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In dieser Rede hat' der weitblickende Kir- chenfürst in geradezu klassischen Worten den außerordentlich schweren Standpunkt Ler katholischen Presse gekennzeichnet. Ec hat weiterhin gegen alle kleinlick>e Kritik Stellung ge nommen und die Parole ausgegeben: „Nicht kritisieren, soli dem Mitarbeiten!" Inzwischen wird bekannt, daß auch der böhmischmährische Episkopat zur Pressef<-age Stellung genommen, auf die Bedeutung der katholischen Presse hin gewiesen und ebenfalls erklärt hat, es müßten „Priester und Volk mit Eifer und Opferwilligkeit unter Hintansetzung aller Sonderbestrebungen und Empfindlichkeit die katho lische Presse nehmen, wie sie ist und sie aufrichtig fördern, um sie auszubauen, anstatt eine unfruchtbare Kritik zu» üben". Diese Worte sind außerordentlich dankbar zu be grüßen. Wir haben uns in den letzten Monaten bereits des öfteren mit der Frage des Ausbaues unserer katholi sche Presse auch an dieser Stelle beschäftigt. Gewiß, die Anregungen, die gegeben worden sind, sind zum Teil auf recht fruchtbaren Boden gefallen. Trotzdem müssen wir sagen, daß wir uns des Eindruckes nickst erwehren können, als ob man auch heute noch in weiten Kreisen des katho lischen Volkes vielleicht weniger die Bedeutung der katho lischen Presse als die Schwierigkeiten, mit denen sie an gesichts der Zeitverhältnisse zu kämpfen hat, noch sehr un terschätzt. Hier niuß gründlich Wandel geichaffen werden. Das kann nicht durch Palliativmittel geschehen, sondern es muß in weitestem Maße mit realen Tatsachen gerechnet werden, es muß in Betracht gezogen werden, wie sehr die Presse durch die Kriegsverhältnisse gelitten hat und es muß der Maßstab, der heute allgemein für die wirtschaftlichen Verhältnisse angelegt werden muß und angelech wird, auch in diesem Falle ins Auge gefaßt werden. Wir haben ge hört und gelesen, welche großzügigen Pläne man für die Schaffung eines katholischen Nachrichtenbureaus für die Vereinigten Staaen von Nordamerika verwirklicht hat. Diese Schaffung beruht auf einem Gründungskapital von 85 Millionen Franken. Gewiß, das sind amerikanische Ver hältnisse, die hier in Frage kommen. Aber trotzdem stellen sie eine Leistung dar, die außerordentliche Hochachtung ab nötigt und die auch uns in Deutschland und in Sachsen im Verhältnis zur Nacheiferung dienen kann und dienen muß. Wir müssen daraus Hinweisen, angesicksts der bevor stehenden außerordentlichen Versammlung des katholischen Psteßvereins für Sachsen und der a u ß e r olrd e n t l i ch ö n Gesellschafter- Versammlung der Saxonia-Buchdruckeret G. m. b. H., di« am Sonntag den 23. November in Dresden, vormittags 10 Uhr im katholischen Gesellenhause auf der Käufferstraße stattfinden. In mehreren Sitzungen des Vorstandes des katholischen Preßvereins und des Aufsichts rates der Saxonia-Buchdruckerei ist die Einberufung dieser Versammlung einstimmig beschlossen worden. Es wurde daran festgehalten, die Tagung nickst länger hinauszuschie ben, trotz der Schwierigkeiten der Verkehrsverhältnisse, was cstlein schon davon Zeugnis ablogt, von welcher Bedeutung diese Versammlungen sein werden. Wie unsere Leser ge sehen haben werden, steht auf der Tagesordnung als wich tigster Punkt die Stellungnahme zu-r Erhöhung des Ge- sellschasterkapitols der Saxonia-Buchdruckerei. Wir erinnern da an die verschiedenen Aufrufe, die anläßlich des Sächsi schen Katholikentages erlassen wurden und die sicher schöne Erfolge gezeitigt haben. Aber die Mitwirkung weitester Kreise des katholischen Volksteiles an der katholischen Presse muß doch noch in viel stärkerem Maße vorgenommen werden, wenn wirklich etwas grundlegendes und Endgül tiges geschaffen werden soll. Wir hoffen daher', daß noch recht viele vor allem sich bereit erklären werden, Anteil scheine zu zeichnen, um die unbedingt notwendig werdende Erhöhung des Gesellschasterkapitals in die Tat umschen zu können. Und weiter drücken wir die Hoffnung aus, daß trotz der schlechten Verkehrsverhältnisje die Beteiligung an den Versammlungen auch von außerhalb Dresdens eine rccht rege sein wird. Wir hoffen, daß das um so mehr der Fall sein wird, da an diesem Tage gleichzeitig eine sich über ganz Sachsen erstreckende Versammlung des katholischen Caritasverbandes in Dresden abgehalten wird. Die Ca- ritastagung wird nachmittags um -1 Uhr ebenfalls im kath. Gesellenhause in Dresden stattsindcn, so daß es sich also für alle Teilnehmer ermöglichen läßt, beiden Versammlun gen beiwohnen zu können. Wenn der Erzbischof von München den Katholiken zn- gerufen hat: „Nicht kritisieren, sondern Mitarbeiten", so ist bas natürlich nickst jo z» verstehen, als ob alle und jede Kri tik an der katholischen Presse unterbunden werden soll. Im Gegenteil! Wir jedenfalls sind jederzeit dankbar für alle Anregungen, die wir auch in dieser Hinsicht erlzalten. Un sere Freunde dürfen überzeugt sein, daß alle Anregungen, die an uns ergehen, ernstlich und reiflich geprüft werden und daß alles getan wird, um ihnen nach Möglichkeit Rech nung zu tragen. Aber es darf eben nickst nur kritisiert werden. Wer nur kritisiert und nicht auch nach seinen Kräften alles für die Unterstützung der katholischen Presse einsetzt, der hat änseres Erachtens keine Berechtigung zu solcher Kritik, besonders dann, wenn sie an ungeeigneter Stelle erfolgt. Wer aber auch eifrig mitarbeitet und die katholische Presse tatkräftig unterstützt, dem muß natür lich das Neckst auch zngesprochen werden, Anregungen zu geben, die sich iclkstvcrständlich im Rahmen des Möglichen lzalten müssen und die die Gesamtlag« nickst außer acht lassen dürfen. So ist also die Rede aufznfassen, die der Herr Erzbisckiof von München gehalten hat, so die Parole, die er ausgegeben hat und für die wi-- ihm von Hcrzcn dankbar sind. Mit vollem Rechte hat er auf das Wort des Papstes hingewiesen, daß wir Kirchen bauen und Schulen gründen können, so viel wir wollen, daß aber alles letzten Endes nickst durchgreifen wird, wenn wir unsere Presse nicht durchführen können. In diesem Sinne richten wir noch mals an das ganze katholische Volk Sachsens den dringen den Appell, daß jeder Mitarbeiten möge am Ausbau der katholischen Presse. Wenn jeder mitarbeitet nach seinen Kräften, dann muß das Werk gelingen. Iml. Die Fuldaer Btschasskouferenz zur neue« Reichsversaffung Die Bischöfe der Fuldaer Blschofskonferenz haben an die deutsche Reichsregiernng folgende Rechts Per Wah rung gelangen lassen: Hohe Nerchsregierung! Die ergebenst Unterzeichneten Erzbischöfe und Bischöfe Deutschlands halten sich im Gewissen verpflichtet, zur Ver fassung des Deutschen Reiches vom 11. August d. I. mit folgender Erklärung Stellung zu nehmen. Die katholische Kirche ist eine Institution, die durch Jesus Christus auf göttlicher Einsetzung beruht und deren Rechten, wie solche ihr von ihrem göttlichen Stifter ver liehen sind und ans ihrer göttlichen Stiftung sich ergeben, keine weltliche Gesetzgebung Grenzen und Schranken zu setzen befugt ist. Wir erkennen gerne an, daß die neue Reichsverfassung auf einzelnen Gebieten für das Wirken der katholischen Kirche zum Wöhle unseres hartgeprüften Volkes größere Freiheit mit sich bringt. Andererseits fin den sich jedoch zu unserem schmerzlichen Bedauern auch solche Bestimmungen, die einen Eingriff in die unveräußer lichen Rechte der Kirche bedeuten. Zu solchen Bestimmun gen gehören: Art. 10 Nr. 1, wo das Reich sich dem Wortlaute nach die Befugnis beimißt, im Wege der Gesetzgebung Grund- sütze aufznstellen für die Rechte und Pflichten der Kirche: Art. 137, wo mit dem Satze: „Jede Religionsgesell schaft ordnet und Verivaltet ihre Angelegenheiten selbstän dig innerhalb der Sckwanken des für alle geltenden Ge setzes," dem Staate das Recht zngesprochen wird, eventuell mit einem für alle geltenden Gesetze in die Angelegen heiten der Kirche und feien es die innerste» und wesent lichsten einzugreifen: Ark. 1'38, n>o einseitig Las Reich ohne Mitwirkung der Kirche für zuständig erklärt wird, bei etwaiger Nstösung der auf Gesetz, Vertrag und besonderen Neckststiteln be ruhenden Staatsleislungen an die Kirche die maßgebenden- Grundsätze aufznstellen: Art. 1-13—110, die über Unterricht und Erziehung der Jugend verschiedene Bestimmungen enthalten, die einerseits nickst mit den Necksten der .Kirche (vergl. die einschlägigen Canones des Codex Juris Canonici) und der Erziehungs berechtigten, besonders der Eltern vereinbar sind und die andererseits dem Staate viel zu weitgehende Befugnisse zu sprechen, n. a. sogar ohne Einschränkung ein Aufsichtsrccht über den kirchlickM Religionsunterricht in der Schule, nicht nur über dessen äußere Einordnung in den Schul- und Lehrplan. Gegen diese und alle den Kecksten der Kirche abträg lichen Bestimmungen der neuen Reichsverfassung legen wir kraft unseres Amtes feierlich Verwahrung ein. Dabei er kennen wir dankbar an, was von Mitgliedern der National versammlung in Verteidigung der kirchlichen Grundsätze zur Verbesserung und Ergänzung des ursprünglichen Ent wurfes der Verfassung geschehen ist. Was den ans die Verfassung zu leistenden Eid angeht, so werden Katholiken durch ihn selbstverständlich zu nichts verpflichtet werden können, was einem göttlichen oder kirch lichen Gesetze und damit ihrem Gewissen widerstreitet. Das entspricht anck der Gewissensfreiheit, die in Artikel 135 allen Bewohnern des Deutschen Reiches feierlich geivähr- leistet ist. Von den: christlichen Grundsatz ausgehend, daß Staat und Kirche zwei verschiedene von Gott gewollte, jede auf ihrem Gebiete selbständige und darum gleichbereckstigte Ge walten sind, dürfen wir der Ueberzeugnng Ausdruck geben, daß sich hinsichtlich verschiedener Artikel der neuen Verfas sung des Tentsckien Reiches, die wir beanstanden mußten, eine friedlickie Verständigung zwischen den verantnwrtlichen leitenden Stellen in Staat und Kirche ohne Schwierigkeit wird erzielen lassen. Felix Kardinal von Hartmann, Erzbisckwf von .Köln. Thomas Nörber, Erzbischof von Freiburg. Adolf Bertram, Fürstbischof von Breslau. Michael Felix Korum, Bischof von Trier. Paul Wilhelm von Keppler, Bischof von Rottenburg. Augustinus Nosentreter, Bischof von Cnlm. Georg Heinrich Kirstein, Bischof von Mainz. Josef Damian Schmitt, Bischof von Fulda. Augustinus Bludan, Bischof von Ermland. Karl Joseph Schulte, Bischof von Paderborn. Johannes Poggenburg, Bischof von Münster. Augustinus Kilian, Bischof von Limburg. Wilhelm Berning, Bischof von Osnabrück. Franziskus Löbmann, Titnlarbischof von Prieue, Apostolischer Vikar in Sachsen. Joseph Ernst, Bischof von Hildosheim. Heinrich Joeppcn, Titularbiichof von Cisamo. Feld- Propst der preußischen Armeen. Der plombierte Sonderzug Eine Berliner >orrespo»dcnj veröffentlicht unter der Urberschrist .Wie Ludend»,ff denBolsche- wiSmnS .gründete" folgende Ausführungen, die leider auf Richtigkeit beruhen: Im März 1917 hatte der unter dem Schriftstellernamen Parvns bekannte Dr. Hclphant durch Vermittlung Scheide-- manns und Bethmann-Hollwegs eine Unterredung mit dem Ersten Generalqnartiermeister. Parvns trug Lndendorff vor, daß man Rußland als Kriegsfaktor ausschalten könne, wenn man sich jener radikal sozialistischen Kreise Rußlands bediene, die in der'kurz vorher siegreichen russischen Nevo- lution von Kerenski beiseite geschoben worden waren. ES sei um so leichter, sie zu gewinnen, als ihre Führer Trotzki und Lenin damals in der Schweiz lebten und Parvns mit Trotzki persönlich befreundet sei. Man solle die Genannten, und die anderen in der Schweiz lebenden ru'.äschen Radi kalen nach Rußland bringen und sie mit Geld und sonstigen Hilfsmitteln ausstatten. Sie würden Kerenik: in obseh. barer Zeit stürzen können, und die neue Regierung werde mit Deutschland sofort Frieden schließen. Nachdem Ludendorffs politischer Berater General Bar- tenwerffer sich mit Hilfe von Parvns über das politisck>e Programm LrotzkiS orientiert haste, wurde Parvns beauf tragt, mit Trotzki in der Schweiz z» verhandeln. Das Re sultat ist bekannt. Lenin nna Trotzki wurden im plombier ten Sonderzug durch Deutschland nach Rußland befördert und haben dann sehr bald den Bolschewismus in Peters- bürg zuni Sieze gebracht und Kereisiki gestürzt. In de« Artikel wird noch behauptet, daß deutsche Generalstabsoffi-