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WabermuerAnzeiger Lokal- und Anzeigeblatt für Rabenau und Umgegend ü rrttttnnr»r»tt:ru::ttrtttt»»nnrtt. rt:r:tttttttnnnrnrrr:rnntt«nttttur:rttr::8 rrrrrrrrnr: FrettW, de« 12. W iW 12. IehWH Nimm 8Z. Drahtanschrift: Slnzetper Fernsprecher: Anil Freital I2N u rnnr! Anzeige»: cinsp. Petitzeile 20 Goldpsciinig, ausiv. 30 Psg., anitl. Teil u. Reklamen 50 Psg. i Lon uns unbekannten Auftraggebern Anzeigen i Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekannt machungen des Stadtgemeinderats, sowie des Schul- und Kirchenvorstandes zu Rabenau. «r ir» Schriftleitung, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. Mrrrttrttmttntttttmunnmumttttttrrttmnrnttnnttnttrttr:' inttnrrrrur:::« 8 Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag. Bezugspreis: Monatlich 1,20 Mark, wöchentlich 30 Psg-, einzelne Nr. 10 Psg. -! Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder sonstiger U Störungen des Betriebe» der Zeitungen, der Liese« - n ranten oder der BefSrderungreinrichtungen) hat ü der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder 8 Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» B»zug»preise». nur gegen Borau»bezahlung. ' Anzeigen werden an den Trscheinungrtagrn bis 3 spätesten» vormittag» 10 Uhr erbeten. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen 8 Anzeigen übernehmen wir »eine Verantwortung. Z Demeindevrrband»-Giro-Konto Rabenau Nr. 38. . Aller- Krrchen-Ngchrichlett. Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienst (Kandidat Häusler Dresden.) Oelsa. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienst. Katholischer Gottesdienst in Freital. Jeden Sonn- und Feiertag früh 7 Uhr und 9 Uhr Gottesdienst. Wetter - Nachrichten unseres meteorologischen Sonderdieustes. Voraussichtliches Wetter am Sonnabend: Wenig Aenderung. Sonntag: Wolken, teils Sonne, strichweis Gewitter, Regen, kühl, Wind. Montag: Wolken, Negenfälle, später vielfach Sonne, ziemlich kühl, Wind. ». » LZ esUa MIQ/ IL5V Die Mütze des Schweigens. Es ist schwer zu verstehen, daß man einst Geständnisse von Menschen durch die grauenhaften Mittel der Folter, der Tortur, der „peinlichen oder hochnotpein lichen Frage" zu erlangen trachtete. Mit der Aufnahme des alten römischen Rechtes gelangte auch diese gräßliche Ver irrung in unsere Rechtspflege. Unzählige Menschen wurden auf Grund dieser im fürchterlichsten Sinne des Wortes er preßten Aussagen mit ungerechten Strafen bedacht oder zum Tode verurteilt. In der Peinlichen Gerichtsordnung vom Jahre 1532 wurde bestimmt, daß ein durch die Anwendung der olngs war der Anwendung der Tvtiur leine Grenze gezogen, denn sie konnte wiederholt vorgenommen werden. Zur Ehre des besseren Teiles der Menschheit mutz gesagt werden, daß sich fett der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts in vielen Län dern Gegner des „peinlichen Verfahrens" erhoben. In Preußen wurde die Tortur 1740 abgeschafft; Sachsen und Dänemark folgten diesem Beispiel dreißig Jahre später. In Österreich kam es 1776 zum Verbot. In Frankreich konnte dieser Scheußlichkeit erst 1789 durch die Revolution ein Ende bereitet werden. Roch siebzehn Jahre sollte es währen, bis man in Bayern und Württemberg die Tortur abschaffte. In Hannover und Gotha kam es erst 1822 und 1828 zum Ende init der „peinlichen Frage". Und doch war damit noch kein völliger Abschluß in der Anwendung jenes furchtbaren „Rechtsmittels" sand ein Festkommers statt. Bei diesem wurde ein Fest" reigcn „Der Pohrsdorfer Wald bringt Grütze zum Hei" matsest" aufgesührt. Am Sonntag mittags 12 Uhr stellte der Festzug. Dann begann das eigentliche Schulfest mit Belustigungen. Im Festzelt, ca. 1000 Personen fassend, spielte die Wilsdruffer Stadtkapelle. Der nach Eintritt der Dunkelheit sich durch den Ort bewegende Fackelzug lietz diesen in herrlicher Illumination schauen. Am Mon tag nachmittag beschloss ein Schweinsprämien-Vogel- schietzen und Ball am Abend das Fest. Der Besuch sämt licher festlicher Neranstaltungen war ein sehr starker. Dresden. Die Landtagssraktion der Deutschnativ- nalen Volkspartei hat im Landtag einen Antrag ein gebracht, der Landtag wolle als Gesetz beschließen: „Das Gesetz über die Anerkennung neuer Feiertage vom 10. April 1922 wird aufgehoben." Es handelt sich um den 1. Mai und 9. November. Tortur erlangtes Geständnis nur dann gültig sein sollte, wenn es nicht während der vom Scharfrichter oder dessen Knechten vollzogenen Marter erfolgt war. Zuerst sollte es nach Linde rung oder dem Aufhören der Folter des peinlichen Verfahrens ausgesprochen und zwei oder drei Tage später vor Gericht frei und ohne Zwang bestätigt werden, um gültig zu sein, dings war der Anwendung der Tortur keine Grenze erreicht. Eine „Mütze des Schweigens" wurde noch 1857 in den Gefängnissen Neapels als „Strasinstrument" gebraucht. Der Erfinder war der Polizeiinspektor Baiona von Palermo. Das gräßliche Marterwerkzeug bestand aus einem Stahlring, der den Schädel um Stirn und Hinterkopf umschloß; ein zweites Stahlband, in dem auf der Mitte des Scheitels eine Schraube angebracht war, reichte von einem Ohr zum anderen. An diesen beiden Teilen befand sich ein aus Stahldraht geformter Kinnbalter, der die Kinnlade umschloß und es dem Träger gänzlich unmöglich machte, einen artikulierten Laut hervorzu bringen. Ein Lederriemen, der im Nacken mit einer Schnalle befestigt werden konnte, erhielt das raffiniert ausgedachte Marterwerkzeug in seiner Lage. Die ersten Versuche mit diesem Foltergerät fielen so gräßlich aus, daß ein Gefängniswärter glaubte, der Mann, dem man die Mütze angelegt hatte, müsse sterben. Ohne Sen Polizeigewaltigen Baiona zu benachrich tigen, lief der Wärter nach einem Arzt und holte sofort auch einen Priester als Seelenbeistand für den Fall des Todes des Gemarterten. Man nahm dem tief ohnmächtig gewordenen Gefangenen das Martergerät ab und rief ihn ins Leben zu rück. Der Gefangenenwärter mußte sein Mitleid mit fünfzehn Stockschlägen büßen. Dieser Rückfall in die Grausamkeit ver gangener Zeiten dürfte im gesitteten Europa allerdings der Unge^eim kestimsn^ und viel- mie- Tal- am legten Sachen beim Bootsmann Hamann geht hervor, daß das eine Mädchen aus Chemnitz, das andere ans Niedersedlitz stammt. Es ist zn vermuten, daß beide- Mädchen den Tod in der Talsperre gesucht haben. An einen Unfall ist kaum zu glauben, da das Boot nicht umgekippt war. Städte vor Augen sührt.. Roman, Novellen, Rätsel viele aktuelle Bildberichte runden den Inhalt des fettigen Heftes bestens ab. Paulsdorf. Montag abend gegen Uhr seien zwei Fräuleins ein Boot und suhren aus die sperre hiilaus. Gegen ^48 Uhr wurde das Boot Tännichtgrunde treibend aufgesunden. Von den Mäd chen fehlt bisher jede Spur. Ans Adressen aus hinter- Lokales und Sächsisches. Rabenau, den 12. Juli 1929. * 60. Gängerlag des Sachs. Elbgausängerbund in Königsbrück. Dem Sängertag ging am Sonnabend, den 6. Juli ein Begrüßnngsabend im Schützenhaus voraus, der durch Begrüßungsansprachen seitens des Festausschusses und der Stadlvertretung und der Bürgerschaft eingeleitet wurde. Die musikalischen Darbietungen der Königsbrücker Bundesvereine „M.-G.-V. >852" und „Kameradschaft",! des Freiwilligen Kirchenchors, sowie des Herrn Hübsch-! mann (Tenor) Mitglied des Opein-Tnsembles Dr. Staegc-i mann, Staatsoper und des Gruppenchormeisters Dähne (Violine) boten künstlerische Genüsse. Erfolgreich wirkte^ auch die Stadlkapelle mit. Kirchenmusikdirektor Büttner-' Pirna sprach als Bundeschormcister begeistert Uber die heiligen Ausgaben des Deutschen Sängers. Die Siadt trug «in Festgewand. Der 00m 1. Buiidesvorsitzende» Franz Becker eröffnete nnd geleitete Sängertag fand am Sonntag, den 7. Juli nach einer erhebenden Gedenkfeier am Heldenehrenmal von 10—Vz3 Uhr im Schützenhaus statt. Jahres- und Kassenbericht sanden glatte Erledigung und Genehmigung. Die Bundeskasse schließt mit einem Kassenbestand von l 1 777 Mk. ab, der neue Haushalt- plan balanciert mit 19 400 Mk. in Einnahme und Aus- gäbe, das Stiftungsvermögen der Adolf Leiberg-Stislung beträgt 6273 Mk. Die Anträge, welche die Verleihung von Bundesehreuzeichen, die Zuziehung des Schriftleiters des „Elbgausängers" zu den Sitzungen der Bundesleitung, rechtzeitige Einreichung der Anträge zum Sängertage, Wahl des Bundesvorsitzenden u. a. betrafen, wurden! nach lebhafter Aussprache angenommen. Die satzungsge- mäß ausscheidendcn Mitglieder des Bundesausschusses Büttner, Weiser, Richter und Störl wurden wiedergewählt. Der Bericht des Vorsitzenden über die Vorgänge in Nürnberg rief gerechte Entrüstung hervor.-.Das Elbgau- sängerfest in Pirna 1930, für das 2 Hauptkonzerte, ein Kirchenkonzert, Festzug und Dampferfahrt geplant sind, wird Mitte Juli stattfinden. * Sport. Am kommenden Sonntag tritt die 1. Els des hiesigen Sportvereins im Vorrundenspiel um den VMBV.-Pokal dem Leubnitzer Sport-Club gegenüber. Beide Mannschaften befinden sich gegenwärtig in guter Verfassung und es dürfte deshalb mit einem spannenden Kampfe gerechnet werden. Das Spiel beginnt nachm. 4 Uhr auf dem Sportplatz an den 3 Waldhäusern. — Ergebnis: SV- R. Komb. — Brandenburg 1:4. * MTV. „Vorwärts". D. T. Handball. Sonn abend, den 13. Juli spielt die neuausgestellte Knaben mannschaft vom „Vorwärts" gegen „Frisch auf" Oelsa Knaben ^z6 Uhr. Sonntag den 14. Juli: Vorwärts 1. — Guts Muths Dresden 2. Anwurf 10 Uhr. Rabe nau 1. Jugend — Dresden-Bühlau 1. Jugend 11 Uhr. Sämtliche Spiele finden auf dem Sportplatz an der alten Ziegelei statt. — Ergebnisse von, 7. Juli: Reichlich hoch schlug Rabenau I. die 2. Mannschaft non Turngemeinde Nordwest mit 6:2 (4:1). Rabenau Jug. — Freital- Deuben Jug. 8:0 (4:0.) * Romantik des Südens. Man soll nicht sagen, daß Romantik ein unbedingt fest umrissener Begriff ist. Er Kann sich wandeln, beispielsweise je nach der Gegend. gr.Zrblocklierk 11 cl Amtlicher Teil. Die Auszahlung der Notstandsnnterstützungen für die Sozial- und Kleinrentner ans die Zeit vom 16.—3l. Juli 1929 ersolgt Montag, den 15. Juli 1929, von 9 bis 10 Uhr vormittags, im Rathaus — Registratur —. Die vorgeschriebene Zeit ist pünktlich etttzuhalten Rabenau, am 11. Juli 1929. Der Stadtrat. Dies erweist in Wort und Bild klar der Artikel „Süd liche Fischerromantik", den das neue Heft der „I. Z." (für 20 Pfg. überall erhältlich) bringt. Die Nummer ent hält außerdem auch diesmal wieder eine Fülle interessan ten Bild- und Artikelmaterials. Man kann nur Stich proben herausgreisen. Kennen Sie Kugelhänser? Diese originellste Erscheinung auf dem Gebiete der modernen Architektur behandelt ein köstlich humorvoller Artikel, unterstützt von witzigen Zeichnungen. Auch die bebilderte Abhandlung „Große Männer, wie man sie nicht zu sehen gewohnt ist" wird sicherlich viel Freude in den Lesern wecken. „Wolkenkratzer" betitelt sich ein Aussatz, der mit wirkungsvollen Bildern das Wesen nordamerikanischer Schulbesichttgung. Während der vom N. ds. Mts. bis 12. August ds. Js. festgesetzten Sommerferien können die für Sonntags zngclassenen Besichtigungen der Ueuen Schule wegen Reinigungsarbeiten nicht stattfinden. Rabenau, am 11. Juli 1929. Der Schulbezirksvorstand. 8onn1»8 st» 4 Unwrkuttunss8kon261't ^18 klinlsKe unck Hill»« VoL-«I-ui. Alrt. lLSmi8eke»" /X. We80^ Dippoldiswalde. Der in Dresden wohnende Sohn eines hier beschäftigten alleinstehenden älteren Arbeiters war am Sonnabend benachrichtigt worden, daß sein Vater gestorben sei. Ec eilte, nachdem er schnell noch alle Ver wandten durch Briefe in Kenntnis gesetzt hatte, nach hier, um sich von der Wirklichkeit zu überzeugen. Aber wie erstaunte er, als er erfuhr, daß sein Vater noch lebe und gerade zur Stunde seines Eintreffens in einem Wirtshans gemütlich bei einem Glas Bier saß. — Derartige Späße sollten doch unterbleiben. Ruppendorf. In dem Teiche des Gutsbesitzers Wolf ertrank der 22jährige Martin Kleber aus Höcken- dors. Der als Schwimmer bekannte Tote scheint in erhitztem Zustande ins Wasser gegangen zu sein, wo ein Krampf seinen Tod herbeiführte. Durch Fehlen von Rettungsmöglichkeiten gelang die Bergung des Toten erst nach einer Stunde durch ein Boot, das von der Talsperre Malter geholt werden mußte. Pohrsdorf b. Tharandt. Hundertjähriges Schuljubi läum und Heimatfest. Am 7., 8. und 9. Juli feierte die hiesige Gemeinde das 100jährige Bestehen der Schule, verbunden mit Heimatfest. Am Sonnabend nachmittags 3 Uhr fand die Weihe einer Jubiläumseiche statt, woran sich um 4 Uhr die Weihe des für die gefallenen Söhne der Gemeinde errichteten und von Gutsbesitzer Arthur Pfützner geschenkten Ehrenmals schloß. Abends 8 Uhr