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an. Amtsblatt Verantwortlicher Redakteur: Dtul Ithne in Dippoldiswalde. Mttachtsettige« „Jllustrirten NnterhaltungSblatt^ Mit land» und hauSwirthschastlicher Monatsbeüage. Nr. 151 Lokales und Sächsisches Dein ernster Wahlspruch heißt: „O Mensch beschick Dippoldiswalde, den 27. Dezember. In dem heute abgehaltenen Herbstquartale der Schuhmacher- Innung wurde Meister Linse zum Obermeister, Meister Jäckel zum Schriftführer, Meister Dörner so wie der zeitherige langjährige treuverdiente Obermeister Richter, welcher eine Wiederwahl entschieden abgelehnt hatte, in den Innungs-Ausschuß gewählt. — Der letzte Theaterextrazug wurde von inSgesammt 91 Personen benutzt. — Dem Vernehmen nach dürfte der nächste derartige Zug am Dienstag, den 22. Januar, auf unserer Bahn abgelassen werden. Verzicht des Inhabers zur Erledigung kommenden Kollektion des Herrn Paul Stölzner in Frauenstein eine neue Kollektion der königl. sächs. Landes» Lotterie errichtet werden soll. Selbständige«, un bescholtenen und geschäftstüchtigen Kaufleuten, welche die in Werthpapieren zu hinterlegende Kaution (50 Mk. pro Los) aus eigenem Vermögen und ohne Verrin gerung der für ihr Waarengeschäft erforderlichen Be triebsmittel beschaffen können, bietet sich hierdurch die Möglichkeit eine», einträglichen MebeuerwerbS. Für «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — — Wir verfehlen nicht, auch hierdurch noch auf die Neujahrs-Kollektiv-Gratulation aufmerksam zu machen. Es ist dadurch Jedermann Gelegenheit ge boten, der GratulationScour in bequemster Weise zu genügen, und dabei wird auch noch ein hochwichtiges WohlthätigkeitSwerk gefördert. Im vorigen Jahre konnten der Suppenkolonie 45 Mk., dem Schulfond 40 Mk. zugeiviesen werden. — Fahrpreisermäßigung für Kranke. Am 1. Januar k. I. wird die freie Beförderung von armen Augen-, Ohren-, Unterleibs- und sonstigen Kranken zum Zwecke der Behandlung durch Spezial ärzte oder fin UniversitätS- und anderen öffentlichen Kliniken rc. aufhören. Als Ersatz für die freie Fahrt wird nunmehr die Beförderung der bezeichneten Kranken nebst Begleitern zum Militärfahrpreise erfolgen. Zur Gewährung des ermäßigten Fahrpreises sind alle Sta tionen des sächsischen Staatsbahnnetzes, welche für den Personenverkehr eröffnet sind, ermächtigt, jedoch nur dann, wenn von den ansuchenden Personen eine Be scheinigung der Ortsbehörde über ihre Mittellosigkeit, sowie ein ärztliches Zeugniß über die Nothwendigkeit der Behandlung beim Spezialarzt oder in einer Klinik rc. und über die Nothwendigkeit einer Begleitperson bei gebracht wird. Bei wiederholten Fahrten ist jedesmal wieder ärztliche Bescheinigung erforderlich; die von den Gemeindebehörden ausgestellten Mittellosigkeitsatteste werden von ihrem Ausstellungstage ab als nur ein Jahr giltig betrachtet. Für die zur Gewährung Ker Fahrvergünstigung erforderlichen Ausweise werden von der EtaatSeisenbahnverwaltung Formulare abgegeben, welche von den Gemeindebehörden rc. durch die Wirth- fchastSverwaltung der Staatsbahnen in Dresden zu dem Preise von 7 Pf. für 10 Stück zu beziehen sind. Ebenfalls vom 1. Januar ab wird auch für Pfleglinge der Bethlehemstifte nebst Begleitung zum Zwecke der Aufnahme in die Anstalten an Stelle der wegfallenden 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- palten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- — Der hiesige WohlthätigkeitSverein „Sächsische Fechtschule" veranstaltet auch in diesem Jahre wieder und zwar nächsten Sonntag, Abend V»8 Uhr, im „Stern", für hiesige würdige und bedürftige Arme eine Bescheerung, welcher sich in herkömmlicher Weise eine Christbaumfeier mit Verloosung anschließen wird. Wir machen auch an dieser Stelle mit dem Bemerken darauf aufmerksam, daß zu dieser Feier Jedermann willkommen ist. Haber offner, flottgehender Waarengeschäfte in Frage, in denen auch Bewohner der Umgegend zahlreich ver kehren. Bewerber haben ihr Gesuch um Verleihung einer Kollektion an die königliche Lotterie-Direktion zu Leipzig zu richten und hierbei ihren Lebensgang kurz zu schildern, Alter sowie Staatsangehörigkeit anzugebeu und den jetzigen Stand ihres Vermögens zu beziffern. Dresden. Als Nachfolger des verstorbenen General staatsanwalt Held wird der Leipziger Oberstaatsanwalt Oberjustizrath Häntzschel, welcher überall das höchste Ansehen genießt, genannt. — In der letzten Sitzung des KreiSauSschuffeS zu Dresden kam ein Gesuch des StadtrathS zu Meißen, den städtischen öffentlichen Tanzsälen eine vermehrte Tanzerlaubniß zu gewähren, zur Berathung. In Rücksicht auf den regen Fremdenbesuch wurde beschlossen, den genannten Tanzetabliffements außer dem zuge billigten 1. und 3. Sonntag eines jeden Monats noch einen Sonntag zum Tanzhalten gleichzeitig auf allen Sälen freizugeben. Die Erlaubniß wurde für die Zeit vom 1. April bis letzten Oktober ertheilt. Pirna. Die im vergangenen Jahre von dem Kirchenpatron o. Carlowitz auf Kukukstein zu Liebstadt beantragte Begründung von unangreifbaren werbenden Kirchenvermögen ist nach einem jetzt gegebenen Ausweis bereits in 15 Gemeinden der Ephorie Pirna ins Leben getreten, während 6 weitere Gemeinden eine solche Einführung sür die nächste Zeit beschlossen haben. Mehrfach ließen sich hinsichtlich der betreffenden Zu wendungen aus verschiedenen Kollekten rc. die erfreu lichsten Beobachtungen machen, so daß die Hoffnungen auf ein weiteres glückliches Gedeihen dieser Institution ihre volle Berechtigung haben. Pirna. Die Einweihung der im Brodkorb-Grund- stück erbauten neuen Turnhalle unserer Turn gemeinde erfolgt nunmehr bestimmt Sonntag, den 13. Januar. Mittwoch, den 16. Januar, findet alsdann wie wir vernehmen, ein größeres Kinder-Schauturnen Schandau. Die Weihnachtsstimmung wurde am 24. durch die Kunde von einem betrübenden Un glücks fall, herbeigesührt durch einen Gerüsteinsturz, in jäher Weise unterbrochen. Der Schauplatz der Katastrophe war eine dem hiesigen Bade gegenüber liegende Villa, woselbst ein Maurerpolier sowie zwe Maurer mit dem Abputzen eines EimseS beschäftig" waren. Man hatte dazu ein Gerüst errichtet, welche nicht die erforderliche Festigkeit zeigte, sodaß ein Zu. Dein Haus!" — dein Schiffwird vorwärts nur getrieben Darfst niemals deine Bess rung hier verschiebe», Richt bis zum letzten Lebensaugenblick! — D rum, Menschenkind, o nütze sie, Die edle Zeit, sie kehret nie! Du hangend, bangend Herz, o klopfe zu! Jn'S Vaterhaus find Biele heimgegangen, Die einst der Lenz des Lebens warm umfangen. Wer weiß, vielleicht auch bald, bald scheidest du! D rum, armes Herz, o klopfe zu! Einmal geht's doch zur ew'gen Ruh'. Der Christen Glaube spricht: „O nicht so bang! Einst tönen dir des JubeltageS Lieder, Wie fie entzückten hier dich, droben wieder In heil'ger Seraphim«» Chorgesang. O fromme Seele, zage nicht! Aus Dunkel gehst du ein zum Licht." Du müder LebenSpilger, fasse Muth! In Himmel wird, wie hier auf Erden, walten, Der dich so gnädig hat bisher erhalten! Dem Guten geht es doch dereinst noch gut! D rum hoff' auf ihn! Er wird die» Jahr Auch liebend deiner nehmen wahr! freien Fahrt der Militärpreis (Kinder unter 10 Jahren werden je auf eine Karte befördert) bewilligt, wenn die vorgeschriebeae Lufnahmebescheinigung der Anstalt beigebracht wird. Reinhold-Hal«. Der landwirthschaftliche Kreis verein Dresden hat an Emma Henriette Beyer aus Elend, welche seit 10 Jahren ununterbrochen mit guter Führung bei Herrn Gutsbesitzer Landtags - abgeordneten Steyer hier in Diensten gestanden hat, ein Ehren-ZeHgniß verliehen. ObersrannkVvrf. ^Am S4. K M., des Abends gegen 7 Uhr, entstand beim hiesigen Bäcker Hermann Göhlert ein Kammerbrand durch welchen 2 Betten mit Zubehör, 1 Schrank, 1 Kommode und verschiedene Effekten vernichtet worden find. In Folge raschen Eingreifens mehrerer Ortsbewohner konnte das Feuer mittels der Ortsspritze sowie unter Verwendung einer Handspritze noch rechtzeitig gedämpft werden, sodaß außer einem Mobiliarschaden von vielleicht 100 Mk. weiteres Unglück verhütet worden ist. Den Brand hat die beinahe 5 Jahre alte Tochter des Besitzers veranlaßt, welche beim Suchen nach dem Nachtgeschirr mit der Lampe unter das Beit geleuchtet und das Stroh desselben entzündet hat. Ruppendorf. Die am 1. Weihnachtsfeiertag von Herrn Kirchenschullehrer Burgardt mit den Schülern der 1. Schulklasse im hiesigen Gasthof veranstaltete Aufführung fand vor überfülltem Saale statt. Es kamen zur Aufführung: „Ein Schützer des Evangeliums" von E. Thieme, „die himmelblaue Wiese" von Kaupe und „Wintersreuden" von E. Thieme. Die Wahl dieser Stücke muß als eine sehr glückliche bezeichnet werden, indem das Erste an die erst kürzlich, auch in hiesiger Gemeinde festlich begangene Jubelfeier des 300 jährigen Geburtstags Gustav Adolfs anschließt, das Letzte dagegen in direkter Beziehung zum Weih- nachlsfeste steht und mit einer Scene unter dem brennenden Christbaum schließt. ES war eine Freude, den Darbietungen der Kinder zu folgen. Dieselben entledigten sich ihrer Aufgabe in trefflichster Weise und machten den Veranstalter der Aufführung alle Ehre. Die Gesänge, theils ein- und zweistimmig, theils unter Zuziehung des hiesigen Gesangvereins vierstimmig auSgesührt, wurden sicher und rein zum Vortrag ge bracht, während bei den Deklamationen Sicherheit und Deutlichkeit der Aussprache wie auch gute Be tonung vortheilhast bemerkt wurden. Die Rollen deS „Winters" und des „Knecht Rupprecht" tn der letzten Nummer hatten zwei Herren von hier in dankens- werther Weise übernommen und führten dieselben mit großem Geschick durch. Das Publikum ging sichtlich erfreut und befriedigt nach Hause mit dem Wunsche, daß der Herr Kirchschullehrer mit seinen Kindern recht bald wieder eine so schöne Ausführung veranstalten möchte. — Der reiche Ertrag dieser Ausführung fließt dem von Herrn Kirchschullehrer Burgardt begründeten Chormäntelfond zu. Araueuftein. Au» sicherer Quelle erfahren wir, I daß in hiesiger Stadt an Stelle der durch freiwilligen Die letzte Stunde naht, dann scheidest du! Ich fühl' im Herzen unnennbare» Klopfen, Denn wiederum entrinnt ein Lebenstropfen Der Welten dunklen Ewigkeiten zu; Mir Bangen fragen wir: „Wie weit Ist wohl das Meer der Ewigkeit?" WaS eilst du, scheidend Jahr? — O weile noch! Wohl Mancher möchte noch dem Feind entgegen, Versöhnung suchend, ihn, auf allen Wegen, In diesem dunklen Pilgerlande, — doch Friedlos und ohne Rast, vhn' Ruh' Eilst du auch deinen Brüdern zu. NlatteS eine sehr wirk same Berbrettuna finden werden mit 10 Pfg. di« Epaltenzeile oder vere» Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt» Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.—«ge sandt, im redattionAk« Theile, die Spaltens rOPfg.