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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188612180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861218
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-18
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1886
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nr-aclion nnd LrpedUto» JohauueSgaste 8. Sprrchliundro der LedaNioa: Vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. kW kl« NitSzod, e>»zri»»tter M-nuicettzt, «acht >» k>« vietoclion »ich! »«rd»>tl,ch. Annahme der für dt« nichstkokgentze Hummer bcstimmtrn Inserate aa Wachnilngrn bis 3 Uhr Nachmittag», an L»Ni>- und Festtage» früh bi» '/,S Uhr. 3» den /ilialkll für Ins.-^nnahmr: Otto Klemm. Unlversikäispraße 1. LoniS Lüsche. tkalh-riaeastr. 23 poct. u. KSalgSpla» nnr bis -i.L Udr. 332. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und EcschWmlchr. Sonnabend den 18. December 1886« Auflage LS/730. ^donnrmkulsprris viertelj. 4'/, Mt. iacl. Bcingerlokn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pi Belegezeinplar 10 Pf. Gebühren für Ektrabeilageu sin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postdesörderung 50 Mk. «it Posibejörderong 60 Mk. Inlerakr (-gespaltene Petitzeile 80 Ps. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichniß DabtÜarijcher a. Ziffernsatz nach höher« Dari!. lleclamen «trr dem Nedaktiousstrich die «grfpalt. gelte bo PI., vor den Familieuna che ich len die ügelpallene Zeile 40 Ps. Inserate sin» siel« an die Erprdttia« zr. lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneoumeraoäo oder durch Pos! Nachnahme. 8V. Jahrgang. Zur gcsiilligtn Vrachtullg. Unsere Expedition ist morgen Lmrirtag, den LS. December, Vormittags nur bis Uhr Mnet. I-xj)edMon des I-elp-ilrer l'axvdlallos. Amtlicher Thcill Dkkiaiiiliiiuuliilng. Nachdem Herr Michael Netter, Or. weck. und prakt. Ar,I. Grimniäische «trage Nr. l7. lll., die aus ihn gefallene Wahl zum Acmenrfleaer im 4. Distrikte angenommen hat, i» derselbe ain tO. December v. 3. durch Herrn Districls- voriiehcr Kausmaun Kurl 3ung in diejcS Amt eingcwiese» lrorde». Leipzig, den 14. December 1886. DaS Armcndtrectorlu«. L k 1029. Ludwig-Wolf. A. ' ^Htsluht «ird der am 24. September l854 in Mittweida geborene dor- »alige Pbltliio» und jetzige Handarbeiter Johann Friedrich (klcmenS Arnhold, welcher zur Fürsorge für seine hier der öffentlichen Unter stützung anherm gefallene Familie anzuhatten ist. ' Leipzig, den 13- December l886. Der Stark der Stadt Leipzig. <21rn»enanrt.) " ls. L. L VNI. 2431. Ludwig-Wolf Wei-ke. Lträlbrief. Iü-gen den unten beschriebenen Maurer Ferdinand Richter au» tttl'lM, zuletzt io «lotet, welcher sich verborgen hält, ist di« Unter- sechuegshust wegen Haussriedenskruchs re. verhäng!. Es wird ersucht denselben seslznnehmeu, t» da» nächste AmtS- «nuhis G.saugniß zur Feststellung der Identität abznlirser» nnd fhLrichl zu den Acten l. I. 659/86 zu geben. sterben, den 12. December 1886. Sümgliche Staatsanwaltschaft. I. A.: Karnatz. Beschreibung. Atter: 34 Jahre, Statur: mittel, Brühe: tää Meter, Haare: schwarz. Augenbrauen: schwarz. Gesicht: rund, tzvcache: deutsch. Bart: schwarzer Schnurr- und Vollbart, Gesichts, sarbr: gesund. Besondere Kennzeichen: Narbe aus der Schulter durch Messerstich. Gestohlen wurde in der Zeit vom 9. bi» 10 Decrnlber d. I. als einem Siallgebäudr de» Rittergut« Gautzsch eia geladene» Krrillssionsgewebr mit Doppeld.mastrohr und Lederricmen, an dessen Lch'iie ein kleine» sill krncs Plättchen eingesetzt ist. Man bittet um Mlttheituag etwaiger aus den Diebstahl bezüg licher Wahrnehmungen. Leipzig, den 14. December 1886. Drr Königliche Staatsanwalt. Martini. rvcililMllils-piiikkrtiotrkkklr. Nährend der Zeit vom 20. bi» einschlirstlich 84. De- remder tritt, aus A„!aft des gesteigerten Verkehrs, für W rih- uud Packelsrudnttgen dir Lchtutzzrit det den Pott- iii'iullr» in Lripitti crue Stunde vor der für gr- »ohultch als Lchlnir Ser ttztiittrsrrung für dir AdjruSuiigs-ütctrgrnheiten sc ftgrseft ten Zeit rin Ec uni» ersucht. dieruus bei (?>ulieser»n„ der Sendungen Ms Pajt ti'äbreuS der vordezeichneten Tage angewcsscue Aültiicht 1« nehmen. Lripzig, 1». receoiber 188S. Der Kaiserliche Vder«P»ftdtrcet»r. Walter. Wtihnlulils - plickcrtionliehr. Am Sonntage, den l v. Decemder, und a» ersten Drih- m>chtrsc,erlage werde« die Packet-Vuuahme- und Antgabe- ftciien Ser hicsigcn Postämter wie an de» Wochentagen zeossnet sein Leipzig, 1L Leeember 188«. Ter Kaiserliche Vder-Vosthtrectar. «alter. I Nichtamtlicher Theil. vir vorläufige Entscheidung über die Militairvorlage. Am Donnerstag hat die Commission zur Berathung der Militairvorlage den tz. 2 dersetbcn mit l6 gegen t2 Stimmen adg-lehnt, und ebensowenig fanden die Äbänverun d« Centrum» und der Deiilschsreisinnizen die Mehrheit, weil dies- beiden Parteien sick Anfang» nicht über die Bewilligung des sächsischen Iägerbatuillvn» zu einigen vermochten. Schließ lich wucd« der Antrag Slaussenberg mit l6 gegen l2 Stimmen angenommen. Die Anträge de» Centrum» und der Deutschsrri- snmiqen waren für tue verbündeten Regierungen schon au» dem Grunde unannehmbar, weit sie die Bewilligung nicht sür diege- sorderlen sieben Jahre, sondern sür die bisherige Präsenzstärke nur aus drei Iabre, sür die neuzudiidenden Bataillone nur aus ein Iabr entbleiten, und weit die Cinjäbrig-Frerwilligen in die Präsenzstärke mit eingerechnet werden sollten, endlich weil der Antrag »er Deutsch,reisinnigea dir Einführung der zwei- jäbrigen Dienstzeit vorausjeyt. D:e Anträge der beiden Oppositionsparteien greifen so ties in die Heere-organisation «in. daß der IkriegSminister d Dronsart dieselbe» sofort alS unannehmbar erklärte, und e» besteht auch kerne Aulsicht, daß sich von den Anträgen zur Rkg,erung«vvrlage eine Brücke schlagen ließe. Der Slaad- Puncl der Oppoiition wird am beste» durch die Erklärung Richter'» gekennzeichnet, daß durch die Vorleqnng diese, besetze» und ourch die Rede Moltke'» nur der Rüstuaaseiser der Franzosen gesteigert worden sei. Die Kritik der Regie» runaSpolitik. welche diese Worte in sich schließen, ist geradezu vernichtend sie fällt aber ans ihren Urheber zurück; der K"L»min,strr verwahrt« sich dvm «,ch sofort gegen die Unterstellung, daß Deutschland mit der Verstärkung seiner Rüstungen den Franzosen vorangegangen se«, im Gegen- Ibeii seien die verbündeten Regierungen nur durch den Bor- gang Frankreich» zur Vermehrung der Präsciizzahl der Truppen veranlaßt worden. Der Abgeordnete R.ckeri secun- dirte seinem Parteigenossen und richtete an die Regierung ganz unbefangen die Aussvrderung, an daS Volk zu appelliren, die deutschsreisinnige Partei schreckt also vor der Auslösung de» Reichstage» nicht zurück, sie scheint dieselbe im Geaen- thell zu wünschen, weil sie hofft, daß da» Schlagwort „Neu- belastung deS Volke»" genügen werde, um die Reihen der deutschsreisinnigen Wähler zu verstärken. DaS wäre also da« Erg-bmß von drei Plenar- und sieben Cominissionrützlnigen, baß Ceiitrum und Dcuischsreisinnige den verbündeten Regierungen Vorschläge unterbreitet haben, deren Uiiaiiiiehinbarkklt für jeden, der mit den deutschen Mililair- verhällnissen auch nur oberflächlich bekannt ist, ohne Weiteres euiteuchlel. Wik glauben nicht, daß diese Taktik der Opposition üc da- endliche Schicksal der Regierungsvorlage verbängnißvoll ein wird, eS scheint un» im iIegenlheil, daß gerade dadurch der Rückschlag um so stärker und nachhaltiger sein wird. Uiiscre Anssassung de» R chter'schen Standpiincl» nach seiner große» Rede II» Plenum des Reichstages war von Anfang an die, daßemc Vermittelung zwischen l'en beiden Gegen>ätz.-n unmöglich sei. Der Abgeordnete Richter ließ keinen Zweifel darüber, daß er die Vorlage sekz gründlich zu prüfen entschlossen sei, um beim Auölanve nicht die Meinung auskoinmen zu tasten, daß Deutschland Eroberungspolitik treiben wolle. In derselben Rede trat er den rahlenmäßigen B^wei» dafür an. baß die deutsche Truppenzahl hinter der Frankreich» und Rußlands nicht nur nicht zurückstehe, sondern jeder der beiden Großmächte überlegen sei. weil die wirkliche Truppenzahl der Franzose» geringer sei ol» die, welche auf dem Papier stehe, und weil Rußlaud nach Lerhältniß seiner Bevölkerung lOO.OOO Mann jährlich mehr auSheben müßte, wenn e« den Procentsatz der deutschen Truppen erreichen wollte. Außerdem deutete er sofort an. daß die etwaige Bewilligung höchsten» aus drei Jahre er- sotqen könne unter der Bedingung der Einführung der zwei jährigen Dienstzeit. An diesem Standpunct bat der Ab- geordnete Richter sestgehalten, und waS er am 3. December im Reichstage ausführlich darlegte, hat er in der Commission«- sitzung vom t6. December nur in anderer Form wiederholt. Richter war die Seele uud da» Organ der Opposition, vie Reden Windthorst'» dienten nur dazu, da», was Richter gesagt Halle, ru erläutern oder ihm den Boden sür neue EinwSndt zu ebnen. In der ganzen Wüste der Commission»- Verhandlungen gab e» nur -ine Oase für die freisinnige Partei, »nd va» war da» Zngestänvniß de» Krieglministero, daß sich über die Einberufung der DispvsitioiiSurtäuber reden laste; an dieser Stelle hat die Opposition den Hebel angesetzt, um die Vorstellung im Volke zu erwecken, dag sich werde m die Vorlage mit Leichtigkeit Bresche legen lasten, wenn man nur mulhig darauf lo«schbste. Da» ist die günstigere Auslegung der Taktik der Frei, sinnigen; die ungünstigere ist die, welche annimmt, daß die Abänderungsvorschläge, wie sie am 16. December zur Er scheinung traten, schon in der Hauptsache am 5. December >i» Eiltwurs Vorlagen. Die ganze Coinmlssionsberalbung er hält dadurch de» Charakter einer Comöbie, welche hätte ver mieden werden können, wenn die Opposition mit idren An- trägen bereit» im Plenum bervorgeiret-n wäre. AllervingS war es sür ven Erfolg de» Ovpontiv»Sfeld,ugeS wünsche»»- wcrlh, daß die Wirkung der Moltke'sche» Neve abgeschwächl wurde, aber Niemand wird behaupten, daß da» de» Wort führern Richter und Windthorst gelungen wäre, eö siet im Gegenlheil Alle», wa» sie vorbrachlen, sehr merklich gegen die gewichtigen Worte Moitke's ab, ^ebe neue Eomm isionSsttzUiig verschärfte nur den Eindruck, dag man sich um Kaiser» Barl streite. An dem Ergebniß der Commis,">on»-Beratbung ist nicht» zu ändern, e» ist negativ und der Reich-kag wird nach Neu jahr darüber Entscheioung zu treffen hoben, ob e» nur ein Schlag in» Master war oder ob daran» ein endgiltiger Be- schluß hervorgeben soll. Die deutschsreisinnige und die Cen- trumsprcste wird jetzt natürlich Iubelhymnen anstimmen, aber e» will un» bedüiilen, daß dieser Jubel wenig oder keinen Widerhall im Volke finden wird, wir wenigsten« haben vie Em pfindung der Beschämung darüber, daß sich die Vertreter de» Reichstage» in so ernster Stund« nicht der Lage gewachsen gezeigt und sich eine schwer wieder gut zu machenden Blöße gegeben haben. Die Mehrheit, welche die Regierungsvorlage ablehnte, ist nicht groß, sie beträgt nur vier Stimmen unv die Hoff nung ist berechtigt, daß der Reichstag da» Votum der Commission abändern Wird. Aber wenn da» auch geschieht, so ist dock bei der gegenwärtigen Zusammensetzung de» Reichs tage» nicht anzuiiehmen, daß die Mehrheit, welche diese Wiederherstellung vornimmt, groß sein wird, die Gesamml- wirkung der Verhandlungen dem AuSlande gegenüber würde demgemäß die sein, baß die deutsche Volksvertretung r» in der Stunde der Gefahr hat an Opscrwilligkeit fehlen lasten. Die Rechte des Volke» liegen uns ebenso am Herzen, wie der Partei, welche sich die freisinnige nennt, ober wenn da» Vaterland i» Gefahr ist, hat der, welcher sein Vaterland liebt, zunächst sür besten Sicherheit zu sorgen. * Leipzig, 18. December 1886. * Wie verlautet, ist bereit» seiten« eine» deutschen Kriegsschiffe» aus den nach dem Uebereinkommen zwischen Dentschlanv und England, betreffend vir gegenseitigen Besitz- Verhältnisse im westlichen Stillen Ocean, in der deutschen Machlsphäre gelegenen Inseln der Solomon-gruppe und zwar aus der Boug ainville-Insel, der C hoi seul-In s et und Isabel-Insel d,e deutsche Flagge gehißt, die betreffe», den Inseln somit in deutschen Besitz genommen worden. ES gehören diese Inseln zu den größten und fruchtbarste» der Solomon«grupp«. und ihre Bevölkerung gilt al« brauchbar zum Arbeiten. E» ist möglich, vaß damit die schwierige Frage der Erlangung von Arbeiten» sür Reu-Guiaea ihrer Lösung zugesühdt wird. * Der „Deutsche Reich»anzeiaer" pubiicirt folgenden, schon kurz erwähnten Schntzbrres für di« Rru-Guinea- Compagnie wegen der unter deutschem Schutz stehenden Inseln der Solom on«groppe: ..Nachdem die Neu-Guinea-Lompagnt« in Verli» da» Ansuchen gestellt hat, dah diejenigen Insel» der Solomon-gruppe, welche nürdlich der zwischen Unserer »od der KSniglich großtritann,jchea Regierung unter dem 6. April l8SS vereinbarte, Scheidung-lime liege», mit ihre» Schutzgebiet »er»i,i,1 »erden, dt» Neu-Gninea- Lompagnie fich mich bereit erklärt hat, »ater Unserer Oberhoheit nach Maßgabe ber Bestimmungen Unsere» Lchntzbrlese» vom 17. Mai 1885 d>» Her schalt über die vorerwähnten Inseln zu »vernein»«». uud nachdem die letzteren hieraus durch den dazu beausttagien Olslcler eine» Unserer Kriegsschiffe unter Ualeren Schutz geflelli worden sind, So bewilllqen Wir der Nru-Gulnea-Tompagnie sür die Einganq» gedachten Jiilela der SolomonSqruppe dielen Unleren Schutzdries »ach Mahiabe der Bestimmungen Unsere» Schutzbritse» vom 17. Mai 1885 »nd besiäligcn hiermit, daß Wir über diese Inseln dl« Oberhoheit übernommen haben. Zu Urkund dessen haben Wir diesen Unseren Schutzdries Höchst- eigenhändig vollzogen und mit Unserem Kaiserliche» Jasiegkl oer- ehr» lassen. Begeben Berit», de» 13. December 1866. (Stempel.) Wilbetm. In Vertretung des Reichskanzler». Gras Bi-'lnarck." * Wie in Bezng ans die Geffallung der subventio nieren Dampf er l in ien im Mittelmeer. so bade» die eitlier geinachle» Fabrlen auch bezüglich ber G ft.illuiig der Verbindung mit Australien von Aden ab z» Eriahruuge» geführt, welche eiue Abänderung ber ersten D>spoülio» nahe iegen. D>e Postdanipjer gehen jetzt von Aden in mügt'.chst aerober Linie »acd Adelaide uud lausen aus dieser Tour ledig. ! ch die zu ocm britischen Gouvernement Mauritius gehörigen, nahe dem Äquator gelegenen CH >go»»I»selu al« Kohleustalion an. Da» Aulausen an den betreffende» Haseuorten bat sich nkesten als sehr schwierig, unter Umständen selbst gefährlich erwiesen; die Kobleiieinilahme gestaltet sich ferner weoer in Bezug aus die Octouomie der Zeit, noch die der Kosten vor- theilhast, bleibt nach beiden Richtungen vielmehr erheblich binter Colombo aus Ceylon zurück. Nach den czeiiiachleii Erfahrungen wurde daker der Ersatz der ChagoSinielu durch Colombo alS Kohlenstalio» und Zwischenstation zwischen Aden und Aveiaioe sich im Intereste der Sicherheit und Koste»- «rfparniß empfehlen, ohne eine Verlängerung der Fahrzeit zu bedingen. Man würbe dabei außerdem den Vortheil einer je vierzehn tägigen Verbindung mit Vorderindien ge winnen. besten wichtigste Handelsplätze in häufiger regelmäßiger Dainpserverbindung mit Colombo stehen, während gegen wärtig eine solche nur alle vier Wochen durch deutsche Post- dampser vermittelt wird. Von Seite der betheiligte» ReichS- bebvrden war daher von vornherein Colombo al» Kvbleu- station auch für die australische Linie in» Auge gefaßt, während der Norddeutsche Lloys den Cbaqoe-Jusetn den Vorzug gab. Wenn letzterer nunmehr aus Grund der prak tischen Ersahrungeu sich, wie bestimmt verlautet, gleichfalls tür die Walil von Celombo entscheidet, so bürste ber BuudeS- caio in nächster Zeit m,l einer entsprechenden Abänderung de» Vertrages besaßt wevven. * B-züglich de» dem BundeSrathe vorliegenden Entwurf» eines Militairtarisü sür die Eisenbahnen erfährt die ..Vossische Zeitung" noch Folgendes: Nach dem NeichSgesetz über die Krieq-lelstungen vom 13. Juni 1873 und den dazu ergangene» AuSiührnng.'bkstimmungen sollen durch ein vom Kaiser mit Zustimmung des BundeSrath» zu er lassende» Reglement die näheren Bestimmungen geiraffen Verden, nach welchen jede Eisendahnvenvallung die Beförderung der bewaffneten Macht und der Kriegsbedürsniffe. scwie die Ab- rechnunq mit den Militairbehörden zu bewirken bat. Der Entwurf eine» solchen Reglements, einer Mstüatr-Transport- ocünuna, welcher in 52 Paragraphen Bestimmungen enidält über Zuständmteit und Gelttiäftsoerk hr der Behörden. Vor- brreitung der Milikair-TranSvorle, B-iürderung von Mannich.sten, iowie von Truppen mit Pferde». Fahrzeugen re.. Besürdecung von Miliiairgut und Abrechnung über die Vergüt,:', gen. wurde bereit- im Dctover v. I dem BundeSrathe vorgelegt. Aewstserinaßen als eine Ergänim-g dieier Vorlage nt der dem BundeSrathe kürzlich zuaeqangene Entwurf eines M liiairiaciss sür die Liseiidakneu an- znleden. Dieser Eniwurs, welcher sich sowohl aus die Beförderung von Truppen, als auch aus den IranSvort von Militairsuhrwerken, G'schützen, Munition u. s w bezieh,, bildet da» Remstal last zehn- jährmer Beraidnngen zwischen Dsficieren, Militairverwaltungs. beamten, Eisenbahulrchnisern und Ln, abahnbeamlen. Als der Lnt» ivurs in seine» Gruiibzügen sertiggestelli war. wurde derselbe seitrn» de« Kriegsministeriums und dem Rcichseiienbahnaiute und nach Durchsicht seitens de» letzteren verschiedene» Eiscnbahnverwaltungen (Staat«- und Privatbahnen) zur Begute.ch:u,.g und desjallsigen Rückaußerung z,«gestellt. Der in Vorichlag gebrachte Tan enthielt bedeutende Ermäßigungen und dehnte auch den Begriff der Militairbesürderuag noch aus andere, biSdrr nicht dahin gehörige Gegenstände aus. so daß viele Transporte noch er mäßigten Tarifsätzen stattfinden sollten. Ganz nuberordentliche Ausfälle würde» insbesondere alle diejenigen Eile,«bahnen zu erleide» haben, an nnlchen große m liiairische Depots, Fabriken oder Festungen liegen, wenn der ganze Bedarf delsesben an Holz. Eisen, Tuch re. zu den im ursprünglichen Tariieutwuri angenommenen niedrige» WaareoladnngSlStzeii als Milttairgut befördert werden müßte. Auch nach dem dem BundeSrathe jetzt vorliegende» Eniwurs soll der Be- griff der Mililairbesörderung noch aus andere, bisher „ich» dahni gehörige Gegenstände au-geoehat, z B. Getreide. Eisenfabrikate (mit Ausnahme von Geschützrohren. Mörser uud Eisenmunition). Be- kle,dungSgegenstände u. bergt, al» Mililairgut zu erheblich niednaereu Sätzen ol» bisher, bezw. at» nach dem allgemeinen Tarif be- sScdert werden. * Die .Nationalliberale Correspoudenz" schreibt zur Lage: Die neueste Kundgebung des amtlichen russischen Regierungs- Anzeiger» über da» B rbäliniß zu Deutschland w«rd man allerwäris mu lebbaiter Befriedigung vernommen habe». Die trüben Wolke», welche sich ii» Osten ausgelhärmt hatten, werden dadurch iur die nächste Zukunft zerstreut. Di- Betonung der gemeinschostlichen Lebeosioieressen der beiden Reiche, die Bersickerung de» Vertrauens zu der deuischen Friedenspolitik, die auch in Rußland gelheilt wrrde. sind sehr werthoolle Bürgscyafleu. paß d„ Beziehungen zu unserem westliche« Nachbar sitzt wieder gebessert und bcsestig, sind. Wir Koben keinen Grund, an der Ausrichligkit dieser Versicherungen ui zweifeln!?). Was die plötzliche Sinnesänderung in Petersburg nach einer offenbar lehr kritischen und gespannten Situation hervvrgebratt bat. muß dahingestellt bleiben. Be, aller Genugthuung über die Au'klä- rung de» östlichen Horizonts und über die Beseitigung der Kriegsqejabr für die nächste Zukunft wäre »« aber doch sehr unklug und leichiieriig, wen» man daraus dieFolgerung ziehen wollt,, die erhöhten milliairiichen Ansordernuge», mit denen sich der Reichstag gegenwärtig beicbasiigl. seien nun nicht mehr notdwendig. - Daß »in, unmittelbare Kriegs- gesabr überhaupt nicht bestand und sür eine solche die neue, m«li. tairiichen Anstrengungen nicht berechnet sind, habe, die Vertreter unserer Heeresverwaltung wiederholt anerkannt. Aber der Hobe Ernst der Lag», dt« überlegene Wiffenmawi der Nachbarn, die Müq- ludkei» eine« gegen na» gerichteten Krieg-bündnisse» derselben bleibt bestellen und zwingt nn». die Opfer zu dringe», die für die dauernde Sicherheit de« Vaterlands« von un- »erlangt werden. Obne irgend w>« die Ansrichtiak-it der russische, Friedensoerficherungrn bezweijeln zu wolle», kann Deutschland doch unmöglich die dauernden mili- tairuchea Linrichtnage», die es zur Sicherheit seiner Ärenzcn sur uottzwrudig Hill:, danach »inrichien. wie in diesem oder jenem Augen- blick der politische Wind in Petersburg weht. An der Noihwendig- keit, »u» sür alle Wechselsällr zur Gegenwehr vorzudereitea, kana eiue augtublickliche Besserung der Stimmung in Petersburg, so freudig sie «ch zu dsgrttße» ist. unmöglich enoa« Sndern. * Die .Nordteulsche Allgemeine Zeitung'' schreibt ossiriöS: .,E» wäre gegen die Natur Vieser Art Presse gewesen, wenn von ultramontaner Seite nicht der Versuch zu tencenzivscr Ausbeulung de« Besuche» de» Priuz-Regeiiten von Bayern in Berlin unternommen worden wäre. Al« Medium dieser Mache diente diesmal die .Kölnische VotkS-Zeitung". welche mit durchsichligsler Tendenz ihren Lesern das Märchen austischle, daß ber Kaiser sich mährend der zu Ehren des Pcliiz-Negeiiten von Bayern deiin bayerischen Gesandten gegebenen Tasel plötzlich, und zwar Puncl '/« aus 6 tlhr, persönlich zu Gast geladen und eine Stunde mit dem Prinz-Regenten leise gesprochen habe, woraus Vieser dann alsbald de» Empfang ber bäuerischen Reichstag-lintglieder unv die bekannte patriotische Ansprache an dieselben vor- aeiiommen habe. Von der publicisnsche» Sippe der „Kölnischen Volks-Zeitung". „Germania" eiiigeschloste». obwohl diese sich sofort und sehr beguem über die Unwahrheit der Geschichte hätte orieuiiren könne», wurde da- nicht einmal geschickt erfundene Marche» bereilwilligsi weiter verbleitet, und es ist wobl »ur diesem Umstande zuzuschreibcn. daß einige eriislhasiere Blätter, u. A. die .Nalional-Zeiiuug" uiid die .Kölnische Z>.ilu»g". sich von Theiluehmesii an dem Diner in der bayerischen Gesaiivlschast die grobe Uuwabrbeil der Er zählung der ..Kölnische» Volks-Zeitung" noch besonders haben versichern lasten. Wie außerdem die ,Kölnische Zeitung" .uverlässig weiß, war in dem Gefolge des Prinz-Regenten Niemand davon unterrichtet, daß derselbe neben de» Einzel- Audienzen eine solche Ansprache zu halten gedachte, die nach den, Urtbeil Anwesender auch durchaus den Eindruck der Unmillelbarkeil machte, welcher Eindruck noch durch die warme Persönlichkeit der Empfindung und die Herzlichkeit de» Tone« gesteigert wurde " lWir habe», wa« unS anbetnssl. von dem Machwerk der „Kölnischen BolkS-Zeilung" keine Kenntniß genommen. Die Red. d. „L. Tagebl ") * Unter dem Vorsitz de» StaatSfecretair» im ReicbSamt de» Innern, Staatsminisier v. Boetticher, fand am Donners tag eine Sitzung der Par la mcnlSbau-C o mm ission statt, in welcher die Leiter deS Baue» Uber den Fortgang der Arbeiten und die V-'rwaltung de» Baujond» über die finan ziellen Fragen Bericht erstatteten. A» die Sitzung schloß sich eine ciiigehenbe Bcsichtigung deS Baue- selbst in allen seinen Theileu a»; da» meiste Jutereste nahm hierbei der ziemlich weit im Bau vorgeschrittene Sitzungssaal in Anspruch. Die Mitglieder ber Commission äußerten sich allesammt über die Förderung ber Arbeiten sehr befriedig!. * Eine demokratische Volksversammlung in Frauksurt a. M. hat am Montag eine gegen die Milt» tairvorlag« gerichtete, die alljährliche Feststellung der Präsenzziffer, die Herabsetzung der Präsenzzeil im Frieden nnd dergl. fordernde Resolution angenommen. In dieser Resolution findet sich auch als 4. Puncl folgende Forderung für den Fall der Annahme des MilitairgesctzcS: „DaS au» der Beschlußfassung über das Militairgesctz und aus derjenigen über den Reicbshaushatt sich ergebende neue Deficit ist nicht aus die Malrikutarumlagen, d. d. aus die Einzeistaaten zu wälzen, sondern durch die Initiative de» gegenwärtig ver sammelten Reichstag« zu decken." DaS beißt doch: Der Re chslag bat. va die Regierung zunächst daraus verzichtet bat, die Wicht, seinerseits Steuervorschsäge zu machen, um das neue Dcsicit zu decken. Wenn aber von consrrvativer oder nationaltiberaler Seite dieselbe Forderung erhoben wird, dann schmähen vie fortschrittliche» Agitatoren Über Steuer- ia»laliS»iuS. Es ist sehr bezeichnend, baß Herr Richter in der .Freisinnigen Zeitung" im Uebriaen die Resolution seiner Frauksurler Freunde wohlgcsäUig registrirt, Rr. 4 aber unter schlägt. * Man schreibt uns aus Meiningen, 16. December: Eine inter-ssanle V-rhanblung veraiilngle ln unserem Land tage der bereit» >» Nr. 319 deö „Leipziger Tageblattes" mit- getbeilte Antrag des Fiuanzaus chusteö: „die herzogliche Staat»- regierung zu ermchen, eine Gestattung des Reichsh msbaltes tu der Richtung zu erstreben, daß eine Meiirbclasluag der Slaaiscasjen der Einzelstaaten sür die Zwecke des Reichs vermieden und eine Ver mehrung der Reichseiimabmen soweit sie unabweisbar ist, durch bessere Ausnutzung der dem Reiche überwiesenen Einnahmequellen erzielt werde." Der Referent drs Fiiianz-Aiisschusjes Abg. Hitler sübrce zunächst »och Folgendes begründend an. Politische Er wägunge» lägen bei Stellung dieses Anträge» fern, derselbe gehe lediglich von finanziellen Erwägungen auS und zwar vom Stand- vuuct des Staatshaushalt!» deS Herzogtbums und nicht deS R-ichS- haushaltes. I» die Erwägungen des Reichstag» könne und solle durch einen Beschluß »ach dem Anträge eine Einmischung nich» geübt unv beabsichtigt werden. Ein solcher Fehlbetrag an Einnahmen, wie ihn der Etat dem AuSgabebebürsniß gegenüber ausweise, könne aus die Tauer aus Lande-mittiln um»öqlick> gedeckt werden, wcnn nicht die Bevölkerung der Beunruhigung »nd die Staalssinanzen einer Krisis in hohem Maße ausgejetzt sein sollien. Eine solche Krisis dem Lande zu ersparen, sei die Avsichl der Antragsteller, die darin lediglich durch die Liebe zu ihrem engeren Vaterland« geleitet würden. E'ne Belastung de» Volkes trete durch bessere Ausnutzung der Emnabmegvellen de» Reichs gar lange nicht in dem Mage ein, als durch Erdöluliig der deni Herzogthum verbliebenen EinnabmequeUrn. der directen Steuern. B-vor daS Reich zur Repanition des AusgabebcoarsS auf die Einzel» ftaalen schreite, seien zunächst die indirerren Steuern mehr heran- zuziehen. So bestehe allseitig«» Einverftändniß daß Zucker- und Brannlweinstener erhebliche Steigerung -rsadren könnien; nur über da» Wie der Steigerung bestehe der Streit, und es iei sehr be dauerlich, daß über diese rein finanzielle Frage im Reichstag ledig- liro nach politischen Parteien beschlossen oder abgestimml werde. Gerade Sache der Volksvertretungen kleinerer, fimi-i,iell weniger günstig situirter Staaten iei es. vier mit »enjenigen Anträgen vor- zugeken, die da- finanzielle Interesse de» Landes sür nvlbwendig erkennen loste. Der deulichsreisinnige Abg. Thomas sprich! gegen den Antrag, obgleich er anerkenni daß wir an einem Deficit leiden, glauoi er nicht, daß es so schlimm Mit unserem Ttoaisdausbolt stehe; jedensalls halte er den Antrag sür überstüisig: die Reaierung sei wobl in der gewünschten Richtung schon seither Nötig gewesen und werde es auch ohne den Antrag weiter sei». Durch Annahme desselben schlage man offene Thüren ein. und man lause dabei Gefahr, von einem Tkeile des Pudlirunis. w«e der Presse mißverstände» zu werden. D.r Abgevrdnele Mo vier wünsch,, daß der Steuererlaß, welcher sur d>» drei untersten Llastensteuerstuien auch sUr die bevorstehend« Eluksveriode propontrt und vom Fioanzausichuß zur Annahme empföhle» ist, al» einen wesentlichen Nutzen nicht fördernd zuruck- gezoge» werde. — Schließlich erklärt der Staai-minister v Gisecke, die Regierung sei mit dem Antrag einverstanden, sie halte den selben keineswegs für unnötbiq, sondern sogar für sebr zeitgemäß. Im Sinne de« Antrag- habe die Regierung allerdinq« bisher schon gebandelt und werde es auch in Zukunft tdun. Gleichwohl sei der Antrag nicht unnöthig, denn gcg n jene» Bestreben bestehe im Reichstag eine Loalition von Parteien, die ionst sehr weit auseinonderftehen. zu gemeinschaftlichem Thun. E» sei daher sehr zeitgemäß und durch die letzte kaiserliche Thronrede an- qeze'gt, doß au» der Mitte der Bevölkerung heraus Stimmen fich erhöben, welche dieser Loalition eutgegenträten. Die Stimme aber
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