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ß Nr. II4 27. Jahrgang- Soimabeiid, dm 19. Mai 1900 Reu»»«-»-'« R-st°»mn, Nachmittags von 2—6 Uhr in Wochentage während der !« st stattfinden. Uebrigens werden auch Zahlungen an jedem Expeditionszeit im Gemeindeamt entgegengenommen. Oberlungwitz, am 17. Mai 1900. Der Gemeinde - Vorstand. Oppermann. Höchste gespannt worden, allein die Pracht des deutschen Hauses, die Menge der daselbst angehäuften einzigen Kunstwerke, die diskrete und vornehme Eleganz der Einrichtung, die schönen Leistungen der deutschen Buch druckerkunst re. übertrafen noch jene. So manche der fremden Kommissare, die der Eröffnung beiwohnten und die sich die Leistungen ihres deutschen Kollegen, des Geheimraths Richter,' zum Muster nehmen könnten, blickten neidvoll auf die herrlichen Räume und das entzückte Publikum. Neberall herrschte die musterhafte Ordnung und das Buffet, das in dem auf die Seine mündenden Saale des Erdgeschosses untergebracht war, war so reich ausgestattet, daß nicht das geringste Ge dränge zu verzeichnen war. Das Buffet war in zwei Abtheilungen eingerichtet, eine französische mit Cham pagner und eine deutsche niit Rheinweinen, und die letztere hatte unzweifelhaft die Ehren des Tages. Daß der Enthusiasmus der Besucher unter solchen Umständen nur wachsen konnte, ist selbstverständlich und so vernahm man beim Verlassen des deutschen Hauses die Bemerk ung eines Franzosen: ,.6' 68t Io elvu de l'klxposition!" — Die Stimmung in Konitz, so schreibt man dem Berl. Lokal-Anz., ist nach wie vor derart, daß allge mein der israelitische Theil der Einwohnerschaft für den Tod des Winter verantwortlich gemacht wird. Nichtsdestoweniger ist es falsch, wenn angenommen wird, daß in den letzten Tagen das Material nach dieser Richtung sich erheblich vermehrt habe. Sicher aber ist, daß für den Fall einer unanfechtbaren Er mittelung des oder der Mörder die Sicherheitsbehörden Mühe Ha ien werden, diesen, sei er wer er sei, vor der Volkswuth zu schützen.— Die Bestattung der irdischen Reste des Ermordeten wird voraussichtlich im landes- polizeilichen Interesse unter bestimmten Modalitäten in Prechlau, dem Heimathsort des Todten (nicht in Konitz) stattfinden. Die Eltern beabsichtigten die Beerdigung in Konitz vorzunehmen. Die Erregung der Einwohner schaft darüber, daß dieser Wunsch unberücksichtigt bleiben soll, kommt ziemlich allgemein zum Ausdruck. Worms, 16. Mai. Die Rhein Torpedodivffions- Flotlille ist heute Nachmittag hier eingetroffen. Die Spitzen der Behörden und die Stadtverordneten waren den Torpedobooten entgegengesahren; unterhalb von Rhein Dürkheim erfolgte die Begrüßung mit lebhaften Zurufen. An den Nheinufern bildete eine dichtgedrängte Menschenmenge Spalier. Da« hessische Inkanterie-Negi- ment Prinz Carl Nr. 118 hatte am Gestade Aufstellung genommen. Um 3 Uhr Nachmittags fand ein Festmahl stall. Morgen früh soll die Weilerfahrt nach Mannheim erfolgen. Auf der Fahrt hierher war die Torpedoboots» division bei Oppenheim von einer großen Menschenmenge 'ebhaft begrüßt worden. Dabei fielen infolge des Ge dränges zahlreiche auf der Landungsbrücke stehende Per sonen in's Wasser. Sofort sprangen sämmtliche Offiziere und ein Theil der Mannschaft in den Strom, andere leisteten von den Booten aus Hilfe; soweit bisher be kannt ist, sind alle ins Wasser Gefallenen gerettet worden. Rußland. Petersburg, 17. Mai. Auf einem iw hiesigen Hafen liegenden Torpedoboote platzte gestern der Dampf kessel, sechs Personen sind gelobtet und eine verwundet worden. wörtliche Verlesung des Einlaufes ^in- Zwecke sind über 50 umfangreiche 75»te p . gebracht worden. Seit 4 Stimden Schriftführer unter größter Thecknahmlos g Hanfes gelesen. Die katholische Volkspar e st Plan zur Niederwerfung der Obstructiv» au gea r , die deutschen Parteien erklärten ihre Mckhtlsi, hierbei dec Geschäftsordnung leine Gewalt angetya werde. Zunächst ist ins Auge gefaßt worden, Schlinge von möglichst langer Dauer abzuhalten, uni die Czecyen zu ermüden. Vom 3. bis 26. Juni sollen täglich Sitzungen abgehalten werden. England. London, 17. Mai. Der Great-Northern-Expreß. rüg von London entgleiste bei Bradford und fiel den Damm herab. Soweit bekannt, sind acht Personen schwer verletzt. — Neber London wird gemeldet: In einer ge heimen Sitzung des Volksraads in Pretoria habe eine erregte Debatte über die Frage der Zerstörung der Minen und Hauptgebäude Johannesburgs heim Heran nahen der Engländer staltgefunden. Das Ergebniß der Debatte sei unbekannt, die fremden Vertreter der Minengesellschaften seien jedoch höchst beunruhigt und hätten einen dringlichen Appell an ihre Consuln gerichtet. Schwede n. Köping, 17. Mai. Als der Dampfer „Köping" gestern Abend 10 Uhr auf dem Mälar-See den Dampfer „Prinz Carl" passirte, sprang an Bord des letzteren eine Person hervor mit dem Rufe: „Wenn Jemand sich mir nähert, schieße ich!" Eine Frauensperson hing, um Hilfe rufend, an der Außenseite des Dampfers „Prinz Carl". Der Unbekannte, welcher den Ruf ausgestoßen hatte, entkam in einem Boote. An Bord des „Prinz Carl" wurden 12 Personen durch Schüsse verwundet vorgefunden; 6 davon, darunter der Capitän, sind bereits gestorben. Die übrigen an Bord des „Prinz Carl" befindlichen Personen waren eingesperrt. Auch heute ist noch einer der Verwundeten gestorben. Der Mörder wird polizeilich verfolgt. — Zu dem Massenmord auf dem schwedischen Dampfer „Prinz Karl" wirv noch berichtet: Das Dampf schiff „Prinz Karl" ging am 16. d. M. Abends um 8 Uhr von Arboga nach Stockholm ab und batte um Mitternacht Qvicksund passirt, als einer der Paffagiere nachdem er größere Anzahl Mitreisender in verschiedenen Raumen emgeschlosien hatte, in jeder Hand einen Re volver, begann, alle Personen, denen er auf dem Schiffe begegnete mederzuschießen; später benutzte er auch Do ck und Messer. Der Capitän erhielt einen Dolchstich in den Rucken und eme Frau einen solchen in die Brust E.n Knabe erhielt einen Messerstich, der Steuermann einen Revolverschuß m eine Schulter. Von vier Nauchsalon Karten spielenden Herren wurde einer durch eme.. Schuß m tue St.rn getödtet. Als das Damvs- M in Köping anlegte, sprang der Mörder in 5, Rettungsboot und ruderte eilig fort. Gestern Nach T g e ßges -h ; ch deutsches Reick. Zuhälter im Sonne^u^ -bdem brave» das Ohr klingen mag? ^Wie ch? recht oft in den letzten Monden aenanch wurde sein Name liche Held Erbsen liest und Mm wahrend der eigent heute ist das h e So voll wie Und mau ist gle ch^ '"»als gewesen, vorigen Mal he denn vom m.« ««gMi-L ;L ?m„n„. »W" «wenden M L« Ä^nnJALL^L^ Eine Reihe von Abgeordneten hat sich chon jetzt der Abstlmmung enthalten; die Nationalliberalen stimmten gegen me Linke Alsbald bestieg zu einer Dauerrede zum Antrag Albrecht Herr Bebel die Tribüne- 'Nie mand hört zu, aber die Zeit vergeht. Herr Bebel er zählt ein paar mehr oder minder amüsante Fälle von polizeilichen Mißgriffen, von unberechtigten Sistiruugen unbescholtener Frauenspersonen und ergeht sich in so behaglicher Breite, laß man sich schon der Erwartung hingiebt, er werde mit seiner Erzählungskunst die Zeit bis zum Abend füllen. Nm 3 Uhr verläßt er jedoch unter dem lebhaften Bravo seiner Parteifreunde die Tribüne. Dann wiederholt sich das bekannte Schau spiel: Der Präsident verkündet, daß inzwischen aber mals eine Reihe Abänderungsanträge eingelaufen sind, sowie vom Herrn Singer ein gehörig unterstützter An trag auf 4 namentliche Abstimmungen. Und unter schallender, andauernder Heiterkeit besteigt der zweite Dauerredner die Tribüne, der gefürchtete Stadthagen, dessen Rede natürlich eben so wenig verstanden wird wie die seines Vorgängers. Als Dritter im Bunde sprach, nachdem Stadthagen fast 2 Stunden gesprochen, Herr Beckh, der freisinnige Nürnberger. Er begnügte sich mit einer kurzen halben Stunde. Inzwischen hatte die Rechte die Geduld verloren und brachte einen An trag auf Schluß der Debatte eiu, den Herr Singer so fort mit dem Antrag auf namentliche Abstimmung be antwortete. Mit 213 gegen 93 Glimmen wurde der Schluß der Debatte angenommen; dann begann eine »mene Fluth von namentlichen Abstimmungen über 8 661 Nr. 6 und die Zusatzanträge, die sämmtlich ab- gelehvt wurden. Bei der letzten Abstimmung um 6 Z Uhr sind 283 Mitglieder des Hauses anwesend, die von der aufreibenden Thätigkeit derart mitgenommen sind, daß die endliche Vertagung mit einem Seufzer der Erleichterung ausgenommen wird. Morgen geht das anmuthige Geschäft weiter . b-i-icküet - niost Hrkf Ztg . wird aus Paris beuchtet. 6'68t:Mvorb?'r-E-rnt! d,°ft und -Mch- mchnsinMIch- Aus^ "Ehm »MN bei der Eröffnung des deutsche >" Anwesen de« N-rtiE«, die, ww berecks^ heit eines geladenen '^ waren durch die Wartungen der französischen Bst Plätter auf das spaltenlangen Artikel der Pariser Blatte "wlMung des 1 n Dienstag, de'«"^» ^emeindcanlagen pro 1900 soll Vormittags von a. c. Nachmittags von 2—a Böhmers und Vormittags von 9—i s In - a. c. 6-12 Uhr m Georgis nnd