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^spiel ^schen^ Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. Blatt Amts und des Stadtrathes -es Königs. Amtsgerichts Muffigster Jahrgang Nr. 62 3. August 18S8 Mittwoch id bis Dienstag und Freitao Vorm. 9 Uhr auf-ugeben. Sicherheit sofort chen ausm. Exped. d. Bl- Druck und Verlag von E. L. Förster'- Erden in Pulsnitz. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. AlS Beiblätter: h JllustrirteS SonntagSblati (wöchentlich); t-' Landwirthschaftliche Beilage <monatlich). tlbonnemenis - Preis Aierteli hrl. t M. 25 Pf. stuf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Erscheint: ^ ttwoch und Sonnabend Preis für die einspaltige Cor pnSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von L. Pabst, KönigSbrück, C. S. Kraufche, Kamen-, CarlDaberlow, Groß röhrsdorf. tl nnom en-BureanS vonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Moste und G. L. Daube t Comp. za Wutsnih eilet' Antritt gesucht Blatttes nieder» le) Nr. 185. ein Platz in :dtii»näinne Igs? ische Gurt- und in Iwtin einen !tt Nitto 8ep Ohorn. Langegasse 5. mn unter p 8 derzulegen. rbsn, rulev den!" 2U. Lruussv k'ruu. billigt cfikLncjlß, Mit tiefster Erschütterung vernimmt das deutsche Volk die Trauerkunde aus Friedrichsruh, daß Fürst Bismarck am Sonnabend, abends 11 Uhr, verschieden ist, sie wird gewiß auch unter allen an deren civilisirten Völkern des Erdenrundes schmerzliche Theilnahme Hervorrufen, ist doch mit dem nun Verblichenen einer der größten Männer, die die Welt gekannt hat, heimgegangeu. Und um so er schütternder wirkt dies ergreifende Ereigniß, als noch die Nachrichten der letzten Tage über das Befinden des Altreichskanzlers die frohe Hoffnung erwecken mußten, er werde auch seinen jüngsten Krankheits anfall wieder überstehen nnd uns noch lange erhalten bleiben. Aber diese scheinbare Besserung in seinem Zustande war nur ein letztes Aufflackern der Lebenskraft des greisen Helden vor ihrem Erlöschen es muß im Laufe des Sonnabend eine selbst von seiner Umgebung nicht erwartete, ganz plötzliche Verschlimmerung in seinem Befinden 'eingetreten sein, und noch vor dem Anbruche des neuen Tages wurde die gewaltige Reckengcstalt des ersten Kanzlers des deutschen Reiches aus dieser Zeitlichkeit durch den unerbittlichen Tod abberufen. Einen großen Mann hat mit ihm die Menschheit verloren, uns Deutschen jedoch war der nun Heimgegangene noch viel mehr, danken wir ihm doch unsere nationale und politische Einigung, das neue glanzvolle Reich, die Weltmachtsstellung Deutschlands! Zu sammen mit der Familie des großen Todten trauert daher die ganze deutsche Nation an dessen Bahre, war er doch in Wahrheit der Vater des Vaterlandes, und wie ein Vater von Millionen und Aber- millioneu geliebt und verehrt, ist er nun dahingeschieden. Wohl war Fürst Bismarck hochbetagt und seit Jahren von leiblichen Ge brechen heimgesucht, sodaß man sich allmälich mit dem Gedanken ver traut machen mußte, daß eines Tages seinem unvergleichlich thaten- reichen Leben durch den Willen des Allmächtigen ein Ziel gesetzt werden würde, und dennoch, da jetzt das tragische Ereigniß einge treten ist, vermag es das Herz nicht zu fassen, daß die Reckengestalt Ottos v. Bismarck nicht mehr unter den Lebenden weilt. Was dieser geniale Staatsmann, dieser echte Patriot, für das deutsche Volk und das deutsche Vaterland gewirkt und geleistet — in seiner ganzen Größe werden dies erst künftige Geschlechter erfassen und würdigen, bleibende Verehrung und Dankbarkeit aber ist dem dahin- geschiedene« Baumeister des gewaltigen Werkes der deutschen Einig keit für alle Zeiten im deutschen Volkesherzen gesichert. Der äußere Lebensgang des Fürsten Bismarck ist aller Welt längst so vertraut, daß wir an dieser Stelle wohl nur die hervor ragendsten Daten aus diesem gewaltigen Leben nochmals wiederzu geben brauchen. Otto v. Bismarck-Schönhausen wurde am 1. April 1815 als Sprößling einer alten märkischen Adelsfamilie auf deren Stammgut Schönhausen geboren und bezog nach Absolvirung seiner Gymnasialstudien 1830 die Universität Göttingen, um daselbst dem Rechtsstudium obzuliegen. 1835 bestand Otto v. Bismarck das erste Staatsexamen und trat darauf als Auscultator beim Berliner Stadtgericht ein, später war er Referendar bei der Regierung in Aachen und dann in Potsdam. Bald quittirte er jedoch die Ver- waltungscarriere und übernahm die Bewirthschaftung der ihm nach dem Tode seines Vaters zugefallenen Güter Kniephof und Schön hausen. In Schönhausen ward er 1846 zum Deichhauptmann und weiter zum Abgeordneten des zweiten Jerichow'schen Kreises für den sächsischen Provinziallandtag gewählt. In letzterem nahm er eine entschieden-conservative Stellung ein, welche er auch nach seiner 1849 in Westhavelland erfolgten Wahl in den preußischen Landtag beibe hielt. Ein entscheidender Wendepunkt für Bismarcks politische Ent wickelung war seine Berufung in den 1850 wieder aufgerichteten Bundestag. Im Mai 1851 erfolgte seine Ernennung zum ersten Secretair der preußischen Bundestags-Gesandtschaft und noch im August desselben Jahres diejenige zum preußischen Bundestagsge sandten selbst. 1859 wurde v. Bismarck wegen seiner hervortreten den Stellungnahme gegen Oesterreich von Frankfurt als Gesandter nach Petersburg versetzt, 1862 erhielt er den Gesandtenposten in Paris, aber schon nach wenigen Monaten wurde er zum preußischen Staatsminister und provisorischen Vorsitzenden des Ministerrathes ernannt; am 8. October 1860 folgte seine Ernennung zum wirk lichen Präsidenten des Staatsministeriums und Minister der aus wärtigen Angelegenheiten nach. In dieser Stellung führte Bismarck die Militärreorganisation unter heftigen Kämpfen mit dem Abge ordnetenhause durch, in der richtigen Erkenntniß, daß nur mit einem starken Heere sein längst gefaßter Plan zur Einigung Deutschlands unter Preußens Führung durchgeführt werden könne, welches gewal tige Werk dann durch den Feldzug gegen Dänemark im Jahre 1864 eingeleitet, durch den Krieg von 1866 fortgesetzt und durch den großen Krieg gegen Frankreich gekrönt wurde. Noch vor dem dä nischen Feldzuge war Otto v. Bismarck von König Wilhelm 1. in den Grafenstand erhoben worden, nach dem Kriege von 1866 wurde er zum Kanzler des neugegründeten norddeutschen Bundes ernannt und nach Beendigung des ruhmvollen Krieges gegen Frankreich folgten seine Erhebung in den Fürstenstand, sowie seine Ernennung zum Kanzler des deutschen Reiches nach. In dieser verantwortlichen Stellung wirkte Fürst Bismarck 19 Jahre lang zum Segen Deutsch lands, bis tiefgehende Meinungsverschiedenheiten mit dem jetzigen Kaiser sein Ausscheiden aus dem Reichs- und Staatsdienst am 20. März 1890 veranlaßten. Fürst Bismarck war seit 28. Juli 1847 vermählt mit Jo hanna, geb. v. Puttkammer, welche ausgezeichnete Frau ihrem Ge mahl vor drei Jahren im Tode vorausging. Drei Kinder sind die ser überaus glücklichen Ehe entsprossen: Marie, jetzige Gräfin Ran tzau, Graf Herbert, der ehemalige Staatssecretair, und Graf Wil helm, der jetzige Oberpräsident von Ostpreußen. milel first« ebcul-Drcsde« zur Erlangung und eines jur t, sowie die beste N ä St. 50 Pulsnitz. t zu vermiestem . dss. Blattes. n L Sohn» t t n i g. rbrtvourlrü- unsersr uv- u '1'oebtor (l-ÄUSSS 'M, unseren Lokunntov irnnkenbett, en ljlumen- t 2ur letriteu tunken. rn Oiaoonus ^srvorte an iflanze, blüht'» n ganzen Som- fgestellt ist, vcr- wckneten Blätter ein Eindringen i. 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