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«v. Jahrgang. 48. Svuaabeu-, 28. Jarmar 1922. «»»dtmilchrtft: »,ch«tch1«> 8»rn>pr«tz«r.Sammeinru»u»»r: LS 2<1 vur >ltr vachl^Iprtch«: SV 011. !Xakao. LekokolaSe. ^onfitünen. 2uckepv,afLN. fiems gege. 1838. « IS msl prämüiel. «chckMK»«, in>» ^»nvI^a>Sb»>,'U» «»rt»»Nr»t>» SS <v. «r,» «. D-rl«, „n vi»,Ich « «e«a>»r»I IN Drr,d». Vitychrgl-Kinl, 1VSS Dnr»dr». l UI>I. Elellrn- «.Wol>»ung»m<irt>t, Ilsalt ln Dresden u. Vorort,n d»> Ntgli»-wrlmol. Zulraguna mono«. n m., lü,r rlsthrl.! ysnroicron-liraiso D » mm dre>I«3eNe IM. Au-SamM-nanv>g-n, Anzeigen UV , "bAUg2^WLVUl)t «2M..durchdr»itoI>d«„Sgl.zweim».l.-ver>a»!>inonaU.IL5UM.,vt«rl«8<»hrt.r7,4UW. I An-u. Brrlräul« S-t» ÄvrzugsplLtzr laut Taril. Sluow. AustrÜz-gez. Doraunbrzohl. - Äm;<?lnmnmer7ü Aachdrult, mir m» »«,»>»», 0u»U»n«n»,d» >.4>r»«»n«r A»ch'" - Un«rlan,>» 6chr>l»üch, «rrdrn mchl »>i k»»«»rt. Der Aeichshaushallplan für 1922. Sin Ueberschutz von 18 Milliarden zur Ausführung des Friedensverlrages. tDrabimcldungiinsrerVerllnerLchriftlettung.i Berlin. 27. Hau. Morgen soll dem Reichörat der Relchshanöhaltopla« und der Etat für die Skuosührung des »riedensncrtrages vorgelegt werden. Der Etat sür l8L2 »hne die Betrieboocrwattungeu und oline die Ausgaben siir hie Ausführung des Friedcaovertrageo schließt mit einem Uederschub non »«Milliarden ab. Diese 18 Mil liarde» sollen zur Deckau« der ordentlichen Ausgaben bei der Ausführung des Friedenüvertragcs verwendet wer den. In den Einnahmen des ordentlichen Etats lind die kteuern so eingestellt, wie sic nach den Regierungsvorlagen »eschätzt worden sind Abstriche, die vom Reiaw-tag etwa »orgenommcn werben dürsten, sind noch nicht berücksichtigt. Der ordentliche Etat schätzt die Einnahmen aus 101.2 Milliarden. Für sortdaucrnde Ausgaben sind rund 83 Milliarden, sür einmalige Ausgaben 22 Milliarden, zu sammen also 8">,2 Milliarden ansgrivorserr. Hm aostcr- »rdeutlichcn Haushalt ergibt die Endsumme SA Milliarden Ausgaben sür die allgemeine Rrichoverwalt- tuug. Hn dü-jem HauShali werden auch 8.8 Milliarden ais Zuschuss »ür die Betrieböverwaltiingen angefordcrt. die gc- wissermastc» den Betriebsverwaltungen als Anleihe zur Erweiterung ihrer Sietriebe zur Verfügung gestellt werden. Bo« den Abstrichen im ordentlichen Etat sind besonders bemerkenswert die Lebcuümittclzuschüffe, die sür das Hahr <»21 über 8 Milliarden Mark betrugen, und die An schüsse sür die Betriebsverwaltungen sPost und Eisen bahn usw.s. Die Post hatte sür l»L1 einschliesslich des l. Nachtragüetatü. der seht dem Reichstage vorlicgt. einen Zuschub vou 8.8 Milliarden crsordcrt. Für die Rcichs- risenbahnen betrug t»Zl der ReickK»znschust 18.8 Mil» Narben. Die Ausstellung des Etats zur Ausführung drS FriedenSvcrtragcü sollte anfangs aus Grund des UmrcchnnngSfnrseS 1 Goldmark gleich 68 Paplermark erfolgen. Angesichts der Besserung der deutschen Valuta wurde jedoch schliesslich der Umrechnungskurs l : 11 ge, wählt. Nach diesem Umrechnungskurs ergibt sich als Gr- saMtbedars im ordentlichen Haushalt znr AvSfsihrnng des EriedenSvcrtragkS die Summe von l17,7 Milliarden. Die ausierordentlicken -Insgabcn betragen 8»,S Milliarden, »nsammen also 187,6 Milliarden Mark. Deulfchland bleibt unter Konlrolle. tEtgner Trabtbertcht der „Dreödn. N a ch r I ch I e ist., Basel, 27. Han. »Corricrc della Sera" meldet ans Paris: Der Botschasterrat nahm am Dienstag den persönlichen Berich» des Generals Rollet zur Frage der ?lushebung bzw. Einschränkung der alliierten Koutrollinstanzen in Deutschland zur Kenntnis. Der Botschasterrat erachtet nach den Auösiihrnugcn deö General Rollet eine Einschränkung ter militärische« Kontrvllinsianzcn sür jetzt noch nicht als durchführ bar. Die Fortdauer der Kommission in Deutschland wurde zunächst bis 8». September d. I. ausgesprochen. Mc. Henna zur Reparallonsfrage. London, 27. Jan. Der frühere Schatzsckretttr und jetzige Vorsitzende der Londoner Joint City- and Midland-Banc M c. Kenna hielt ans der heutigen Generalversammlung dieser Bank eine Rede über die allgemeine -Handels- un d Wirtschaftslage. Zur Irrige der deutschen Reparationen bemerkte er. eine Vorbedingung sür ble Wiederherstellu -g Europas sei die Regelung der Bedingungen der deutsche» Entschädigungen auf einer festen wirtschaftlichen Grundlage. Wenn die Horm der Reparationen und die Mittel zur Sicherstellung der Zahlungen mehr Schaden als Nutze» brächten, dann ver- schlten sie ihren Zweck. Mc. Kenna fuhr fort: Wenn man von auhcn her einen Truck auf Deulfchland ansübt. so be deutet daS. das, man Deutschland zwingt, seinen Austen- handel unter der Bedrohung mit Invasion, Blockade oder anderen Strasmitlcln zu entwickeln. Deutschland kann nur tm Wettbewerb mit seinen HandclSrivalcn auSfuhrcn, die eS aus den ausländischen Märkten unterbieten must. Um sich eine billige Produkiion zu sichern, must Deutschland sür bereu Arbeitserzcugnissc weniger Lohn zahlen, als die anderen Nationen. Dieses kann es erreichen, indem eS die Mark so entwertet, dast ihr Wert tm Inland den Wert tm Ausland Ubcrtrisft. Solange diese Verschiedenheit tm Wert besteht, wirkt sic wie eine Prämie auf die deutsche Aus fuhr. und da der Druck aus Deutschland. Reparationszahlungen zu leisten, sortdauert, kann eS eine fortschreitende Entwertung seiner Valuta nicht verhindern. Der deutsche Wettbewerb zu Preisen, dte weit unter denen kür England möglichen stehen, ist ein ernster Schlag ür den englischen Austen Handel und eine der Ursachen der Depression und der weitverbreiteten Arbeits losigkeit in den letzten zwöls Monaten. Mac Kenna sagte weiter, Deutschland könne schwerlich bis zum vollen Maste seines Ausfuhrüberschusses zahlen, vhne damit den Wert der Mark im Auslände unter ihren Wert im Hnlande zu drücken. Was die Form der Zahlungen betrifft, so könne Deutschland in bestimmte» Waren »ahle». die. soweit England in Betracht komme, Zucker, Holz. Kali und andere Stusse sein könnten, dte sür Eng land schwer entbehrlich seien und die cs entweder überhaupt nicht oder nur in ungenügender Menge erzeuge. Deutsch land könne auch zahlen durch de Auslieferung aller ausländischen Wertpapiere, die im Besitz deut scher Untertanen seien. Mc. Kenna fügte hinzu, er gehe bei seinen Ausführungen vom wirtschaftlichen und nicht vom politischen Standpunkte auS. Er sei der Ansicht, dast ein Uebereinkommcn, das ans das Ergebnis der wirt- lchastlichen Möglichkeiten gegründet sei. vorteilhafter wäre für die Handelsintercsicn der Welt und ergiebiger sür die Reparationszahlung, ,,, als aufeinander folgende llltimata. hie sich später als «ndnrchs.ihrbar erwiesen. lW. T. B s Frankreich rechnet auf die deutschen Zahlungen. Paris, 27. Jan. Die Kammer nahm auf Antrag deS gsinairzininisters De Lasteyrie ein wettere» provisori sches B u d g c t z w ö l s t c l für den Monat Februar für das Budget an, dessen künftige Zahlung Deutschland zu fällt. Damit ist bis ziC weiteres dte Erörterung dieses Titel» vertagt worden Englischer Habineltsral Uber den Schuh- oerlraq. London, 27. Jan. Lloyd George führte tn einer heilte vormittag abgchaltcncn K a b i » e t t S s i tz u n g. in der, wie verlautet, der bisherige Verlauf der Erörterun gen über den geplanten englisch-französischen Pakt besprochen wurde, den Vorsitz. Heule nachmitlag fand ebenfalls unter Lloyd Georges Vorsitz eine Sitzung des Finanzausschusses deS Kabinetts statt, um über den Antrag Oesterreichs be treffs die Gewährung einer Anleihe von 2!4 Millionen Pfund Sterling zu beraten. lW. T. B.i London, 27. Jan. In eine», Leitartikel schreibt der, „Manchester Guardian": Ein Vertrag, geschweige denn ein ' Bündnis mit einem Lande, dessen Standpunkt vom englischen sehr verschieden sei, bildete eine ernste Gefahr. Cs bestehe aber nicht die entscrntcste Wahrtchcinlichkeit. dast dte französischen Vorschläge oder etwas Aehnlichcs von der britischen Negierung angenommen oder auch nur erwogen würden. lW. T. B.) Schiffer zum Stande der üeulsch- po!nijchen Verhandlungen. Reuthen, 27. Jan. Der deutsche Bevollmächtigte für die deutsch-polnischen Wirtschastsverhandinngen. der heute abend mit de», grössten Teile der Dclcgationsmit- glieder Obcrschlcsicn verlässt, um nach einem kurzen Aufent halt in Berlin sich zu den Schlnstverhandlungen nach Gens zu begeben, verabschiedete sich heute abend von dem deut schen Ausschuss sür Oberschlcsien. Ncichsmintster a. D. Schisser machte dabet folgende Ausführungen: Wir sind bet den Verhandlungen mit Polen in vieler Beziehung zu einer Verständigung gekommen. Je länger aber die Ver handlungen dauerten, um so mehr hat sich gezeigt, dast immer neue Gesichtspunkte aus > auchten, deren Ausgleich nicht vhne weiteres möglich mar. Wir können den Polen gerechtcrwcise nicht den Borwurf machen, dast sic unsachlich und illoyal die Verhandlungen geführt tnbcn. Ich fühle mich vielmehr verpflichtet, anznerlenncii, dast sie die Verhandlungen i» versöhnlicher W.-ise und mit dem Wunsche geführt haben, mit uns zu einer Verständigung zu gelangen. Unter den Dingen, über die wir »ns geeinigt haben, spielen besonders dte Wäbrungsiragc.Cisen- bahn, Post. Kohlen, Sozialversicherung und Grcnzvcrtchr eine grosse Rolle. In der Währungssrage wird sich, wenn nicht alles täuscht, eine definitive Verstäildigung herbcisührcn lassen auf der Grundlage, dast in dem polnisch werdenden Ober schlesien die Reichsmark tm Verlaufe der nächsten lss Jahre einziges gesetzliches Zahlungsmittel bleibt. Aller dings ist den Polen das Recht zugcstandcn. dast die deutsche Währung mit einsähriger Frist ge kündigt werden kan». Für diesen Fall sind aber Sicher heiten geschaffen, dast alle Gläubiger auS Forderungen, die vor dem WährungSwechsel entstanden sind, in de,„scher Währung oder unter gewisser Boranssetziing in polnischer Währung, aber ohne Zugrundelegung des jeweiligen Tages kurses für die Mark befriedigt werden sollen. Andere schmierige Fragen bewege» sich in der Hauptsache auf dem Gebiete der Liauidation, des Natlona- litätcnprinzivs und des Optio,Grellstes. Aber auch hier ist über eine Annäherung verhandelt worden, wenn cs auch zweifelhaft erscheine, ob wir vor den Verhandlungen in Genf zu einer Einigung kommen könne». Wir sind ent schlossen, im Geiste der Versöhnung und des Friedens weiter- zuarbetten und große Schwierigkeiten zwischen uns und dem Nachbar zn vermeiocn. Aber die Grenzen unseres Nachgcbcns liegen in den materiellen n»d ideellen Lebensnotwendigkeiteu des deutsche« Volkes über die wir nicht hinrvcgkommen können, und eS ist meine Pflicht, in keinem Falle diese üustercn Grenzen z» überschreiten und cs wieder aus den Schiedsspruch «„kommen zu lassen. Der weitere Verlaus der deutsch polnischen Verhand lungen wird sich jo abspieten, dast zunächst die Arbeiten der Unterkommtssioiien zum Abschluss acarachk werden, die mit ihren Arbeiten „och rückständig sind, um dann die Zu sammenstellung und Zusainmcnsaiiung des ganzen Stosscs auf der Grundlage deö Ergebnisses der einzelnen Kom missionen zr. bewerkstellige». Für diese Ausgabe ist deutscherseits Gcheimrat Schlegelberg und auf polni scher Seite Herr Wollny in Aussicht genommen. Auch die Uebcrtragung in daS Französische bleibt dann noch übrig. In Gens wird dann ausserdem die Arbeit der ll. Kommiision gefordert werden müssen, die sich mit dem M t n o r i t ä t e n s ch „ tz befasst »nd unter dem Vorsitz von Exzellenz Lcwald steh». Di. liier zu lösenden Fragen be rühren die Nerven deS deutschen Volkes am empfindlichsten und greisen vielfach in verwaltungstechnischc und organisa torische Fragen ein. <W. T. L.j Der unwegsame Pfa- nach Genua. DaS Wort Lloyd Georges von der Notwendigkeit inter nationalen Vertrauens, ans das sich jeder Verkehr zwischen Regierungen und Volkswirtschaften der einzelnen Staaten gründen müsse, ist vom Reichskanzler in seiner letzten Rede ausgenommen worden, und zwar „nicht nur als blosteS Wort, sondern als ein großes politisches Bekennt nis". Das war gewiss keine neue Ossenbarnng; denn die Litanei von -er Bölkervcrsöhnung, der Verständigung und Sem guten Willen habe» nur vou Tr. Wirst, oft gehört und habe» bald noch öfter erlebt, wie er diese Verständigung durch willenloses Nachgeben gegen jeden liebe,grsts der Entente zum Schaden unseres nationalen Interesses prak tisch betätigt. Das Neue liegt darin, dass der Kanzler dies mal in seinen Ideen auf Lloyd George znrückgreiscn „nd zeigen zn könne» glaubte, wie er nicht mehr allein dem Ehor unserer beutchungrigen und sanktionslüsternen Geg ner als Verkünder der Versiänüigungsldee gegenübcrsteht, dast er den großen Pta», Lloyd Georges zu», Wicdcrausba,, Mittel- und Osteuropas und damit der wirtschaftlichen Ver ständigung als mit seiner Politik parallel lausend bezeichnen kann. So stellte sich die Lage in Cannes dar, und sie bot zweifellos recht begründete Aussicht, dast auch in der Entente die Vernunft mehr als vorher Einftust ans die Politik nehmen würde. Seit Cannes aber hat sich manches ge ändert. Und wenn auch Lloyd George seinen Ausspruch von der Notwendigkeit des internationalen Vertrauens nach Cannes getan hat, so tann man doch nicht übersehen, daß er in derselben Rede auch die Erkenntnis der englischen City von der Aussichtslosigkeit eines deutschen .Kreditgesuches beim Fortbestand der unmöglichen Ncparationslasten ein fach übergeht und Potncarö gegenüber sowohl ZahlungS- Pflicht wie ZahlungSmöglichkeit seitens Deutschlands aner kennt Dast also alle derartigen Rensterungen. die uns so schön klingen, für den schlauen Diplomaten nur Mittel zum Zweck sind, und er sich ihrer nur so lange bedient, wie für England daraus ein Vorteil entspringt. Tr. Wirkh aber erhebt sie zum politischen Bekenntnis. Er setzt auch jetzt noch, obwohl Poincarö ans Ruder gekommen ist und tn den englisch-französischen Auseinandersetzungen die Frage der Wirtschastskonscrenz fast vollständig in den Hintergrund getreten ist, alle Karten ans Genna. Er ist bei Cannes stehen geblieben, siebt die Lage noch genau so wie damals, hat auch heute noch in keiner Weise seinen Optimismus ge dämpft und hofft auf einen dauernden Frieden auf dem Wege der Verständigung und der Bcrininft. Aber der „höchste Ernst, mit dem mir zur Weltwirtschastslonseienz rüsten", kann nicht darüber hmweghclsen, dast die tu Cannes noch breite und beauemc Strasse nach Genna sich in einen engen und felsigen Pfad nmgcwandclt hat, der mehr »nd mehr von wuchtigen F-elsblöcken verrammelr wird. Das Haupthindernis bildet hier, wie in allen Fragen einer vernünftigen Regelung der internationalen Beziehun gen, das Frankreich poincaristischer Geistcörichtung. Das bleibt auch der Fall, wenn nach PoiucaröS gewundener Teilnahme - Erklärung die haiu'tiächlickcn alarmieren den Nachrichten aus Washington kommen. Amerika — soviel steht heute bereits fest — wird nicht nach Genua gehen, einmal, wie Harding es begründet, weil er erst daS Pazifik- und Flotten-Nbkommea unter Dach und Fach haben will, in der Hauptsache aber, weil er in der militaristischen und imperialistischen Richtung des neuen französischen Kabi netts ein nnübermindliches Hindernis sicht. In Amerika hat eine unverkennbare tiefe Missstimmung gegen Frank reich Platz gegriffen, weil eS durch seine unvernünftige Ge waltpolitik den Wiederaufbau der Weltwirtschaft verhindert und infolge seiner mnstlosen Rüstnngsansgabcn di« Schulden an Amerika nickt zahlen lau». Mir Nechr har kürztick erst wieder der Senator Borat, mit seinem Hinweis fast allgemeinen Beifall gefunden, daß Frankreich keine Armee von SüsiMsi Mann oder gar einer Million brauche, um sich gegen das Hunderttausend-Mann Heer Deutschlands zu schützen. Harding würde zweifellos mit einer Annahme der Einladung nach Genua, bevor Frankreich an die Ver minderung der Rüstungen denkt, im Senat eine !o weit gehende M'stbilligung finden, dass auch die Ratifikation des Pa.,isik-AbkommenS gefährdet würde. Ohne Amerika aber und damit ohne eine Regelung der internattonalen Schulden an die Vereinigten Staaten würde auch in Genna nur Stückwerk geleistet werden können. Irgendein erspriest l:ches Resultat wäre vollends ausgeschlossen, wenn Frank reich auf seiner Forderung bcharrt, dast die Neparations- frage in Genua nicht angeschnitten würde. Der sranzösische -Sozialist Blum hatte darum ganz reckst, als er in der Kammer Poincars vorhielt, dast bannt die ganze Konferenz überhaupt keinen Zweck habe. Aehnlich steht eS, wenn Frankreich Rußland gegenüber seine Garanticsvrdcrnngcn überspannt. Kein Wunder, dast unter diesen Umständen bereits von einer Verschiebung der Kvnscrenz gesprochen wird, die voraussichtlich, da Frankreich seine Politik nicht von heute auf morgen ändern kann, eine Verschiebung »ck cslencko5- xrrrocss bedeuten würde, Suchc man nach den Gründen, die Frankreich zu seiner 'o unvernünftigen Stellungnahme Genua gegenüber vcr. anlasscn, so kann man keinessalls an der recht merkwürdige« Tatsache vorübergeben. dost Frankreich bereits ,c!t einiger Zeit in direkten Verhandlungen mit Sowser« rustland steht, was bisher sowohl in Deutschland, als auch in England noch viel zu wenig beachtet worden zu sei» scheint. Diese Verhandlungen gehen über Warschau, nn»