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Wemmer Anzeiger Dienstag, den 21. Juni 1910. große Quantität Metall gestohlen haben. ! — Infolge Schwermut erhängte sich in um so an einem der Gottesdienste teilnehmen zu können. Die Gottesdienste finden in der Kirche und in der neuen Turnhalle oder bei schönem Wetter in der Bergruine und in der Kirche statt. Die beiden Festprediger, Pfarrer Dr. Lehmann, Freiberg und Pastor Lic- Dr. Kühn aus Dresden, sind als hervorragende Redner bekannt. In der Kirche wird eine von Herrn Kantor Sickert-Tharandt komponierte Festkantale aufgeführt werden. Mittags 1 Uhr findet gemeinsames Mittagessen im festlich ge schmückten Stadtbadsaale mit Tafelmusik und Ansprachen statt. Die Teilnahme auch der Damen an diesem Mahl ist sehr erwünscht. i DaS Kouvert kostet 2 Mark (ohne Weinzwang). Man wolle sich hierzu vorerst anmelden, und zwar im Stadtbadehotel (Telephon Deuben 27) > oder bei Prozeßagent Detlefsen (Telephon I Deuben 54, Tharandt 34). Den Abschluß des , Festes bildet eine Waldfeier bei Kottas Grab. Von halb 4 Uhr an wird Herr Forstgartenin- spektoc Büttner die Teilnehmer durch den Forstgarten führen. Für diejenigen, welche eine ' Wagenfahrt bevorzugen stehen Landauer bereit. Die Waldfeier besteht aus einer Ansprache des Herrn Pastor Dr. Zweinert-Dresden, Musika lischen Darbietungen und Gesängen. Der Rück marsch erfolgt unter Musikbegleitung durch den Breiten Grund. Möchten sich recht viele Festteilnchmer einfinden! Nicht nur die Mit glieder der Gustav Adolf-Vereine, sondern alle evangelischen Männer und Frauen sind will kommen. — Beim Dresdner Landgericht hatte sich der 40 Jahre alte, aus Potschappel ge bürtige Provisionsreisende Ernst Friedr. Paul Riedel zu verantworten. Er leugnete. Riedel soll öfter bei einem Dresdner Buchmacher ge wettet und von diesem noch 800 Mk. zu for dern haben. Am 26. Mai soll er durch Drohung mit einer Strafanzeige 200 Mk. zu erpressen versucht haben. Er war im November als Provisionsreisender für die mitteldeutsche Au- tomaten-Aktien-Gesellschaft tätig, fertigte vier Bestellscheine an, unterzeichnete diese unbefugt mit den Namen der vorgeladenen Zeugen und legte diese falschen Urkunden dem Vertreter der Gesellschaft als echt vor. Der Angeklagte erlangte auf diese Weise 40 und 50 Mark. Das Gericht hielt dm Schuldbeweis für er bracht und verurteilte Riedel zu 7 Monaten Gefängnis, 2jährigen Ehrenrechtsverlust. — Durch sein eigenes Geschirr überfahren wurde bei einem vierspännigen Dampskessel- transport von Dresden nach Schlottwitz ein Geschirrführer aus Dresden in Häselich, wo die Geschirre kurze Rast gemacht hatten. Beim Losfahren kam einer von den Geschirr führern mit den Füßen unter den schweren Wagen, so daß ihm beide Fuße zerquetscht wurden. Der sofort herbeigerufcne Arzt ver band den Verunglücken, worauf derselbe ins Johanniter-Krankenhaus nach Heidenau über führt wurde. — Ein Eisenbahnunfall ereignete sich am Sonnabend vormittag auf der Strecke Pirna-Gottleuba. Der von Gottleuba kommende Personcnzug stieß hinter Rottwern dorf an der fogenannten Kleinen Mühle mit einem Steinwagen zusammen. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert, die Pferde blieben unverletzt. Der Kutscher will das Läutewerk der Lokomotive nicht gehört haben. — Beim Baden in der freien Elbe an verbotener Stelle ertrank der in Niedersedlitz wohnhafte 12jährige Schulknabe W. Die Luche des Kleinen, der übrigens ein guter Schwimmer gewesen sein soll und wahrscheinlich einen Krampfanfall erlitten haben dürfte, konnte trotz eifrigen Suchens nicht aufgefundcn werden. — Der Einbrecher Chares, der Rabenau, am 20. Juni 1910- Der Bürgermeister. ! Cun n e r sd or f bei Glashütte der 30jährige Gutsbesitzer E., der seit Jahren verheiratet ist. — Von den H e r b stm a n ö v e r n des 19. (2. K. S.) Armeekorps finden die Brigade- manövcr vom 9. bis 12. September bei Crimmitschau, Glauchau, Schneeberg und Anna berg, die Divisionsmanöver vom 13. bis 17., bez. 13. bis 19. September bei Zwickau und Schwarzenberg, die Korpsmanöver vom 20. bis 21. September statt. — Das neueHusaren-Regiment Nr. 20 wird gebildet aus der 3. Eskadron des I. Husaren-Negiments Nr. 18, 4. Eskadron des 2. Husaren-Negiments Nr. 19, 3. Eskadron des 1. Ulanen-Regiments Nr. 17, 3. Eskadron des 2. Ulanen-Regiments Nr. 18. Der neue Kommandeur ist Frh. Heinze von Luttitz, bis her Kommandeur des 2. Husaren-Regtments Nr. 19 Major beim Stabe wird General- Kommando-Adjutant Moritz. Eskadron-Chefs werden Rittmeister v. Arnim (bisher Ulanen 17), v. Römer (bisher Husaren 18), Edler v. d. Planitz (bisher Husaren 19) und v.d. Decken bisher Ulanen 18). — Als eine Gluckhenne mehrere Eiit- daß die Krähen auf ihren Auszügen nach Beute ganz strategisch vorzugehen vermögen. — Besonders festlich und schön verspricht der letzte Tag des großen Gustav Adolf- Festes zu werden, welcher die Festteilnehmer nach Tharandt führt. Diese Stadt rüstet sich eifrig, diesen Tag den Festbesuchern unvergeß lich zu machen. Der dort unter Leitung von Herrn Pfarrer Vogel und Herrn Bürgermeister Voigt bestehende Ortsausschuß trifft weit gehende Festvorbereilungen und die gesamte Bevölkerung der Stadt bringt diesen wärmstes Interesse entgegen. Das Programm für die Tharandter Festlichkeiten ist am 9. Juni in einer im Deutschen HauS in Tharandt abge haltenen Sitzung genau festgestellt und die Festzugsordnung cntgültig festgelegt worden. Nachdem 8 Uhr früh Festgeläute von allen Kirchen des Plauenschen Grundes den Tag eingeleitet hat, stellen sich von 9 Uhr an die beiden Festzüge: Festzug auf dem Markt mit der Spitze an der alten Schule. Festzug U auf der Johannisstraße mit der Spitze am Sanatorium. Die Zngocdnung ist folgende: Festzug Feuerwehr, Festausschuß, Sänger chor, Mufikkorps, Becgparade, Studierende der Forstwissenschaften, Hauptvereinsvorst., Ehren gäste, Zweigvereinsvorstand, Geistliche im Talar, auswärtige Festgäste, staatliche und städtische Behörden, Hochschullehrer, Kirchen- und Schulvorsteher, Gemeindevertretungen, Lehrer, Beamten, Vereine, Innungen, Frauen und Jungfrauen, weitere Vereine und Innungen, Feuerwehr. Der Festzug L ist in ähnlicher Weise aus Feuerwehrleuten, Musik- u. Sänger korps, Festgästen, Vorstandsmitgliedern der Gustav Adolf-Vereine, Innungen, Vereinen, Schulkindern und sonstigen Festteilnehmern zu sammengesetzt. Die Vereine mögen sich sämt lich am Sanatorium melden, wo ihr Platz im Festzuge angewiesen wird. Es ist zu wün schen, daß sich recht viele Vereine mit ihren Fahnen an den Festzügen beteiligen. Der Kirch- und Burgberg bleiben von halb 9 Uhr an mit Ausnahme des Burgkellers für das Publikum gesperrt. Die Festzüge bewegen sich langsam bergan, sodaß auch Frauen und ältere Leute bequem teilnehmen können. Für die Frauen werden in beiden gottesdienstlichen Räumen Aus Nah una fern. Rabenau, den 20. Juni 1910. — Wie segensreich die S äch si s ch e Fe cht- schule wirkt, darüber gibt der bei Gelegen heit der letzten Generalversammlung veröffent lichte Rechenschaftsbericht hinreichend Auskunft. Danach hat dieser, 156 Verbände mit 56 300 Mitglieder» umfassende Wohltätigkeitsverein im Jahre 1909 an 6544 Familien die Summe von 59 483 Mark Unterstützung verabreicht. Darunter Hal der aus 95 Mitgliedern be stehende Verband Rabenau 11 hiesige Familien mit 75 Mark unterstützt nnd außer dem durch Beschaffung von Kleidungsstücken usw. im Stillen seine Tätigkeit entfallet und dafür manch' warmen Dank Bedürftiger ge erntet. Möge die Fcchtschule auch fernerhin nicht erlahmen in ihrem segensreichen Wirken und sich nicht beirren lassen durch oft be gegnende laue Beurteilung, die jedenfalls nur auf falscher Auffassung beruht. — Am Sonntag nachmittag bemerkte man und Gewinner des vom Kgl. Ministerium gestifteten Preises werden wird. — Am nächste» Sonnabend, Sonntag und Montag begeht unser Turnverein I die Feier seines 50jährigen Bestehens. Eine große Anzahl von Brudervereine» wird dazu erwartet, da an mehr als 200 Vereine Einladungen ergangen sind. Dec Verein bittet alle Bewohner unserer Stadt um rege Beteili gung an de» Veranstaltungen und auch um Schmückung der Häuser. Wir möchten uns dieser Bitte auch anschließen und wünschen dem Jubelverein ein recht gutes Gelinge» des Wohlvorbereitelen Festes. Abgabe von Reisig erfolgt kostenlos (siehe Inserat). — Der Rabenauer Grund entfal tet jetzt mannichfachen Blülenschmuck. Am be gehrtesten sind die sogen. Johanniswedel, welche von den Ausflüglern in Massen gepflückt werden. Die an feuchten Hängen wachsende oft bis zu einem Meter hoch wuchernde, strauchartige Blume, hat im Volksmunde die verschiedensten Namen. Die schöne weißblühende Blume hat sich schon in die entfernteste» Talgrüttde zu rückgezogen, und wenn die Vertilgung derselben so fortschreitet, wird sie bald zu der ausster benden Flora des Grundes zählen. — Wegen Reinigung der Diensträume werden Montag und Dienstag den 27. und 28. Juni 1910 bei dem Köirigl. Amtsgericht Tha randt nur die dringendsten Geschäfte erledigt. — Gendarm Brigadier Lehmann in T h a- randt ist zur Zeit nach Dresden komman diert, um Neitstudien zu treiben. Wahrscheinlich hängt dies mit seiner Beförderung zum Ober- Gendarm zusammen. — Der Gemeinderat in Bärenstein i. E. hat gegen einen Beschluß des Kirchenvor standes, einen Erweiterungsbau der Kirche vor zunehme», Einspruch erhoben. — Das im Grundbuche für Ruppen dorf Blatt 99 auf den Namen des Drechslers Heinrich Edwin Richter eingetragene Grund stück soll am 26. September 1910, nachmittags halb 4 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach de», Flurbuche 6,8 Ar groß und ans 5840 Mk. — Pfg. geschätzt. — Gegen den aus Potschappel ge bürtigen, bisher unbescholtenen Kutscher Karl am 30. Mai aus dem Friedrlchstädter Krankcn- hause in Dresden entflohen war, wurde in Chemnitz zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Kleine Notizen. — Unter der Anschul digung, umfangreiche Wechselfälschungen ver übt zu haben, ist der 49 Jahre alte Zimmer- meister Paul Illgen in C r tm m i ts ch a u in Haft genommen worden. Die Höhe der Fäl schungen soll viele Tausend Mark betragen. Illgen hat die gefälschten Wechsel jedesmal bei dem mittlerweile in Konkurs verfallenen Bankier Auerbach diskontieren lassen und dadurch diesen empfindlich geschädigt. — I» Stöcken bei Crimmitschau wurde ein 15jähriges Mädchen und in Beiersdorf ein 13 Jahre alter Knabe ans dem Felde vom B litz e r s ch l a g en. — Ein seltenes Ereignis in der Familie des Gutsbesitzers Thalheim in Göppers- vorf brachte die letzte Generalstellung, wobei der achte Sohn des Genannten zum Militär ausgehoben wurde. — Unter dem Verdachte, seiner Geliebten Schwefelsäure ins Bier gegossen zu haben, wurde ein Großenhainer Husar in Haft genommen und nach Dresden eingeliefert. Die Untersuchung führt das Kriegsgericht der 32. Division. — Aus Furcht vor den Folgen eines schweren Gehörlcidens hat sich die 20 Jahre alte, im Gasthaus zur Traube in Leipa be dienstet gewesene Magd Berta Stiefel im Polzen fluß ertränkt. — Unter den Bauarbeitern in Leip zig herrscht, wie der Verlauf der SonnabendS- Kontrollversammlung bewies, eine außerordent lich gereizte Stimmung. Aus den verschiedenen Acußerungen ließ sich entnehmen, daß der Schiedsspruch, soweit die Lohnerhöhung von 1 Pfg. für das laufende Jahr in Frage kommt, auf keinen Fall, selbst auf die Gefahr eines Bruches mit den Zentralorgani sationen hin, anerkannt werden soll. Es wurde sogar der Wunsch laut, es mit einem Angriffsstreik zu versuchen, falls nicht noch in Güte ein günstigeres Lohnresultat erzielt wer den kann. — Dem preußischen Landwirtschaftsminister v. Arnim und dem Minister des Innern v. Moltke wurde vom Kaiser die nachge- snchte Entlassung erteilt. Der Oberprä- sivent der Rheinprovinz Freiherr von Schor- lemer wurde zum Landwirtschaftsminister und der Oberpräsident von Schlesien v. Dallwitz zum Minister des Innern ernannt. — Bei der R e i ch s t a gs sti chw a h l im Wahlkreise Stettin Il-Ueckermünde-Usedom- Wollin wurden für v. Böhlendorf (konserval.) 9456, Kuntze (soz.) 10158 Stimmen gezählt. Kuntze ist somit gewählt. — 60 Jahre Doktor der Medizin war am 15. Juni Geh. Sanitätsrat Dr. F. Goetz in Leipzig-Lindenau. — Ueber einen Ei s enbahnzusammen- stoß in Villepreux bei Versailles wird ge meldet: Der Zug 467, von Paris nach Dreux gehend, hatte auf der Station in Ville- preux zur Ausbesserung eines Maschinendefektes angehalten. Der Aufenthalt dauerte gegen eine halbe Stunde. Die Reisende» verloren die Geduld und stiegen aus. Um 6 Uhr 10 Mi», kam der Expreßzug 477. Dec Führer des Ex zuges sah de» Personenzug zu spät. Der Zu sammenstoß war schrecklich. Die Maschine, der Tender und drei Waggons, darunter der Speise wagen, schoben sich in die fünf Hinteren Wagen und den Gepäckwagen des Zuges Nr. 467. Die Lokomotive stürzte um und setzte die Wagen in Brand. Achtzehn Tote wurden aus den Trümmern geborgen. Viele Körper sind völlig verkohlt. . — An der preußisch-österreichischen Grenze ! bei Natibor wurden die beiden Handlungsge hilfen Klenner und Lehnert, beide aus Dres- den, die ihrem Prinzipal etwa 89 000 Mk. > unterschlage» hatten, verhaftet. Beide sind geständig. Das Geld wurde ihnen abge- nommen. Erscheint Dienstag, Donnerslax u. Lonnabend. Abonnementspreis einschließlich zwei illustrier:« ochtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes l.bv Mk. Nummer 72. Kernsprecher: Amt Denbe« 2120 Fernsprecher: Amt Deuben 2120 HZ, Jahrgang in Rabenau mehrere Ballo n s, welche chen im Garte» des Sachsenhofes inKlingen- am Leipziger Ballonwettfliegen beteiligt waren.werg herumführte, näherte sich den Kleinen Der Fuchsballo» „Leipzig" landete nachmittags plötzlich eine Krähe, welche aber durch Hahn halb 4 Uhr bei Colmnitz, 1 Kilometer weiter und Henne vertrieben wurde. Während nun westlich der Ballon „Hilde", geführt von Fa- aber die Entchen sich selbst überlassen waren, brikant Korn-Dresden, der jedenfalls Sieger kamen schnell andere Krähen herbei und schlepp ten alle 4 Entchen fort. Daraus ist zu ersehen, Donnerstag, den 23 Jnni dss. Js. Max Fleischer und den Arbeiter Emil Max besondere Plätze reserviert, sodaß sie bestimmt abend 7 Uhr ,Freitag erkannte das Landgericht Dresden auf ^Sitzgelegenheit finden. Bis nach Eintritt der Sitzung des Stadtqemeiuderates. Die Tages- je 4 Tage Gefängnis, weil sie gemeinschaftlich Festzüge in die Gottesdienstlichen Stätten blei- ordmmg hängt im Flur des Rathauses (t!am 12. April von einem Rollwagen eine ben diese für das Publikum geschlossen. Da Treppe) aus. große Quantität Metall gestohlen haben. ijedcs Gemeindeglied im Festzug gern gesehen ist, so tut man gut, sich an diesen anzuschlicßeii Klein- nnd GroWlfn, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Inserate kosten die Spaltenzclle oder deren MtNy sur Wrack, Selstrsdoks.