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Nachrichten furNannhof Druck und Vc lag: 8ü«z L Eule. Naunhof bet Leipzig, Markl 2. ; Erscheint wöchentlich S mal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, abends 5 Uhr: r für den folgenden Tag. Bezugspreis: Monatlich Mk. 3.—, '/.jährlich Mk. 9.—, r r durch dte Pos! bezogen etnschl. der Postgebühren Mk. 9.30. Im Falle höherer: : Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat der Bezieher; ^keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Backzahlung des Bezugspreises.: Fernruf: Amt Naunhos Nr. 2. : Anzeigenpreise: Dte «gespaltene Korpuszeile SO Pfg.. auswärts 75 Psg. Amt« r . ltcher Teil Mk. l.20. Reklamezeile Mk. l.20. 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Verhütung der Maul« und Klauenseuche eine allgemeine Rattenoertilgung bis zum 15. Januar 1920 vorzunehmen. Um die Rattenplage mit Erfolg bekämpfen zu können, wird die Verwendung von Aattin bezw. Rattenpilzen empfohlen, die am besten mittels Sammelbestellungen durch dte Gemeinden in den meisten Apotheken oder auch von der Zentralauskunftsslelle Kolle und Land wirtschaft-Kammer Kalle bezogen werden können. Dte Mittel sind ohne Giftschein erhältlich und unschädlich für Menschen und Kaustiere. Grimma, 8. Januar 1921. 2517 e. Die Amtshauptmannschaft. Um in Oberschlesien den Bau von Baracken für Unter kunstszwecke während der Abstimmung zu vermeiden, ist be- adfichtigt, möglichst viel Kinder aus oberschlestschen Ortschaften, wo die Unterkunft für die erwarteten Stimmgäste nicht ausreicht, auf die Dauer von 4 Wochen (14 Tage vor bis 14 Tage nach dem Tage der Abstimmung) ln die benachbarten Provinzen Mittel- und Niederschlesten, Brandenburg, Provinz und Frei staat Sachsen zu entsenden. Vorbedingung ist, daß sich die Eltern verpflichten, für jedes abgegebene Kind ein Bett sür einen stimmberechtigten Gast un entgeltlich zur Verfügung zu stellen. Kiesige Familien, dte solche Kinder bei sich aMmchmen bereit find, wollen dies bis späteste«- den LS. d. M im Meldeamt des Rathauses hier Zimmern melden. Naunhof, am 10. Januar 1921. Der Bürgermeister. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Nach neueren Entscheidungen ist die für den 15. d M. geplante Wiederaufnahme der Brüsseler Sachverständigen« konferenz bis nach der am 19. d. M. stattfindenden Zusammen kunft der Minister der Ententemächte vertagt worden. * Die Volksabstimmung tn Bremen ergab eine starke bürgerliche Mehrheit. * Die italienische Regierung hat jetzt ebenfalls daS be schlagnahmte deutsche Eigentum freigegeben. * Die Senatswahlen in Frankreich sind günstig für den Ministerpräsidenten LeygueS ausgefallen. * Zum Bizekönig von Indien ernannte der König von England den Lord Reading. * Der kalifornische Senat faßte einen Beschluß gegen jede Erleichterung japanischer Einwanderung. Alarm! Während dte deutsche Regierung sich abmüht, an den Entscheidungen des Obersten Rate- sür Oberschlesten wie an den Abstimmungsvorschriften der Interalliierten Kom mission in Oppeln wenigstens dte allergröbsten Beajinsti- gungen der Polen nach Möglichkeit abzuschwächenTgehen die Polen offensichtlich darauf aus, hinter den Kulissen Tatsachen zu schaffen, mit denen sich ungleich mehr er reichen läßt, als mit Protesten und Stimmzetteln. Alle Nachrichten, die der deutschen Regierung in den letzten Tagen und Wochen zugekommen sind, bestätigen die Über führung starker Truppenkörper von der Bolschewistenfront im Osten an die polnische Westgrenze, wo sie zur unmittel baren Bedrohung Oberschlesiens aufgestellt werden. Noch vor drei Monaten war der ganze Grenzzug von Danzig hinunter bis Btala mit ganzen 7500 polnischen Gtenz- wachrettern besetzt, jetzt sind daraus allein an der ober schlesische» Grenze durch Aufbietung irregulärer Truppen körper 17000 Mann geworden. Darüber hinaus aber ist tn der Provinz Posen eine Reserve-Jnfanteriebrigade von drei Regimentern neu hinzugekommen, und dicht jenseits der oberschlestschen Grenze sind von der russischen Front zwei, ferner in Westpreußen anderthalb Divisionen sest- gestellt worden, so daß hier bereits eine Stärke von 100 000 Kämpfern erreicht ist. Rechnet man hinzu, was an weiteren Truppen unterwegs ist, so muß mit einer Ge samtstärke von 170000 Mann gerechnet werden, i Damit hat Polen jederzeit die Macht, die deutsche Grenze zu überrennen, und daß es auch den Willen"dazu hat, unterliegt nach getvlssen Osfiziersreden, über die in der Ententepresse kürzlich ganz offen berichtet wurde, nicht dem geringsten Zweifel. Ebenso müssen wir uns darauf gefaßt machen, daß mit diesen ziemlich offenen Kriegsvor bereitungen in Warschau gewisse geheime Aufstandspläne der polnischen Kampforganisationen in Deutschland Hand in Hand gehen. Die Gefahren, dte durch alle diese Maß nahmen heraufbeschworen wurden, werden von der deut schen Regierung als so unmittelbar drohend empfunden, daß sie die fremden Mächte bereits durch ihre Vertreter aus den Ernst der Lage aufmerksam machen ließ. Dieser Mittwoch, den 12. Januar 1921 32. Jahrgang Schritt war auch in der Tat um so notwendiger, als den 170 000 Polen ganze 10 000.Franzosen und 3000 Italiener gcgenttberstehen, die Polen also im Ernstfälle von dieser Seite her keinen nennenswerten Widerstand finden wür- den. Es kommt hinzu, daß die Franzosen ja, wie bekannt, sich auch in Oberschlesien als die intimsten Verbündeten der Polen fühlen und es deshalb sicherlich ablehnen wür den, gegen sie zu kämpfen. Die gewaltige „Streitmacht" der Italiener hat General Lerond aber vorsorglicherweise bereits auf das linke Oderufer hinübergeschoben, so daß sie erst dann in Aktion treten könnte, wenn auf dem rechten Ufer die Entscheidung längst gefallen wäre. Bei dieser Sachlage entsteht die gar nicht ernst genug zu nehmende Frage, wie die oberschlestschen Schutzmächte noch auf einen ruhigen Verlaus der Abstimmung rechnen können, wenn sie nicht vorher noch, und zwar mit aller Beschleunigung, für einen gründlichen Wandel der Ver hältnisse Sorge tragen. Die deutsche Negierung wird es an nachdrücklichen Aufforderungen dazu nicht fehlen lassen. Aber mit schönen Redensarten, wie wir sie kürzlich noch von Herrn Lerond zu hören bekamen, wird es nickt mehr ge tan sein. Die Polen sind Wohl auch in den Ländern der Entente dafür bekannt, daß sie es lieben, vollendete Tat sachen zu schaffen, wo andere Leute sich auf ihr Recht und nur auf ihr Recht verlassen zu können meinen. Sie leben des ungleich nahrhafteren Glaubens, daß Rechte auch durch rechtswidrige Tatsacken erzeugt werden können, daß, wenn und wo sie sich einmal, zu Recht oder zu Unrecht, fest gesetzt haben, keine Gewalt der Erde sie wieder vertreiben werde, besonders wenn es in der Zwischenzeit ihrem Staatsprästdenten Pilsudski bei seinem Pariser Besuch,ge lingen sollte, Frankreichs Schicksal noch enger als bisher schon an das Schicksal des Volenreiches zu binden. Dann könnten England und Amerika noch so unwillig die Stirn runzeln, die Polen würden es schon verstehen, zu bleiben, wo sie sind oder zum mindesten einen Teil ihres gewaltsam „eroberten" Besitzes gegen andere ihnen gleichfalls nicht zustehende Wertobjekt einzutauschen. Und schlimmstenfalls, wenn sie ganz sicher gehen wollen, brauchte nur einer ihrer Generäle dazu bestimmt werden, in Oberschlesien die gleiche Rolle zu übernehmen, wie sie dem General Balachowicz im vorigen Jahre für Weiß- Rußland übertragen wurde — dann kann man in Warschau abermals seine Hände in Unschuld waschen und sich doch darauf verlassen, daß dieser d'Annunzio für Polen aus Oberschlesien alles nur irgendwie Erreichbare schon herausholen werd. Kurz, die Polen spielen auch jetzt wieder ein gewagtes Spiel, aber sie tun es nur im Ver trauen ans die Nachricht, ja auf das stillschweigende Ein verständnis ihrer Freunde tn der Entente, und wenn sie in dieser Beziehung nicht rechtzeitig von Paris oder doch wenigstens von London her eines Besseren belehrt werden, so kann die Katastrophe schon heute oder morgen über uns Hereinbrechen. Wer dazn beitragen kann, dieses neue Kriegsunglück von Europa abzuwenden, der soll es tun, ehe es zu spät wird. Die Folgen würden schlimmer sein, als Menschen weisheil sich heute Wohl noch träumen läßt. politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kampf um die Dieselmotoren hat zu einer neuen deutschen Note an die Entente geführt. Es heißt darin u. a.: „Die Botschafterkonferenz hat ihren Beschluß an zwei Bedingungen geknüpft. Sie verlangt erstens am 31. März 1921 einen Bericht über den Standort und Ver wendung aller Dieselmotoren, die am Tage des Waffen stillstandes U-Booten zugeteilt oder von der deutschen Negierung für U-Boote bestellt gewesen sind. Zweitens fordert sic, daß in der Zwischenzeit der Kontrollkommission die Kontrolle über die Verwendung der Motoren.dieses Typs Zn jeder Weise erleichtert werde. Die deutsche Re gierung ist bereit, diese beiden Forderungen zu erfüllen, nicht weil sie eine Verpflichtung dazu anerkennen könnte, sondern, weil sie keinen Grund hat, die Art der Ver wendung dieser Maschinen gcheimzuhalten, und weil sie deil alliierten Mächten beweisen will, daß der deutsche Dieselmotor in der Tat ein Friedenswerkzeug ist." Senator McCormick über Oberschlesien. Senator McCormick, der Freund des neuen amerikanischen Präsi denten, der kürzlich Deutschland bereiste, erklärte einem Pariser Journalisten, wenn die Volksabstimmung in Ober schlesien zugunsten Polens ausfallen würde, so glaube er auf Grund der Besprechungen, die er in Berlin gehabt habe» daß Deutschland diese Entscheidung nur unter dem Druck der Gewalt annehmen werde. McCormick hat weiter gesagt, daß ein für Deutschland günstiges Ab stimmungsergebnis zweifellos die deutsche Produktions kraft beträchtlich erhöhen-werde, und daß infolgedessen in diesem Fall die Gläubiger Deutschlands ein Recht hätten, höhere Forderungen auf dem Gebiete der Wiedergut machung zu stellen. Der Raub unserer Rheinflotte. Nach einer HavaS- Meldung wird zu dem von der Associated Preß ver breiteten Schiedsspruch des Amerikaners Hynes über die Ablieferung eines großen Teils der Rheinflotte noch mit geteilt: Die Verteilung der deutschen Rheinschiffahrts- stottille zwischen Frankreich und Deutschland bildet keinen Bestandteil der Bestimmungen des Friedenspertrages über die Reparationen und darf glicht mi.t dem Teil der Flußschiffahrtsflottille verwechselt werden, der an die Alliierten als Ersatz für den während des Krieges ver lorenen Flußschiffahrtsraum geliefert werden muß. Hynes fordert, daß Deutschland Frankreich ein Aufsichtsrecht über die Aktien gewisser Rheinschiffahrtsgesellschaften gewährt. Sozialistische Wahlniederlage in Hanau. Bei den StadtverordneteMvahlen wurden abgegeben: für den Handwerkerliste 1908, für die bürgerliche Gemeinschaft (Demokraten, Deutschnationale, Deutsche Volkspartei und Zentrum) 8857, für die Sozialdemokraten 4229 und für die Kommunisten 5888 Stimmen. Gewählt sind 4 Hand werker, 19 bürgerliche Gemeinschaft, 8 Sozialdemokraten und 11 Kommunisten. Die bürgerlichen Parteien haben damit die Mehrheit erhalten. Bürgerlicher Wahlsieg in Bremen. In Bremen fand am Sonntag eine Volksabstimmung über die Frage statt, ob die Bremer Stadtwehr — eine Selbstschutz-Organi sation — beibehalten oder abgeschafft werden soll. Die sozialistische Mehrheit hatte die Abschaffung beschlossen, der Senat, der eine bürgerliche Mehrheit hat, hat sich ge weigert, diesen Beschluß auszuführen. In der Stadt Bremen wurden 153 071 Stimmen abgegeben, davon mit Nein 87 610, mit Ja 65 461. In Bremen Land wurden 6206 Stimmen abgegeben, davon mit Nein 3200, mit Ja 2992. In Vegesack stimmten 1568 mit Nein und 818 mit Ja, in Bremerhaven 6337 mit Nein und 4744 mit Ja. Das Gesamtergebnis ist eine sichere Mehrheit für die Bei behaltung der Stadtwehr. In 45 Tagen muß auf Grund dieser Abstimmung eine Neuwahl der Bürgerschaft stfltt- finden. Amnestierung des Oberleutnants Bogel. Oberleut nant Vogel, der im Zusammenhänge mit der TötuNg von Liebknecht und Rosa Luxemburg im Mat 1919 vom Kriegs gericht zu zwei Jahren vier Monaten Gefängnis und Dienstentlassung verurteilt worden war, und der sich der Verbüßung der Freiheitsstrafe durch die Flucht nach Holland entzogen hatte, ist jetzt auf Grund des Gesetzes vom 4. August 1920 über die Gewährung von Straffrei heit amnestiert worden. Den Antrag auf Amnestierung hatte der Verteidiger Vogels gestellt, die Strafkammer des Landgerichts 2 hat ihn durch Beschluß vom 28. De zember stattgegeben. Der Staatsanwalt hat gegen diesen Beschluß Beschwerde beim Kammergericht eingelegt. Eine Entscheidung auf diese Beschwerde ist noch nicht ergangen. Die Staatsanwaltschaft hat den Steckbrief noch nkht zu rückgezogen. Vogel, dessen Angehörige von dem Ver teidiger von dem Beschluß der Strafkammer unterrichtet Worden sind, ist bereits nach Deutschland zurückgekehrt. galten. Freigabe deutschen Eigentums. Die italienische Re gierung hat eine Verfügung erlassen, derzufolge die italie nische Regierung die von der deutschen Regierung mit Be zug auf italienisches Eigentum ergriffenen Maßnahmen begrüßt und auf das Italien nach dem Vertrage von Ver sailles zustehende Recht der Beschlagnahme deutschen Eigentums verzichtet, soweit dessen nach der gegen wärtigen Marktlage zu bemessender Wert die Summe von 50 000 Lire nicht übersteigt. Die Bewertung umfaßt ledig lich das Eigentum deutscher Staatsangehöriger in Italien und den Kolonien; falls jedoch die deutschen Staatsange hörigen über größeres Eigentum im Auslande verfügen, so soll ihr in Italien befindlicher Kleinbesitz nicht freige geben werden. Spanien. Attentat auf den Gouverneur von Valencia. Als der Aivilgouverneur im Wagen das Theater verließ, gaben etwa ein Dutzend Leute gegen 30 Revolverschüsse auf ihn ab, ohne ihn zu treffen. Durch die Schüsse wurden ein Polizist und ein Kind schwer verletzt. Die Angreifer er griffen sofort die Flucht, und keiner von ihnen konnte fest- genommen werden. Aus Ln« und Ausland. — Glciwltz. Die Interalliierte Kommission hat dem Lehrer Hartmann aus Gleiwitz, der seit 20 Jahren in Oberschlesien tätig, mithin laut Absümmungsreglement abstimmungsberech tigt ist, einen Ausweisungsbefehl zugeftellt. London. Englischen Blättern zufolge beträgt die Zahl der englischen Arbeitslose n eine Million. Die Regierung beabsichtigt, in den staatlichen Fabriken und Docks zur Be kämpfung der Arbeitslosigkeit die Arbeitswoche um einen Tag zu kürzen. Die Aufwendungen für die Beamten. Nicht 7, sondern L,8 Milliarden. Durch die Presse geht ein Bericht über eine Ver stimmung der Eisenbahner-Organisatioü über die Rede, dte der Reichsfinanzminister in der Freitag-Sitzung des finanzpolitischen Ausschusses des Reichswirtschaftsrats gehalten hat. Die Erregung soll darauf zurückgehen, daß der Reichsftuanzmtnister von Aufwendungen des Reiches tn Höhe von 7 Mifliaxden gesprochen habe, während Staatssekretär Schroeder die, Kosten für die allenfalls zu bewilligenden Beamtenforderungen mit 2)4 Milliarden angegeben habe. Es ist zutreffend, wird dazu amtlich be merkt, daß der Reichsfinqnzminifter von 7 Milliarden Mark gesprochen hat; aber nicht im Zusammenhänge mit den neuen Beamtenforderungen, sondern gelegentlich eines Vergleiches der Etats für 1921 und 1920. Er führte aus,