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LS8S Nr. 78 Dvrmerstag, de« so. März )es Königlichen Kriegsministcriums durch an zur Petrasch, Gem.-Vorstand. Seidau, den 28. März 1882. Petrasch, Gem.-Vorstand. Seidau, den 28. Mürz 1882. Solches wird auf Anordnung öffentlichen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 24. März 1882. t Fl — t» In der stacht vom 5. zum 8. dsS. Mts. find in hiesiger Stadt 1 Paar rindsiederne Stiefeln unb I Paar schwarze Tuchhosen auS einer unverschlossenen Schlaskammer gestohlen worden. Der Verdacht, diesen Diebstahl begangen zu haben, lenkt sich aus einen unbekannten Dienstknecht im Aller von 28—30 Jahren, welcher grau gekleidet gewesen, einen kleinen blonden Schnurrbart gehabt und ein auf den Namen Karl August Liebsch aus Löbau lautendes Dienstbuch geführt hat. Dieser Unbekannte soll mit dem am 24. März 1857 in Nostitz bei Weißenberg geborenen Drainirarbeiter und Dienstknecht Johann Ernst Locke» welcher zu Zeit vagirt, identisch sein. BehusS Ermittelung des Diebes wird dies hierdurch bekannt gemacht. Bautzen, den 23. März 1882. Der Königliche Nmtsanwalt. I. A:' Schulze, R-jd-.. Aufforderung. In nächster Zeit soll mit Beerdigung der Leichen aus Abtheilung 0 des alten KirchhoseS zu Seidau vorgegangen werden. Da daS Grabstellenregister über die Zeitdauer der dort Begrabenen keinen Anhalt bie'c', so fordere ich die Anverwandten der dort Begrabenen hiermit auf, mir binnen 4 Wochen Kenntniß zu geben, wenn wegen Kürze ver Zeit die Mederbelegung eines Grabes zu unterbleibe» Hütte. I)ie Kreisyauptmannschaft Berndt. Aufforderung. Nach S 14 der Kriedhossordnung der Seidau, gehen Erbbegräbnisse, über welche der Inhaber keine Verfügung getroffen hat, aus di- Jntestaterben über und es find die Letzteren verbunden, innerhalb Jahres srist, vom Todestage des seitherigen Besitzers an gerechnet, diese Erbbegräbnisse ju losen. . Da dies von verschiedenen Erben zeither unterlassen worden ist, !o babe ich dieselben aus diese Be stimmung aufmerksam zu machen, die Erbbegräbnisse spätestens binnen 4 Wochen von heute an unter Er legung der regulativmäßigen Gebühren von 3 bez. 6 Mark zu lösen; erfolgt dies innerhalb der gestellten Frist nicht, so wird den weiteren Bestimmungen der Friedhossordnung nachgcgangen werden. Bekanntmachung. Die Durchschnittspreise für Wetze«, Rogge«, Mehl und Hsourageartilel in den letzten 10 Friedensjahren sind für die Lieferungsoerbände des hiesigen Regierungsbezirks aus die Zeit vom 1. April 1882 bis 31. Mürz 1883 folgendermaßen festgesetzt worden. der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schrrglswa e, Hernchu, Bernstadt, Ostritz und Reichenau, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sonne der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels- und G e w e r b e k a m m e r zu Zittau. Bekanntmachung. DaS Ministerium des Innern hat aus Ansuch-n d-S Connies für die im Laufs dieses Jahres zu Nürnberg zu veranstaltende Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung beschlossen, ge nanntem Comitö Erlaubnis, zu Vertrieben, von Loosen zu der mit dieser Ausstellung zu verbindenden Ver> loosung ausgestellter Gegenstände im Bereiche deS Königreiches Sachsen unter der Bedingung zu ertheilen, daß die Gewinnnummern alsbald nach der LooSziehung im „Dresdner Journal'' und in der „Leipziger Zeitung" veröffentlicht werden Dresden, am 24. März 1882. Ministerium des Innern. von Roftttz-Wafiwttz. Gebhardt. Bekanntmachung, die Confirmation der Katechumenen betreffend. Die Confirmation der Katechumenen der P-.ri-K>rch-ngem->nd- «Wer finde, in diesem Jahre w.e früher am Palmsonntage während ÜeS ^"""Saottc^ » d A Kirch, erst Der Gott-Sdi-nst b-smn °n d.es^ ^Le vorher .ntt Em.rittskar.en versehen werden geöffnet wird. Den Angehörigen der Katechumenen, werm v »j- Kirche durch die sollen, w.rd indeß gegen deren Vorzeigung schon '/.1§ Nvr der o.r onrm im Thurm befindliche Hauhtthüre «rttattet werden. Zugleich wird Nachfolgendes zur Nachachtung bemnnt gemach ' „ I. Die Katechumenen Haden sich am gedachten Sonntage vormittags 11 Uhr tu der ersten «tage des Ratbdaus-S rinz und werden von hier aus .m geordneten Zug- zur 2) bies^be»^.^ aus^d^ Vorgerichtelen Sitze ein, die Mädchen rechts, die Knaben A'ar; Mitglieder des Kirchenvorstandes haben die von «u befindlichen Kirchensitze einzunehm-n; 4) den Mütt?rn ^ weiblichen verwandle., sind dagegen die Kirchensibe zunächst am Gange zum Altar angewiesen. , ,, „ . „„ . Kir^envorftand die Gestattung der Benutzung der letzteren Kirchenstände Seii-n ke Va ^ si vers^ bA dieser Kirchlichen Handlung mit Zuversicht vorauS- N so kann d^ Kirchmsitzen auch nur den m.t Karten versehenen Verwandten der ^"fir'^Airch^ jedes Vordrängen zum «ltarplatze, das «usstehen und insonderheit das Besteigen der Kirchensitze, sowie jede Störung zu verhindern- ^°5?n°ch".ur Nachachiung bekannt gemacht, daß all- Confirmanden sich am -rüneu TounerS- tage zum erstmaligen Genüsse des heiligen Abendmahls etnzustnden haben. Bautzen, den 29. März 1>82. Der Kirchcnvorstand ZN St. Petri. ?. Ke. KnhN, Bors, WautzenerDMaßrichim Verordnungsblatt der KreiShauptmannfchast Bautzen zugleich als Konfistorialbehörde der Oberlaufitz ' v»r im Lieserungsverbande der Amtshaupt mannschaft im Haupt- Marktortc Durchschnittspreis pro 50 Kilo Weizen Weizen mehl incl. Mahl lohn: Rog gen Rogcn- mehl incl. Mahl lohn : Hafer Heu Stroh 4 4 4 Zittau. . . Zittau 11 81 14 01 9 32 11 90 7 25 3 25 1 90 Löbau . . . Löbau 11 55 13 72 9 30, 11 88 7 30 3 36 1 82 Bautzen . . Bautzen 11 16 13 23 9 41 12 07 7 56 3 56 1 80 Kamenz . . Kamenz 12 21 14 48 9 60, 12 24 8 3 79, 1 99 Telegraphische Korrespondenz. Karlsruhe, 28. März. Die in jüngster Zeit von verschiedenen Preßorganen besprochenen Gerüchte über Dif ferenzen zwischen dem Erbgroßherzog und dem komman dierenden General des XIV. ArmeecorpS, v. Obernitz, werden der „Karlsruher Zeitung" von bestunterrichteter Seite als völlig grundlos bezeichnet. München, 28. März. Die Kammer der Reichs- räte hat die Gesetzentwürfe über die provisorische Steuer erhebung und den erhöhten Malzaufschlag, sowie den Etat der Ausgaben für Reichszwecke nach den Beschlüssen deS Abgeordnetenhauses angenommen. Der neuernannte päpstliche Nuntius di Pietro ist heute hier eingetroffen. Wien, 27. März, abends. Im Laufe des Vormittags empfing die Großfürstin Wladimir die Besuche der Kaiserin, der Erzherzoginnen und der Herzoginnen von Modena, von Nassau und von Cumberland. Großfürst Wladimir empfing um 11 Uhr den Minister des Äußeren, Grafen Kalnoky, welcher fast eine Stunde bei demselben verweilte, und besichtigte nachmittag« einige Sehenswürdig keiten der Stadt. In der Hofburg fand heute zu Ehren der hier anwesenden fürstlichen Gäste ein Galadiner statt, an welchem der Kaiser, die Kaiserin, der Großherzog von Meck lenburg-Schwerin, der Großfürst Wladimir, die Minister Kalnoky, Taaffe, Szlavy, Orczy, Bylandt-Rheydt, die Mit glieder der russischen Botschaft, der deutsche Botschaftsrat Berchem und das Gefolge der fürstlichen Gäste teilnahmen. Abends war bei der Erzherzogin Elisabeth eine Soiree, zu welcher die fürstlichen Gäste und die Mitglieder des kaiser lichen Hauses geladen waren. Der Erzherzog Karl Ludwig nahm abends mit seiner Gemahlin den Thee bei der Groß fürstin Wladimir ein, welche wegen ihres leidenden Zu standes an dem Galadiner nicht teilnehmen konnte. Wien, 28. März. Die Delegationen sind durch kaiserliches Handschreiben für den 15. k.M. zu einer außer ordentlichen Session nach Wien einberufen. Heute mittag hat bei dem russischen Botschafter v.Oubril ein Dejeuner stattgefunden, an welchem Großfürst Wladimir, die Offiziere vom Dienst, Oberst Varga des 14. Husaren- regimentS und das Botschaftspersonal teilnahmen. Heute abend werden die hohen Gäste der Einladung des Erzherzogs Karl Ludwig zu einem ihnen zu Ehren gegebenen Diner Folge leisten. Die Abreise deS großfürstlichen Paares und des Großherzogs von Mecklenburg nach Italien ist au morgen vormittag festgesetzt. In dem Befinden des Sohnes deö deutschen Botschafters Prinzen Reuß ist eine anhaltende Besserung cingctreten. Das Herrenhaus erledigte heute das Budget und das Finanzgesetz pro 1882 und beschloß, den Gesetzentwur über die Wahlrcsorm einer Kommission von 15 Mitgliedern zu überweisen und diese, sowie die Kommission für die Be ratung deS Zolltarifs, welche ebenfalls aus 15 Mitgliedern bestehen soll, am 30. d. zu wählen. — Im Abgeord neten Hause brachte die Regierung eine Vorlage ein, betr. die Sicherstellung der böhmisch-mährischen Transoersalbahn. Die nächste Sitzung findet am 18. April statt. Nach einer Meldung aus Zara soll sich bei Orahovci und bei dem montenegrinischen OrteZalazzi eine Jnsurgcnten- bande angesammelt haben.— Der Prozeß gegen den eng lischen Zcitungskorrespondenten Evans und gegen Gopcevic und den Kaufmann Alexis wird im nächsten Monat vor dem Schwurgericht zu Ragusa zur Verhandlung kommen, da die Verhaftung der Angeklagten noch vor Einführung deö Ausnahmegesetzes erfolgte. — Aus Cettinje wird ge meldet, in dem am 24. c. abgehaltenen Ministerrate sei be schlossen worden, die Flüchtlinge aus der Krivoscie in Pod- gorizza und Spuz, diejenigen aus der Herzegowina in Nje- gusch, Grahowo, Niksic und Bjelopovlic zu internieren; bislang sei die montenegrinische Grenze von 2500 bewaff neten Insurgenten überschritten worden. Pesth, 28. März. Das Unterhaus erledigte die Wehrgesctznovelle in der Specialdebatte. Rom, 27. März. In dem heute abgehaltenen Kon sistorium ernannte der Papst nach der üblichen Allokution über die Verdienste der zu ernennenden Persönlichkeiten fol gende Kardinäle: den päpstlichen Majordomns Ricci, den Sekretär des h. Kardinalskollegiums Lasagni, den Patri archen von Venedig, Agostini, die Erzbischöfe von Algier, Sevilla und Dublin, und den Assessor für außerordentliche geistliche Angelegenheiten, Jacobini. Ferner präkonisierte rer Papst den neuen Erzbischof von Perugia und 15 Bischöfe. Rom, 28. März. In dem am Donnerstag statt- indenden Konsistorium wird der Papst mehrere fran- ösische und deutsche Bischöfe präkonisieren. Wie cö heißt, vürde der Papst in einem weiteren Konsistorium Ende Mai den Erzbischof von Köln und den Nuntius in Madrid zu Kardinälen ernennen und mehrere französische und polnische Bischöfe präkonisieren. — Garibaldi ist gestern nachmittag über Messina nach Palermo abgereist, wo er heute eintreffen wird. Ruhestörungen sind nicht vorgekommen. Palermo, 28. März. Garibaldi traf heute früh hier ein und wurde von einer großen Menschenmenge em pfangen. Die Ruhe wurde in keiner Weise gestört. Gari baldi wurde nach einer in der Nähe der Stadt gelegenen Villa geleitet, von deren Balkon aus der Maire im Namen Garibaldis der Bevölkerung dankte. Paris, 27. März, abds. Deputiertenkammer. Der Bischof Freppel interpellierte die Regierung wegen der Ausweisung der Benediktiner aus der Abtei SolcsmeS und warf derselben Willkür vor. Der Minister des Innern erwiderte, die Regierung habe nur das betreffende Gesetz aus führen lassen; die Rückkehr der Benediktiner nach SolesmeS sei eine Herausforderung gewesen, welche nicht hätte geduldet werden können. Die Kammer nahm schließlich mit 418 gegen 73 Stimmen eine Tagesordnung an, durch welche die von der Regierung behufs Anwendung der Märzdekrete ergriffenen Maßregeln gebilligt werden. — Unter den Ar beitern der Eisengießereien in St. Etienne ist heute ein Strike ausgebrochen. Paris, 28. März. Nach einer Meldung aus Kairo hat der Ministerpräsident eine Eingabe an den Khedive ge richtet, in welcher darauf hingewiescn wird, daß in dem Berichte der Finanzkontrolleure bezüglich der künftigen Handhabung der Finanzkontrolle und bezüglich der Integrität der Ga rantien der ägyptischen Gläubiger eine gewisse Beunruhigung u Tage getreten sei. Der Ministerpräsident erklärt dem gegenüber den festen Entschluß des Ministeriums, die für üe Sicherstellung der Verwaltung der konsolidierten Schuld ^stimmten Institutionen loyal aufrechtzucrhalten, insbesondere )ie Finanzkontrolle und die Befugnisse der Kontrolleure, wie )ics in dem vom Khedive am 15. November 1879 erlassenen md unter Zustimmung Frankreichs und Englands vcröffcnt- ichten Dekrete bestimmt worden sei. Die Thatsachc der Kontrolle und der Einrichtung einer finanziellen Überwachung länge mit den politischen Einrichtungen Ägyptens absolut nicht zusammen : die in der politischen Organisation Ägyptens cingetretcncn Änderungen könnten die Finanzkontrolle weder in dem Umfange ihrer Befugnisse, noch in den den ägyp tischen Gläubigern gewährten Garantien irgendwie berühren. Paris, 28. März. (N. P. Z.) Alle authentischen Informationen über Ägypten stimmen darin überein, daß die Beibehaltung des gegenwärtigen Khedives Tew-