treue z« dienen. So nimmt heute di« Nationalsozialistische Deutsch» Arbeiterpartei in stolzer Trauer Abschied von ihre« Partei» genoffcn Ernst oom Rath. Sie nimmt Abschied »o« einem Kameraden, der überall dort, wo er im Ansland im Dienst» des Reiches stand, als würdiger »nd beliebler Vertreter dieses Reiches in Erinnerung geblieben ist. Das zeigen di» Telegramme, di« namentlich aus dem srrnen Indien non seinen alten Frennde» nnd Bekannten eingelanfen find. Wir nehmen zngleich Abschied in de« Bewußtsein, «inen Kämpfer verloren zu haben, in deffe« Stelle Taufend« nnd aber Tausend« anslandsdentsche Nationalsozialisten ein» rücken werden. Wir beuge» »ns in Shrsnrcht »or de» schwergeprüfte« Elter« «uiers toten Kameraden nnd g«, lobe« ihnen, daß das große Opfer ihres Sohne» »immer» mehr vergeffe« sein wird. Die Fahnen der Bewegnng, die in diese» Tage, ,» Ehren k«s Parteigenoffen oom Rath gesenkt worden find, werden von feine« Kameraden im Reick-e «nd im Anoland» wieder hochgeriffen mit de» Schwirr, in leincm «ei» anch i» aller Z-k««st ihr« Pflicht z» erfülle» sür Adolf Hill« Deutschland.- Fortsetzung nächste Seite. Hier wir» Gesandtschastsrat vo« Rath zur letzte« Ruhe Die Gruft der Familie vom Rath in Düsseldorf, wo der in Paris ermordete Gesandtschaftsrat vom Rath heute Donnerstag beigesetzt wurde. Weltbild-Wagenborg - M.)