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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188610283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861028
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861028
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-28
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1886
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Annatzme »er für »te nüchftfol,e«tze Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bi« I U»r Nachmittag«, o » «onn- uuv Festtagen früh b»a V,S Utzr. 2» den /Malt« siir Zns.-Ännahmr. Ltto Klemm, UniversilStsstroße 1. reuig Lüsche, katharineaslr. 23, p. nur bi« '/,S Utzr. tWNM.TllgMM Anzeiger. vrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage LV,«S». Adonnrmrulsprris vierielj. 4'/, Ml. tnct. Vr ngerlohu S Mk., durch di« List botzogenüMk. Jede einzelne Nummer 20Ps. Bilegrsemvlar 10 Li. Eebüoren für Extrabeilogr» (in Tageblatt-Format aes.ilzt) oünr Poslbesörderung Lü Mk. Wlt Postbcfürderuag M Mk. Istkerate ögcspattcnc Peritzeile SO Ps. Grsßere Schristen laut uns. Pieieverzeichniß Tabellarischer u.ZiffernIa, »ach Häher« Tartü Leelame» auter dem Nedartio,«strich die «gespast. Zeile öOPs.. »or den Familiennachrichte» di« üzespalien« Zeile 40 Ps. Inserate sind stet« an die Srprditian »» senden. — Rabatt wird aichi gegeben, gahinng pe»e»aoi«r»o>io oder durch Posi- »achnahme. 3VI. Douner-tag den 28. Oktober 1886. 8V. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekannlmchuns. Die Inhaber der Firma S«hi»«el EP <kw hitr bv absichtigen in dem an der verlängerten Uorkstraße unter Kataster« Nnmmrr 3vo Abth. 6 gelegenen Grundstücke Nr. 2722, 2722d. 2722c, 2723», 2728c und 2728! Vr« Flurbuch« und Fol. 1704. 2868 und 328» de« Grund- und Hypothekenbuchr« für die Stadt Leipzig eine Reparatur-Wrrkstälte für Kupfer» schmiede-Arbeiten. in welcher nach Bedarf auch neue Apparate gebaut werden sollen, zu errichten. Wir bringen diese« Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kennlniß mit der Aussorberung, etwaige Einwendungen da gegen, welche nicht auf privalrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei un« aozubringen. Einwendungen, welche aus besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne dag von der Erledigung derselben die Geuehinigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, den 22. Oktober >886. IV. 4917. Der Nath -er Stadt Lettz»tg. 1)r. Trvnvli«. gröblich- Pckllimlmlichililg. Nachdem Herr Restaurateur Gustav Wtlhel«Drechsel, Nicolaistraße Nr. 6 Part., die aus ihn gefallene Wahl züm Armenpsleger im 3. Distrikte angenommen hat, ist derselbe am 22. Oktober d. I durch Herrn Districtsvorsteher 1k. Gtlstav WunderlteH in dieses Amt eingewicsen worden. Leipzig, veu 25. Oclobcr 1886. Das Ar«eadirect»r1>«. 4. ». 823 Ludwig«Wolf. «. vrrmieltjung. In dem der Slabigcmeiude gehörigen Hausgrundstück ThomaSgaßchen Nr. 4 ist ein tt» -er HauSstur befindlicher BerkausSstand sofort gegen einvtertrllährltche Kündigung anderweit zu »»nmtethew. Mielhgesuche werben aus dem Nalhhausr, 1. Etage, Zimmer Nr. 17. ent gegen genommen, auch können ebendaselbst di« Beimiethung«- beüinguugen eingeseheu werden. Leipzig, de» IS. Oktober 1888. De* -tat- -er St»tzt Letp^^ I». 2200. Or. Georgs. rvohnungs-Vrrmiktijung. In dem der Slavtgemeinde gehörigen HansgrundstUck Thcma«gäßchen Nr. 2 ist eine in der HI. Etage befindliche, aus einem Dorsaal, drei Kfenstrigen Stuben, einer 4fenstrigen und einer eiusrastrtgea -ergl., drei Kammern, einem Alkoven und sonstigem Zu behör bestehende, »nt LlZafferleituna versehene Wohnung sofort gegen etnhaldjährltche Kündigung anverwett zu vermirthea. Mieidgesuch- werden auf dem Rathhause, I. Etage. Zimmer Nr. 17, ciitgegengenommen, auch können ebendaselbst die BermiethungSbediiigungen nebst Jnventarium der zu der» micthenden Wohnung erugesehen werden. Leipzig, den lS. Oktober 1886 I». 6014. Der Skath der Stadt Leipzig. Öi- Gcorgi. Stöß. DckllHiltnlllihims. Da« für den am 30. Oclobcr 1869 zu Sleinbach bei Lausigt geborenen Schlosserlehrling Paul Arthur Gbert von un« im Iabre >884 unter 492 ausgestellte Arbeitsbuch ist verloren gegangen unk bitten wir, dasselbe im AusfinbungS- falle anher, Obstmarkt 3 (Stadthaus), 2. Etage, Zimmer l15 abzuliescrn. Leipzig, den 2l. Oktober 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. VI. 4695. vr. Trönvtin. Reichel. Nichtamtlicher Theil. Deutschland und Frankreich. Da« verbältniß, in welchem die beiden großen Nachbar- «Nächte in Mitteleuropa, Dculschland und Frankreich, zu einander stehen, konnte leider bisher kein gute« genannt Werden, wir Deutsche waren schon zufrieden, wenn die feind selige Gesinnung der Franzosen gegen Deutschland wenigsten« äußerlich sich in gewissen Schranken hielt, und die Ehauvi» nisten Da» vermiede:,, was als Herausforderung gedeutet Werden mußte Die Zeit, welche sonst ihren lindernden Ein fluß aus alle verhall»:,sc erstreckt, konnte ihn i» diesem Falle nicht ausüben, weil in Frank,eich der Same deS Hasses und der Rache für die erlittene Niederlage der Heranwachsender» Generation eingrflößt und bei ihr systematisch genährt wurde. Di« Früchte dieser beklageiiSwcrlhen Handlungsweise sind seit einer Reibe von Jahren bei jeder Gelegenbeil hervorgrtreten, und als besonder« geeignet zur Nahrung uud Brsestigung de« Haste« «gen Deutschland hat sich die Einrichtung der Schüler» »ataillone erwiesen, welche beim Jahresjeste der Republik in Parade auszumarschjrcn pflegen. Sie werde» al« dir Hoffnung der Zukunft Frankreichs betrachtet und bezeichnet und al« eine wlchtiqe Vorbereitung für den großen Krieg gehegt und gepflegt. Neben dieser niilitairischen Erziehung unk An- leituna rum großen Zulnnstskampse ist die chauvinistische an der Arbeit, um die Flamme des Haste« >ichen, und noch dir neueste Zeit hat che" einen Zuwachs aus diesem beachlen«werther ist, weil dje ^>efe« Blatt al« rin Organ ' > " '»r auch jede Verbindung <7 achlage jrd«« Zeichen Wendung zum Bessere« . a dirser Brziehung scheint . ..lchen Botschafter« in Berlin, ^..-al Beachtung z» verdienen. Hcrbetle al» srine Aufgabe ccliärt, die gemeinsamen In teressen Deutschland« und Frankreich« zu erhalte» und sortzu» «ntwickrln, und hät gleichrntia bekannt» deß er tief durch» drmtge« sei von den Ideen de« Frieden«, der Arbeit «nd der Stabilität, wrlche die französische Nation beseelen und dir Politik ihrer Regierung turchdringen. Drr Bot» schastrr Fraakrrich« hat diese Versicherungen an einer Stelle eben, von welcher sie in die ganze Wett im Sinne einer S schafter« zweifeln wollte. Da« Herr Herbette am 24 Oktober znm deutschen Kaiser gesprochen hat. ist ein vollgiltige« binden de« versprechen, für welches die srnnjösischr Regierung und die sraurösisch« Nation verantwortlich siud und welche« beide «in» zulvseu haben. Wir vertrauen der Aufrichtigkeit der Worte de» Botschafter«, und die Antwort de« Kaiser« bildet da« Unterpfand dafür, daß Deutschland« Volt die dargebolrne Haov Frankreich« zur friedlichen Verständigung mit aufrichtiger Freud« und ohne Hintergedanken ergriffen bat. Ader Frank» reich wird r« auch verstehen, daß wir nach diesem Vorgänge an alle Handlungen vorzugsweise der französischen Negierung, soweit sie zu Deutschland in irgend einer Beziehung stehen, einen ganz audrren. strengeren Maßstab legen müssen, als da« bisher geschehen ist. Die Französin werden e« un« nicht verdenken, wenn wir verlangen, daß die französisch« Regierung aegru alle Bestrebungen Stellung nimmt, welche den Zweck haben, die beiden Nachbarnalionen gegenseitig zu verhetzen, baß sie insbesondere in ihrer eigenen Mitte nicht ferner etnen Mann duldet, der al- die Jncarnalion de« französischen Rache» gedanken« gilt. Wenn General Boulanger nicht die ProteuS- natur besitzt, welche ihn befähigt, seine Gestalt und sein Wesen beliebig nach BcdUrsinß zu wechseln, dann kann er mit den sr»«dlichrn Versicherungen, welche der Vertreter Frankreich« in Berlin iu Gegenwart des Kaiser« abgegeben hat, nicht ein verstanden sein, und die nothwendige Folge seiner abweichenden Meinung mußte sein Rücktritt sein. Nun läßt sich allerdings nicht verkennen, daß man in Frankreich dem Kriegsminister in politischer Beziehung größere Nachsicht und größeren Spielraum gewährt al« ander-wo. beispielsweise in Deutschland. Ein Tbibaudin wäre bei un» überhaupt unmöglich al« Ar>egmin>ster gewesen, und Boulanger würde mindesten« nach Veröffentlichung seine« Briefwechsel« mit dem Herzog von Aumale nickt mebr geduldet worden sein. Dock das sind innere französische Angelegenheiten, welche die Franzosen untereinander auszumacken Haben, wir haben nur ein Recht, zu verlangen, daß !»e sranzvstlch« Regie rung ihre Worte mit ihren Handtungeu in Einklang setzt, Leich^ das Verhältniß Fraukreich» zu Deutschland berübrrn « Emen Hauptgrund drr Spannung, welche seit dem letzten dentsch-sranzösischen Kriege zwischen beiden Nationen besteht, bildet die Vereinigung Elsaß-LolbnugenS mit dem deutschen Reiche. Die sranzosifche» Nachepotitiker verfolgen »IS Haupt ziel ibreS Streben», diese biS zum Jahre 1870 französische» Landeölheile mit Frankreich wieder zu vereinigen. Dieser Wunsch hatte seine volle Berechtigung, so lange das Gefühl der Zusammengehörigkeit der bis vor zweikuudert Jahren deutschen Laudeslheile mit Frankreich bei der Bevölkerung derselben voch stark und rege war, er verliert aber diese Berechtigung an dem Tage, an welchem die Elsaß-Lothringer selbst die Zusammengehörigkeit mil dem deutschen Reiche nicht mehr alö einen Zwang empfinden, sondern da» neue verhältniß nur als die Rückkehr zu einer gewaltsam unter brochenen nakurgemüßen Entwickelung betrachten. Wenn beute in Elsaß»Lothringen eine Volksabstimmung vorgenommen würde, so würde sie schwerlich ein für Frankreich günstigc- Ergebniß zu Tage fördern; die Gen,e»ideralhSu.'ablk» in Slraßburg und Metz und die Kaisermanövec ini Elsaß haben Zeugniß abgelegt für die deutschen Sympalbien der Elsaß- Lolhringer, wie Mao sie in Frankreich gewiß nicht sur möglich gehalten hätte. ES ist ja unzweiselbast. daß der friedlichen und versöhn lichen Ansprache deS Botschafter» Herbelke bei Ueberrcichung seine- Beglaubigungsschreibens an de» Kaiser ganz bcstimmle, dem französischen Interesse dienende Zwecke al» eigentliche Ursache zu Grunde liege», aber da- ändert an drr Thatsache nichts, daß diese Versicherungen in feierlicher Form und a» einer Stelle abgegeben worbe» sind, welche sie hock über d>e Bedeutung gewöhnlicher Redensarten erheben. Wir haben da» Recht und auch die Pflicht, die Erklärungen de- Herrn Herdette al« DoS gellen zu lassen. waS sie zu gelten beanspruchen. Man sagt, daß die Sendung Herbette'S alS Hauptzweck verfolge, Deutschland für Frankreich gegen England in der egyplische» Frage zu gewinnen. In dieser Beziehung liegen ganz bestimmte Eröffnungen vor, welche Fürst Bismarck im Reichstage gemacht bat, al« dir Aeußerung Lord Grauville'S zur Sprache kam, nach welcher drr Reichs kanzler England gerathen haben sollte, Eghplen zu allnectireii. Der Kanzler sagle damals — e« war im März v. I. — daß er privatim sich dahin geäußert habe, England möge die Maßregeln, welche e» in Egypten für nöthig hält, nur unter der Autorität der Türkei vollziehen. An diesem Standpunkte wird Deutschland unzweiselhast auch heute sesthatten, fall« Frankreich den Beistand Deutschland- nachsucheu sollte, Eng. land au» Egypten zu vertreiben. * Leipzig, 28. Oktober 1886. * Der Kaiser ist wohlbehalten nach Berlin zurück- aekehrt. E» wird daran sestgehalten, baß derselbe sich a» den Jagden de« Hose« im Letzt inger Forst beiheiligen werbe, bei welchen, wie seit einer Reihe voiz Jahr-n, auch König Albert und d«r Prinz Georg von Sachsen erscheinen werben. * Gras Mollke feierte am 26. Oclober seuien sieben» undachtziaste» Geburtstag; diesem Gedenktage widmet die „Post" dir folgenden Wort«: A« heutiqen Tage tritt der Feld»,arschall Eros von Moltk» tn das siebenundachizlgste Lebensjahr, in Aclundhelt und geistiger Frisch» der Pst chic» de« Amte» wartend, welche» da» ver trauen seine« Kaiser- und Königs seiner tn Krieg und Frieden be währten Krast and hoben iLniiicht anvertraul hat. ES ist ein er- greilender Anblick: dieser Herr und dieser Di-ner, beide im hoben Oireiieaalter anablülsig bedocht, an »er Vervollkommnung deS Werkes, welches sie gc>ch,iffcn und in heiften Kamp e.l erprobt haben, weiter zu arbeite», nnjere stolz« »nd mächtige Waffeiiwebr stakt und lräitig zii erholten, jede Lücke auszusüllea, jede» Mangel zu beseitigen jede» gortichritt der WisiealchaN and lechnik dem Heere dienstbar za machen and, so weit es in menschlicher Macht ftedt, da« deutsch« Reich anszurüsten, am mit Mutb and Seldstbewahilein, aber von jeder Selbstüberhebung freiem Vertrauen den ÄechlelsSlle» und Ge- sadren drr Zukunft enlgegenzusehea. K« ist eine wunderbare Fügung, dah «ott de, Mtnnern, welch» da« deutsch« Reich gegründet habe», dl« t»« hach», »ltrr dt» Krast bewahrt hat. rastlos für dl» Vesesttgaai »»d Sichern», ihn« Airrke» ,, arhettr». Srns Moltke gehört «» de» aas«r«»hlie, Männern, tzl» l» stitler uad schlichter «röste klar ««h brwastt ihren Weg gehen, »an, de» Pflichten de« Berufe« hlngegebea, keinen Stillstand kennend, Alles bedächtig wägend, »in tm «nlicheldendnt »«»rnblicke kühn »n wogen. Sv hat er Prenstrn« «nd Leatschland« Heeren die Wege zu den herrlichste» Siegen >«halmt. so Hot er seitdem t, rastlosem Schars- fin» nach dem Worte gehandelt, dost e« »ns nicht vergönnt ist, tn Behaglichkeit aus de» Lorbeeren »taer groste» Vergangenheit zu rnhr«. Klar »ad scharf dir Bedürfnisse drr vage erkennend, hat er auch im Reichstage, wo eS die Erhalt«», »nd Stärkung der Wehr- trän galt, da« Wort ergriffe» »nd wir der «hm eigenen knappen und überzeuguiigsleäiliaen, stets de» Kern der Sache erlassenden Leredt- lamkcil lein» Ansicht zur Geltung za briage» gewußt. Sras Mollke rrsreut sich atchi aar des Vertrauen« seine« Kaisers, sonder», außer, halb der Parteikämpse stehend, ist er der Manu de- vertrauen« uad der Verehrung drr gesummten deutschen Nation. Möge es de» großen Manne, dem wir zum heutigen Tage unsere herzlichsten uud «drerdletigste» Glückwünsche darbet»,e», »och lang« vergönnt sein» sich diese« vertraue,« zu freuen »Nd sei»« Krast dem Wohle de« vattrloades zu widmen. * Erfreulich ist e«. zu beobachten, daß der im Jahre lS8l «gründete ..Allgemeine deutsche Sckulverrin zu Zerlin" ia der letzte» Zeit ein stärkere« Wachsthum zeigt at» ia den ersten Jahren seine« Bestehen«. Wie da« jüngst erschienene diesjährige 3. Eorrespondenzblatl meldet, haben sich seit der letzten in Ehrmnltz ab>zehallcnen Hauptversamm lung nicht weniger al- 34 neue Oriögruppen gebildet: ia Franks, l a. O. Ncu-Lewin bei Wriezen, Soldin, Eorau. Svremberg, Berlin (akademische Ortsgruppe). Sckmiedebera, Sketlin, Stargard, Schluwe. Rügrnwalde, Kolberg. Greifs wald. Danzig. Marienburg. Graudenz, Broniberg. Liffa, Salzwedel. Diez, Hilde-Heim, Hannover, Loschwitz. Roß» wein. Rosenthal bei Könlgstein, Sayda, Schwarzen berg. WehrSdors, Landau. Zwelbrücken, Hinterweidenthal» Kallenbach, Rostock, Montevideo und Nueva-Helvecia; letztere beiden Orte sind in Uruguay in Süd-Amerika gelegen Die Orts gruppen de« Rheinlaave« schloffen sich zu einem neue» Provinzial- vrrbande zusammen, so daß e« nunmehr >0 größere Verbände im Rahmen de« Berliner Schulderem« giebt. Der stärkste dieser Verbände ist der de» Königreiche- Sachsen mit 72 Orts gruppen Der badische, würtlembergischc und jchleswig» holsteinische verband sind seit zwei Jahren nicht mehr ge» wachsen. Dagegen haben die verbände der Provinzen Schlesien. Brandenburg. Hessen-Nassau emb der thüringilch-anhaltische verband eine beacht«n«weUhe Zunahme der Ortsgruppen ausznwcffen. Die Stärke der 250 Ortsgruppen de« Gesammt» ve-eill« ist ^ehr ve.schiede»: r« giebt OrtSgiuppen mit nur 15—20. aber auch solche mit 200—300 und sogar mit 1—2000 Mitgliedern. An Einnahmen hatte der Berliner Schulderem im 3. Liertcijabr 1886 ungefähr 6500 zu verzeichnen; davon warn» 1368 uk Spenden. In der gleichen Zeit wurden an deutsche Lehrer, deutsche Schulen und Kindergärten in solchen Orten, die der Entnationalisirung ausgefctzk sind, etwa 2000 Unter stützung vcrwilligt. An größeren Beiträgen enthält da« 3. Correspondenzblatt zunächst einen von sachkundiger Land geschriebenen Artikel über dir Verfolgung der deutschen Schulen in Siebenbürgen. Die Sievenbürger Sachse» batten biSber neunjährige Schulpflicht. Ter ungarische Unter- richtSminister hat nun ungesetzlicher Weise augcordnet, daß Kie sächsische» Volksschulen in Zukunft nur 6 Jahrgänge baden sollen, damit da« sächsische Voll weniger widerstandS- sädig gegen die Magyarisirung werde. Außerdem wird dir Leistungsfähigkeit der sächsischen Schulen durch ungesetz liche Ausdehnung de« magyarische» Sprachunter richts — mehr als die Hälsie aller Schulstunden muß aus den Unterricht in der schmierigen ungarischen Sprache ver wendet werden — l -eruntergedrückt. Weiter enlbält da« Hesl die Rede, welch v. Krau» auf der Hauptversamm lung deS Wiener SchntvercinS in Salzburg hielt, und drei Berichte an» Süv Brasilicn und Montevideo, wo va« Schul wesen der 200,000, bez. der 5000 deutschen Ansiedler durch die Hilfe de» Schulderem» mit der Zeit eia bessere« wird. Zum Schluß werde» in sehr eingehender Weise zwei in diesem Iabre erschienene Schrislen besprochen: M. Gehre, „die deutschen Sprachinseln in Oesterreich" undr „die Bergrwal» tlgung der russischen Ostsee-Provinzen". * lieber Franrvsischlhuerei in Deutschland schreiben die ofsiciösrn .Berliner Politischen Nachrichten": D:e Zeitungen brachten vor riaiaeo Tagen de» Gesetzentwurf, betreffend die Nachahmua, sranzSsischer Erzeugnisse außerhalb Frankreichs, welchen der Handelsmiuiiier Lockrov dem sronzösischen Abgeordnetenbause uuierbreitet bot. L« wurde badet auf die Aebnlichkei' diele« AesetzcS mit dem Spionen- gesetz und auf die verwerflichen Verhältnisse huiqewielen. welche durch die von falschen Gesetzen hervvrgerusenen Verdächtigungen und An gebereien berbeigesübit werden müssen. Mit berechi gter Entrüstung berichten die Zeitungen täglich auch über die Artikel der Patrioten- presse, in kenen sranzösische Häuser deuuncirt werben, weil sic deuische Maaren führen oder Angehörige des deutschen Reichs beschäsliqen. Jetzt ist sogar »in G«se-e»Iwurs eiagebracht worden, nach welche», von fremden Arbeiter» eine besondere Abgabe erhoben werden soll; damit sollen doch hauptsächlich die Deutschen getroffen werden. Wir Weilen dt« Entrüstung über ein solches Vorgehen voll kommen. »ermägen ans Den«» aber nicht anjuschließen. welche zur Vergeltung von Deutschland ein ähnliche- Borgehen verlangen. Frankreich bekundet durch die erwähnten Maßregel» nur da« Gefühl der Angst und Schwäche, welche- alle Schichten der Bevölkerung im Hinblick ans Deutschland- Machtstellung und industrielle wie kaus- männische Befähigung durchdringt. Deutschland w rd es hoffentlich als unter seiner Würde liegend erachte», aus jene Aeuß-rungen der Schwach« zu antworten. Di« Deutschen aber könnten immerhm noch etwa- mehr Wir», um, wenn auch nicht in der krankhast chauvi nistischen Weis, wie die Feanzosen, gerade aus dem Gebiete de« ge- icdäiiliche» Verkehr« etwa« mehr de» patriotischen Empfinde» Rech nung zu tragen. Ja dieser Bezieh»», «ächte» wir heute nur auf «In« Aeußer- llchkeit aulmekktam machen, tu der jedoch «i» weit verbreiteter Miß brauch zu erblicken ist. Wenngleich wir sehr «eit von Denen eai- iernt stehen, die beute mit einem dem französtichen ähnlichen Lkoaviaismus nach jedem Fremdwort aus der Jagd sind, um es auszgznerzeu und mit kaum möglichen deutschen Worten z» über- seyen. wenugleich wir vou diesem, tzüuffg u> Simpele, ftrrisendeu Gebahreu. wen» es dauernden Eriolg habe» sollte, etae Verarmung nuierer Sprach« befürchten, so erscheine» uns doch, wie überhaupt alle unnütz anqew abeten Fremdwörter, vor Allem abstoß-nd dir srauzSstsaien Bezeichnungen, wrlche wir aus dea Schilder» unserer Geschäftsleute häufig finden. Gehe« wir durch die Haupistraßeu unserer dock wahrlich gut deutscher Reich-Hauptstadt, in denen die sich drängende Meng« hoch ousjubelt, wenn sie zusällig da« Glück hat. den geliebten Kaiser tn seinem Wagen zu leben, die auch sreudig bewegt und mit Stolz erfüllt wird, wenn in straffet Haltung unsere Truppen vorüberziehen, welch« die deutsch« Einheit «u schwerem Ringen gegen die Franzosen «tt ihre» Blut« rrlämpft hadeu. Was siebt auser Kaiser, was AK» tziss» Truppe,, weu, si, t« Hsrübrichtehr, die Uufschrtfte» jener Lüde» betrachte»? La steht «n grotzni goldene» Lettern: Oravä dl>U»«dil kkoureuut«» äs Paria, Ooukectioo, Vsvtsllee, kroäsries, Soierie, l-io^srl« »r. »c. Jede Versen a-rin von Damen- hüten, au» wenn sie Ihre Kundichast nur unter den Mche,,«»dchen bat. schreibt groß über ihrFenstcr,.1loä»a", und eiaea Schneidermeister sucht man vergebens, höchsten« stad« man eiueit „llarcstaoä tuilleur'. Auch der Haarschnetder und Barbier bält e< für erforderlich, seine Dienste durch eine sranzSstsche Aufschrift dem deutsche» Publicum zu empfehlen. Wir haben keinen Ausdruck, um die Albernheit dielet Beginnens genügend zu kennzeichnen, welche« sicherlich weniger aus Mangel an patriotischer Empfindung, als auf einen gedankenlose» alten Schlendrian zurückzusübren ist. mit dem die schlechten G - tvodnhriien einer ftüheren Zeit festgehaliea werde». Heute aber sollte man doch jenem rücksichtslose,» Bersahre» brr Franzosen gegenüber etwa« frinsühliger sein »ad den sich ans ollen Gebieten bethäNgeaden patriotischen Geist nicht durch sranzssische Aufschriften verletze». Wir glauben, daß dieser Hinweis, ia gegeveuer Zeit wiederholt, genüge» wird, um diese lächerliche Frauzösisch- thuerri allmälig verschwinden z, lasten; die Elten deutschen Patrtote» köante» diese vcrwaudelung aber recht nachdrückltch be schleunigen. »e«» sie dk Geschäfte mit deutsche» Aafschriftea bevor zugen wollte». * In öffentlichen Blättern wurde vor einiger Zeit «it- lklßrilt. der preußisch« Enitusminister Herr von Goßler b« di« Absicht, de« preußischen Landtage einen Gesetz entwurf vorzuleaen. welcher daraus abziele, „den Organe» der Selbstverwaltung einen Theil der Befugnisse auf de« Gebiete de« Lolksschulweseu, zu üderlraaeo, welch« gegenwärtig »er Regierung allein zustehen". Da« Provi- oriu«, da« durch da« Fehlen eine« UnterrichtSgesetze» noch immer bestehe, führt, dir .vossisch« Zeitung" aus, laste e« leicht erklärlich erscheinen, daß der Cultu-minister allmälig ia eiue unerträglich« und unhaltbare Stellung gedrängt sei. uad daß berselb« de«halb bereit« m der vorjährigen Session die Schaffung reiner, klarer, gesetzlicher Verhältnisse zwischen der Schulverwaltung und den Gemeinden verlangt habe. Nnn fei aber «it der bloßen Abwälzung de« Odium« der Auflegung immer neuer Schullastcn auf die Gemeinden auf die Schütter» der Organe der Selbstverwaltung dem Uebel «iicht abgeholsrn. E« werde dadurch nur «ine Zwischen instanz geschaffen, a» welch« der Minister seine Ansorde rungen zu richten Hab«. Die Schullasten hätten zudem iu «luer großen Anzahl vou städtischen und ländlichen Gemeinde« eine Höhe erreicht, di« «it der Grenz« der Leistungsfähigkeit der verpflichteten lnsammenfall«. Die .vossische Zeikuog" fordert daher, daß, wenn eine solch« Drceatralisatton der Verwaltung in« Auge gefaßt wird, dirser Zwischeninstanz. 4. h. de» Gemeinden, auch die Mittel gewährt werden, de« Hauptübel «Uderud und helfend entgegen» zutrrt«. * Au« Posen, >8. Oktober, wird un» geschrieben: Dle 11. Strafkammer de« hiesigen Landgericht« verhandelt« heute t» Sache» gege« de» Lhesrrdaete»r de« „Kuryrr Poz»a»«It", Geistlichen Vr. Kaotrckl, »ege» Verbreitung wissent lich «nlstellter und unwahrer Thatsache», die geeignet sind, Anord- Hungen der Obrigkeit verächtlich zu machen, (vergehen gege» A 131 de« Strafgesetzbuchs.) Der Verhandlung lag folgender Soebverbalt zu Grund«. Nr. 100 de« hier in polnischer Sprache erscheinenden ..Kuroer Poznan«!," vom 2. Mai er. brachle einen längeren Artikel, in welchem u. A. eine Petition au« dem Ermclaade au da« Abgr- ordneieiihau- besprochen wurde, l« welcher um Aushebung der Ober- präsidialbestlmmungen vom 24. Juli 1873 sür die polnisch-kotdo- lischen Schulen Ostpreußea« gebetea wurde. Der Artikel behauptete: I» den volntschen Schulen des Lrmelaude« würden die Kinder uich: im polnischen Lese» und Schreibe» unierrichtet, die 2. Lehrerstelle« an polnüche» Schule» würde» mit jungen Lehrern besetzt, die kein Wort polniich verstünden, und diesen Lehrern 1 Diknstjahr sür 2 gerechnet, die polniichen Lebrer dagegen schicke mau a» deutsche Schulen re. Der Angeklagte behauptete, diese Angaben wären identisch mit dem In halte der Petition, die er gekannt Hobe, auch seien ihm die Ober- präsidialbeftiniinuagen sür die Schulen Ostpreußen» bekannt, die mitgrtheilte» Tbotsochen wären richtig, da er mit den hieraus bezüg lichen Verhältnissen in Ostpreußen hinlänglich vertraut sei. Die Bewri-ausnahme ergab aber, daß der Inhalt der Petition vollständig im Gegensatz zu dem de« Artikel« im .Hurver" steht und daß der selbe darum wissentlich entstellte uad erfundene Thatsache« verbreitet hat. Die amtliche Erklärung de- HerrnObervräsidrnteu von Schlieck- mann zu Königsberg weist solche» ia überzeugender Weise naä», namentlich, daß vou dea angejührten Oberpräsidialbestimmuugen uicht im Geringste» adgewichea werde, woraus dir königliche Regierung ans da- Sorgsältigste achie Ta Angeklagte, genaue «euniniß der dorligen verhaliaiffc zu besitzen bekunde«, er dir!» aber oollstäiidig ialsch dargeftellt, hat er auch hierbei wissentlich unwahre und erfundene Timt- fachen veebreitei. Wären die Angaben in dem Artikel des ,,Körper" dec Wahrheit gemäß würde die königliche Regierung »in Unrrchl gege» einen Theil der Bevölkerung begehen, keine gerechir, sonder» eine Parieiregierung sein. Diese Behauptungen wären also geeignet, di« Anordnungen der königliche» Regierung verächllich zu machen. Für den Angeklagten solle noch al« erschwerend ins Gewicht, daß er Geistlicher sei, darum um so mehr der Wahrheit die Ehre geben müffe, da da- Publicum dem Geistlichen besonders Glaubwürdigkeit zutraue» uud die Unwahrheiten jenes Artikel« sicher al« Wahrheit angenommen habe. Au- diese» Gründen sab der Gerichtshoi vou Zueckeunung einer Geldstrafe ab und verurihrille den Angeklagte« zu 2 Monaten Gesängniß. Somit hat derselbe jetzt 4 Monate Ge- iängnißstrase zu verbüßen, da er auch am II. d. Mt«, wegen Be leidigung de- Fürsten Bismarck und de» Staatsminisleriumt zu 2 Monaten Gefänguiß oerurtheilt wurde. * Bon Herrn Alfred von Hartung geht der „Post" folgende Erklärung zu: Aach siebenwöchenllicher Untersuchung-Hast mich mit meinei Gattin wieder tn Freiheit bcsiudend, erhalte ich Kenntiiiß vou der Unmenge der über meine Person selten« der Presse in Umlauf ge- setzten, vielsach der Wahrheit nicht entsprechenden Nachrichten und erachte ich e« als meine Pflicht, dieselben durch einige Angabe» zu berichtigen, indem ich zugleich mein Erstaune» darüber niivi unter' drücken kann, daß auch nicht eia einzige- Blatt die Möglichkeit meiner Unschuld ins Auge qelaßi hat, welche anzunehme» dich nicht allzu seru lag, da meine Verhaftung in veranlaffuim einer Denn», cialioa «rsolgke, welch« doch leicht «nlauterea Quelle» entsprungen sein tonnte. Ebenso unbegreislich Ist eS mir, daß manche Blätter «I nicht Unterlasten habe», den Borfall kurz nach meiner Berbas- tuag, bevor noch die Angelegenheit durch die Untersuchung geklärt sein konnte, in einer u'häsligen. vielfach piknaten und dem Geichmocke de« großen Publicum« entsprechenden Art uud Weise zu «ei»e« Nochthette dorzustelleu. — Es ist unwahr, daß ich mit der Zimmervermietherio Zapel. bei der ich im vergangene» Jahr« kurze Zeit in Logt« war, in einem Verhältnisse gestanden habe, welche« die Möglichkeit einer He,raih involvirie. — Es ist eine grobe Ver leumdung. daß behauptet wurde, die im Gesängniß stoitgeiuud»»« Verehelichung m>» meiner jetzigen Gattin habe aas belouderr» Gründe, beschleunigt werde» müsse»; o>« übrigen über dieselbe -»- brachien Nachrichten siud gleichfalls erfunden. Die Hinfälligkeit der lauft gegen mich voroebrachtrn, sich lediglich aus die Denuneiallou der -»nannten Zapel stützenden Beschuldigungen dürfte durch die Ein- stellnng des gerichtliche« verjähren« gegen uns uanmedr hinlänglich erwiese» sein. Es ist selbstverständlich, daß ich -ege» diejenigen Blätter, welch« den für «ich s, stderans «rnnrige, verfnll «»iE > Hertz«ft«,- dmmtzw». «oln« Ows», tz, «Ich schädig»»« »ets« >»
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