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Dresdner Journal : 02.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188909023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-02
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 02.09.1889
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M204 Montag, den 2. September, abends. 188S. EN» 0r»,ä«» diortolMrliot» » U »0 tt., d«I «Io» L»i»m4. Mtrüok I U.z »u»»»»rluüd 6», ä»at»ot»«a Loiot»« tritt ko«t- aaä 8t«iiip«1»u»ct»I»g küun. A»äN»älg»Lr»U»dNNi«» r tttlr s« Lmw «ia«r g«p»lt»a«a L«I» Uoiaer kodrilt »0 kL vat«r „lciu^siLLät- äi« 2o»1« »okt. Lm 1»d«U«- m»ä 2iLvr2L»t» «ot-pr. /taLotüag. Lr»oL»i»e»» mit ^niaatim« Lor So«»- „L »d«a^ k»r»»pr»ol»-A»»«i»1»«: Ar. LLNS. DresdMrIMmal. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. ännnd»« r»> «uiMLrl», L«t^«iU! ». Lromtiteetor, 6«a»»j»»»o»Sr So« Oro»äQ«r ^oarmü»; K»»d»>U - XrU»-V>» - Lotxii» - Na—l-Ir—I», ». X.: ä I«rU» Vl« X»»dv,- Nr»g LolpUtg-MmadlMe ». X. X»»«L«»: L««i. v»rt,-lM»4«->«rUL-rnuaavrt «. X--Ntattg»^: » 6'0.,- »orll»! «rM»; S. Ltaüor» ^«c^/<^ser,' L»»»r«r, 0. Le^lntrr,- L»u» ». »u F Loret » So. S»r»»,,«»«rr ISwUt. Lrpoäitio» »»» vroock»» ^o«r»»I». vr—äo», 2M»»««»tn»»— X). r«„p«N-A»»ohI»., Ar. L»». Amtlicher Teil. Dresden, 2. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Hauptmann a I» »mto de» 1. Feld "^tillerie-Regiment- Nr. 12 Heyden« reich, bisher Lorer an der Kriegsschule in Metz, al» Batterie-Chef rn da» 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 zu versetzen und den al» Lehrer an der Krieg», schule in Metz kommandirten Hauptmann und Batte« rie-Chef im letztgenannten Regimente Hübner L la mute diese» Regiment» zu stellen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Major von Stieglitz und dem Haupt mann von Criegern I. des 1. (Leib-) Grenadier« Regiments Nr. 100 die Erlaubniß zur Anlegung der denselben mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-Orden- verliehenen Abzeichen zu ertheilen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruh», den nachgenannten Offizieren und Unteroffizieren die Erlaubniß zur Annahme und Anlegung der den selben verliehenen fremdhernichen Ordens- rc. Dekora tionen zu ertheilen und zwar: de» Kaiserlich Königlich Oesterreichisch- Ungarischen Orden» der Eisernen Krone 3. Klasse: dem Hauptmann Koldewey im Pionier-Bataillone Nr. 12; des Ritterkreuzes des Kaiserlich Königlich Oesterreichisch - Ungarischen Franz-Joseph- OrdenS: den SekondlieutenantS Lamer und Fortmüller in demselben Bataillone; de» Kaiserlich Königlich Oesterreichisch-Unga rischen silbernen BerdienstkreuzeS mit der Krone: den Sergeanten Schewitzer, Günther, Leiblich und dem Unteroffizier Bernhard de» 1. (Leib-) Grenadier-RegimentS Nr. 100, sowie dem Sergeant Kotte deS Pionier-Bataillons Nr. 12; des Offizierkreuzes des Königlich Belgifchen Leopold-OrdenS: dem Major im Generalstabe von Broizem. Dre-den, 1. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruh», dem Verwalter des Würsch- nitzer Forstreviers, Oberförster Bernhard Gustav Werner in Würschnitz das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden zu verleihen. Dresden, 2. September. Mit Genehmigung Sr- Majestät des Königs ist der LandgerichtSrath vr. Kurt Eduard Klöppel in Chemnitz an da» Land gericht Dresden versetzt worden. Verordnung, die Vornahme von Ergänzungswahlen für die II. Kammer der Ständeverfammlung betreffend; vom 3l. August 1889. Zufolge § 115 der VerfasfungSurkunde vom 4. Sep tember 1831 in Verbindung mit Punkt Hl deS zu Abänderung derfelben erlassenen Gesetzes vom 3. De- cember 1868, sind im laufenden Jahre die Stände des Lande» zu einem ordentlichen Landtage einzuberufen und deshalb die erforderlichen Ergänzungswahlen für die II. Kammer und zwar in folgenden Wahlkreisen: im 2. 3. und 5. Wahlkreise der Stadt Dresden, im 2. und 3. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im 2. Wahlkreise der Stadt Chemnitz, im 1. 3. 5. 9. 13. 16. und 20. städtischen Wahlkreise, sowie Feuilleton. -s- Ein schneller Tod hat das Leben eines treuen und verdienten königlichen Beamten geendet: der Ge neraldirektor der musikalischen Kapelle und des Hof theater», Se Exzellenz der wirkl. Geh.-Rat Julius RrichSgraf v. Platen Hallermund ist gestern mor gen H10 Uhr an einem Schlagfluß plötzlich verstorben. Durch diesen Todesfall erleiden die dem Verblichenen unterstellt gewesenen königlichen Kunstinstitute und im weiteren Sinne da» Kunstleben unserer Stadt einen schweren Verlust. Dmn daß die Dresdner Hofbühne heute einen hohen künstlerischen Rang eiunimmt, daß der Ruhm der königlichen Kapelle ein anerkannter und weitverbreiteter ist, daran hat die erfolgreiche, unermüdliche Thätigkeit de» Grafen Platen den hervorragendsten Anteil. Die Zeit feiner Leitung wird in der Ge schichte der gedachten Kunstinstitute nicht nur stets al» eine Periode schönster Blüte bezeichnet werden, sondern allezeit wird man auch wissen, daß diese Blüte zu einem großen Teil ihm zu verdanken war. Auch dessen sei heute gedacht, daß Graf Platen für die ihm unterstellten Künstler und Beamten alle zeit ein warme» Herz bewiesen und sich ihrer persön lich angenommen hat. So hat u. a. tue von ihm im Jahre 1875 gegründete, zur Unterstützung der Witwen und Waisen de» am Kömgl. Hof- lheater angestellten Arbeiterperfonal» bestimmte ,Platen-Stiftung" unter ihm von Jabr zu Jahr den Umfang ihrer segenspendenden Tätigkeit er« weitern können. Auch wenn e» galt, Unbemittelten, im 1. 2. 4. 5. 6. 9. 12. 14. 15. 20. 31. 32. 36. 41. 42. und 44. Wahlkreise de» platten Lande» vorzunehmen. Ja Gemä»heit von 8 22 de» Gesetzes, die Wahlen für den Landtag betreffend, vom 3. December 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt von 1868, Seite 1373) werden die betheiligten Behörden angewiesen, die zu Veranstaltung dieser Ergänzungswahlen erforderlichen Einleitungen unverweilt zu treffen. Die Abgabe der Stimmen hat in allen vorbezeich neten Wahlkreisen am IS. Oktober 1889 stattzufinden. Dabei wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß Ortschaften und OrtStheile, welche mit einem Stadtgemeindebezirke vereinigt worden sind, mit der Stadt, deren Bestandtheil sie jetzt bilden, zu wählen haben, wogegen im Uebrigen die in der Beifüge «ub L zu der Au führungSverordnung zum Wahl gesetze vom 4. December 1868 (Gesetz- und Ver ordnung-- Blatt vom Jahre 1868, Seite 1382) aufgesührten Wahlkreise in der zeithrrigen durch diese Beifuge bestimmten Zusammensetzung verbleiben und sonach insbesondere in den betheiligten Wahlkreisen des platten Landes, soweit sie in der gedachten Bei füge nach GenchtsamtLbrzirlen bezeichnet sind, die jenigen ländlichen Ortschaften und OrtStheile zu wäh len haben, welche zur Zeit deS Erlasses der zuletzt angezogenen Ausführungsverordnung vom 4. December 1868 dem betreffenden damaligen GerichtsamtSbezirke angehört haben. Dresden, am 31. August 1889. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Paulig. Aekaunimachuug. Der besage Bekanntmachung de» Königlichen Ministeriums deS Innern vom 15. Juli dieses Jahres zum Geschäfisbetricbe im Königreiche Sachsen zuge lassene .Lübecker Feuerversicherungs-Verein von 1826" zu Lübeck hat Herrn Gustav Berner in Leipzig zu seinem hierländischen Bevollmächtigten ernannt. Nachdem diese Wahl von ter unterzeichneten König lichen Brandversicherungs-Kammer bestätigt, und der Genannte für das ihm übertragene Amt beim Stadt- rathe zu Leipzig in Pflicht genommen wordrn ist, wird solches in Gemäßheit der Vorschrift in 8 10 der Ausführungs-Verordnung zum Gesetz- über das Mobi liar« und Privat-Feuer Versicherungswesen, vom 20. No vember 1876, hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge bracht. Dresden, den 30. August 1889. Königliche Brandverficherungs-Kammer. J.B. Keil. Leonhardi. Nichtamtlicher Leit. Telegraphische Wachrichten. Paris, 1. September. (W. T. B.) Die ita- lienischr Arbriterabordnuvg ist heute vormittag hier eingetroffen und von zwei Deputierten und zwei Gcmeinderäten empfangen worden. Bei ihrer Ankunft in Lyon war mehrfach der Ruf auSgestoßeu: „Nieder mit Criepi!" Der Präfekt hat diese Kundgebung alSbald unterdrückt und mehrere Personen verhaften lassen. Körperschaften u. s. w. den Genuß künstlerischer Dar bietungen zu erleichtern, bewährte sich da» bereitwillige Entgegenkommen des Verstorbenen in allen Fällen. Co wird das Andenken des Grafen Platen nicht nur bei der Künstlrrfchaft und bei feinen Untergebenen sondern auch bei dem großen Kreise derer, welche in den Darbietungen der Königl. Kunstinstitute so oft Er holung und schönsten Genuß gefunden haben, allezeit dankbarst in Ehren gehalten werden. Graf Platen war am 26. Dezember 1816 geboren, d?r Antritt seiner Dresdner Stellung erfolgte am 1. März 1867, länger als 22 Jahre hat also der Verstorbene seines Amtes erfolgreich gewaltet. Zur Kunst hatte er schon vor feiner Berufung nach Dresden Beziehung, da er vorher al» Generalintendant dem vormaligen königlich hannöverschen Hostheater und Hosorchester vorstand und daher schon am 14. Fe bruar 1879 sein 25jährige» Jubiläum al» Bühnen chef feiern konnte. Die Eröffnung der Kunstausstellung. Gestern, am 1. d. Mt». mittag» 12 Uhr, wurde die diesjährige akademische Kunstausstellung in den Räumen de» vormaligen Museum» der Gyp»abgüsse (im Zwinger) durch Se. Majestät den König eröffnet. Bereit» von ^12 Uhr an erschienen die geladene» Gäste in den Hellen Sälen de» früheren Museum», um dem feierlichen Akte beizuwohnen. Wir bemerkten Ihre Excellenzen die Herren StaatSminister v. Rostitz- Wallwitz und Vr.v.Gerder, Geh Rat Bär, die geh. Regier« uugSräte Schmiedel und Lehmann, den Oberbürgermeister l)r. Stübel, die Professoren Vr. Hähnel, Hultsch, Kießling, London, 2. September. (W. T. B.) Gestern nachmittag fand im Hydepark eia große» Meeting der streikenden Dockarbeiter statt, welchem etwa ISO 000 Personen beiwohnten. BuraS und andere Leiter deS Streik» hielte» Redeu, worin sie den fcsten Beschluß der Dockarbetter betonten, den Streik weiterzuführen, bis ihre Forderungen von den Direktoren bewilligt seien. ES wurde unter den Anwesenden eine beträchtliche Geldsumme zu Gunsten der Streikenden gesammelt; die Ruhe wurde nirgend» gestört. St. Petersburg, 3l. August. (W. T. B.) Die auSwärtS verbreitete Nachricht, der Zar werde infolge der gefährliche» Erkrankung der Groß fürstin Wladimir zurückerwartet, ist sicherem Ver nehmen nach völlig unbegründet. In bestuuter- richteten Kreisen ist von einer Rückkehr auS dem bezeichneten Grunde nichts bekannt, auch giebt der Zustand der Großfürstin Wladimir augenblicklich keinen Gruud zu so ernsten Bedenken. Sofia, 2. September. (Tel. d. Dre-dn-Jouru.) Der diplomatische Agent Serbiens, Body, gab im Auftrage seiner Regierung der bulgarischen Re gierung die Versicherung ab, Serbien» Absichten seien durchaus friedlich und die militärischen Maß- nahmen dienten ausschließlich zur Durchführung der seit längerer Zeit beschlossenen Reorganisation der Reserve, deren Mannschaften zu 14tägigen Übungen herangrzogen werden sollten. Dresden, 2. September. Zum Sedantage. Frohe Fkstesstimmung herrscht heute überall in Deutschlands Gauen. In reichstem Flaggenschmuck prongen Dörfer und Städte, fröhliche Menschenfcharen durchziehen wandernd die Straßen und der Glocken eherner Mund legt Zeugnis ab von der Bedeutung de» TageS. Der allgemeine Festesjubel gilt der Er innerung an die großen Thoten der topfern deutschen Armee und ihrer ruhmreichen Führer, welche vor nunmehr neunzehn Jahren in gewaltigem Kampfe den Gegner der deutfchen Einheit auf der Wahlstatt von Sedan zu Boden warfen, er gilt dem Gedächtnis an die Wiederauflichtung des deutschen Reiches, das aus Yen blutgetränkten französischen Schlachtfeldern zu neuer Kraft und Größe emporblühte. Dieser letztere Umstand ist es namentlich, der den Tag von Sedan zu einem Festtage gestaltet hat, an welchem die gesamte Nation freudig Anteil nimmt. Da» deutsche Volk feiert den 2. September, nicht um eine Jubelhymne über einen besiegten Feind anzu« stimmen, e» will auch nicht allein den Gedenktag an die ruhmvollen Thaten feiner Heere festlich begehen; die Feier de» deutschen Nationalfestes, zu welchem sich der heutige Tag durch deu Willen der Nation im Lause der Zeit gestaltet hat, gilt vor ollem der Freude über die Früchte de» errungenen Sieges, der Freude über die wiedergewonnene nationale Einheit, über die Wiederaufrichtuvg des deutschen Kaisertums und über da» Emporblühen des Vaterlandes zu beinahe nie ge kannter Macht und Herrlichkeit. Denn Großes hat die auf dem Schlachtselde von Sedan gelegte Saat gezeitigt. Deutschland steht heute stark, blühend und mächtig da. Es nimmt nach außen die erste Stellung im Rate der Völker ein, und im Innern ist der allgemeine Wohlstand im stetigen Stei gen begriffen; Handel und Industrie haben einen un geahnten Aufschwung genommen, Stadt und Land blühen und erfreuen sich der Segnungen eines langen Friedens. So ist es wahrlich reichcr Segen, welcher dem deut fchen Volke nach dem gewaltigen Kampfe um feine Hofmann, Herrmann, vr. Treu, Walther, Bürkner u a. m. Die Ausstellungskommifsion, bestehend aus den Mit gliedern Professoren vr. Schilling, Schönherr, dem Maler Freye, dem Bildhauer Diez und deren Stell vertretern Prof. Arndt und Bildhauer Ockelmann, an ihrer Spitze der Vorstand Galeriedirektor Prof. Woer« mann, begrüßte zunächst Se. Königl. Hoheit den Genrralfeldmarschall Prinzen Georg, den hohen Kurator der Königl. Kunstakademie, Höchstwelcher in Begleitung de» Rittmeisters v. Larlowitz-Hartitzsch kurz nach 4112 Uhr erschien. Punkt 12 Uhr betrat Se. Majestät der König, gefolgt von dem Flügeladjutanteu Major v. Haugk, die Ausstellungsräume, am Eingänge von Allerhüchstseinem erlauchten Bruder begrüßt und von den übrigen Anwesenden ehrfurchtsvoll empfaiAo. Galeriedirektor Prof. Woermann richtete an Se. Ma jestät und Se. Königl. Hoheit eine kurze Ansprache, in welcher er für da» huldvolle Erscheine» dankte und die hohen Gäste in den schon seit langem der Kunst geweihten Hallen begrüßte. Seit die akademische Kunstausstellung durch den Abbruch de» Gebäude» ihr eigenes Heim auf der Brühljchen Terrasse verloren, habe sie ein unstäte» Wanderleben geführt: vorige» Jahr habe man die Ausstellung in deu ebeu begeh bar gewordenen Räumen de» Albertinum unterge- bracht, diese» Jahr habe man e» dem bereitwilligen Entgegenkommen der Generaldirektion der könig lichen Sammlungen zu danken, wenn die Au»stellung da» erste, wahrscheinlich ober auch da» letzte Mal in den bekannten Räumen de» früheren Museums der Gipsabgüsse Unterkommen gefunden habe. Gerade die diesjährige Ausstellung habe besondere Schwierig'eitrn gehabt, einmal habe erst ziemlich spät Einheit geworden ist und wa» die großen Errungen schaften der letzten beiden Jahrzehnte der Nation noch besonder» wertvoll machen müssen, ist der Umstand, daß Fürsten und Völker einträchtig mitgewirkt haben an dem gemeinsamen Werke zum Ruhm und Gedeihen de» Vaterlandes. Deutschland» Fürsten haben bewie sen, daß ihnen das Wohl de» Ganzen vor allem am Herzen liegt, sie haben kein Opfer gescheut, als e» galt, die Stärkung und Einigung de» Reiche» zu fördern und als eS sich darum handelte, dem Reiche eine Ver tretung zu geben, haben Sprossen der ersten Fürsten- gejchlechter mit dem Landmann gekämpft um d e Ehre, in felbstloser Hingabe ihre Kräfte im RnchStage de« D'enste der Allgemeinheit weihen zu dürfen. E» ist ein schöne» und herzerhebende» Gedenkblatt, welches Deutschlands Fürsten und die Männer, denen die Leitung de» deutschen Staatswesens anverlraut war, während der letzten Jahrzehnte in Deutschland- Geschichtsbuch eingetragen haben. Mit goldenen Let tern sind dort die Thaten aller derer verzeichnet, welche beigetragen haben zum Gelingen des Werke-, dessen Grundstein von unserer glorreichen Armee in hartem Kampfe bei Sedan gelegt wurde. Die deutsche Nation wird dies nie vergessen, sie wird sich dabei aber auch stet» erinnern, welche schweren Kämpfe und Opfer zu der neuen Entfaltung und Entwickelung des deutfchen Reiches nötig waren, und sie wird mit Dank der großen Männer gedenken, welche die Einigung deS Vater landes zustande brachten. Daß e- so und nicht an ders sein wird, dafür bürgt uns die Thatsache, daß der 2. September sich aus dem ureigensten Antriebe deS Volk"» heraus zu einem allgemeinen Volksfeste gestaltet hat. Wir feiern den Tag, damit unsere Heranwachsende Jugend mit Stolz der Thaten der Väter gedenke, damit sie sich stet- der gewaltigen Aufgabe erinnere, deren Lösung nach schwerem Kampfe gelang und damit sie schon frühzeitig lerne, ihr Augen merk zu richten auf dos Vaterland, da» alle geschirmt hat, da» alle braucht und auf jeden einzelnen rechnet'. Lagesgeschichte. Dresden, 1. September. Se. Königl. Hoheit Generalfeldmarschall Prinz Georg begab sich in Be gleitung deS ChesS des Generalstabes Oberst v. Treitschke und des Adjutanten im Generalkommando Hauptmann Westmann Sonnabend früh mit dem 6 Uhr-Zuge von Dresden nach Riesa, dann mit Wagen nach Prausitz, um den DetachementSübungeu der 1. Jnfauteriebrigade Nr. 45 unter Leitung des Generalmajors v.d. Planitz beizuwohnen. Der Divisionskommandeur General« lieutenant v. Reyher, Excelleuz, sowie der Kommau- deur der 1. Kavalleriebrigade Nr. 23 Generalmajor v. Kirchbach waren außerdem zugegen. Die Übung fand in dem Gelände zwischen Mehltheuer und Scheerau statt und endete nach 10 Uhr, worauf die Truppen am Tummelberge zum Vorbeimarsch gesammelt wurden. Se. Königl. Hoheit trat von Lommatzsch mit dem Zuge N Uhr 50 Min. vormittags nach Einnahme eines Frühstücks auf dem Bahnhofe die Rückfahrt nach Dresden an. * Berlin, 1. September Ihre Kaiserl. Maje stäten besuchten heute den Gottesdienst in der Frie» denSkirche. Am morgenden Tage gedenkt Se. Majestät der Kaiser den Manöver» de- Gardecorps bei Jeßnitz beizuwohnen und noch abend» wieder nach Potsdam zurückzukehrea. — Ter „Reichsanzeiger" erinnert in seinem nicht amtlichen Teile an die bekannte Einrichtung der Unfallmeldestellen bei den ReichSpostanstalten. Diese Unfallmeldestellen können nicht nur bei Brand- autbrüchen, sondern auch in Krankheitsfällen, bei nächt bestimmt werden können, wann die Räumlichkeiten verfügbar würden — e» sei die Ausstellung deswegen auch vom Frühjahr aus deu Herbst verlegt worden —, dann aber habe e» sich auch darum gehavdelt, AuS- stellungSsäle für plastische Werke zur Ausstellung von Werken der Malerei zu verwenden. Nichtsdestoweniger sei gerade die heurige Ausstellung sehr reich beschickt; dieser erfreuliche Umstand lasse die Hoffnung berechtigt erscheinen, daß sich die Beschickung noch steigern werde, wenn die Ausstellung wieder über ihr eigene» Heim verfügen könne. Der akademische Rat bitte auch für derhin um die Huld Sr. Majestät und Sr. Königl. Hoheit und ersuche Se. Majestät unterthänigst, die Ausstellung eröffnen zu wollen. Se. Majestät der König dankte, sprach Allerhöchstseine Befriedigung dar über aus, daß cS wieder gelungen sei, angemessene Räume zu finden, und eröffnete die Ausstellung durch Besichtigung der ausgestellten Kunstwerke unter Füh rung der Kommission. Nach etwa einstündigem Auf enthalte verließen Se. Majestät der König und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg die Ausstellung, welche nunmehr dem Publikum zugänglich wurde. Wir behalten un» vor, auf dieselbe zurückzukommen. Zwei Brüder. 8» »rMluag dm» Sophie Inagh»»«. (S-rtse»«,) Er hielt zuletzt, über sich selber betroffen, inne. .Sie sind zu liebenswürdig, Fräulein Berninger. Sie lassen mich reden und thun, al« ob diese trockenen Geschichten Sie interessierten. Ich bin mit einer so langwierigen Beschreibung meiner Verhältnisse noch
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