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Netteste Zettang des Bezirks Anzeloenschluh: 10 Uhr vormittags. 3ur Zett ist Preisliste Nr. 5 gültig. L I Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschasl, des Skadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— : mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg- :: Gemeinoc-BerbandS-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 » eitzeritz-Jeitung Tageszeitung und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. ll. Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 Rpfa.: im Terttell die S3 t Millimeter breite Milltmeterzelle 18 Rpfg. : Nr. 220 Dienstag, am 20. September 1938 104. Jahrgang ' Wir wollen heim ins Reich! Gewaltiges Bekenntnis des Sudetendeutschtums in der Landeshauptstadt Sachsens 'Nehr als 70 000 erlebten eine gewaltige Kundgebung, sic Zeugnis ablcgte von der unerschütterlichen Treue und xm^Glaubcn dcr 314 Millionen Deutschen inder der ^Ickc- cho-Slowakei Montag abend im Dresdner AuSstcllungs- oalast Die beiden südelcndcntschen Fübrcr Dr. Sebe- k o iv s k v und Sand n e r sprachen zn den Zchntan,enden in Dresden, zu deu Millionen an den Lautsprechern im Zicich und vor allein zu ihren Volksgenossen in der Hcimal. ^ie umrisscn noch einmal den bitteren Leidensweg der Sudctcndcuischcn, die zwanzig Jahre Knechtschaft und Entbehrung, Not und Pein ertragen muhten. Sie beww- scn klar und schlagend, das; nunmehr — nachdem Benesch und »odscha alle BcrhaudluugSgriiudlagcn zerschlagen haben — kein anderer Weg bleibt, als die Heimat selbst ;u schützen und mit der Waffe in der Hand heim Ms Zicich zu holen. Die gewaltige Kundgebung, bei der cs fast nach jedem Satz der Sprecher zu toseudeu Znstnn- muugs-Heilrufen uud Cprechchörcn kam, gipfelte iu der einzigen Forderung, die jetzt jeden Sndctendeuischcn cr- Wir wollen heim ins Reich! Ausstcllungsgcländc uud AuüstcttungSpnlast überfüllt Schon nach >0 Uhr sind das Ansstctluugsgeländc und vic gros.cn Säle des AnsstcllungspalasteS überjüllt. Un übersehbare Massen sind gekommen, um ihrer Vcrbnnden- heit mit den sudetendcutschcu BlutSbrüderu Ausdruck zu geben. Fahnen des Tritten Reiches und der SdP. grü- s;en von den Wänden. Spruchbänder mahnen an den Emporen. Gegen 10.30 Uhr marschieren zwei Sturmsah- neu ein, die Egerländer Hakcnkreuzsahnc aus dem Jahr 1920 und die nordböhmischc Stnrmsahne der SdP. Mi nutenlange Heilrufc und Sprcchchörc grühen diese Frei- hcitssumbole. Um 20 Uhr erscheint der tapfere Mitstreiter Konrad Henleins, Abgeordneter Sandner. Der Ecgerländcr Marsch — jubelnd begrübt — geleitet ihn. Dann gilt der losende Beisall der Tausende einer Gruppe FS., jetzt :m Freikorps, die mit straffem Schritt iu gleicher Uniform, schwarzer Stiefelhose und grauem Hemd, cinmarschien. Konrad Henleins Grütze Rach der Eröffnung der Kundgebung spricht der Hanptleiter der Sudctendeutschen Pancu Franz Höl ler. Er überbringt die Grüfte Konrad H en lei n s. (To sende Heilrufc werden bei der Nennung des Namens des Führers der Cudctcndeutschcn laut.) HanpileUcr Höller verliest noch je ein Telegramm des Dberbüracrmeü'tcrs der Stadt der Ausländsdeutschen und des Dichters E. G Kolbenbeher. Die Stunde der Vergeltung naht! Abgeordneter Dr Sebckowstp spricht Als Abgeordneter Dr. Sebekowslh, ein alter Mit kämpfer Konrad Heuleins, Mitglied der Vcrhandlunqs- kommission mit der Prager Regierung, an das Nedncr- vult tritt, schallen ihm brausende, nicht cndenwollcnoe Heilrufc entgegen. Sein ausrüiicludcr Appell an seine 'udetendcntschen Brüder wird immer und immer wieder ion begeisterten Zustimmuugskuudgebuugen unterbrochen. Abgeordneter Dr. Sebekowslh führt u. a. aus' Deutsche Rinnner und Frauen! Meine Kameradinnen und Kameraden in der vctmntt Ium ersten Mal sprechen heule über alle deutsche Zender Sudetendcntsche in einer politischen Kundgebung ;u den Volksgenossen in Heimat und Reich zur ganzen Welt. Unser aller Gruft gilt zuerst all jenen Männern und- Frauen, die diese Kundgebung iu unserer sudetendeut-- schen Heimat mitcrlebeu. Ihnen soll diese Kundgebimg. vor allem die Gewiftheit geben, das; sic nicht vergessen sind. Ihnen wollen wir auch von dieser Stelle aus sagen: Wir haben nicht deshalb die Heimat verlassen, um untätig zu warten, bis eine Aendcrnng cingc- trcten ist, ihnen wollen wir zurufeu: Wir kommen wieder, und zwar nicht wehrlos, wie wir bisher waren, sondern als Soldaten unserer Heimat, und wir werden siegen, weil die Idee Adolf Hitlers siegen must!" Immer wieder branden begeisterte Heilrufc ans! Sprcchchörc erschallen: Ein Reich! Ein Volk! Ein Führer! „Ihr aber. Kameraden in der Heimat: Haltet aus! Tic Stunde der Befreiung naht! Die KrieMichlM dauert nur noch turze Zeit Wir sind in die letzte Etappe des sndctendeutschcll Endkampfes eingcircten. Zwanzig Jahre der Pein und ver Qual, die in diesen Tagen nnd Stunden einen er schlitternden Höhepunkt erreicht haben, gehen zu Ende. Vor uns leuchtet das Ziel der Freiheit. Er rechtfertigt sie Opfer, die jeder von uns erbringen muftte. lins süh- 'en die Toten nnd Blutzeugen unserer Bewegung als sicherste Bürgen des Sieges. Es ist nicht unsere Schuld, das; über Sudetendentsch- land, das seit seiner kulturellen Erschlicftung bis vor nncm Jahrhundert deutsches Reichslaud war. unsagbares ?cid gekommen ist. Es ist die Schuld jener, die sich 1918 and 1919 anmafttcn. das lebendige Mittclenropa wie ein Au; der Heimat uud -ein SMeuland Dippoldiswalde. Die Arbeiten an der Altenberger Strafte sind nahezu beendet. Noch heute Abend wird die Strafte für den Verkehr wieder sreigcgcben werden. Dippoldiswalde. Der Zustizpraklikank Johannes Schncrr beim Amtsgericht Dippoldiswalde ist zum Zuslizinspcktor befördert worden. - Am Montagnachmiltag half eine Klasse der HanS- Schcmm-Schule mit ihrem Klassenlehrer beim Einbringen der Ernte. — Die Mitglieder des Kreisabschnittes Dippoldiswalde des NELB halten sich am Sonnabend zu einer Arbeits tagung cingcsunden. Nach der Erledigung organisatorischer Angelegenheiten und der Bekanntmachung des neuen Ar beitsplanes crslallele Kamerad Göftel einen interessanten Erlebnisbericht über seine Teilnahme an den diesjährigen Bayrculher Festspielen. Auch Bezirksschulrat Pg. Horn wohnte der Tagung bei. Dippoldiswalde. Die H a n s - S ch e m m - S ch u l e führt heule ihr H e r b st s p o r l f e st durch und hat dazu ein ganz herrliches Weller, Sonnenschein und warme Luft, daft cs eine Freude ist, um den Siegespreis zu ringen. '/B Uhr traten die vier obersten Knabenklassen auf dem ATV.- Plahe zur Flaggcnhissung an, bei der Lehrer Hähnel, aus gehend von dem Aufrufe Zahns vor mehr als 100 Zähren, Leibesübungen zu lreiben, darauf hinwies, daft auch die Fol gen des Weltkrieges forderten, ein starkes Geschlecht heran- zuzichen und daft im Ncichc Adolf Hitlers besonders gc- scrdcri wird, körperliche, charakterliche und geistige Anlagen in der Zugend durch Sport zu stärken und zu stählen. Als die Fahne aufgezogen war, rückten die ZungcnS dann nach den einzelnen Plätzen zum Wettkampf ab. Ab 8 Uhr sand ccr Dreikampf der ZungcnS, ab 10 Uhr der der Mädels m ' k ^b^cmd im 60-Mcler-Laus, im Weitsprung und im ^ch'Mballwcilwurf H^bcn, Schockwurf für Mädchen). Am Nachmittag werden für alle Klassen des '' x ?chlU>"hrcs Mannfchaflswettkämpfe und an- schlicfteiid Wettspiele üurchgeführt. Nach allgemeiner Körperschule um 16,20 Uhr ist Eieqcrverkündung und Flaggeneinholung. ' Reichstädt. Zn der Nacht zum 12. ds. Mts. wurde in > """ Groftzahl von Stellen grober Un fug, Sachbeschädigung, auch Flurschaden verübt. Vom ! Miltcldorse auswärts wurden Anschlagtafeln losgewuchlck Bretterzäune losgerissen, Gartcnzäunc ausgehoben, Leitern zerbrochen, starke Acstc von den Bäumen gerissen und alles auf die Strafte geworfen. Zn der Nähe der Kahlcn-Höhcn- kirche wurden Rüben auf den Feldern hcrausgerisscn und ebenfalls auf den Weg geworfen. Als Täter konnte ein junger Mann aus Hennersdorf festgestcllt werden, der sich mit zwei anderen auf dcm Heimwege befand, aber allein die Tat verübte. Er sieht nun schwerer Strafe entgegen. Schmiedeberg. Der Mannergesangverein „Waldschiöftchcn", Dresden (50 Mann starks, verbrachte am vergangenen Sonn abend hier mit dem Mannergesangverein Schmiedeberg einen ge meinsamen sröblichen Eangcsabcnd. Am Sannlag balcn die San ger im Vormitlagsgollcsdicnsle einige Chöre geistlicher Lieder dar. Höckendorf. Die Hoffnung, daft die Maul- und Klauen- seuchc im hiesigen Orl nunmehr vollends abhcilcn würde, Hal sich leider nichl erfüllt. Znncrhalb der letzten Woche ist sie derart hef tig ausgetreten, daft wieder der gesamte Gemeindcbczirk als Sperrgebiet erklärt werden muftte. Gegenwärtig werden 11 Seuchengchöftc im Ober- und Unterdors gezählt. Glashütte. Bei Ankunft des letzten Zuges am Sonntag abend hatte sich eine grafte Volksmenge auf dem hiesigen Bahn hof eingefunden, um Zeuge der letzten Fahrt des Müglitztal- „Bimmelbahnchens" zu sein. Vuntseuer empfing den aus zehn vollbesetzten Personenwagen bestehenden Zug, der anschlieftend weiter bis zur Endstation Lauenstein fuhr. Daran nahmen auch einige Glashütter Volksgenossen teil, die talab eine Freifahrt hatten, denn der Zug muftte ja wieder zurück nach Heidenau. Viele Fotografen haben das Ereignis sestgchalten. Die Lokomo tive mar geschmückt und die Fenster des neuen Bahnhofsgebäudes waren illuminiert. Dresden. Tödlicher V c r k c h r s u n f a l l. In der Ostra-Allce wurde ein 78 Jahre alter Radfahrer von einem Kraftfahrzeug acstreift. Er stürzte und zoa fick da bei so schwere Verletzungen zu, daft er im Krankenhaus starb. Dresden. T o d e s st n r z aus 80 Meter Höhe. An der Heidenschanze in Eoschütz wollte ein 28 Jahre alter Mann durch Erhängen seinem Leben ein Ende machen. Ter Strick rift jedoch, uud der Lebensmüde stürzte 80 Meter tief in einen Stcinbruch. Mit zerschmet tertem Schädel blieb er tot liegen. Dresden. Unfall im Rangierdienst. Auf dem Ablauswcrk des Bahnhofs Friedrichstadt wurde der 28jähriac Rangicrarbeiter Gerhard Pretzsch beim AuSlc- gcn eines Hemmschuhs von einem Wagen ersaht und schwer verletzt. Ter Vcrunalücktc fand Ausnahme im Krankenhaus Limbach. S ch ä d e l b r u ch auf eigenartige Weis c. Beim Lesen einer Zeitung wurde ein ätjähriger Einwohner aus Obcrsrohna, der vor einem Schaufenster stand, von einem Unwohlsein befallen und stürzte rück lings auf die Strafte. Er zog sich dabei einen Schädelbruch zu und muftte in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus geschafft werden. Waldenburg. Wieder Pilzvergiftung. Nach dem cs schon in dcr vorigen Woche bei einer Familie in Knhschnappcl Tirschheim zu einer Pilzvergistuua gekom men war, erkrankte jetzt wieder eine Familie in Wan- dcnburg nach dem Genus; von selbstgcsammellcu Pilzen. Rasches ärztliches Eingreifen verhinderte auch hier das Schlimmste. Leipzig. P o in M ö b c l w a g c u tödlich über fahren. Ein Lastkraftwagen mit Anhänger einer Mö belfirma fuhr in den Magdeburg Thüringer Freiladc - bahnhos ein. Der Beifahrer, dcr 3ljährige Willh Lohr, Ivar abgesprnugcn, um das Tor zu öffnen. Während der Wagen cinbog, versuchte Lohr, deu Anhänger zu bestei gen. Dabei benutzte er das Bremsgestängc als Tritt. Ver mutlich ist er abgerntscht. Er kam so unglücklich zn Fall, daft er vom rechten Vorderrad des Anhängers tödlich überfahren wurde. Leipzig. Ein Dachdecker a b g c st ii r z t. Beim Alisbcsscru des Daches eines Gebäudes in dcr Seumc- straftc stürzte der 18jährigc Heinz E. ans einer Höhe von acht Metern ab. Er erlitt Knochcubrüche und eine Ge hirnerschütterung und wurde nach dem Krankenhaus ge bracht. i ' z WMMheksWdttMWM-lMkS AuSgabeorl Dresden , für Mittwoch: Ziemlich heiler. Weiterhin warm. Möglichkeit örl- iichcr Nachmillagsgcwiklcr. Mäftigc südliche Winde. Wetterlage: Die von der Nordsee herangezogene Störung hat am Montag in West- und Eüddcutschland leichte Gewitter hcrvorgcrufen. Reste von ihr ziehen Heuke cstwärks über Deutschland hinweg und können nachmittags erneut Gewitter auslösen. Zm Anschluft an das ausge dehnte Ticsdruckgebicl über dem Atlantik dringt eine zweite Störungslinie gegen das Festland vor. Auch sie beginn! bereits an Energie einzubüftcn.