Volltext Seite (XML)
Nr. 210 v« »»»»»«»Bich« BilBlfr««»»- «scher» »«Log» M»»N. B«r»l«Pe»i»! Frei dmch Lrit,« 1S0 M^ d«ch dt» Post NW MI (auifchüetzltch ««» Schwarzertderger ra-eru-tt G. M. »»*<««, M«, G«. »eschSftsftille«: An«. Ruf Sanunel-Rr.2841. Schnee»«,, «0 Schwarzenberg «24 nnb Lößnitz (AaN An,) 2V4Ä. Donnerstag,, 7. September 1V44 Uxrokm» dk SchUfUM»»« »«nmtwortua» »« — h-»« v«d IM» -ast»»« «» »rL»»» b« U»«Sr»Mo-o« »m IM» Zahrg.97 Sperrung -er Burgundische« Pforte. Durch unsere aus Süd- und Güdwest-Frankreich zurückgeuommenen Truppen. Schwere Kümpfe in Mittel-Belgien. Der gesamte Bewegungskrieg an der Westfront ent- wickelte sich aus dem Durchbruch der Nordamerikaner bei Avranches an der Wurzel- der Cotentinhalbinsel. Durch die hier geschlagene Lücke strömte der Gegner in die Bretagne ein und drückte dann mit der Masse seiner Kräfte über Le Mans und Paris nach Westen unter fortgesetzten Versuchen, durch Schwenkungen nach Norden deutsche Teilkräfte im Küstengebiet abzuschnüren. Für alle diese Bewegungen bildete di« Loire die Südgrenze. Diesen Fluß überschritten die Briten und Nordamerikaner nur vereinzelt mit schwachen Aufklärungs kräften. Um den anhaltenden schweren Druck der vier feind lichen Armeen im nordfranzösischen Raum zu begegnen, faßte die deutsche Führung seinerzeit den Entschluß zu einer radi- kalen Frontverkürzung. Auf diese Linie mußten nach Lage der Dinge auch unsere im Süd- und Südwestfrankreich kämp- senden Verbände zurückgesührt werden. Mit dem Erreichen des Raumes Dijon und des Plateaus von Langres, wodurch die burgundische Pforte gesperrt wird, haben diese Kräfte den Anschluß an die Verteidigungszone gefunden, die sich nach Norden über die Argonnen und die Maas entlang bis in den mittelbelgischen Raum fortsetzt/ Diese großräumi gen Bewegungen stellten hohe Anforderungen an unsere sich aus SUdfrankreich absetzenden Heeresverbände, die sich ihre Marschstraßen oft erst gegen Terroristenbanden und im Rhone- tal gegen Ueberflügelungsversuche der an der sü-französischen Küste gelandeten feindlichen Truppen erkämpfen mußten. Sie wurden hierbei von unserer Luftwaffe durch Heranbringen von Munition und Abholung von Verwundeten sowie durch Fall schirmjägereinheiten unterstützt, die wiederholt die Sperren und Stützpunkte der Terroristenbanden zerschlugen oder aus- hoben. Auf der verkürzten, sich immer mehr verdichtenden Front- linie zwischen französischem Iura und Albert, kanal wird zur Zeit vor allem im mittelbelgischen Raum hart gekämpft. Jeder jetzt gewonnene Tag läßt die aus dem Aufbruch der Nation gewonnenen Kräfte zur Sicherung und Verteidigung des Reiches immer stärker zur Wirkung kommen. Daraus ergibt sich für unsere am Feind stehenden Truppen die Aufgabe, durch zähes Halten und energische Gegenstöße die Bewegungen des Gegners weitestgehend zu verzögern. Das Zerschlagen oder Abriegeln feindlicher Brückenköpfe, an der Maas und der verbissene Widerstand zwischen Albert-Kanal und Namur gewinnen somit erst im Hinblick auf den Gesamt plan ihre volle Bedeutung. Der Abwehrkampf unserer sich langsam nach Osten ab setzenden Truppen erfährt dadurch eine wesentliche Entlastung, daß unsere Verbände imFestungsbereich des Pas de Calais und in den bretonischen Küsten stütz- punkten unverhältnismäßig starke feindliche Kräfte binden und dem Gegner die Benutzung wichtiger Nachschubhäfen vor- enthalten, deren Fehlen den in den Argonnen vorgehenden uordamerikanischen Truppen bereits ernsthafte Schwierigkeiten bereitet. Der Feind hat aus dieser Lage die Folgerungen ge zogen, seinen Druck im nordbelgischen Raum zu verstärken, um dadurch den Aufbau zusammenhängender Verteidigungs linien im Norden der Front zu verhindern, und ferner seine Angriffe in Richtung auf die Kanalküste sowie auf- Le Havre und die Häfen der Bretagne fortzusetzen, um endlich leistungs- fähige Nachschubhäfen zu gewinnen. Hieraus ergaben sich, wie schon an den Vortagen, auch am Dienstag die schweren Kämpfe in Mittel- und Nordbelgien, an der Sommemündung und bei Brest. Zur Abwehr der zwischen Lys und der Küste vorgehenden Kanadier griffen in den Morgen- und Mittags- stunden Fernkampfgeschütze der Kriegsmarine im Pas de Calais erstmalig in die Londkämpfe ein und beschossen feind- liche Panzerspitzen und nachrückende Kolonnen. Don den schweren Batterien unterstützt, leisteten unsere Truppen erfolg reich Widerstand, obwohl sie an der mittleren Lys mit dop- pelter Front gegen feindliche Panzerrudel und gegen in ihrem Rücke« operierende Terroristen kämpfen mußten. Aus dem verstärkten Druck des Gegners auf der Linie Antwerpen — Brüssel — Charleroi entwickelten sich am Albert-Kanal, an der Dyle und auf dem nördlichen Sambre-Ufer heftige, noch anhaltende Kämpfe. Südlich Namur standen unsere Truppen an der Maas im Angriff gegen über den Fluß gesetzte feindliche Kräfte. Allein zwischen Dinant und Lharleville wurden drei feindliche Brückenköpfe beseitigt und zwei weitere beträchtlich eingeengt. Auch in den südlichen Argonnen, wo unsere Schlachtflieger zur Erhöhung der feindlichen Nachschubschwierigkeiten mehrere Versorgungslager wirksam bombardierten, vereitelten unsere Verbände bei Pont- a-Moussons durch unverzügliche Gegenangriffe feindliche Uebersetzoersuche an der Mosel. Weiter südlich tastet sich der Gegner an unsere Sperren vor der burgundischen Pforte nur zögernd heran und überläßt, von einem einzigen Vorstoß im französischen Iura abgesehen, die Aufklärung gegen unsere im Saone-Tal sichernden Nachhuten den französischen Terroristen. Im Rücken des Gegners gingen die Kämpfe um die Küstenstützpunkte weiter. Der erste größere Angriff gegen das nordöstliche Vorfeld von Le Havre, bei dem der Feind 50 Panzer einsetzte, wurde von unseren Truppen blutig abge schlagen. Im übrigen versuchte die feindliche Artillerie, sich auf unsere Stellungen einzuschießen. Schwere Batterien der Kriegsmarine beschossen vom Cap de la Heve aus erkannte Feuerstellungen und setzten mehrere Geschütze außer Gefecht. Ein britischer Monitor, der von See her in die Landkämpfe eingreifen wollte, wurde von unseren Marineartilleristen durch gute Trefferlage zum Abdrehen gezwungen. Im Laufe des Tages verstärkte der Gegner seine Angriffstätigkeit, doch konnte er trotz empfindlicher Verluste keinerlei Boden gewin- nen. Der neue Ansturm auf Brest, dessen heldenhaft kämpfende Besatzung nunmehr seit siet Wochen den immer wuchtiger werdenden Angriffen erfolgreich Widerstand ent gegengesetzt, blieb ebenfalls ohne Ergebnis. Das gesamte durch Bombardierungen und Artilleriebeschuß bereits in Trümmer gelegte Stadt- und Hafengebiet wurde erneut den ganzen Tag über von starken Verbänden viermotoriger Bom ber angegriffen. Im Vorfeld der Festung hatten es die Bomber insbesondere auf die Batteriestellungen abgesehen. Dennoch waren unsere Geschütze aller Kaliber an der Abwehr der vor allem im Ostteil angesetzten feindlichen Angriffe entscheidend beteiligt. Sie unterstützten die Gegenangriffe unserer Gre nadiere und Fallschirmjäger und zerschlugen im westlichen Vorfeld starke feindliche Bereitstellungen. * Hohe Verluste der Briten in Italien. Während sich die Nordamerikaner im Westen und die Briten im mittleren Abschnitt der italienischen Front wiederum auf einzelne örtlich begrenzte vergebliche Aufklärungsvorstöße beschränkten, nahm der Gegner im adriatischen Küstenraum schon in den frühen Morgenstunden des Dienstags seine Durch bruchsversuche trotz der am Vortage erlittenen schweren Ver luste wieder auf. Nach einem mehrere Stunden anhaltenden Trommelfeuer seiner gesamten Artillerie und nach schweren Luftbombardements zahlreicher Kampffliegerverbände stieß er mit starken Panzer- und Infanteriekräften beiderseits Coriano gegen unsere dortigen Stellungen vor. Grenadiere, Panzer grenadiere und Fallschirmjäger zerschlugen jedoch alle diese Angriffe und beseitigten in energischen Gegenstößen die Ein- bruchsstellen, in die der Feind im ersten Ansturm hatte ein dringen können. Wiederholte Angriffe in den Räumen Lle- menti und südostwärts Riccione mußten die Briten ebenfalls Reste eines Terrorbombers, der über dem nordwestdeütschen Sturmgeschütz übernimmt Munition. Küstengebiet von unseren Jägern abgeschofsen wurde. PK-Kriegsber. Kocherler <Atl Sch) PK-Kriegsber. Höppner Ml—Sch) Dl- militärische Lage. Generalleutnant Dittmar führte ^in seinem letzten Rundfunkvortrag u. a. aus, daß wir mit besonders schwerer Sorge zur Zeit nach dem Westen sähen. Briten. und vor nehmlich Amerikaner hätten dort von ihrer Ueberlegenhe.it an Verbänden und Kampfmitteln in einer Weise Gebrauch ae- macht, die den Vergleich mit unserem Durchbruch durch die Maginotlinie und dem daran anschließenden Vorstoß zur Somme-Mündung vom Jahre 1940 zulaffe. Dabei sei aber zu beachten, daß wir damals Bernichtungssiege gegen einen Gegner errangen, dessen Gesamtstärke nicht wesentlich unter der unsrigen lag. Nur mit Bitternis könnten wir daran denken, was geschehen würde, wenn wir Briten und Ameri- kanern zur Zeit in einem Kräfteverhältnis entgegentreten könnten, das auch nur annähernd dem umgekehrten des Jahres 1940 entsprechen würde. Es sei nicht anders wie im Osten die Unzulänglichkeit der Mittel, die uns heute den Erfolg versage. Aber gerade auf diesem Hintergründe ge- wännen die Taten unserer im Westen kämpfenden Armeen ihr Gewicht. Was hier von deutschen Soldaten ge leistet werde in einem Kampfe, bei dem alle äußeren Voraus setzungen — Zahl, Bewaffnung, Nachschubmöglichkeiten — so ungünstig wie nur möglich für uns lägen, wo Bruchstücke und Restteile seit Monaten im Kampfe stehender deutscher Divi- sionen sich immer wieder mit frischen feindlichen Verbänden messen müßten, das sei geeignet, unserem Selbstbewußtsein neue Nahrung zu geben. Das, was bisher dem Feinde ent- gegen geworfen werden konnte, seien meist nur zahlenmäßig schwache, auf breiten Fronten fechtende und deshalb zu nach haltigen Aktionen kaum befähigte Verbände gewesen. Ihre dünnen Sperriegel, die keineswegs Kampffronten im her kömmlichen Wortsinne seien, verzögerten das Vordringen der gegnerischen Panzerkräfte, zwängen sie wohl in andere Rich tungen, könnten sie aber auf die Dauer nicht aufhalten. Der Urgrund unserer Schwierigkeiten sei also der Mangel an Kräften. Das werde jetzt anders. Gerade an diesem ent scheidenden Punkt habe die große Mobilmachung angesetzt. Wir stünden jetzt vor neuen Notwendigkeiten. Jahrelang hätten wir in Ost und West ein gewaltiges Gebiet mit unseren begrenzten Kräften gedeckt, hätten auch manche« Nutzen im Sinne beachtlicher Vorratsbildung aus zahlreiche« Gebieten der Kriegswirtschaft daraus gezogen und die Gegner zu einer Mhst verlustreichen Rückeroberung gezwungen. Das seien in der Gesamtbilanz dieses Krieges noch immer höchst positive Tat sachen. Nun kämpften wir aus einem wesentlich engeren Raum. Diese Entwicklung als erwünscht oder gar gewollt hinstellen zu wollen, wäre abwegig. Aber das sei sicher, daß eine stärkere Ausgewogenheit zwischen Kampfkraft und Raum weite, deutlicher zwischen Zahl und Kampswert der verfüg baren Verbände einerseits und der Ausdehnung der der Deckung bedürfenden Fronten andererseits, sich immer als vor. teilhaft für den erweise, den die bestimmenden Umstände zum Kampf in der Abwehr zwingen. Stehe unsere Volkskraft als Folge jener restlosen Ausschöpfung, die das Ziel aller unserer Anstrengungen der letzten Zeit bilde, zur Abwehr auf ver kürzten, vorbereiteten Linien zur Verfügung, so werde das jetzt im Westen verlorene strategische Gleichgewicht in der gleichen Weise wieder hergestellt werden können, wie das zur Ueber- raschung aller Kleingläubigen im Lande, aber auch unserer Feind«, an der Ostfront geschehen sei. Vorwurfsvolle Fragen, warum alles das, was heute geschehe, nicht schon früher Ge stalt habe gewinnen können, führten nicht zum Ziel. Die An forderungen, die Sicherung, Verwaltung und Nutzbarmachung der einstmals eroberten Gebiete auch außerhalb des rein Mili- tärischen an uns stellten, hätten zahlreiche Kräfte in Anspruch genommen, die dem unmittelbaren Kampfzweck entzogen wor- den seien. Wenn jetzt diese Aufgaben wie so viele andere fortgefallen seien, so könne dies wesentlich dabei mithelfen, unsere unmittelbare personelle Rüstung auf die erforderliche breite Grundlage zu stellen. Dieser Gesi-' ? kt bleibe in unserer Lage in jedem Falle der entscheidende. Die Zeit zu er kämpfen, die zu seiner Verwirklichung nötig sei, sei das strate gische Gesetz, unter dem wir zur Zeit standen. Sin zum äußersten entschlossenes, in neuen starken Aufgaben sich zum Kampf stellendes deutsches Volk sei der einzige Faktor, an dem auch der erbittertste Dernichtungswill« unserer Feinde zer- schellen müsse. mit außerordentlich hohen Verlusten bezahlen, ohne ihr Ziel auch nur zum Teil erreicht zu haben. Unsere Artillerie unter stützte die schwer ringenden deutschen Truppen an allen Brenn punkten der Schlacht und hielt darüber hinaus die feindlichen Truppen, und Nachschubbewegungen hinter der Front unter pausenlosem Störungsfeuer. Damit haben unsere Soldaten auf diesem verhältnismäßig eng begrenzten Raum eine kämpfe rische Haltung bewiesen, die über jedes Lob erhaben ist und zu einem besonderen Avwehrerfolg führte, der auch durch die hohe Zahl der in den letzten acht Tagen vernichteten Panzer gekenn. zeichnet wird. Riederländisch-Indie« erhält die Unabhängigkeit. Im japanischen Reichstag verkündete Ministerpräsident General Koiso unter dem Beifall der Abgeordneten die Absicht der Regierung, auch der Bevölkerung der früheren nieder ländisch-indischen Gebiete die Unabhängigkeit zu gewähren. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurde nach einer Feststellung des USA.-Arbeitsministeriums in 8036 Betrieben gestreikt gegenüber 2241 Streik» in der gleichen Zeit de» Vorjahres.