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61. Jahrgang. V 322. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fenisprecher-Sammclirummer: LS 241. Nur sllr NachtgesprSche: 20011. Montag, 2V. November 1916. »e,»a,. Gebühr »IerieI>Shrttch In Dreeden de! p»eim-»ger Zutr-gung I-n Soim- und Montagen nur ein- mal' g"r» M„ In den Vororten S.S0 M. Bet -lnm-iigcr Zustellung durch die Post S.SO M. «ohne Bestellgeld». An,eigen-Preis«. Die einspaltige Zelle <etwa 8 Silben» »b Ps.. DarMgepliltze und Anzeigen in Nummern nach Sonn, und Feiertagen laut Tarif. - AuowLrlige AustrLge nur gegen Vorausbezahlung. - Belegblat, 10 Ps. Schristlcitung und HauptgeschästLstelle: Marienstratze 38/40. Druck u. Derlog von Liepsch L Reichardt ln Dresden. Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe (.Dresdner Nachr."»Massig. — Unoerlangle Schrifislacke werden nicht ausbewahrt. Xsuckkustsnrskt Iteuckkuslsnsoklsstsr ?al<et Idl. 50 ?l. Ve(8an<i n»ck su5«särl8. Ae verbündeten Truppen in der lvainchischen kbene. Durchbrechung der rumänischen Linien zwischen 3iul und Gilort. - Die Bahnlinie Srsova Craiova erreicht. - Gesamtbeute vom 1. bis 18. November: 18 Svv Gefangene, 2K Geschütze, 72 Maschinengewehre.—BlutigeSchlavve der Engländer.—Ausgabe von Monaftir. Die amtlichen deutschen Kriegsberichte. (Amtlich.) Grobcü Hauptquartier, 10. Nov. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht DaS seit Tagen aus unseren Stellungen beiderseits der Ancre liegende Feuer machte dort die Fortsetzung des englischen Augrisscs ivalirschcinlich; gestern hinter der feind lichen Front austretcude Kavallerie und frühmorgens ein« setzende gewaltige Fcnerstcigernng kündeten einen nenen groben DnrchbruchSversuch an. Er endete in einer blutigen Schlappe für die Engländer «nd gab ihnen nur an wenigen Stellen bedeutungslosen Geländegewinn. Die unter dem Befehle der Generale Fuchs und Frhr. Marschall kämpfenden Truppen haben in zäher Gegenwehr dem englischen Anstürme getrotzt. Wir sind süd westlich von Ser re, in Graudcourt und an wenigen Punkten südlich des Dorfes zurückgedrüngt und stehen in einer vorbereiteten Riegelstellung aus dem SUduser der Ancre; alle anderen Stellungen der wiederholt ange, grissenen 12 Kilometer breiten Front wnrden von unseren brave» Truppen gehalten oder im Gegenstob zurück- gewonue«. Starkes Jener der französischen Artillerie im Abschnitt südlich von Sailln-Saillisel leitete Angriffe ein, die am Rordwestrande des St.-Pierrc-Baast- Waldes verlustreich zusammenbrachen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalla Prinzen Leopold von Bayern Nichts Neues. Front des Generaloberst Erzherzog Karl Oestlich des Putna-TaleS im Gyergyo-Gebirge wiesen bayerische Regimenter Borstösic starker russischer Kräfte südlich deü Hegycs ab. Unsere Operationen seit Ende Oktober an der siebcn - bürgische« Südfront haben den beabsichtigten Ver lauf genomme«. Der Austritt ans den GebirgSengen in die walachi - sche Ebene ist trotz zähen Widerstandes der Rumänen von deutsche« «nd österreichisch-nngarischeu Truppen er kämpft worden. Starke rumänische Kräfte sind zwischen Iiul und Gilort in der Schlacht von Targu-Iiu durchbrochen nnd unter ungewöhnlich hohen blutigen Verlusten geschlagen» Versuche des Feindes, mit neu herangeführtcn Kräften uns von Osten zu umfassen, scheiterten. Im Rachdrängen haben unsere Truppe« die Rahn O r - sooa — Craiova erreicht, südlich des Rotcn-Turm-PasseS ist der Weg Calimanesti —Snici überschritten. Die Gesamtbeute der nennten Arnrec in den Tagen vom 1. bis 18. November beträgt 18v Offiziere, 1» SS8 Mann. 26 Geschütze. 17 Munitionswagcu und 72 Maschinengewehre. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe de« Generalfeldmarschalls v. Mackensen An der Dobrudscha-Front Patronillcngesechte, bei Siliftria wieder lebhafteres Infanterie- und Ar- tilleriefener. Mazedonische Front Nachdem es dem Gegner gelungen ist. an der Höhe 1212 nordöstlich von Cegel Fortschritte zu machen, haben die deutsch-bulgarische« Truppen eine Stellung nördlich non Mo « astir eingenommen. Monastir ist damit anfgegeben worden. ' Der Erste Generalguartiermcister: lW. T. «.) Ludendorff. Der Jtu entspringt In den TranSsnlvanischen Alpe». A» seinem Oberläufe liegt der vielgenannte Ort Petrosem» tslidvstlich »on HatSzeg», südlich davon ist der Bnlkanpab. Etwa 4« Kilo meter südlich de» BnlkanpaffeS liegt die Stadt Targu II» an der über de» Bulkanvah führende» Bahnlinie Arda—Hatvzeg— Petrostny—Craiova. In einer Entfernung von durchschnittlich Sl> bis »6 Kilometer vom JIu-Tale verläuft daö Tal -cs oberen Gilort, der sich späterhin, und zwar in der Nähe der Bahn linie Orsova —Craiova, 8t» Kilometer von der Nordgrenzc der Walachei entfernt, mit dem Iiu vereint. — Calimanesti liegt tm Alt-Tale, nngeführ 40 Kilometer südlich des Notcn-Tnrm- PasseS. Bon hier zweigt die Bahnlinie über S»i c t, da» in einer Entfernung von nngeführ LS' Kilometern Mich von Caltmanestt liegt, »ach Bukarest ab (W. T. B.) Berlin, 19. Nov., abends. (Amtlich.) Beiderseits der Ancre nnd im St.-Pierre- Vaast-Waldc zeitweilig starke Artitteriekämpfc. In der Walachei Fortschritte. Süfterreichislh-MMrischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird ricrlantbart den 19. November: Oestlichev Kriegsschauplatz. Der Südflügcl der unter dem Oberbefehl des General obersten Erzherzog Karl stehenden verbündeten Streit kräfte hat in den letzten Tagen einen vollen Erfolg er kämpft. Trnppc» der Armee des Generals v. Falkcn- hay» bahnten sich in der Schlacht bei Targu Iin den Austritt ans dem Gebirge und gewannen gestern mit der im Motrn-Talc vorrttckcndcu Kolonne die von: Vcrcioroi» nach Eraiova führende Bahn, Zähester rumä>lisä»cr Widerstand, der vielfach, namentlich östlich nnd südöstlich von Targu Iiu, in erbitterte» Gegenstößen Aus druck fand» war vergebens. Anch die beiderseits des Olt- sAlt -) Klusses «ordrjugendcn österreichisch-ungarischen nnd dentscheu Kräfte erreichten in fortdauerndem zähen Ringen den GebirgSflust. Sie überschritten gestern die Linie Ca l i m a ncsi —S n i c i. Rumänische Angriffe scheiterten hier ebenso wie nördlich von Campulnng. Seit 1. November sind in der Walachei 189 rumä nische Offiziere, 19 8S8 Mann, 26 Geschütze, 17 Munitions- wagcn und 72 Maschincngcivehrc cingcbracht worden. An der s i e b e n b ü r g i sche n Ostfront südöstlich von Tölgycs schlugen bayrische Truppen der Armee des Generals v. Arz einen russischen Vorstoi» ab. Weiter nördlich keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Wippachtalc südlich von Biglia wurde ein italienischer Graben genommen und besetzt, 4 Offiziere, 120 Mann gefangen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes: <W. T. B.) v. Höfer, Fcldmarschall-Lcntnant. Die Erkämpfung deS Austritts in die tvalachische Ebene. Die langwierigen und unendlich schwierigen Kämpfe in den TranSsnlvanischcn Alpen, die die Nordgrenze der Walachei gegen Siebenbürgen bilden, haben, wie eS in dein Bericht der Obersten Heeresleitung heisst, „den beabsich tigten Verlauf genommen", das heißt, zu einem vollen und weittragenden Erfolge geführt. Nachdem im Oktober von den verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen öle Pässe erkämpft worden waren, galt cs. den Austritt auö dem Gebirge zu erzwingen. Das war inso fern der bei weitem schwierigere Teil der Aufgabe, als die Nuinänen mit dem Mai dieses Jahres in den engen Gebirgstälern Verteidigungsstellungen angelegt batten, die »nit alle» Mitteln moderner Vcfestigungökuiist aus- gebaut waren. Da die Tranösnlvanischcn Alpen wie ei» breiter Wall entlang der ganzen sicbciibürgischeii Grenze verlausen, war keine Möglichkeit gegeben, durch strategische Umgehungen, wie sic Falkenhann in den Kämpfen auf siebcnbttrgischcm Gebiete mit so glänzendem Erfolge durch führte, dem Feinde in die Flanke zu kommen. In fron talem Angriffe mußten Berg um Berg, Kuppe um Kuppe erstürmt und einem Gegner abgerungen werden, der sich mit dem Mute der Verzweiflung verteidigte und in de» letzten Tagen sogar die Zivilbevölkerung bewaffnete, um das Vordringen unserer Truppen anfzubalten. Was ein solcher Kamps in einem verschneiten Gebirge für Anforde rungen an Truppen und Führung stellt, davon kann sich der Außenstehende naturgemäß keinen Begriff machen. Wir sehen nur den stamlenöwcrten Erfolg. In 18 Tagen wurde der Gebirgstamm überwunden und der Austritt in die Ebene erzwungen, das ist eine Leistung, der die Kriegs geschichte kaum eine zweite an die Seite zu stellen bat. All die Hilferufe, auch all die rasch an die siebenbürglsche Front geworfenen russischen Truppenmassen haben das Verhäng nis für die Rumänen nicht aushaltcn können. Noch Ende der vorigen Woche hat der „Tcmps" das Eintreffen neuer russischer Verstärkungen in Aussicht gestellt und daran bil Hoffnung geknüpft, daß sich alles, alles wenden werde. Entweder war das französische Blatt schlecht berichtet oder aber sind die Russen wieder einmal zu spät gekommen, um die Niederlage des Bundesgenossen abwende» zu können. Demgegenüber ivill der Erfolg, dessen sich General Sarrail in Mazedonien rühmen kann, nicht viel besagen. Monastir ist eingenommen worden. Wir stehen nicht an, zuziigcbcn, daß Sarrail, der in diesen Tagen von dem französischen Kriegsminister offenbar zu energischerem Vorgehen ermuntert worden ist, damit eine» politischen Erfolg errungen hat. Tic militärische Bedeutung, die vor läufig immer noch den Ausschlag gibt, der Aufgabe von Monastir kann nicht allzu hoch ciiigeschätzt werde». Mona stir ist leine Festung und ist auch kein Platz, dessen Ver teidigung aus taktischen Gründen notwendig wäre. Die Stadt liegt in einer nach Süden zu vollständig vssencn Ebene und hätte nur um de» Preis großer Opfer gehalten werden können, während die Höhenzüge nördlich der Stadl günstige Verteidignngsmöglichkeitcn bieten. Fm übrigen ist auch für die „Befreiung Serbiens" mit der Besetzung von Monastir noch nicht viel getan, denn die Stadt liegt nur ungefähr zehn Kilometer von der bisherigen Grenze zwischen Ncnscrbicn und Griechenland entfernt. Rumäniens ernste Lage. Der „Times" wird ans Bukarest telegraphiert, durch die Anlunst neuer Verstärkungen sei die Lage ernst geworden, so daß rasches Handeln Rumäniens und seiner Bundesgenossen notwendig geworden sei. — Beim letzten Fliegerangriff ans Bukarest sind über zehn Menschen getötet worden. lW. T. B.) Bericht des bulgarischen GeneralstabcL vom 17. November Mazedonische Front: Ein feindlicher Angrisi bei dem Dorfe Pvzslek zwischen dem Malik- nnd Prespa- Scc wurde abgeschlagen. In der Ebene von Monastir wurde ein starker feindlicher Angriff ans die Linie Bein schinn—Kanina durch deutsche Artillerie blutig abgewiesen. Im Ecrnabogcn schlugen wir durch Gegenangriff einen feindlichen Sturm ans Höhe 1212 »nd ans das Dorf Brnil zurück und erbeuteten drei Maschinengewehre und einen Miiieliwcrser. Auf beiden Seiten des Wardar und am Fuße der Belasiea Planina schwaches Artilleriescncr. An der Struma front schwache Kämpfe zwischen vor geschobenen Abteilungen nnd lebhaftes Artillericfeuer. An der Küste des Aegaischen Meeres Ruhe. R n m ü n i s ch e F r out: Längs der Donau Ruhe. In der Dobruöscha keine Bcrändcrnng i» der Lage. An der Küste des Schivarzcn Meeres Ruhe. >W. T. B.» Amtlicher Bericht des bulgarische» GeiieralstabcS vom 18. November. Mazedonische Front: Im Abschnitte Veluchui- Nolcvcn lebhaftes Artilleriesener. Im E e r n a b v g c n wiederholte der Feind seine Angriffe, wurde aber blutig z n r ü ck g c s ch t a g e n. Ebenso scheiterten Angriffe, die der Feind in der Nacht zum 18. November in der Gegend des Torfes Gruntchte und bei Nvnte unternahm. West lich des Wardar schwaches und östlich des Flusses tebhasics. aber zeitweilig anSsctzcndes Artitlericseucr. Am Inge der Vclasitza Planina und an der Strnmasroiit schwache Artil- lcrietätigkcit. Versuche tleincr seindticher Abteilungen, unter dem Schlitze des Nebels nvrznrücken, scheiterten. An der Küste des Acgäischcn Meeres Ruhe. Rumänische Front: Es ist kein wichtiges Er eignis zu melden. IW. T. B.i Amtlicher Bericht des türkischen Gciicralstabcs vom 18. Nov Von der Euphrat- nnd TigriS-Frvnt, sowie ans Per sicn kein wichtiges Ereignis, außer Erinndnnastätigtcii. Ein Teil unserer Streitmacht, der auf Hamadnn vvr- geschtckt war und ans das 150 Kilometer südöstlich von Hamadan gelegene Snltanabad vvrrückte, vcrlried rnnische Kavallerie, ans die er stieß, und gelangte bis 15 Kilometer vor S n l t a n a b a d. . Ein Angriff, den die Russen mit einem Teile ihrer Streitkrästc nordöstlich von Rewandnz gegen unsere Grenze zu unternehmen versuchten, wurde mit Verlusten für die Russe» abgeschlagen. K a u k a s » s f r v n t : Der Feind, dem eS gelungen war. unter dem Schutze heftigen Maschinengewehrsetters in eine unserer Vorstellungen von IW Meter Ausdehnung einzudringcn, wurde durch eine» Gegenangriff wieder daraus vertrieben. Die Stctlnna blieb aanz in unseren Händen. — Kein wichtiges Ereignis von den anderen Fronten. Der stellvertretende Generalissimus. lW. T. B.) Der Flieaeranqrisf aus Kairo. Der Pariser „Temps" erführt aus Kairo, daß weitere sieben Personen ihren bei dem F l i e a c r n n g r i f > erhaltenen Verletzungen erlegen sind. <W. T. B.) Deutschlands «nd Englands Anstrengungen. h. In einer Besprechung der allgemeinen und militäri schen Lage fithrt der „Nieuwc Haager Evurant" n. a. ans: „Tie beiden Hnuptgegncr Deutschland und England machen riesenhafte Anstrengungen, die permntlich den ganzen Winter über fortgesetzt werden sollen, um im kommenden Frühjahr so stark wie möglich öaznstchcn. Eine An leihe der Verbündeten in Amerika folgt der Die Heranziehung der Iren zum Militär- oder Arbeitsdienst wird für England zur zwingenden Not wendigkeit. Der Druck des Unterseebootkrieges wird für England allmählich so hart, daß cs um eine Lebensmittcldiktalur nicht mehr herumkvmmt. Auch die Erhöhung des DienstpflichialterS von 41 auf 45 Jahre ist