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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Rossen, SieVenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschast zu Meißen, das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Wilsdruff. DifieS BlaÄ erschcmt wöchentlich zwei mal, Dienstags u. Freitags und kostet pro Quartal I Mark.—Jnseratenannahme bis Montag resp. Donnerstag Mittags 12 Uhr. B 17. Dienstag, den 27. Februar 1877. Bekanntmachung, Be^irksing dekr* Sonnabend, den 3. März ds. Js., Vormittags 10 Uhr findet im Verhandlungssaale der unterzeichneten Königl. Amtshauptmannschast öffentliche Sitzung der BerirkSversamrnluna Statt. Meißen, am 23. Februar 1877. Königliche Amtshauptmannschast. - von Bosse. In der Nacht vom 6. zum 7. dieses Monats sind aus einem Gute zu Helbigsdorf außer verschiedenen Victualien ein altes Porte- monnai, zwei Zehnmarkstücke und 2 Pf. enthaltend, und ein Buch (IV. Band Volksgallerie) der Rücken mit Goldverzierung und den Na men 0. 6. Uisäriod enthaltend, spurlos entwendet worden, was behufs Wiedererlangung der entwendeten Gegenstände und Ermittelung des Thaters hierdurch zur öffentlichen Kenntnißgebracht wird. Königl. Gerichtsamt Wilsdruff, am 24. Februar E Gangloff. Bekanntmachung. Dem hier bei dem Stadtgutsbesitzer Herrn Louis Wegerdt in Diensten gestandenen Knecht, aus Obergruna, ist sein im Monat April 1872 vom Königlichen Gerichtsamt zu Nossen ausgestelltes Gesindezeugnißbuch abhanden gekommen, was zur Verhütung von Mißbrauch mit diesem Buche andurch mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß dem p. Baumgart unterm heutige» Tage ciu neues Gesinde - Zeugniß - Buch hier ausstellt worden ist. Wilsdruff, am 22. Februar 1877. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. des Dereins für das Bezirks - Armen- und (Urteils - Kaus zu Müersdorf, Sonnabend, den 24. März 1877, Vormittags 11 Uhr, in der Restauration des Herrn Debus zu Freiberg. DageSordnung. 1) Justification der Rechnung auf das Jahr 1875, 2) Ablegung des Rechenschaftsberichts auf das Jahr 1876, 3) Vorlegung des Haushaltplans für das Jahr 1877 und Beschlußfassung über denselben, 4) Neuwahl des Ausschusses. Dagesgeschichte. Wilsdruff, 26. Februar 1877. In Bezug auf die Rinderpest in hiesiger Stadt können wir die erfreuliche und beruhigende Mittheilung machen, daß kein weiterer Krankheitsfall vorgekommen, mithin die Sperre baldigst aufgehoben werden dürste. Hoffentlich wird dann der etwas gestörte Verkehr zwischen Stadt und Land ein um so regerer werden, was verschiedenen Geschäftsleuten gegenüber recht sehr zu wünschen ist. — In der am Sonnabend Abend im Adler abgchaltenen Ge neralversammlung des hiesigen Vorschußvcreins, dessen 13. Rechen schaftsbericht der heutigen Nr. unseres Blattes beiliegt, wurde ange sichts des günstigen Geschäftsganges beschlossen, daß auch dieses Jähr wieder eine Dividende von 11"/o unter die Mitglieder vertheiltwerde. Mit Stolz können die ca. 400 Mitglieder auf das 13jährige Bestehen des Vereins zurückblicken, denn derselbe ist während dieser ganzen Zeit vor größeren Verlusten verschont geblieben, was hauptsächlich den um sichtigen Leitern des Vereins zu danken ist, weshalb auch in dieser Versammlung wiederholt dem Gesammtdirectorium der Dank in warmen Worten gezollt wurde. — Am letztvergangenen Donnerstag Nachmittags ist der 32jährige Handarbeiter Herm. Kretzschmar von hier im freien Felde bei Con stappel, wo er verstorben, todt aufgesunden worden. Kretzschmar hat sich seit circa einem Jahre arbeitslos umhergetrieben und war mehrerer in letzter Zeit hier und in der Umgegend vorgckommener Diebstähle verdächtig. Der Verdacht scheint auch nicht unbegründet gewesen zu sein, denn es wurden bei ihm außer einer Flasche mit 5 Liter Schnaps (ein Lieblings-Artikel von K.) verschiedene Effecten vorgefunden, die von einem kürzlich in Unkersdorf verübten Diebstahle herrühren. Heute findet eine gänzliche Mondfinsterniß statt, die bei günstiger Witterung deshalb besonders bequem durch ihren ganzen Verlauf zu beobachten ist, weil der Mond beim Beginn der Erscheinung bereits hoch über dem Horizont steht, und das ganze Schauspiel in den Abend« stunden vor sich geht. In hiesiger Gegend ist der Anfang der totalen Finsterniß um 7 Uhr 25 Min., das Ende um 9 Uhr 1 Min. Abends. In Böhrigen bei Roßwein ist am 22. Februar das etwa 6 Jahre alte Söhnchen des Fabrikarbeiters Breitling in den noch ziem lich angeschwollenen und reißenden Stricgisfluß gefallen, ein ganz be deutendes Stück, mindestens 150 Meter, mit fortgeschwommen und schließlich durch den in der Nähe wohnenden Seilcrmeister und Turn- wart Bruno Luckwcil unter Lebensgefahr an's Land gezogen worden. Das Kind war anscheinend todt, sofortige Belebungsversuche aber von Erfolg, so daß man auf Wiedergencsung hofft. Gegend von Freiberg, 23. Februar. Gestern früh ward der Arbeiter Fischer aus Erbisdorf, eben damit beschäftigt, im Treibehaus auf der Grube „Gelobt Land" das Förderseil in Lie gehörige Lage zu bringen, schwindelig und kam in Folge dessen diesem Seil zu nahe. Dieses ergriff ihn und riß ihm im Nu den Kopf vollständig vom Rumpfe, so daß derselbe auf der entgegengesetzten Seite herausfiel. F. war angehender Dreißiger und hinterläßt eine Frau und 2 Kinder. Das „Dr. I." schreibt: Wie uns aus Loschwitz mitgetheilt wird, ist am 21. d. kurz vor Mitternacht Frau Marie Simon in der von