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und Anzeiger Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheintwerktägIich.2'onatl.B^ 1.7.'RM.Zuslellaeb.LoPsg.BesleUungn« werden inuns.GeschästSst.,von den Baien, sowievonaUenPostanslallenangeiwmnien Anzeigenpreise: Die 4b mm breite Millimeterzeile 7 Pig>: die 03 mm breite Mlilnneierzeile im Textteil 23 P'g.; Nachlaßsiaffel L Ziffer- und Älachweisgebühr 23 Psg zuzügl. Porto Mopauer« Tageblatt DaS „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amishauptmannschast Flöha und des Stadirats zu Zschopau behördlicherseits b-slimmte Blau, und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebugische Handelsbank e G. m. b H Zjchop.iu Gemeindegirokonto: Zschopau Ar. 41; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 42824 - Fernsprecher Nr. 7«2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Ditlersdors, Gornau, Dittmannsdorf, Wiyschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors 5»« 25. Ja««« 1927 195. I«1«es««D PlW Wer das Verhältnis za MWO AutzenpoMtMe 9teve des franzöfifGen SMulfteepeüsidenten Paris, 24. Januar. (Drahtbericht). Auf einem Bankett, das Sonntag nachmittag in der Arbcitsbörse von Lyon von den drei Parteien der franzö sischen Volksfront veranstaltet wurde, gaben die Verirrter der Volksfrontpartcicn in längeren Ausführungen der un bedingten Treue ihrer Gruppe zur Volksfront und zur Regierung Blum Ausdruck, sogar der Sekretär der Kom munistischen Partei, Duclos, offenbar auf „höhere Weisung" aus Moskau. Zum Schluff der Versammlung hielt Ministerpräsident LeonBlum seine erwartete po'i tische Prograinmrede. Man kann nicht sagen, daß sie bc sondere Ncberraschungen gebracht hätte. Der Ministerpräsident hat sich bei seinen außenpoli tischen Acutzerungen vollkommen ans jener Linie bewegt, die die französische Negierung schon seit Jahren inne gehalten hat und die seit der Machtergreifung der Volks- fromregierung noch stärker beton! worden ist Nicht ein einziger neuer Gedanke tritt darin hervor, sondern mau börie wieder einmal den alten Lobgesang auf die Kollcktiv- sichcrbeii Eine freie Aussprache zwischen Deutschland Und Frankreich über die zwischen diesen beiden Ländern stehen den großen Fragen lehnte Ministerpräsident Blum rund weg ab Im außenpolitischen Teil seiner Rede trat das Bestreben unverkennbar zutage, sich möglichst eng an die Unterhansrcde des britischen Außenministers Eden anz»- schließen Allgemein aufgefallen ist. daß Blum die spanische Frage mit keinem Wort erwähnte. Zu Beginn seiner Ausführungen ging der Minister präsident ans die innere Politik der Volksfrontregierung ein, ohne die gerade auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet noch bestehenden Schwierigkeiten zu verhehlen. Im merhin betrachtet er die Lage sehr optimistisch und aab dem Glauben an eine Wiederherstellung der wirtschaft lichen Blüte.Ausdruck, freilich unter der Bedingung, daß die innere Ordnung aufrechterhalten bleibt und keine ilmosphärischen Störungen den europäischen Horizont crübten. Im zweiten Teil seiner Rede behandelte Bium die Außenpolitik, wobei er sich ausschließlich auf die deutsch-französische Frage beschränkte. Er betonte, daß auch eine glühend-pazisisti- sche Negierung die Sicherheit und die Interessen Frank reichs verteidigen könne. Es sei nach der Unterhausrede des britischen Außenministers Eden und vor der Berliner Rede des Führers nützlich, daß die Gedankengänge der französischen Negierung der Welt noch einmal in Erin nerung gerufen würden. Man spreche viel von einer un mittelbaren Aussprache mit Deutschland, eine solche werde aber dauernd durch die beiderseitigen Botschafter und bei gelegentlichen Ministerbegegnungen geführt und dabei er strecken sich die Besprechungen auf alle schwebenden Fra- Dcr Neichssührcr SS. und Ehcf der deutschen Polizei im Rcichsmimstcriuin des Innern, H i m m l e r, veröffent licht anläßlich des Einsatzes des NSKK. zur Nnterstützn^g der Polizei im Kampf gegen die Verkehrsunsälle eine Verlautbarung über den augenblicklichen Stand der Ver- kehrsunfallkurvc, in der es* u. a. heißt: Nachdem ich am 1. Oktober l936 die zentrale Leitung des Kampfes gegen den Verkehrsunfall auf den deutschen Straßen übernommen habe, tritt als eine der ersten um fassenden Maßnahmen der Verkchrserziehungsdienst des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, zunächst in den Großstädten des Reiches, zum ersten Male in Erscheinung Der Einsatz des NLKK.-Verkehrserziehungsdicnstce erfolgt z« einem Zeitpunkt, an dem wir feststcllen können daß die Unfallstatistik, die in den Sommermonaten des vorigen Jahres durchschnittlich 145 Verkehrstote unr 4200 Verletzte in der Woche verzeichnete, in den letzte» Wochen des Jahres 1936 bereits ein Ab stoppen dei Unfall kurve anzuzeigen beginnt. Der Durch schnitt der letzten Wochen des neuen Jahres verzeichne« 8t) Tote und rund 2000 Verletzte als Opfer von Verkchrsunfällen. Obwohl sich also der Kraftfahrzeug bestand des Deutschen Reiches im letzten Jahre um mehl als 450000 neue Kraftfahrzeuge vermehrte, Hai sich dem nach die Zahl der Verkehrsopfer gegenüber den; Winter des Vorjahres mindestens etwa auf den gleichen Stand halten lassen. s" gen, sowohl die engeren Interessen beider Länder a!S auch solche allgemeiner Art Er fürchte aber, daß man unter der Bezeichnung „unmittelbare Aussprache" in Wirklichkeit etwas anderes, nämlich eine Sonderregelung in tote ü täte zwischen Deutschland und Frankreich verstehe, von der andere Län- - vcr ausgeschlossen würden. Das liege nicht in den Absichten der französischen Negierung. Diese wolle und könne die französisch^ Sicher heit nicht von dem gesamteuropäischen Frieden trennen. Sie sei überzeugt, daß keine dieser Abmachungen die Sicherheit Frankreichs garantieren könne und halte dal,.-' an der so ost mißverstandenen Formel des unteilbaren Friedens fest. Frankreich könne in Europa kein gleichgültiger Zu- i schauer sein Es sei Mitglied des Völkerbundes und seinen ' Grundsätzen und seinen Palten treu, ebenso treu wie den von ihm augckuüpftcn Freundschaften. Das Ziel Frank- reichs bleibe nach der Formulierung des Londoner Kommuniques vom Juli die Gesamtrcgelung der euro päischen Probleme. Frankreich habe bewiesen, daß cs bereit sei, dazu weitgehenden Beitrag zu leisten, und nur im Rahmen einer solchen Gcsamtregclung könne die Regelung des deutsch-französischen Problems gefunden werden. Bium betonte, daß er eine solche Regelung für mög lich halte, wenn alle europäischen Nationen guten Willen bewiesen. Aber wie Eden sei er der Meinung, daß im Augenblick diese Möglichkeit hauptsächlich von Deutschland avhänge Der deutsche Stam richte gegenwärtig seine ganzen organisatorischen Fähigkeiten und seine nationale Willenskraft darauf, seine wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu überwinden. Es sei daher der Gedanke vielsach aufgetaucht, daß man Deutschland auf wirtschaftlichem Gebiete Unter stützung leihen müsse, wogegen dieses als Entgelt seine Teilnahme an der friedlichen Regelung der europäischen Lage gewähre. Diesen Gedanken lehne er ab, denn man könne Deutschland nicht eine Art Schacher anbieten. End lich, erklärte Blum, müsse man sich hüten, irgendeinen Verdacht gegen die Ehrlichkeit des --'edenswillens auf- kommen zu lassen, den Reichskanzler Hitler so oft bei feier lichen Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht habe. Wenn eines LageS Friedensabmachungen zustande kämen, dürften sie nnr in vertrauensvollem Geist und in völliger Gleichberechtigung abgeschlossen werden. Beim gegenwärtigen Zustand Europas aber könne man die Augen nicht davor verschließen, daß die Empfind, lichkcit der Völker seit langen Monaten durch immer wicdcrkehrcnde Erschütterungen gestört werde, und daß der Rüstungswettlauf sich überall in noch schnellerem Tempo vollziehe wie vor dem Kriege. Wie könne man da wirtschaftliche Abmachungen ins Auge fassen, ohne sic mit einer politischen Regelung zu verbinden. Wenn es auch verfehlt sein mag, aus den wenigen vorliegenden Vcrgleichszifscrn der amtlichen Erhebungen des neuen Jahres und des Vorjahres voreilige Schlüsse I ,zn ziehen und etwa die saisonüblichen Einflüsse außer Betracht zu lassen, so ergibt sich bei Berücksichtigung aller ' Momente die Feststellung, daß es gelungen isst trotz der fortschreitenden Motorisierung nicht nur ein weiteres Anwachsen der Verkehrs Unfälle zu ver hindern, sondern sogar ihre Zahl bereits etwas hcr - abzn drücken. Diese Feststellung ist besonders wichtig, um den Beweis zu liefern, daß die vom Führer befohlene Motorisierung des allgemeinen Verkehrs durchaus nicht zwangsläufig eine Vermehrung der Verkehrsunsälle nach sich zieht. Diese Feststellung ist uns ein Beweis, daß cs möglich ist. durch die Zusammenarbeit aller sich willig in die Vcr- kchrSgcmeinschaft cinfügcuden Volksgenossen die Unfall kurve auf das durch die Unzulänglichkeiten der menschlichen Natur bedingte Mindestmaß hcrabzndrückcn und damit Verluste an Leib und Leben für viele deutsche Volks genossen und Verluste an wirtschaftlichen Werten von dcr deutschen Volkswirtschaft fcrnzuhalten. In diewr hoffnungsvollen Erwartung begrüße ich die ehrenamtliche Tätigkeit des NSKK.-VcrkchrscrziehunaS- dienstcs als ein sichtbares Zeichen des Einsatz- Willens der Bewegung. Es gebe einen unlöslichen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Zusammenarbeit einerseits, Organisation des Friedens und Anhalten des Rüstungswettlaufs an dererseits. Es sei vielleicht gar nicht mehr möglich, einen internationalen Abrüstungsverlrag ins Auge zu fassen, ohne gleichzeitig eine internationale Wirlschastskonvention abzuschließen, die den Unternehmungen und der Arbeiter schaft der Rüstungsindustrien sofort Ersatz bieten. Dabei tauchten dann selbstverständlich die Fragen großer euro päischer oder kolonialer internationaler Arbeitsprogramme der materiellen und technischen und finanziellen Zusammen arbeit auf. Der Ministerpräsident kam dann zu der Schlußfolge rung, daß zwischen dem französisch-deutschen und der Ge samtheit des europäischen Problems ein ebenso enger Zu- fammenhang bestehe, wie zwischen der wirtschaftlichen Zu- ! sammenarbeit und der Regelung der politischen Fragen und der Organisierung des Friedens. Die Regierung der Republik sei jederzeit bereit, durch die Tai ihren Willen zu beweisen, Europa und der Welt die wahre Sicherheit zurückzugebcn, ihnen das Gefühl einzuflößen, daß wirklicher Friede herrsche und daß sie in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können. Wenn Deutschland, wie man es wünsche und Hosse, den gleichen Willen kundgebe, sei man bereit, mit ihm wie mit allen anderen Nationen ohne jeden Hintergedanken nnd ohne jede Zurückhaltung zusammen zu arbeiten. -s Zur Rede Vlurns schreibt der „Deutsche Dienst- folgendes: Dcr französische Ministerpräsident Leon Blnm har in Lyon eine Rede gehalten, der die Pariser Presse die Bedeutung eines europäischen Ereignisses voraus- gcsagt hatte. Blnm bekannte, daß er durch diese Voraus sage überrascht worden sei, aber dennoch bereit sei, über das deutsch-französische Verhältnis zu sprechen. Die Worte, die er an Deutschland richtete, waren nach jeder Richtung hin verbindlich, und es war nichts in seinen Ausfüh rungen, was Deutschland hätte kränken und die gute Ab sicht seiner Führung in Zweifel ziehen können. Er erklärte, daß er an dem von Adolf Hitler mehrfach feierlich proklamierten Friedenswillen nicht zweifle, und mit Befriedigung kann man auch feststellen, daß er nichts Vorschlägen wolle, was einem Handel ähnlich sehe, obwohl die Idee entstanden sei, daß eine Hilfe für Deutschland aus wirtschaftlichem Gebiet nur dann in Frage komme, wenn es sich zu einer befriedigenden Teilnahme an dcr fried lichen Regelung der europäischen Lage bereit findet. Es sei auch nicht sein Wunsch, eine mögliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands zu einem politische«' Zwange auszunutzen und Deutschland zu nötigen, um Hilse zu bitten und sich politischen Bedingungen zu unter werfen. Wenn Herr Blum jedoch versichert, er sei immer bereit gewesen, die aufrichtigste und freieste Anstrengung zu mache», um voller Freimütigkeit die allgemeine« Pro bleme anzuschnciden, die das politische Lebe« zweier großer Staaten aufwirfl, so vermögen wir ihin darin nicht zuzu stimmen. Er verwirft die Methode der zweiseitigen Pakte und sucht die französische Sicherheit wiederum im Rahmen des kollektive« Friedens, indem er sich ans die Grnndsätzc des Völkerbundes beruft. Gleichzeitig versichert er, daß Frankreich seine« Frcuttdcu trc« bleibe« wolle. Aber die Erfahrungc« Deutschlands können die Forde rungen nach dem unteilbaren Frieden nicht für Vie einzig wirksame Methode anerkennen. Gerade die Freunde und Verbündeten Frankreichs sind cs gewesen, die den inter nationalen Kollektivismus mißbraucht haben, die sich von Frankreich RüstungSanlcihcn geben ließen, und durch ihre Haltung gegenüber Deutschland erkennen ließen, daß sic cs nicht für nötig hielten, sich mit uns zu vertragen. Der französische Ministerpräsident hat einen Erfolg voransgesagt, wenn alle gleich guten Willens seien, aber die Eindrücke der letzten IS Jahre sind in Deutschland noch zu stark, als daß cs das Vertraucu in diesem guten Willen bei allen anderen ausbringcn könnte. Nichts hat Deutschland bisher auf dem Wege von Ver handlungen erreichen können, am wenigsten auf allge meinen Kongressen. Und wenn cs auf dem Wege zur Frei heit und Gleichberechtigung vorangekommen ist, dann nnr deshalb, weil cö sich den Weg selbst geöffnet und sich nich, mehr auf den guten Willen der anderen verlassen hat. Auch müsse« «vir bestreite«, das; «iiscre Methode der zweiseitige« Abmachung cS an Wirktichkciissmn hat fehlen lassen. Keiner unserer Partner, die sich aus diesem Wege mit uns verständigt habe«, bar sich bisher übervorteilt ae- fühlt, ii«d niemand konnte sich durch die zweiseitige!! Ab komme» Dcutschlaiids i» de» letzte» Jahren becimrächugt oder bedroht suhlen. Im Gegensatz dazu stehe« die zweiseitigen Verträge, VerWMsMme fällt RetchsMrer SG. Himmler zum Einsatz de^ DerkrhrEziehungsdienfte-