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Nr. 74. 26. Jahrgang Donnerstag, den 30. März 1899 den ge- Jn den Wien, 28. März. Im niederösterreichischen Land tag führte Ab. Kopp, einen gegen die Sprachenverord nungen gerichteten Antrag befürwortend, aus, diese Frage sei eine den ganzen Staat berührende geworden; der Landtag sei deshalb zur Stellungnahme berufen. gehabte Versammlung der Textilarbeiter sich mit Seitens der sozialen Commission des Stadtrathes machten Vorschlägen auch einverstanden erklärt hat. vier Fabriken ist bereits eine Einigung zwischen Fabrikanten und den Arbeitern erzielt worden. Oesterreich-Ungarn. Redacttorr und Expedition: «ahastrat« « (mche dem « Amtsgericht). Telegramm-Ldreff«: Anzeiger Hohensteiverrrstthal. so nicht, etwaigen Widerstand zu brechen, dann müsse kräftig und unnachsichtig vorgegangen werden. — Nach einer Mittheilung der „Berliner Börsen- zeitung" hat der Bund der Handel-und Gewerbetreiben den, die sich mit dem Verkauf von Postwerthzeichen befassen, eine Provision von 1 Proz. aus der Postkasse zu bewilligen. Nun hat der Staatssekretär daraus folgenden Bescheid enheilt: „Die Frage der Gewährung einer Vergütung an die Inhaber von Postwerthzeichen- verkaufsstellen ist, wie ich Ende vorigen Jahres dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller auf eine dahin gehende Anregung mitgetheüt habe, bereits vor einiger Zeit im Reichspostamt von neuem eingehend er wogen, im Hinblick auf die dagegen obwaltenden ge wichtigen Bedenken aber verneint worden." — In der letzten Sitzung des Kriegsgerichts von Tunis wurde der deutsche Fremdenlegionär Faber, 22 Jahre c.lt, wegen Thätlichkeiten gegen einen Vorgesehen zum Tode verurtheilt. Die Anklage hatte die Unver schämtheit, auszuführen, daß die Deutschen, die in die Fremdenlegion emtreten, wenigstens wüßten, daß sie unter der französischen Fahne nicht die Stock- und Faustschläge und Fußtritte fänden, welche die Unter- officiere ihres Landes so gern anwendeten, um so mehr müßten sie sich solchen Vorgehens gegen ihre Vorge setzten enthalten. Mainz, 28. März. Ein größerer Fehlbetrag ist nach übereinstimmenden Meldungen in der Kaste des hessischen Pionierbataillons entdeckt worden. Ein Zahl meisteranwärter ist in Untersuchung gezogen. Frankfurt a. M., 28. März. Nachdem zwischen den Brauereien und den Arbeitern die Einigung ge scheitert ist, haben gestern auch sämmtliche Brauereien, deren Arbeiter bisher nicht streikten, auf Beschluß des Brauereiverbandes den vierten Theil ihrer Arbeiter entlasten. Krefeld, 28. März. Die baldige Beilegung des Weberstreiks steht bevor, nachdem die in Kempen statt an die hiesige Ortssteuer-Einnahme — in der Gemeinde-Expedition z entrichten. Oberlungwitz, am 27. März 1899. Oppermann, Gemeindevorstand. JuserttonSgebühren: die mr^auswärts 12 Pfg' Tagesgeschichte. Deutsches Reich. in Tagen festgestellte Etat für das neue., Wirthschastsjahr der deutschen Reichshauptstadt übersteigt huudert Millionen Mark. Damit hat Berlin den ordentlichen Etat des Königreichs Sachsen, des dritten unter den deutschen Bundesstaaten, erreicht' — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht in seiner Nummer 75 vorn 28. d. M. die neuen Gesetze über die Friedensprüsenzstärke des deutschen Heeres, über Milderungen des Reichsmilitärgesetzes vom 2. Mai (Fetzsetzung der deutschen Heeresmacht auf 23 Armee korps, wovon 17 Preußische, 3 bayerische, 2 sächsische und 1 württembergisches), über die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das Rechnungsjahr 1899, über die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine und der Reichseisenbahnen, wegen Verwendung überschüssiger Reichseinnahmen zur Schuldentilgung und betreffend die Feststellung des Haushaltsetats für die Schutzgebiete auf das Jahr 1899. — Gold die schwere Menge soll es in Deutsch-Ostafrika geben. Die dort in Dar-es-Salaam erscheinende „Dtsch.- Ostafr. Ztg." berichtet, daß die zur Untersuchung der Goldlager im Sevtember 1897 ausgesandte Kommission Mitte Februar mit den angeblich „denkbar günstigsten Resultaten" nach Dar-es-Salaam zurückgekehrt sei; sie habe 5 bis 6 Kilometer vom Südufer des Viktoria- Nyanza Sees verschiedene Goldlager in überaus frucht barer Gegend gefunden. Die Untersuchung ergab 190 Gramm Gold auf die Tonne Gestein, was einen hohen Gehalt bedeute. — Im Hinblick auf die Ruhestörungen, die vor einigen Monaten in Erfurt stattfanden, Und mit denen der Wechsel im dortigen Negierungspräsidium Zusammen hängen soll, dürfte folgende Mittheilung über eine An sprache des neuen Regierungspräsidenten von Dewitz an die Polizeibeamten auch für weitere Kreile von Interesse sein. Am Sonnabend Nachmittag ließ sich Regierungspräsident von Dewitz durch den Oberbürger meister vi-. Schmidt die gesammten Exekutiv- und Kriminalpolizeibeamten vorstellen und hielt dabei eine längere Ansprache, der wir folgende interessanten Punkte entnehmen: „Es sei vor Allem nöthig, sich gegenwärtig zu halten, .daß der Beamte der Bevölkerung halber da ist. Der ordnungsliebende Bürger müsse das Gefühl haben, daß das Einschreiten der Polizei nicht geschieht, um zu chikaniren, sondern um zu helfen- Er "mA den Beamten zur Pflicht, die größte Häkelt, dw größte Ruhe und Festigkeit zu bewahren. Gelange es Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 29. März. , Nas am 1. April zur Erledigung kommende Krrchneramt m der Tnmtatlsparochie ist durch ein- müthigen Beschluß des Kirchenvorstandes Herrn Kirch- rechnungsfrihrer Ü. H. Krauße übertragen worden. ,. — Die kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau verbietet die Verabreichung geistiger Getränke an Confirmanden welche am Gründonnerstag anders als in Begleitung Erwachsener m Schankwirthschaften sich einfinden Der Statthalter erklärte Namens der Regierung, er sei seit der Nationalitätenstreit auf das ganze politische Leben zurückwirke, nicht dagegen, daß sich der ^anoiag im Rahmen einer Meinungsäußerung mit der von oer Sprachenfrage beherrschenden politischen Lage befaße. Der Statthalter richtete Namens der Regierung an alle dazu berufenen Faktoren die Aufforderung, endlich die Scheu vor der Oeffentlichkeit abzulegen und im Interesse der Allgemeinheit zur Berathung ^lsammen- zutreten, damit ein Einverständniß über die Lösung der strittigen Punkte erzielt werde. Sollte sich diese Hoffnung erfüllen, was allerdings ohne thütige Beihilfe der Betheiligten nicht geschehen könne, dann werde für die Regierung kein Anlaß vorliegen, anderweitige Schritte zu thun, um der Lahmlegung der verfassungsmäßigen Thätigkeit der Reichsvertretung zu begegnen. England. London, 28. März. Ueber Paris erfährt die „Morning Post", der britische Botschafter in Peters burg habe der russischen Regierung die Theilung Chinas vorgeschlagen. Der Vorschlag sei entschieden abgelehnt worden, aber Verhandlungen darüber schwebten noch in veränderter Form. England hatte zur Lösung der ostasiatischen Frage die Abhaltung eines europäischen Congresses vvrgeschlagen, an dem nur England, Rußland, Frankreich, Deutschland und Italien the'ilnehmen sollten. Graf Murawjew erklärte, Rußland könnte der Theilung Chinas niemals zustimmen und würde einen solchen Plan nötigenfalls mit seiner ganzen Kraft beanstanden. London, 28. März. Wie aus Montreal gemeldet wird, ist die Lage des jetzt schon 52 Tage im Eise des Golfs des Lorenzostromes eingeschlossenen Dampfers „Gaspesia" sehr besorgnißerregend. Der Dampfer treibt hilflos hm und her und signalisirte, daß Mangel an Proviant und Kohlen eingetreten sei. Bisher befind-n sich alle' Passagiere wohl. Der Zugang zu dem Dampfer ist unmöglich. Bismarck-Ehrung am 1. April. nabt Verehrung sind wir auch über das Grab hinaus unserem großen Bismarck schuldig. h ^r erste Geburtstag uach seiuem Tode! , ^.^es m hiesiger Stadt haben nun beschlossen, diesen Tag durch ein auf der Bergeshöhe mn^ auszuzeichuen, uud ergeht hierdurch Mi unsere Mitbürger die Bitte, altes ^ore material zu dresem Zwecke zur Verfügung stellen zn wollen. r freundlichen Geber werden gebeten, ihre Namen im Bauamte (Nathhaus, Altsta - anzngenen, damit Sonnabend früh das Brennbare mit Geschirr abgeholt werden kann. —— D-,. i -- - Bekanntmachung. Der 1. Termin Renten ist spätestens bis sMesten/bi^erM" Brandkasienbeiträge mit I ',2 Pfennig für jede Einheit D-gau, Wüstcnbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falkm, Meinsdorf l täglich Nachmittags!^-E und Festtag« und — der illustrirten 2° Pfg- inel.