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«alwss r« Gegrunöet 1SSH »nleIgenvk«Ni: »0 mmkreU« «nmdzell« »» Psg^ aulwLrt« 10 Vlg. Urtlenablchlag u. Rabatte nach Laris. SamUlenanikigen und Etellenaesuche er- mbbtgte prell«. 0ss.-»ebLhr SO Psg.—Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Uno erlangte Echriltstück« werden nicht ausbewahrt vchna»«e»«r bei UlgNch iwei»«Ng«e Ausiel. km» monatlich RIN. 0.10 «inichlletu 7a Pik DrLgerlodnI, durch voft»e»ug UM. ».«0 «Inichl. b« Vsg. vopgedllbr <»bne vostjuilellungbgebübr) bet siebenmal «bchenllichem versand. Einzel« nnmm« »0 VIg, aubechalb Sachsen» l» VI». Druck u. Verlas» Liepfch L Relchardt, VreodenA.!, Marien« straße Z9/42. Fernruf 2Z241. Postscheckkonts 1068 Dresden Dir» Blatt enthält bi« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden Der Große Arbeltskonvent tritt zusammen Zi Das kommendr te«Me AkbeMeM Berlin, 28. Mat. Der Grobe Arbeltskonvent der deutschen Arbeitsfront trat am Dienstag, vormittag tm Hause des Verbandes der Deutschen Buch drucker in Berltn-Tempelhof zu seiner ersten Tagung zu sammen. An einem groben Tisch in Hufetsensorm hatten die bis setzt ernannten 60 Mitglieder deS Grobe« Sonortttes Platz genommen, zu denen schon in allernächster Zelt 20 Vertreter der Arbeitgeber hinzukommen wer- den. Ran ist in der Organisation der Tagung beivubt zu den alten germanischen, dem Wesen des deutschen Volkes entsprechenden BerhandlungSsormen zurlickgekehrt und hat da» recht unwürdige parlamentarische Getriebe aus. geschaltet. An die Stelle deS PräsldlumS ist einSprecher und «In Schriftführer getreten. Kurz nach 11 Uhr betrat der Führer der Deutschen SrbeltSsront, Dr. R. Ley, subelnd begrübt, den Saal. Er erklärte den Konvent für eröffnet und ernannte den Arbeiter Rudolf Schmeer zum Sprecher und den Arbeiter Reinhold Muchow zum Schriftführer. Der Sprecher Schmeer gab die Grunbzüge der neuen Ber« Handlungsform bekannt und erteilte dem Führer der Deut schen Arbeitsfront das Wort zu einer grundsätzlichen Rede. Dr. Ley schilderte die verfehlte Zielrtchtnng ber bisherigen Ge- «erkschasten, die das Schlechte tm Menschen, den Profltgetft, organisierten, statt diese in sedem Menschen vorhandenen Eigenschaften so zu hemmen, dah da» Wohl ter Gemeinschaft nie gefährdet würde. Dr. Ley berichtete tau» über da» i« Arbeit befindliche Gesetz der Arbeit. Da» Gesetz der Arbeit werde nurwenigeFundamen- talsätze enthalten. ES wäre verfehlt, wenn Einzelheiten vier «ageSbedingte Notwendigkeiten in dieses Gesetz ge- schrieben würden, da dieses Gesetz Ewigkeitswert haben soll und Richtschnur sein mub für die zeitlich bedingten und zeitlich notwendigen Regelungen. Das Fundament werbe die ewig gültigen Grundsätze festhalten, die Ueberwin - dung des Klassenkampfes, den höchsten Schuh des arbeite ndenMensch en. das FUHrerprtnzip und da» Prinzip ber Verantwortung. — Dr. Ley berichtete über die beim Führer gepflogenen Beratungen «ber de« ständische« A«fba« und gab den vom Führer entworfenen Plan bi» in» einzelne bekannt. Die Deutsche Arbeitsfront stelle die Voraussetzung für den ständischen Aufbau überhaupt dar. Die Erziehung zur Gemeinschaft, die Schulung, sei eine der wesentlichsten Aufgaben. Die Schulung des deutschen Mensche» sei, daS müsse einmal mit aller Deutlichkeit sestgestellt werden, Ans» gäbe der Natioualsozialistischen Deutlchen Arbeiter» Partei, des Trägers der nationalsozialistischen Revo- lntion «nd damit des nationalsozialistischen Staates. Die Schulung der Amtswalter der Partei und der Deutschen Arbeitsfront werbe gemeinsam durchgeführt. In der früheren BunbeSschule des ADGB. in Berlin würden die Gauschulenleitex der Deutschen Arbeitsfront, die Kreisleiter und die Staatsleiter bei den Kreisleitungen der NSDAP, geschult werben. Wettere Schulen beständen bereits in West- und Mitteldeutschland. Die sozialen Einrichtungen würben ebenfalls ausgebaut werden, alles ohne Eingreifen des Staates durch Selbstver waltung der als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannten Organisation der Arbeit. Das Ziel sei vor allen Dingen die Schaffung eines Standes, der sich seiner Krast, seiner Ehre und seiner Verantwortung bewußt sei. Die Frage deS Tarifs könne nicht in der Weise geregelt werden, wie es gewisse Kreise gern haben möchten. Der Nationalsozialismus lehne sogenannte Werkvereine und einen Werk tarif grundsätz-lich ab. Für gelbe Angelegenheiten habe man kein Verständnis. Ein Mindest lohn werde geschasfen, der nicht von dem Stundenlvhn abhänge, sondern vom Wochenlohn. Der arbeitende Mensch solle die Ent lohnung erhalten, die er zu einer gesicherten Existenz be nötige. Profite, denen Ausbeutung gegenüberstche, werde «» Im nationalsozialistischen Staate nicht geben. Jeder Deutsche sei ein wertvolles und geachtetes Mitglied deS Volkes. — Zum Schluß ging Dr. Ley auf das BerhältuiS der Nationalsozialistische» Betriebszellen» organisatioueu z« de» Gewerkschaften ein. Die NSBO. werde als besondere Gruppe er halten bleiben »nd noch stärker und straffer organi- siert werben, als es bisher ber Fall war. Arbeiter und An gestellte würden in der NSBO. zusammenbleiben, so daß diese in Zukunst vielleicht einmal der Schmelztiegel werde, in dem der Begriff des deutschen Arbeiters zur Wirk lichkeit werde. Die gewaltigen Ausgaben, die die deutsche Arbeitsfront zu lösen habe, würben mit festem Willen an gefaßt werden, am Neuaufbau des Staate», am Neuaufbau des Reiches mitzuwirken, an einem Reich, dessen Glieder die Verbundenheit anerkenne, dessen Glieder von dem Be wußtsein beseelt sind, daß ber eine ohne den anderen nicht leben kann, daß nicht Selbstzerfleischung und Kamps aller gegen alle tm Interesse der Gesamtheit liegen, sondern da» gegenseitige Verstehen »nd der fanatische Wille, Einzel- und Sonderinterellcn dem Großen unterzu ordnen, und nur eines als Richtschnur anzuerkennen: Deutschland l Weitm WSW ArbeitAole weniger «esamNöckgang AchthunderNausend l Berlin, 28. Mat. Nach dem ««richt der ReichSanftalt für Arbeitsvermittlung «nd Arbeitslosenversicherung für die Zeit I »mn 1. bis 18. Mat 198» hat sich die ArbeitSmarktlage in ber BerichtSzeit «eiter gebessert. Die Zahl der hei de» Arbeitsämtern gemeldeten Arbettslosen sank «m rund 80 090 «ns rund 8 »8» 999. Sie ist somit »om winterliche« Höchst» »nnkt bis Mitte Mai «« rund 899 999 znrückgegange», gegen, tider nur rund <84 999 im Vorjahr. Die Ansnahmefähigkelt der Wirtschaft kommt ater durch diese Zahle« «och nicht voll zur Geltung. E» zeigen beispielsweise die vorläufige« Ergebnisse der KranrenkassenmttgliederiStattftlk, daß di« Zahl ter beschäftigten Arbeitnehmer vom Tiefpunkt der ve» schästigung t« Februar 19»» bis Sud« April um ruud 1,» Millionen fvorjahr 999 999) zugeuomm«« hat. Die erheblich größere Zunahme in der Zahl der Beschäftigten »«>st daraus hin, daß ans dem Kreis der von de« Arbeit»» Eutern nicht erfaßte« Arbeitslosen «ine beträchtliche Zahl ter Wirtschaft wieder zugewachsen ist. Den Unter st ützungsetnrtchtungen brachte die erste Malhälfte eine wettere Entlastung. Die Zahl »» HauptunterstützungSempfänger in ber Arbeitslosen»«!, stcherung ging um rund 41090, tn berKrtsenfürsorge umrund NOVO zurück. Am 18. Mat 1988 wurden rund 1860 000 Haupt« Unterstützungsempfänger «n dtesen Velden UnterstühungSetn- Achtungen gezählt, wovon rund 490 000 auf ble Arbeitslosen- Versicherung und rund 1870000 auf die Krisensürsorge ent- fielen. Zahlen über den Bestand an WohlfahrtSerwerbS- losen liegen für die Monatsmitte nicht vor. .. Die Zahl der NotstanbSarbelter bet Maßnahmen, Ne au» Mitteln ber ReichSanftalt gefördert werben, hat weiter zugenommen. Sie betrug Ende April rund 114009 tmd wtrd ln der ersten Mathälft« noch weiter gestiegen sei«. Besprechung über -ie Vutterpretse Berlin, 28. Mat. Beim ReichSkommtssar für Preisüber wachung fand heute vormittag eine Besprechung mit Ver tretern des Buttergrob- und -kleinhandel» und der Land wirtschaft statt. ES wurde festgestellt, daß ber heutigen Lage des Buttermarkteö solche Kleinhandelspreise entsprechen, die sich je nach Qualität der Ware -wischen 1,46 und 1F6 Mark je Pfund sletztercr Preis für allerfeinste Markenbutter) be wegen. Die obersten LanbeSbehvrben sind gebeten worben, die Preisbildung durch die örtlichen Behörden zu über wachen und PretSttberschrettungen zu verhindern. S-chftvrkiöspmne siir Sutter tu BWern München, »8. Mai. Die Verhandlungen zwischen der bayrischen Regierung und den Vertretern der Buttergroß- und -kletnhänbler haben zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Bet diesen Verhandlungen wurde u. a. auch die Höch st Preisspanne bestimmt, deren Ueberschrettung als Preiswucher zu betrachten ist. Die bayrische politische Polizei hat daher heute auf Weisung des Innen minister» die Schutzhaft gegen die am Sonnabend fest genommenen Personen sowie die Sperrung ihrer Geschäfte aufgehoben. Vrr WWKm-lrr «Mer in Still« Berlt«, 28. Mai. Reichskanzler Adolf Hitler, Vize kanzler v. Pap em RetchSmintster Göring und die übrigen Ehrengäste sind gegen 16M Uhr von Kiel kommend im Flugzeug wieder in Berlin eingetrosfen. * Beim Verlassen ber Marinegarnison Kiel richtete der Reichskanzler folgendes Telegramm an den R «tchSwehrmtntster und den Chef ber Marineleitung: „Mit stolzer Freude habe ich zwei Tage den Uebungen der Flotte beigewohnt. Ich banke der ReichSmartne und wünsche ihr Erstarkung und erfolgreiche Weiterarbeit. Der Reichs kanzler." Deutfche Evangelische Reichskirche Die Verhandlungen, die in den letzten Wochen um die Neuschaffung einer deutschen evangelischen Kirchenversassung geführt worden sind, stehen nach den letzten Meldungen vor einem erfolgreichen Abschluß,- die in Loccum verhandelnden Bevollmächtigten des Deutschen Evangelischen Kirchenbunbes werden in wenigen Tagen die Vertreter ber evangelischen Landeskirchen zusammenrufen, damit sie zu dem Ergebnis Stellung nehmen können. Wie lehr allgemein eine grund legende Reform verlangt wird, das zeigen in unverkenn barer Weise die Synodalwahlen, die am Sonntag und Montag in Preußen stattgesunben haben. Die „Deutschen Christen" ldie Anhänger der nationalsozialistischen Glau- bensbewegungi haben überwältigende Mehrheiten erhalten. lJn Stettin z. V. 11702 gegen 0391,- in Breslau 25 587 gegen 10 400.) — Nun ist nicht zu zweifeln, daß das Etnigungswcrk des deutschen Protestantismus gelingen wirb, aber die Schwierigkeit ber Verhandlungen hat doch gezeigt, daß sich die Kirche nicht so einfach „gleichschalten" läßt wie irgendeine wirtschaftliche ober soziale Institution, ja auch nicht so verhältnismäßig leicht wie wissenschaftliche oder künstlerische Gremien, die mit einem Personenwechsel mehr oder minder ein neues Gesicht erhalten. DaS liegt im Wesen der Kirche, denn sie beansprucht mit Recht, eine über persönliche Institution zu sein; die Botschaft und die Wahr heiten, die Ne zu verkünden hat, sollen nicht gebunden lein an die Zeitlichkeit und Oertlichkeit unsere» Dasein» wie sonst alle» auf dieser Erde, einschließlich des höchsten irdischen Gutes, unseres BolkStumS. Der Rus nach einer neuen Kirchenversassung entspringt verschiedenen Beweggründen. Fast selbstverständlich ist uns nach dem Erleben ber letzten Monate, baß die 29 evan gelischen Landeskirchen in Deutschland verschwinden müssen, um einer Reichskirche, einer „Deutschen Evangelischen Kirche" mit klarer Gliederung ber Instanzen Platz zu machen. Dagegen erhebt sich also auch kaum Widerspruch: hier gehen die „Deutschen Christen" wie auch die Lutheraner und Reformierten alter Richtung einig: einig auch in manchen praktischen Fragen und Forderungen, so zum Beispiel, daß die lebendige Anteilnahme am Gottes dienst und an der Arbeit der Gemeinde den Gesichtspunkt ber Auslese für die kirchlichen Körperschaften bilden soll, baß die Ausbildung der zur Wortverkttndigung Berufenen besser als bisher fein müsse, daß ber Kirche in Presse und Rundfunk ber Einfluß gegeben werde, der ihrer Aufgabe für den inneren Aufbau des Volke» entspricht. Aber diese mehr verwaltungstechnischen Notwendigkeiten führen doch nicht sehr wett in das eigentliche Problem hinein. — Wenn mit solcher Inbrunst der Ruf nach einem neuen Kirchenregiment laut wirb, dann tönt daraus die Sehnsucht nach einem neuen Leben in der evangelischen Kirche von innen her. Kein Geistlicher wird sich ja heute darüber im unklaren sein, daß die Teilnahme ber Gemeinde in ihrer Gesamtheit nicht so aktiv ist» wie es die Größe der kirchlichen Sendung fordert. Der Grund hierfür wird uns heute immer klarer: Auch die Kirche hatte sich der zer setzenden Einflüsse de» Liberalismus nicht allent- halben erwehren können. Die moderne Scheinwtssenschaft und GesellschaftSleüre waren nicht spurlos an ihr vorüber gegangen, und so war sie nicht mehr wie einst der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Schließlich glaubten die Massen, „Erbauung" könnten sie auch anderSwo finden, tn ber Natur, tn der Kunst, in schönen Büchern oder tm politischen Dienst am Volke, und eS riß ein Subjektivismus ein, bei dem von Bindung lroliglo) nur noch wenig die Rede war. Heute sehen wir mit Schrecken die Folgen hiervon: ble Bereitschaft und Fähigkeit zum Hören religiöser Botschaft ist weithin nicht mehr vorhanden, und dennoch empfindet man wieder mehr als je die Notwendigkeit zu solchem Hören, wenn anders das Leben nicht sinn- und plan- und hoffnungslos sein soll. Der Ruf nach dem Führertum erwacht hier wie tn ber Politik, man will aus einer verlaufenen Herde wieder zu einer festgefügten Gemeinschaft werden, die tn gleichem Schritt und Tritt auf ein Ziel hinmarschiert. Auch darüber also besteht Einigkeit: daß man einen NetchSbischof haben will, ber autoritdx die VerwaltungSreform durchführt und ferner — tn Gemeinschaft mit religiös intuitiven Menschen — den Aufbau einer festen Lehrautorttät, die ber Willkür ber theologischen Auslegung und Verkündigung ein Ende macht, bei aller Freiheit der persönlichen Gefühls- und ErlebniSnote. Die „Deutschen Christen" fordern, baß dieser „Reichsbischof" — ber tn Wittenberg an der Kirche Luthers residieren soll — durch Urwahlen sam Reformations tage, am 81. Oktober) vom ganzen deutschen evangelischen Kirchenvolk zu wählen sei. Nun ist eS merkwürdig, baß sich gegen diese nattonalsozialtstische, also doch alles andere als demokratische Bestrebung, eine Opposition gebildet bat, die „Urwahlen als einen überwundenen demokratischen Irrtum" ablehnt. Aber um einen „demokratischen Irr tum" bandelt es sich da ganz gewiß nicht: Wen« wir 1« religiösen Leven eine so starke Führerperfönlichkeit über«