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SS (1—2) Der Kirchenvorstattd Anacker, Bors. Ludwig. (4791—92) Oelschlägel. Die zu dem überschuldeten Nachlasse der vrestorbenen Frau Wilhelmine Rosalie verehel. Buchbinder Dörfel geb. Schmidt hier gehörigen Waaren ÄS Schreib-.bücher, Couverts, Stahlfedern, Briefpapiere, ferner Kleidungsstücke, Möbel, HauS- und Küchengeräthe sollen Vormittags 9 Uhr, in der 2ten Etage des hiesigen RathhauseS öffentlich versteigert werden, was hiermit bekannt gemacht wird. Königliches Gerichtsamt Schneeberg, am 26. April 1873. Dreßler. , «»ad». »In«. U« uns der Stadträthe Ane, Elterlein, Strünhatn, bartenstrm Joyanngeor- U« 2. vorigen Monat» bei Gelegenheit de» Marktes hier, ist «ine» Besucher desselben aus der äußeren Rocktasche ein buntes Taschentuch ein Arbeitsbuch und 21 Thaler in Caffenscheinen abhandm gekommen und wahrscheinlich gestohlen worden. . . Zur Wiedererlangung des Gestohlenen bez. Ermittelung des DlebeS wird Solche» bekannt gemacht. Schwarzenberg, den 2. Mai 1873. Königliches Gerichtsamt daselbst. In Stellvertretung; Colditz, Assessor. erklären können, ist die Verwendung von Nickel zur Herstellung eines Theils unserer kleineren Münzen. Dieser Beschluss, der ohne zwingende Veranlassung gefaßt wurde, gefährdet nicht allein die gesummte deutsche Neusilher-Jndustrie, sondern trägt auch dazu bei, den Preis dcS dadurch in größerem Umfange frei werdenden Silbers noch mehr zu drücken, als dies ohnehin schon der Fall war. - Seit kaum zwei Jahren, also seit dem Bekanntwcroen der von der ReichS- regicrung geplanten Münzopcrationcn, ist der Preis dcS Nickels bereits über dreihundert Procent gestiegen, uns demzufolge haben sich die Ncusilber-Preise pro Centner je nach Qualität um 36 bis 60 Thlr. erhöht. DicS allein genügt aber schon, die Neusilber-Jndustrie vollständig in Frage zu stellen; sie vermag c» bei den ohnehin schon so hohen Arbeitslöhnen rc. nicht zu ertragen, und trotzdem ist noch nicht abzusehen, wann der Höhepunkt eintreten wird. Außer dem aber kommt noch ein anderes Factum von grösster Wichtigkeit hinzu, daß nämlich das gewonnene Erz nicht mehr in genügender Weise gefunden wird, ja bereit» an- - fängt, in den königlich sächsischen Bergwerken, deren N ckel seiner Reinheit wegen von den Haupt-Neustlber-Fabriketr fast ausschließlich verwendet wird, rar zu werden. Auch in den übrigen Bergwerken bei Naumburg, sowie in Oesterreich und Schweden fehlt eS an Ucberfluß, und sind diese Werke fast schon für ein ganzes Jahr in Anspruch genommen. Darf man nun, angesichts dieser nicht weyzuleugnenden Thatsachen, nicht die Frage aufwerfen: sind diese der Reichs- regrerung denn ganz unbekannt? Fast sollt« man eS glauben, da man nicht gut annehmen kann, daß dieselbe mit Absicht die Interessen so vieler Tausenden schädigen wolle! Die Regierung würde, im Falle der wirklichen Einfüh rung, nicht für die Dauer »en Bedarf zur Nickelmünzung erlangen können, und das, was fie erhielte, auch nur mit unerhörtem Kostenaufwande. Noch könnte sie die drohende Gefahr abwenden, da ein Ucberfluß an Silber vorhanden ist. Ist eS nicht unwlrthschaftlich, seine werthvollere Waare billig koSzuschlaaen, um ohne Noth einen weniger werthvollen Gegenstand theucr erkaufen zu massen? Um Mißdeutungen vorzubeugen, welche die Anordnungen der hiesigen Geistlichen in Bezug auf den bet Leichenbegängnissen einzuschlagenden Weg erfahren Knuten, wird hierdurch Vie Hierhergehörige Bestimmung der von der Kirchenmspection bestätigten BegrSbui-mrdnrmg für die Parochie Lößnitz: Der Leichenzug schlägt den nächsten geeigneten fahrbaren Weg nach dem Gottesacker ein und ist in Zweifel fällen hierbei den Weisungen des den Lekchenzng begleitenden Geistlichen Folge zu geben, in Erinnerung gebracht. Lößnitz, am 6. Mai 1873 "(5043) U Deutschland. Berlin, 6. Mai. In der heutigen Sitzung des Reichstage» erklärte bei der dritten Lesung de» Münzgesetzes Minister Delbrück sein Einverständniß mit der Ausprägung goldener Fünfmarckflücke neben den silbernen Fünfwarkstücken. Er sprach sich aber sehr entschieden gegen die Ausprägung dtp Zweimarkstücke aus. Der Reichstag genehmigte mit größter Majorität dtr Ausprägung der goldenen md silbernen Fünfmarkstücke und erhielt die in zweiter Lesung bereit» beschlossene Ausprägung von Zw.imarkstücken bei namentlicher Abstimmung mit 130 gegen 102 Stimmen aufrecht. Wte aus einer Correspondenz der Nationalzeitung über den Aufenthalt des Kaiser» Wilhelm In Petersburg zu entnehmen ist, sind bei dem dort ver anstalteten Zapfenstreiche zahlreiche UnalückSsälle vorgckommen. Die Zahl der jenigen, welch« da» Leben verloren, wird nicht angegeben. Tagesgeschichte. Zwei fehlerhafte Reichstagsbeschlüfse. Bci der geringen räumlichen Entfernung, die zwischen der Börse und dem preußischen Schatzkanzleramte obwaltet, ist eö erklärlich, daß die Luft der ersteren in da» letztere eindringt, und daß an Stelle einer hochherzigen und wahrhaft nationalen Mnanzverwaltung gewisse Grundsätze Fuß gefaßt haben, die in das Bereich der Danqüierpolitik gehören. Die Bildung des Invaliden fand» hat eine günstige und sobald nicht wüdcr- kehrende Gelegenheit zur Förderung großer wtnhschaftlicher Interessen und zur Belebung der von widrigen Verhältnissen aller Art schwer bedrückten Bodenkultur dargeboten, man hat diese Gelegenheit aber unbenutzt vorübergehen lasse». Seit viel« Dezennien krankt die Landwirthschast unter Anderen auch an der Realere- diwoth. Welche Mühen hat der Landwirth, wenn er von einem UnglückSfatte Heimgcsucht wird, oder wenn er Meliorationen ausführen will, sich die erforder lichen Kapitalien leihweise gegen hypothekarische Verpfändung seines Grundbesitz S w verschaffen I Und gelingt eS ibm endlich nach angstvollem Suchen und Harren, so muß er in der Regel solche Opfer bringen, daß die zu zahlenden Zinsen den größten Theil der Früchte seiner Tbätigkeit verschlingen. Liese Creditnoth hätte wesentlich gelindert werden können, falls man sieb bn Reichstage entschlossen hätte, einen Procentsatz des Jnoalidenfonds, etwa den dritten Theil, in Hypotheken anzulegen. Die gesteigerte Nachfrage nach den letztere« hätte de« ZmSsatz gedrückt, und das gut: Beispiel der Regierung hätte vielleicht auch bet Privaten die Neigung geweckt, ihre Ersparnisse den Canälen de» RealcreditS zuzuwenden. Der kleine Verlust, den man durch die Schmäle rung der Zinsen erlitten hätte, wäre ja überreichlich wieder ausgewogen worden durch den indirrcten und unmittelbaren Vörtheil, der dem ganzen Lande hieraus «wachsen wäre. Allein der Herr Finanzminister «klärte, die Regierungen seien davon aue- gegangen, „daß bet der zinsbaren Anlegung, unbeschadet der Sicherheit, möglichst hohe Zinsen erlangt werden müßten", und Hr. Delbrück «einte, „der JnvaltdenfondS habe die Aufgabe, «i«e» Ztnsgewtnn zu machen, der den markigängigen Zins »sch überschreite." Hohe Zinsen, hohe Dividenden, »ehr al» marktgängiger Gewinn! Ist das nationale Finanzwirthschaft, oder Banquierpolitik? Wir überlassen jedem Unbe fangenen die Beantwortung dieser Fräse. Die Landwirthschast »st einmal seit Jahren da- Stiefkind und hat jetzt wieder da» Nachsehen. Wir Städter leide» mit darunter; denn die landwirth- schaftlichcn Product« müssen, wenn der Betrieb nicht intensiver und rationeller wird, von Jahr zu Jahr theurer werdest. Der zweite Reichstagsbeschluß, mit welche» wir uns nicht einverstanden - r w — wrn» UL 15 Ngr — J«kr»> tionsaebühr«» die oespal > ten« Zeile INPfenn»«.— Inr-ru.tnauuahue für dir am Abend« erscheinend, GNumm« bi» Bormitta» II Uhr. Der 2. Termin der Grundsteuer auf das Jahr 1873 ist vom 1.—10. Mai d. I. einzuzahlen. (1—2) Sehneeberg, am 30. April 187L,. Stadtsteuer - Einnahme Kirsten. Indem wir die Sammlung für die Abgebrannten in Joachimsthal hierdurch m Erinnerung bringe», bemerken wir, daß wir heute 18 Thlr, 21 Rar. Unterstützungögelder an die Königs. KrelSdirection zu Zwickau eingesendet haben. Der Stadtrath zu Neustädtel. Speck, Brgm.