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Morgenausgabe. lvr Letpsla «ad Vorort» »ur» unser* Lrba« VuAVAVpriils». uad Spediteur« rmaita-lich la« hau« gedrachtr monatlich l.iZ M., »lrrteljührllch r.7» M. »ei Ser »cschdst»st»ll«, unser« Zlllalen undft«»gab»N»U»n adgekolt: monatlichlM.,»l»rt»llahrUchSM. vurch unser« auswärtigen Zlllaten ln» hau» gebracht: monatlich t^d NU, olerteljöhrltch ».so M. vurch Sie Post: innerhalb veutsch» lanS» unS Ser Seutschen Kolonien monatlich l.SS M., »ierteljährllch «.»0 M., auoschlietzlich postdesteUaelS. prel« Ser Sluzelaummer I» Pf. Sn Leipzig, Sen Nachbarorten uns Sen Drtea mit eigenen Zlltalen wird Sie stbrnSausgadr noch am stdenü Seo «rschelueu» in« hau» geltefert. hcurdelsSeiturrg /lrntsbüM des Reckes und despollzeüurrtes der Stadt Leipzig »«Sokttou un- chrschSst»st«ll«; 1»honai»gaff« Ur.». o Zernsprech-KnschiuK Nr. l»sor, l«»»3 un» >»»44. 1-4. Jahrgang . für ftnzeiaen au» Leipzig UN» Umgebung Sie /»»Aeiaenpreife. >spait,gep,tttz«il»2spf.,sien»kiam.,«il»> m., von au»wart» Z0 ps., Neklamrn >.2S M., Klein« fln,eigen Slepetitzell» nur 20ps.,d.wi«Serh»l.Nad.,fln;rlgen»onVrhorS»n im amtlichenrell-iepetit» zell« »ops. cheschäftoon,eigen mit plabvorschrist im prell» »rh-ht. Nodatt na» larts. Seilagen: ivelamtaull.7 M.-aa kausrnS ou»fch>.Postgebühr, slnzrlgrn'stnnakme: Fobonnisgast««, bei sämtlichen finalen Se« Leipziger Lageblatt«» unS allen stnnoncen-rxpeSitionen ües Sn» unS ltuelanüe». vaoLeipzigerragedlatt erscheint werktags rmal.Sonn» u. Zriertagslmal. 0erllnerNcSaklton:SnSenZeltenl7,Sernlprrch»/lnschlutz: Hansa Nr. 407. Nr. 343. freusg, Sen s. Juli. ISIS. ver ttalienizchevanrerkreurer „Amalfi" versenkt Deutsch - österreichischer Zusammenschluß O Seit länger als einem halben Jahr be mühen siel) reich»oentsche und österreichijü)e Poli tiker um eine Zolleinheit für die Zeit nach dem Kriege. Tcke erste Anregung ist wohl von österreichischer, will sagen von dentsch-vster- reichischer Leite ausgcgangen. "Aber sie ist dann erfreulich schnell auch bet uus im Reich auf genommen worden, und seither hat mail nicht aufgehört, Hüven und drüben das Problem zn durchdenken und in erst kleineren, dann größeren Kreisen dafür zu werben. An dieser Werbearbeit haben sich Theoretiker nnd Praktiker, soll heißen wissenschaftliche und wirtschaftliche Menschen be teiligt und dann auch solche, die nebenher noch etwas anderes waren, nämlich (man darf am Ende die ehedem ein wenig in Mißkredit ge ratene Bezeichnung in diesen Zeitläuften wieder aufnehmen): grvßdeutsch empfindende Pa trioten. Kann sein, daß überhaupt diese groß deutschen oder, man sagt vielleicht besser, daß die gesamtdeutschen Empfindungsreihen den eigentlichen Anstoß gegeben hatten. Es war wie Frühlingsrauschen über das österreichische Deutschtum gekommen, das ja nicht immer glück liche Tage gesehen hatte. Ten Gehalt dieser neuen, besseren Zeit wünschte cs für alle Falle in die Zukunft herübcrzuretten und als ein Mittel dazu — eines neben anderen — erschien ihm und seinen Vorkämpfern der wirtschaft liche Zusammenschluß, die Lolleinhcit in mehr oder weniger reiner oder fortgeschrittener Form. Nun ist ja unzweifelhaft richtig, daß, so bestechend auf den ersten Blick der Gedanke sich ansnimint, seiner Ausführung mancherlei ge wichtige Schwierigkeiten entgegenstehen müßten. Es ist auch iu der Vergaugeuheit nicht immer leicht gewesen, sich mit dem Habsburger Reich über handelspolitische Fragen zu verständigen. Schon um deswillen nicht, weil in der Toppcl- inonarchic die Einheit handelspoliti schen Wollens mitunter schwer herzu stellen war. Tas hat natürlich nie auf unsere politischen Beziehungen abgefärbt, die sind viel mehr immer schlechthin mustergültig gewesen. Aber dergleichen wirkt doch nach, und so erleben wir, daß wir in der sachlichen Bezwingung des Problems in den langen Monaten eigentlich nicht viel weiter gekommen sind. Allemal, so bald man von dem Grundsätzlichen in die Einzel heiten praktischer Ausgestaltung hineinzusteigen beginnt, melden sich neue Hemmnisse. Immerhin, cs ist doch schon etwas, daß wir nach langen schmerzlichen Jahren, in denen die Deutschen im Reich nnd in des alten Reiches Ostmark immer mehr sich anseinanderlebten, über die Notwen digkeit eines engeren Zusammenwirkens, wenig stens im Grundsatz, uns einig wurden. Für das andere sorgen dann wohl noch die Not und das Gebot der Stunde. Tenn cs ist doch so, wie neulich Herr Rieß er in Wien ausgeführt hat: „Unsere Feinde werden, wenn der Krieg zu Ende ist, das Schwert noch nicht aus der Hand legen. Sie werden nur, statt mit Pulver und Blei, uns wirtschaftlich, durch Ausschluß von ihren Märkten zu bekämpfen suchen. Und um nicht überrannt und erdrückt zu werden, wird uns dann ganz einfach nichts anderes übrigbleiben, als daß auch wir uns über die politischen Grenzen hinaus zu einem großen Gebiet zusammenballen, das, landwirtschaftlich, klimatisch, technisch mit den Fähigkeiten zu viel gestaltiger Erzeugung ausgerüstet, dem Ideal der Autarkie, des sich selbstgcnügenden Wirt schaftsstaates, nach Möglichkeit nachzukommen weiß." Gewiß, man kann bestreiten, ob die Zu- kunft diesen Weg wirklich gehen wird. Kann auch andere Wahrscheinlichkeitsrechnungen auf machen, wonach schon in ihrem eigenen Inter esse die Ententemächte, vor allem Rußland im Osten und im Westen England uns, wenngleich das conlllldillw, so doch nicht das commercium länger weigern werden. Hier steht schließlich einst weilen Vermutung wider Vermutung. Für uns bandelt cs sich dabei indes noch um anderes. Größeres. Man kann nicht, wie da), nebenbei nicht zum erstenmal, die „Franks. Ztg." tut, diese Dinge kühl und von oben herab als eine reine Zweckmäßigkcitsfragc behandeln, die man am besten erst nach dem Kriege ansaßt, wenn die unterschiedlichen handelspolitischen Möglich, leiten sich voll übersehen ließen. Was bei die sen Bestrebungen herauskäme, meint sic in einer in Zweifel und Skepsis getauchten Besprechung der Wiener Tagung vom Ausgang Juni, sei nicht so viel, daß man dafür die Stimmung der Kricgszeit besonders ausnützcn müßte. Wer so schreibt, weiß nichts von dem Aus- gangspunkt der ganzen Bewegung und ihren ver österreichische Lagesbericht vtb. Wien, 8. Juli. Amtlich wird mitqeteilt: 8. Juli 1915, mittags: Russischer Kriegsschauplatz In Russisch-Polen östlich der Weichsel dauern die Kämpfe fort. Zahlreiche heftige russische t^egenangrisse wurden blutig abgeschlagen. Vor überlegenen feinblichen Kräften, die, zur Deckung von Lublin her'angesührt, zum Gegenangriff vorgingen, wurden unsere Truppen beiderseits der Chaussee ans bie Höben nörd lich krasnik zurückgenommen, westlich der Weichsel wurden einige russische Vorstellungen erstürmt. Am Bug und rn Ostgalizien ist die allgemeine Situation unverändert. Feindliche Borstöße an der unteren Zlota-Lipa wurden abgewiesen. Italienischer Kriegsschauplatz Im Görzrschen unternahmen die Italiener gestern wieder einzelne Vor stöße. Gegen den Görzer Brückenkopf sandten sie auch Mobilmiliz ins Treffen. Unsere Truppen schlugen sämtliche feindliche Angriffe, wie immer, ab. Am mittleren Isonzo und un Rrn-Gebiet herrscht Rübe. Südöstlicher Kriegsschauplatz Auf den Grenzhöhen östlich Trebinje hat nachts znm 7. Juli der Kampf gegen die Montenegriner erneut begonnen. Da der Gegenangriff der Monte negriner am 6. Jull mißlungen war, versuchte der Feind nachts noch einen Borstoß, der jedoch in unserem Infanterie- und Artillericfeuer völlig zusammenbrach. Nunmehr benscht dort Ruhe. An der übrigen Grenze hat sich nichts Wesentliches ereignet. Ereignisse zur See Eines unserer Unterseeboote bat am 7. Juli morgens einen italienischen Panzerkreuzer, Typ Amalfi, in der Norbabria torpediert und versenkt. Der Stellvertreter des Chess des Generalstabes v. Ho es er, Feldmarschalleutnant. innersten Triebkräften. Man kann im Angen- i blick das alles kroch nicht mit voller Un befangenheit vor der Ocffentlichteik erörtern, I aber einiges läßt am Ende sich doch anch heute schon sagen. Begeistert sind die Deutschen Oesterreichs in den Kampf gezogen; an die ser wunderbaren Wiedergeburt des allen Kaiser staates tragen sie, die immer das eigentliche Staatsvolt der Monarchie gewesen sind, nicht das geringste Teil. Nur möchten sie, daß ihnen das nicht wieder vergessen werde, daß — Men schen und Zustände sind wand lea - und auch die Hochstimmung dieser Tage wird einmal v.r- rauschen — nicht die Zeit sich erneue, wo alle Zugeständnisse an die anderen Böcker zugleich Schwächungen der Deutschen bedeuteten. Schutz nnd Rückhalt für ihr Deutschtum wünschen sie sich in diesem Kriege zu erstrecken, und die Stim mung der Kricgszeit ist, scheint uns, geradezu das Zeichen, in dem derlei Bemühungen ein- herzichen müssen. Vergessen wir doch nicht: der Verein für das Deutschtum im Ausland, der dem Deutschen Schulverein in Oesterreich ent spricht, war bislang bei uns nicht viel mehr als eine Sekte. Erst der Krieg, erst das Schul- ter-an-Schulter-Stehen mit dem Tkammcsgcnos- sen aus des Deutschtums Süd- und Ostmark im gemeinsamen Kampf hat weiteren Kreisen den Blick geschärft für diese Probleme gesamt deutscher Zukunft. Ver italienische Generalstabsbericht vtb. Rom, 8. Juli. Hm Daonetal unternahm der Feind einen Angriff gegen unsere Stellung von Pesso di Campo. Er wurde mit schweren Verlusten zuriiSgcworjen Im Cadore eröffnete unsere schwere Artillerie das Feuer auf dasBesestigunnswert La Corte im Hochtal von Cordevole und auf den Abschnitt TreSasse bis zum Val Parolo-Paß: es verursachte schweren Schaden. Zn Kärnten wurden außer dem üblichen vergeblichen Angriff in Richtung des Großen Pal feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen am Pramosio-Paß und bei Skarnitz zurückgeschlagen. Wir fahren langsam, aber be ständig fort, auf dem Hochplateau von Carsies vorzurücken. Wir machten dort insgesamt in den Tagen vom 4 bis 7. Juli 1400 Gefangene. In der Nacht zum 5. Juli bombardierte eines unserer Lenkluftschiffe wirksam eine wichtige Eisen- dahnkreuzung nördlich O p ch i n a. Am Vor mittage des 6 Juli gelang es einem unserer Flugzeuageschwader, zahlreiche Bomben auf das -sterreichiiche Flugzeuglager bei Aisovizza östlich Görz zu werfen: Brände wurden verursacht. Ein anderes Flugzeug belegte den Bahnhof Nabresina mit Bomben. Obwohl die Flieger Maschinengewebr- und Artilleriefeuer ausgesetzt waren kehrten sie wohl behalten zurück. Oer italienische öericht über -ie Versenkung -er Amalfi" ivtb. Rom, 8. Juli. De: Chef des Admiral stabes teilt mit, daß vorgestern nacht eine Auf klärungsfahrt in der oberen Adria unter nommen worden ist. Der Kreuzer „Amalfi", der daran teilnahm, ist gestern bei Tagesanbruch von einem österreichisch-ungarischen Tauch boot torpediert worden. Das Schiff hatte so fort schwere Schlagseite nach links. Bevor der Kommandant der Besatzung befahl, sich ins Meer zu werfen, ertönte der Ruf: „LslebederKönigl Es lebe Italien!" Die ganze Besatzung, die am Heck des Schiffes versammelt war, stimmte mit bewundernswerter Disziplin in den Rus ein. Der Kommandant verließ als Letzter das Schiff, indem er sich aus der noch aus dem Wasser ragenden Seite des Schiffes heruntergleiten ließ. Der Kreuzer versank kurz darauf. Es gelang uns, nahezu die gesamte Besatzung zu regten. (gez.) Thaon de Revel. fr.) Kiel, 8. Juli. (Eigener Draht bericht.) Zu der Vernichtung des italienischen Panzerkreuzers „Amalfi" sei daran erinnert, daß das Schiff mit dein König von Italien an Bord vor zwei Jahren während der Kieler Woche in Kiel weilte. Damals fanden daselbst die wich tigen politischen Besprechungen zwischen dem Deut schen Kaiser und dem Reichskanzler einer seits und dem König von Italien und San Giuliano anderseits über die Balkankrisis, be sonders über die albanische Frage, statt. Dies war die letzte Zusammenkunft zwischen dem Kaiser und dein König von Italien. Die Matrosen des „Amalfi" machten damals in Kiel allgemein einen schmutzigen Eindruck, der sehr abstach von der schmucken Haltung und dem Aussehen der deutschen Matrosen. Ver englische Var-aneUenbericht ntd. London, 7. Juli. (Meldung des Reuterschen Büros.) Ein amtliches Telegramm besagt noch über die Kämpfe bei den Dardanellen vom 5. Juli: Am südlichen Sektor unterhielten die Türken die ganze Nacht schweres Eewehrfe u e r gegen die ganze Linie. Sie verließen die Laufgräben aber erst nach heftiger Beschießung dieses scktors und unternahmen dann einen Angriff, der besonders auf den Punkt gerichtet war. wo die englische Marinedivision sich an die französische Linie anschloß. Hier faßten ungefähr .',0 Türken in unserem Laufgraben Fuß: einige unserer Leute konnten sich jedoch darin behaupten. Unsere Truppen machten einen Gegenangriff und warfen die Türken wieder aus d em Laufgraben hinaus. Ein anderer Angriff auf dem rechten Flügel der 29. Division wurde durch Gewehr und Maschinengewehrfeuer zum Stehen gebracht. An unserem linken Flügel versamelten sich die Türken im trockenen Fluß bett der Nullah, östlich der unlängst von uns eroberten Laufgräben, und unternahmen verschiedene Angriffe. Sie vermochten aber die Laufgräben dank der Entschlossenheit unserer Truppen mit Unter stützung von Artillerie nicht zu erreichen. Die Be schießung nahm gegen ll Uhr morgens ab, sie nahm dann an Heftigkeit von Zeit zu Zeit wieder zu. Die Tatsachen des Mißerfolges des Dardanellen unternehmens und ter ungeheuren Menschenverluste der Alliierten (in dem amtlichen türkischen Bericht vo i gleichen Tage wird außer anderen Erfolgen die V-rsenkung eines großen französischen Transport dampfers gemeldet) können selbst durch die schönsten amtlichen englischen Telegramme nicht aus der Welt geschafft werden. Zu den Tagesberichten VQ? Die Russen wissen, daß der Besitz der Bahn linie Chol m—L u b l i n -I w a n g o r o d für sie von größter Bedeutung ist. Der Sieg der Verbündeten bei Krasnik und Zamcsz, und bejonders die Durch flößung der russischen Front bei Krasnik hatten dir Gefahr für diese Vcrbuidungsstrecke aufs äußerste ge steigert. Nur noch einen Tagesmarsch standen die Verbündeten von einzelnen Orten der Bahn ent fernt. Deshalb raffte die russische Heeresle'ckung an Truppen Mammen, was sie an anderen Stellen ent behren tonnte, und warf die Massen gegen die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand. Den ersten Anprall vermochten die Oeslerreicher abzuwehren. Vor dem zweiten Ansturm mußten sie sich aus der Front Bychawa—Urzedow. die sie nach dem russischen Generalstabsbericht am Dienstag erreicht hatten, auf die Höhen nördlich von Krasnik zurückziehen. Hier beherrschen sie besser die nach Lublin führenden Wege und können dem russischen Gegenangriff mit größerer Aussicht auf Erfolg begegnen. Wenn auch durch dieses erneute kräftige Vorbrechen der Russen die siir die Verbündeten günstige Entscheidung ver zögert wird, vereitelt wird sie keinesfalls. Denn die deutschen Armeen, die rechts und links neben der Armee Joseph Ferdinands kämpfen, setzen ihre erfolg reichen Äbwehtvewegungen gegen die Russen fort. Be sonders günstig ha: nach den jüngsten Berichten die westlich der Weichsel stehende Armee Woyrjch abgejchnitteil. Sie hat sich im Sturme einer Reihe feindlicher Stellungen bemächtigt und ist auf diese Weise wieder ein Stück in der Richtung aufs linke Weichjelufer zu vorangekommen. Am Bug und in Ostgalizien ist keine Ver änderung der Lage eingetreten. Russische Versuche, die untere Zlota-Lipa zu überschreiten, wurden von Li ns ingens Truppen glatt abgeschlagen. Im Befehlsbereich Hindenburgs haben di« Russen an verschiedenen Stellen Angriffe^ unter nommen, aber nirgends Erfolge erzielt Sie ver mochten sich weder bei Kowno Luft zu schaffen, noch glückte es ihnen den Deutschen die wichtige Höhe 95 südlich Borzymow zu entreißen, und ebenso wenig gelang cs ihnen, in dem Raume zwischen Racionz und der Djaldowka die deutsche Fron' zu sprengen. Racionz liegt nur fünfzig Kilometer nordwestlich von der Festung N ow o - G e o r g i e w s k. Etwa ebenso groß ist die Entfernung von dem von den Verbün deten besetzten Orte Jozefow an der Weichsel bis Iwangorod. Daraus ergibt sich, daß die Weichsel festungen Nowo-Keorgiewsk, Warschau und Iwan gorod in gleichem Maße von den Verbündeten be drängt weiten, und daß die Russen allen Grund haben, das Letzte aus dem Lande hcrauszuholen, wenn sic den Zusammenbruch dieser Festungslinie aufhalten wollen. Auf der ganzen Westfront dauert die lebhafte Tätigkeit der Artillerie un. Vereinzelte Jnfantene- angrifse der Franzosen bei Souchez und Aprc» mont blieben im wesentlichen erfolglos. Aus dem südöstlichen Kriegsschauplätze haben sich seit einigen Tagen die Montenegriner recht rührig gezeigt. Oestlich der herzegowinischen Stadt Trebinje — sie ist von der Grenze Montenegros 10 Kilometer entfernt — haben die Montenegriner wiederholt angegriffen. Aber die Oesterreicher haben alle Vorstöße glücklich abgewehrt. Aus dem italienischen Kriegsschauplatz gehen die Kämpfe um die Jsonzolinie weiter. Die Anstrengungen der Schlacht vom 5. Juli und die Wirkung ihrer Niederlage an diesem Tage haben die Italiener offenbar noch nicht völlig überwunden. Sie begnügen sich deshalb mit Teilangriffen schwächerer Art, die natürlich mühelos von den österreichischen Verteidigern des Geländes abgewiesen werden. In feinem Bericht schweigt sich Herr Cadorna über die Niederlage vom 5. Juli vollständig aus. Ein schwerer S ch l a g hat die i t a l ie Nische Flotte getroffen. Nachdem bereits vor einigen Tagen ein Torpedoboot in der Nordadria einem öster reichischen Unterseeboot erlegen ist, hat jetzt das Ge schick auch einen Panzerkreuzer ereilt. Die ita lienische Flotte hatte eine Ausklärungsfahrt nach dem nördlichen Teil der Adria unternommen. Am Morgen des 7. Juli traf der Torpedo eines österreichi schen Tauchboots den Panzerkreuzer „Amalfi". Das Kriegsschiff bekam schwere Schlagseite und ver sank alsbald in den Fluten. Der größte Teil der Mannschaft hat sich retten können. Zur„Arnalfi"-Klasse gehören der >907 vom Stapel gelaufene Panzerkreuzer „Pisa" und der aus dem Jahre 1908 stammende