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August. j ' 1873. d Willksmmen! ^O^illkommen, Ihr Mannen, in unserer Stadt, Ihr Mannen vom ernstesten Werke, Das jemals zum Treubund vereinigt sie hat, Die Liebe, den Muth nnd die Stärke! Ihr lasset Luch selbst und den eigenen Herd, Lie Habe, das Weib und die Linder; Ihr fragt nicht, was Lebe» und Wohlfahrt werth, Ihr fragt nicht, ob Sommer, ob Winter. Wenn hin durch die Lüfte sie weh und bang, Die Glocken, gegossen dem Frieden, Wenn hin sie es henlen mit schrillem Klang: Die Flammen beginnen ihr Wüthrn, s Da kennt Ihr nicht Säumen, da kennt Ihr nicht Weil' And Murren und Sangen nnd Zagen; Da kennt Ihr nur Helm und nur Kettungssril Und kühnes und muthigrs Wagen. Hier gilt es, zu retten aus Ängst und Noth, Zu retten gilt's Habe nnd Leben; Und würde das eigene auch bedroht, Der Wehrmann kann hin es ja geben. Und wär' es ans Erden die letzte That, Wo Welten Jahrtausende Kreisen, Da lebt noch, der allezeit einen Pfad Auch hat noch für Wittwe« und Waisen. Das wißt Ihr, das glanbt Ihr; drum können Gefahr i Und Flammen nnd Gluth Luch nicht schrecken. Das wißt Ihr, das glaubt Ihr, und wunderbar Lann Gott Euch, der Mächtige, decken. So stärkt Ench, Ihr Mannen der Hilfe im Leid, Ueu wieder in unseren Mauern, Und laßt das Gedenken an Freiberg weit, weit Die Tage von jetzt überdauern. Da unten liegt Silber zu blinkendem Geld, Der Gastfreundschaft Gold ist da oben. Schaut zu, ob dies Gold nicht die kleine Welt Der Herzen rin Ltücklein gehoben! Und wenn das, so lasset's Luch nicht gereu'n, ; Daß hier Luern Tag Ihr gehalten. Glückauf noch! Ihr all' sollt empfohlen sein Der Gnade im göttlichen Walten! L. «r. Festgruß an Sachsens Feuerwehren! Wir feiern einen schönen, einen herrlichen Tag! Die Stadt in ihrem Festkleide mahnt einen Jeden ihrer Bewohner daran, daß es heute gilt, tausenden von Sachsens Männern, welche im besten Sinne dem Dienste des Volkes sich geweiht haben, mit freudigem Herzen ein festlich Willkommen zu bereiten. Unsere Soldaten in der Noth rücken ein, begrüßt von der reichen Flaggenzier, begrüßt von frohen Augen und herzlichem Zuruf. Sie halten ihren friedlichen Einzug nach manchen geschlagenen Schlachten, nach manchen bestandenen Gefahren, im Triumph mit ihren Waffen, die niemals Verderben gebracht, sondern immer nur Rettung in höchster Menschennoth. Diese Armee ist aus dem eigensten Willen und Boden des Volkes entstanden, hat sich vergrößert, ist erstarkt im Kampfe gegen ein furchtbares Element: mit freiem Willen hat sie sich planmäßiger Ordnung unterworfen, in männlicher Zucht ihre Reihen gegliedert, ihren Dienst geregelt. Wohl hat das Volk Grund und Ursache, diese wackeren Schaaren mit stolzem Jubel zu begrüßen, nun sie einziehen in Freibergs Mauern, um Heerschau über sich zu halten und im edelsten Wettkampf mit dem Zeichen der einzelnen Städte des Vaterlandes in gemeinsamer Arbeit sich zu überzeugen, was sie im Geiste ihrer Einheit zu leisten vermögen. Ist es doch nur in diesem Geiste, daß seit Jahrzehnten die turnerischen und frei willigen Feuerwehren zu der hohen Ehrenbedeutung und Unentbehrlichkeit ihres Daseins gelangt sind! Wie sich überhaupt ein kräftigerer, selbstbewußter Geist in unserem Volke erst wieder nach einer zweihundertjährigen Verkümmerung zu regen begann, so hat er seitdem in manchem Werke thatenvoll und ruhmwürdig sich bewähren können. Die Gründung der freiwilligen Feuerwehren in Stadt und Land, ihr Wachsen, ihr Gedeihen, ihre einheitliche Organisation, ihr gemeinsamer Charakter — sie sind eine de» würdigsten Thaten, aus diesem Volksgeiste hervorgegangen und in diesem Geiste zu der jetzigen Höhe emporgetragen. Was war es denn anders, was sie ins Leben rief, als der selbstbewußte Sinn des Bürgerthums, sich selber zu helfen in der Noth, Einer für Alle in gemeinsamer Gefahr selbstlos zu einander zu stehen und hierin einen echten Geist der Brüderlichkeit und der Gleichheit zu betätigen? Auch vordem, auch in alten Zeiten, wurde ja Sorge getragen, daß bei Feuers gefahr in den Städten und Dörfern Hilfe und Rettung geboten werden könne. Aber abgesehen davon, wie traurig die Hilfsmittel damals waren, um einer Feuersbrunst Herr werden zu wollen — wie viel kläglicher noch war das Aufgebot des gemeinsamen Bürger sinnes , das man dazu in Szene setzte! Die Geschichte unserer alten Bergstadt belehrt uns darüber hinlänglich. „Ein jeder Mann", lautete z. B. eine dieser Vorschriften, „soll haben seinen ledernen Eimer, Feuerhaken, Leitern und seine Heerfahrtgeräthe. Bei wem man das nicht findet, den will man in Strafung nehmen und förder nicht brauen lassen. Ebenso soll, falls, da Gott vor sei, Feuer auskäme, ein Jedermann bei seinem Eide und Gehorsam, dem er den Rath gethan hat, zulaufen und zwar ein Jeglicher, der da braue, mit einem Zober und einer Stange, Schüppe, Gelte, Wasserkannen, jeder Brauer mit einer Schüppe, jeder Bänder (Böttcher) und Bader mit seinen Gefäßen und jeder Zimmer mann mit seiner Axt." Jedermann, auch Frau und Magd, sollte bet Feuersnoth aufl dem Platze s-in und helfen, wenn er sich nicht des Bürgerrechts und bürgerlichen An- sehns unwürdig machen wollte. Das war im Geiste jener alten patriarchalischen Zeit ganz wohl gemeint; aber was brachte dieser Geist Anderes zu Stande als ein rein zu fälliges Helfen, bei welchem, wie noch den Alten genugsam in Erinnerung sein wird, durch heillose Verwirrung, Mangel an Organisation, massenhaften Zulauf neugieriger Menschen mehr Schaden angerichtet als verhindert wurde? Ein Vergleich mit den heutigen Feuerwehren, die ohne Verordnung eines hohen Rathes sich in den Dienst stellen, sich dazu einschwören aus freiem Willen, führt doch io recht zu Gemüth, daß der eigene Volkswille Besseres zu Stande gebracht. Hier ist wieder ein schönes Beispiel gegeben, wie der Idealismus den praktischen Werth einer Menschenleistung erst erhöht und adelt. In jenen alten Feuerwehr-Ord nungen für die Bürger gab es solchen Idealismus nicht. Da hieß es, halte Deinen Eimer, Deine Stange und in der Tonne etwas Wasser für den Fall bereit, daß es brennen sollte in der Stadt; und war dem Genüge geschehen, so hatte Jeder sein Ge wissen beruhigt und für das allgemeine Wohl das Seinige gethan. Legte er sonst noch weiter Hand an's Rettungswerk, so that er es höchstens aus eigenem Antrieb, aber nicht unter der Macht einer allgemeinen, seine Genoffen mit erfüllenden Idee. Unter dieser idealen Macht jedoch leben und wirken unsere heutigen Feuerwehren. Sie haben sich ge bildet, um eine Bürgerpflicht bis zur Einsetzung ihres Lebens freiwillig zu erfüllen; sie sind aus Nächstenliebe und aus einer höheren Auffassung bürgerlicher Pflicht zusammen getreten ; sie vervollkommnen sich unablässig, um dem Volke das Selbstvertrauen zu einer von ihm allein durchgeführten Sache zu erhöhen und damit einen Patriotismus zu festigen, der sich aus echtem Volksgeist nährt und die rechte Manneswürde erzeugt. Man denke auch an die Naivität, um nicht zu sagen an die abergläubische Natur der alten von Behörden und Fürsten erlassenen „Feuersegen", um den Idealismus der heutigen Feuerwehren vollauf zu würdigen. Noch im Jahre 1742 war es möglich, daß der Herzog Ernst August zu Sachsen in solchem „Feuersegen" anordnete: „Wie nun durch Brandschaden viele in großes Armuth gerathen können, als befehlen Wir um der gleichen Unglück zeitig zu steuern, in Gnaden, daß in einer jeden Stadt und Dorf ver schiedene hölzerne Teller, worauf schon gegessen worden, und mit der Figur und Buchstaben, wie der beigefügte Abriß besaget, des Freytags bey abnehmenden Monde, Mittags zwischen 11 und 12 Uhr mit frischer Dinte und neuen Federn be schrieben, vorräthig sehen, und sodann aber, wenn eine Feuersbrunst, wovor doch der große Gott hiesige Lande in Gnaden bewahren wolle, entstehen sollte, ein solcher nur be- meldetermaßen beschriebener Teller mit den Worten: Im Namen Gottes, ins Feuer geschmießen und wofern das Feuer dennoch um sich greifen wollte, dreymal solches wieder holt werden soll, dadurch dann die Gluth ohnfehlbar gedämpfet wird." Unser Glauben ist nicht so auf Wunder des Himmels gebaut, wenn die Flammen brennender Häuser zu ihm emporschlagen; er beruht auf einem höheren Erkennen der göttlichen Kraft in der Menschenbrust. Wir wissen, daß kein Engel, auch nicht auf solche Teller hin, helfend herniedersteigt; wohl aber, daß unsere Mitbürger zu rettenden Engeln werden, indem sie Gott durch Erfüllung der schönsten Menschenpflicht ehren und in die Flammen sich stürzen,