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Amtsblatt Loklü'Anzeiger fnr die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend I«kerate, die 4gespalteue Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den «ll- jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gevihrei wir v Ptenuige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt «ach Nebereinkumt. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag »ermittag l/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11sUhr einzusend«». Fchlisllriiung, Druck unb Verlag van A. ölhurig, Bretnig. 18. Jahrgang. -ir. 104. Freitag, den 25. Dezember M8 in Depot gegeben haben soll. Der Kur» der Aktien der Maschinenfabrik Harlmann-Chemmtz Gabe in der Kirche einzulegen, ist wurde am Freitag an der Berliner Börse auf herzlich gebeten, sie seinem Pastor zukommen zu lassen. Müller wurde nun Anfang Dezember steck brieflich verfolgt, weil er vier Monate Ge- fängvi« verbüßen sollte, und man erwischte ihn Anfang voriger Woche in OrlSnitz beim Betteln. Al« «Müller" in Zwickau «ingelie» fert wurde, stellte man sofort fest, daß der lange gesuchte Huster in» Garn gegangrn war. — Vor zwei Jahren, am 17. Dezember wurde in Deutrich« Hof in Leipzig im dunk len Treppenhaus« der Geldbriesträger Rübner von einem Unbekannten überfallen und zu Boden geschlagen, so daß er für einige Minu ten die Besinnung verlor. Dabei wurde ihm seine Geldtasche mit über 8000 Mark Inhalt geraubt. Unter Lem Verdacht, der Täter gewesen zu sein, wurden verschiedene Leute verhaftet. Sie mußten aber wieder freige laffen werden; denn di« Verdachtsmomente blieben haltlos. Unter den Verdächtigen be fand sich auch «in gewisser Frahm, der wegen eine» Ueberfalle» auf einen Gelvbriefträger in Köln eine langjährige Zuchthausstrafe zu verbüßen hat. Die Leipziger Untersuchung«- behörde ließ Frahm vor einiger Zeit von Köln nach Leipzig in da« Untersuchungs gefängnis überführen; die Untersuchung hat aber jedenfalls keinen greifbaren Erfolg ge habt, denn Frahm wurde jetzt wieder nach Köln zurücktran«vortiert. Kirchennachrichten von Bretnig. 1. Weihnacht«feirrtag Freilag den 25. Dezember: 9 Uhr Weihnachtsfestgottesdienst. Predigttext: Luka« 2, 1—14. Festgesang: Lied für gemischten Chor: Zur Weihnacht: »Hohe Sonne, aufgegangen". 2. Weihnachtsfeiertag Lonnaoend den 26. Dezember 9 Uhr-, Weihnachtssestgoltesdienst; Predlgttexl: Luka« 2, 1k—20. Sonntag nach Weihnachten: 9 Uhr Pre- digtgottesdienst: Johannes 1, 1—5. An den Festtagen Kollekte für die Hsiden- mifsion. Wer nicht Gelegenheit haben sollte, für die Ortsbehörde und den Gemeinden! ?u Bretnig übrige Teil de» Zuge» war in Gunnenvors stehen geblieben, da die Kuppelung zerrissen war. Di« Lokomotive kehrte dann zurück und holte den Zug. Der 6 Uhr 50 Min. von hier nach Chemnitz fahrende Zug mußte hier warten, da vie Stricke nur eingleisig ist. Chemnitz, lieber die Fälschung von Aktien bei der Maschinenfabrik Aktien-Gesell- schaft vorm. Richard Hartmann-Chemnitz wird folgende« bekannt: Gelegentlich der Prüfung der bei der Gesellschaft von den diversen Zahl stellen präsentierten Dividendenscheinen von 1907 und 1908 stellte e» sich herau«, daß ein» Anzahl Nummern doppelt war. Eine eingehende Untersuchung ergab, daß diese Divi- dendenschein« von den gefälschten Aktien im Betrage von 120 000 Mk. herrührten, die ein früherer Direktor der Gesellschaft in Umlauf gesetzt hat. Die Lktien-Formulare selbst sind echt. Sie müssen von dem Betrüger au« dem Bestand der Gesellschaft an Blankett« entwen det worden sein. Gefälscht sind di« Unter schriften und der Reichsstempel. Lus emer der derart gefälschte« Aktien ist zu erkennen, daß di« Unterschrift »Gustav Hartmann" auf dem Wege der Vervielfältigung wiedergegeben ist, während auf den echten Aktien diese Un terschrift handschriftlich vollzogen ist. In be zug auf die Regreßpflicht entsteht nun die Frage, ob der früher« Direktor die Aktien- Formulare infolge mangelnder Sorgfalt bei Aufbewahrung der Lktienblankett« hat ent wenden können. In diesem Falle würde die Gesellschaft voraussichtlich für den Schaden auszukommen haben. Die Firma und Privat personen, die gefälscht« Aktien in Händen haben, sind naturgemäß berechtigt, sich an ihren Vordermann zu halten, so daß, fall« ein« Re- greßpflicht nicht bestehen sollte, den Schaden der zu tragen haben würde, der die gefälschten Aktien von dem Fälscher zuerst erworben hat. E» verlautet, daß dieser die gefälschten Aktien Veranlassung de» Staatskommissar« gestrichen. — Einen bösen Reinsall erlttt dieser Tage ein erst 25 Jahre alter, schon mehrfach rück fälliger Einbrecher, der am 3. Oktober 1883 in Stollberg geborene Handwerker August Huster. Er hatte im März d. I. während der Verbüßung einer längeren Gefängnisstrafe im Zwickauer Gefängnisse einen Eßlöffel zer bissen und das vordere Stück verschluckt, um in» Krankenhaus zu kämmen. Lon dort ge lang es ihm, zu entnaeichen: er verübte eine Reihe von Einbrüchen und verschaffte sich falsche AuSwei-papiere, die auf einen gewissen „Müller aus Eibenstock" lauteten. Dieser Da« dem Denken neu« Bahnen, Neue Hoffnung gab d«m Geist, Und ihm unter Siegesfahnen Treu den Weg zum Himmel weist. Licht de« Herzen», da« in Tugend Wie in Edelsteine« strahlt Und im reinen Sinn der Jugend Sich in Unschuldsfreude malt; Licht d«« Herz«n», leuchte heute Warm und hell in jeder Brust, Daß de« Christfest« hohrr Freude Groß und klein sich werd' bewußt; Daß dem Armen, wie dem Reichen Heute Glück und Freude lacht, Und sie Llltag«sorgen weichen Bei dem Sruß der Weihenacht! un» Süchstsche« — Mit einer neuen Selbsttadeptstole — System Drehst — soll, wie eine Berliner Korrespondenz zu melden weiß, die preußische Polizei wie auch die sächsische Gendarmerie ausgerüstet werden. Eingehende Versuch« mit der neuen Pistole haben lm Vergleich mit der Browning-Pistol« gelehrt, daß «rster« beson der« dadurch Vorteße besitzt, daß sie ohne jede» Werkzeug bi« in die kleinsten Teil» völlig auieinanbergenommrn werden tann. L» ist daher «ine gründliche Reinigung «her möglich, al» bei der Browning-Pistole. Ferner kann man die einzelnen Teile ohne weitere« au«- wechseln, sobald st« eingerostet oder schadhaft geworden sein sollten. E» ist auch nicht mehr al« billig, daß dem deutschen Fabrikat, seine Brauchbarkeit vorau«g,s«tzt, vor dem belgischen der Vorzug gegeben wird. — Gegen die Reich,«bschaft«- und Nach- laßsteuer hat sich d«r Landwinschastliche KreiSoerein zu Dretdrn in seiner Sitzung am Freitag nach einem Referate de« Land tagtavgeordneten Geheimen Oekonomierat« Andrä ausgesprochen. Bautzen, 22. Dezember. >l« heute morgen gegen 6 Uhr d,r Oekonom Ehrt in seinem Grundstücke mit brennender Kerze die Küche betrat, in der während der Nacht das Ga« ausgeströmt war, erfolgte «ine schwere Explosion, durch welche die Türfüllungen durchschlagen uno sämtliche Fenster der Woh nung zertrümmert ivurden. Ehrt erlitt schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen. — Von der Bühne in den Zigarrenladen. Einen eigenartigen Berviswechsel unternimmt der am Zittauer Stadttheater al» Regisseur und Charakterdarsteller tätige Schauspieler Oskar Ralso. Er wird, wie er einer dor tigen Zeitung mitgeteilt hat, mit Ablauf der Saison in dem Luftkurort Lückenvorf bei Zittau einen Zigarrenladen eröffnen. Man ist in Zittau über diese Absicht des Schau spieler«, rem die dortige Kritik ein ganz tüch tige« Talent zuspricht, zieinlich überrascht. Zittau. Die neue Rodelbahn Hoch wald-Oybin, deren Anlage «inen Kostenauf wand von 5000 Mt. verursachte, wurde dieser Tage vom Vereine zur Hebung der Fremdenverkehr« in Zittau in Betrieb gesetzt. Erbaut wurde die Bahn aus Kosten der Stadt Zittau, di« Verzinsung de« Kapitals HU der Flemdenveck.hrsoerein garantiert. Dre Bahn ist über 3 Km lang und Hal ein Gefälle von «twa 400 m. Sie beginnt am Bergkamme ver Hochwald-Restauration und führt Kis Overoybin. Dresden. In der hiesigen Frauen- Ueber Winter» Schneegefilde, Durch da» All de« Weltenraume» Glänzt prophetisch da« Gebilde Des g«schmückten Tannenbaum«». Neu verjüngend seine Kräfte, Wächst de» Lichte» Allgewalt, Bi» e« frische Lebenssäfte Wieder weckt in Flur und Wald. Licht, de» Auge« Glanz und Freuden, De« Verstände« hohe Zier! Licht de« Herzen«, dein Bedeuten Feiern an dem Christfest wir! Licht von Bethlehem, drin Glänzen War ein Fünkchen in der Nacht, Da« an aller Welten Grenzen Gotte« Liebe Hal entfacht; klinik ist am Sonntag ein «rst wenige Tage alte« Kind durch Erstickung gestorben. Eme dort untergebrachte Zigarrenardeiterin hatte ihren Sprößling an die B-mst gelegt. Ll» sie ihn gesättigt glaubte, b.'merkte sie, daß da« Kindchen tot in ihren Armen ruht«. Dresden. An sein«« Gebiß erstickt ist der hiesige Lehrer Auerbach. Ala er früh tot in seinem Bett aufgefunden wurde, befand sich sein Gebiß direkt vor der Luftröhre. Dresden. 22. Dezember. Die Dres dener Nachrichten melden: Gestern abend gegen 10 Uhr stürzte sich au« der 4. Etage >e« Hause« Viktoriastraße 18 eine in Schwer mut verfallen« 54jährige Frau in den Hof, wa» ihren Tod zur Folge hatte. Radebeul. Am Montag morgen gegen halb acht Uhr überfiel im hiesige« Friedrich August-Park ein großer, mit dunklem Ueber- zieher bekleideter Mann eine Dame. Der Räuber suchte von der Dame Geld zu er langen. Durch da« energische Auftreten der Ueberfallenen ließ der Verbrecher von seinem Opfer lo» und verschwand tm Walde. — Am Dienstag nachmittag wurde einem Geschirrsührer auf der Brücke in Meißen von einem Möbelwagen die Nasenspitze weg- gerissen. Der Verletzte hatte anscheinend den Zuruf zum Halten überhört, woraus d«r Möbelwagen anhielt; um nun vorbeizukom men, zog er die Zügel straff an. Herbei haben Vie Pferde nach links gedrängt und er ist zwischen sein Geschirr und den Möbel wagen gekommen. Bei dem Seitwärtsnehmen de« Kopses rissen ihm die Scharniere der Tür die Nasenspitze weg. Großenhain, 21. Dez. Im Heinrich Försterschen Hofgrundstück de« benachbarten Adel«dorf vergnügten sich gestern am Spät nachmittag der 16jährige Ernst Engelmann mit dem gleichaltrigen Sohne Richard des WlrtschaftSbesitzerS Förster mit Scheibenschieß-n mittels Tesching. Engelmann war mit dem Schießen an der Reihe, al» Förster diesem zu- ries: „Warte mal, ich will erst vorbei!" In diesem Augenblicke krachte ein Schuß und Förster stürzte, in den Kopf getroff.n, besin nungslos zu Boden. Einige Stunden daraus starb Förster, ohne da« Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Erst in voriger Woche endete aus gleiche Weise im nahen Großdob ritz der 16jährige Sohn de« Böttchermeistecs Funke, der sich ebenfalls durch Spielerei mit dem Revolver Verletzungen beibrachte, denen er zum Opfer fiel. Frankenberg. Die Lokomotive des 6 Uhr 50 Minuten nachmittags eintreffrnden Personenzuge« von Chemnitz kam am Sonn abend nur mit dem Postwagen hier an. Dec Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Elsa Hilda, T. d. Geschirr- sührer« O»kar Emil Peschel Nr. 319. — Albert Arthur, S. v. Fabrikarbeiter- Moritz Emil Teich Nr. 29. — Emil Willi, L. o. Fabrikarbeiters Emil Friedrich H«nnia Ni. 329. — Karola Gertrud, L. d. Kulsttu^ Gustav Ho-mann Hommel Nr. 86 g. -MMM tha HildegiU, T. d. Robert Haufe Nr. 174. MlMK Ster befalle: Minna Maschinen rdcil-ü s Ka-l H R-. 140 a, 2 1 M. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Arrserate, die 4gespalteue Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All- Adonnementsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhalt» ngsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitunz»boten v.erteljährlich ab Schalter 1 Mark, beiffreier Zusendung durch Boten in« Hau« ! 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