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Dresdner Journal : 23.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188004234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800423
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-04
- Tag 1880-04-23
-
Monat
1880-04
-
Jahr
1880
- Titel
- Dresdner Journal : 23.04.1880
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1880 Freitag, den 23. April OS3 DreMerZoumal b.u.«. Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. --------- b» » !S G. Dienste. si 4u,»»eb»Ib 6«äent»et>eo koiok«» tritt kost- urui Ltempilruscyl«^ diviu. *) Dies« den GesangSfteunden hiermit empfohlenen Lieder (op. 20) sind soeben bei Fr. Kistner in Leipzig erschienen SB. >obz. b b.u.G. I» ,»»«,2 cksott-l»«» Note»«: ^lU»Iicb- . . 18 ^Ldrlicd: 4 blurb dO kk. ^ulnworn' 10 kk lllMMl retp - VN von jruh > »>« - »»» lV ,rN. stütz « d.4 »ou stil, « b,4 «vc iUN -»«>«,«I« «4 U»l Ulst, «ach 1 ihr, t» tl, »vllkl d>4 »V«ud4 t«ee »«», VN Ad<uv4 Ist» »dl« re>». » Vl4 von stütz 1 VI4 > u»4 pt«»t«er> V>4 «vkN°4 ri» 1 rest. - LUV »»« »»»»» « di« «ach bl4 7 Ulst » 4 » Utz,, »lert. poi- wvchtvi-,4 Kou». uv» U«dmltta«4 voller Anerkennung in praktischer Thätigkeit entwickelte, und dem sie die rasche Begründung ihres künstlerischen Rufes zu danken hat. C. Banck. u.G. u.G. Feuilleton. Redigltt von Otto Bantk. ist. ,ii, «»rm. v,„ia«« i>, lbend« ^7. U»ri ,», Rikla -dm « --V-. rn Kauf- ldiswald«. Hermann r Alfred vtehlhorn, r Bruno k in Leip d Friede wickau. rich Lam >rg). Frl. »Heide in » Groß- au. Hrn. »erda eine ,0G. iss lb G. !b G. !S ». — wie bei ihrem Gesänge — jenes richtige, innerlich musikalische Gefühl, welches nie fehl leitet, diese un schätzbare Mitgift des Talents, welche sich nicht lehren und nicht durch verständigen Fleiß erringen läßt. Als Gesangskünstlerin mit einem so glänzenden, als in der Halbstärke und dem Piano des Tons süßen und sympathisch einnehmenden Timbre der Stimme ist Frau Sembrich genugsam bekannt und anerkannt. Sie sang Arie aus der „Traviata", den Schaltentanz aus „Dmorah" und Lieder — drei von Ludwig Hart mann und Wiegenlied von Taubert. Es sei nur be merkt, daß die Concertgeberin in diesen AbschledS- leistungen so viel Temperament und Verve des Vor trags, so effectuirende Bravour entwickelte, wie kaum je auf der Bühne. Die hervorragendste Wirkung machte sie mit den vorzüglichen Vorträgen der Lieder, namentlich von L. Hartmann (vom Componisten schön begleitet), die sich durch warme inspirirte Empfindung und reizvolle schwunghafte Melodik auSzrichnen. Vor Allem gilt dies von „Wandre fröhlich m die Weite" und „Und als endlich die Stunde kam", welches in seiner einfachen fein empfundenen Weise sehr glücklich den Volkston trifft*). Sie mußten wiederholt werden und ein viert«- als Zugabe folgen. ES braucht kaum hinzugefügt zu werden, daß der überaus enthusiastische Beifall des Publicum», welcher zum Schluß noch zur neuen Zugabe eines polnischen LiedeS drängte, von Neuem bekundete, wie sehr man Frau Sembrich'» Scheiden von unserm Hostheater be dauert, auf welchem sich ihr Talent zuerst und mit den Inhalt desselben nachdenkt, sich nur darüber wun dern muß, daß er nicht als allgemein anerkannt und demselben nachgelebt wird. Man hat sich gewöhnt, die Sonntagsruhe als eine lästige Pflicht zu betrach ten, der man sich glaubt entziehen zu können, hat es aber ganz vergessen, daß in dem Sonntag uns ein Recht verliehen worden ist, welches unS gestattet, von der uns gebotenen täglichen Arbeit an einem Tage der Woche zu ruhen. Daß wir verpflichtet sind, zu arbeiten, das wird Niemand leugnen; schon die Verhältnisse zwin gen unS dazu, denn ohne Arbeit würde die Welt bald dem Hungerlode Preis gegeben sein. Daß diese Arbeit nicht ununterbrochen geübt werden kann, wissen wir auch, denn weder Körper, noch Geist hält diese ununterbrochene Arbeit auS; deshalb hat Gott, der den menschlichen Organismus geschaffen und am besten weiß, was er zu leisten vermag, uns das Recht verliehen, am siebenten Tage von unserer Arbeit ruhen zu dürfen, ohne dadurch unser gesammteS wirthschastliches Leben, was die Existenz des Menschengeschlechts bedingt, in Frage zu stellen. Nein im Gegentheil, diese Sonntagsruhe soll dem einzelnen Menschen erst die Fähigkeit geben, seinen Pflichten gegen sich und gegen das Allgemeine nach kommen zu können. AuS diesem Gesichtspunkt muß nach unserer Ansicht die Sonntagsfrage betrachtet werden, und aus diesem unS verliehenen Rechte auf Sonntags ruhe müssen wir die Pflicht ableiten, allen von uns abhängigen Nebenmenjchen jenes Recht nicht vorzuent- halten, sondern es denselben voll und ganz zu Theil werden zu lassen. Wie gering das Bewußtsein in unserer Zeit in Bezug aus jenes Recht ist und wie wenig wir jener Pflicht eingedenk sind, weiß Jeder, der ein Mal sein eigenes Leben einer genauen Prüfung unterwirft oder untersucht, wie es um ihn in der Welt aussieht, und der Wunsch wird dann unwillkürlich in ihm entstehen, daß es besser werden möge. Aber wie ist dieses herbeizuführen; das ist die große Frage. Zwei Wege sind vorhanden, die, wenn sie beide ein- geschlagen werden, zum Ziele führen können. Der eine Weg ist der der äußern staatlichen Gesetzgebung. Derselbe ist nothwendig, um eine äußere Schranke zu erhalten, durch welche einer äußerlichen gewaltsamen Störung der Sonntagsruhe entgegengetreten werden kann. Der zweite Weg ist der der Volkssitte, er soll innerhalb jener Schranke die Gedanken, die der Gesetz gebung zu Grunde liegen, welche dieselbe aber nicht im Stande war, zum Ausdruck zu bringen, ohne in die Privatverhältnisse jedes Einzelnen sich einzumischen, nach allen Seiten hin zu verwirklichen suchen. Wir haben unS im Wesentlichen nur mit dem zweiten Weg zu beschäftigen, da eine Einwirkung auf die staatliche Gesetzgebung von unserer Seite nur eine sehr geringe ist, unsere mecklenburgische Sonntagsgesetzgebung zur besten in Deutschland gehört, und wo sie noch zu wün schen übrig läßt, dieses auf Gebieten der Fall ist, die sich einer einseitigen Behandlung entziehen und Reichs angelegenheit geworden sind. Also wie wird die Sonn tagsruhe wieder Volkssitte? Nur dadurch, daß in immer weiteren Kreisen das klare Bewußtsein zu Tage tritt, wir haben ein Recht auf die Sonntagsruhe und demzufolge die Pflicht, dieses Recht unseren Neben menschen nicht vorzuenthalten, denn an diesem Rechte sollen alle Menschen Theil nehmen. Wenn aber An schauungen in weitere größere Kreise verbreitet werden sollen, so muß in kleineren Kreisen erst der Anfang gemacht werden. Einzelne müssen vorangehen, die Ziele, die sie erstreben wollen, klar legen, auch sich über die Mittel, welche angewendet werden müssen, einigen, um so den Versuch zu wagen, die abhanden gekommene Volkssitte wieder immer mehr zur Geltung zu bringen. Wollen wir überhaupt vorwärts kommen, wollen wir unser Volk erlösen aus den Fesseln, welche dasselbe selbst um sich gebunden hat, so ist mit dem Lesen, Schreiben und Reden nichts gethan. Handeln, felbststän- rc. re. Im .Kunstverein. Nach einem letzten Besuch dieses LocalS, bevor dasselbe zur akademischen Ausstellung eingerichtet wird, kann ich eS nicht unterlassen, noch einmal auf die LandschaftSstudienblätter von Adalbert Waagen in Berchtesgaden zurückzukommen. Der Kunstsinn unseres PublicumS hat sich warm am Genüsse dieser wunder bar reizenden Leistungen betheiligt, wenn er sich auch nicht zu Thaten, wie sie die Künstler gern sehen, auf geschwungen hat. Es sind keine Bestellungen auf diese Bilder gemacht worden, auch nicht einmal aus Wieder holungen in demselben Format, ein Auftrag, bei dem die Besorgniß wegfällt, daß die Reproduction vom Probeblatt abweichen könnte. Dergleichen war bei einem fo präciS und gewandt arbeitenden Künstler nicht zu fürchten. Wenn nun auch diese zaghafte Resultatlosigkeit ein Mißton mehr ist aus der reichen Dissonanzenwelt von Künstlers Erdenwallen, so hat doch der Schöpfer diese» kleinen landschaftlichen Museums den Vortheil und die Genugthuung errungen, sich in den hiesigen Lirbhaber- kreisen unvergeßlich bekannt gemocht und die Anforde rungen der Besten befriedigt zu haben. Seine fast für alle Naturdarsteller beschämend kleinen poetisch frischen Veduten waren ein Sammelplatz der urtheilSvollen Köpfe von Gefühl. Eine ganz besonder» werthvolle Gabe waren diese frischen Darstellungen für jeden Landschaftsmaler. Wer selbst die Alpen gründlich kennen lernte, weiß eS zu schätzen, wenn er sieht, daß mit leichtem graziösen Pinsel ein Anderer getroffen hat, was seinen trunkenen Augen so oft sichtbar war, ohne daß eS vielleicht die Hand immer wiederzugeben vermochte; wer aber diese Wunder der Naturschöne nicht Jahre lang studiren und sich mit dem Originaleindruck ganz vertraut machen konnte, dem geht hier im Spiegel der Kunst eine neue Welt auf. Er lernt technische Geheimnisse belauschen, er fühlt, daß der Weg zur Wahrheit die unbefangenen Hingabe an die Stimmung deS Augenblicke» ist. Eine ganze Scala von treu festgehaltenen Naturerscheinungen ergiebt sich, wenn wir einen Blicken werfen auf „da» Hochbrett von der Gnundbrücke", „den UnterLberg von der Gern ", „ den Watzmann mit der Achen ", den „ Funken seetauern und die Schönseldspitze", die „HilgerSkapelle", das „Hochbrett von Fürstenstein auS", den „Göll und Brett vom Rost auS". Nicht minder entzücken: „An der Straße von KönigSsee", „der Göll von Ansang auS", „Funkenseetauern und Schönfeldspitze" (die» Mal im Frühling ausgenommen), „daS Tönnengeb>rge von Zill aus", „SoolanleitungSpension Berghoff Schwarzebach", „der Hintersee gegen den Hirfch- büchel", „der Watzmann und HundStodt von Schwarzeck gesehen". Ich nenne diese Kleinode, weil ihr Ge- dächtniß von Interesse sein könnte, wenn sie ver schwunden sind. Noch sei schließlich der fleißigen Kupferstich- und Schwarzkunstarbtit von F. Mohn gedacht, die da» VereinSblatt sür das Jahr 1879 bildet. Sw stellt eine wohlgelungene Reproduction de» Bilde» von Oehmichen „Der JubiläumStag" dar. O. B. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Verleihung von Stipendien aus dem goldenen Stipendienfond betr. Au» dem goldenen Stipendienfond können in diesem Jahre fünf Stipendien an Studirende der Universität Leipzig, sächsischer Staatsangehörigkeit, verliehen wer den. Diejenigen, welche gesonnen sind, sich um Ver leihung emcS dieser Stipendien sich zu bewerben, haben ihre Gesuche unter Berücksichtigung der in den nach stehend abgedruckten tz8 6 und 8 der Stiftungsurkunde vom 14. Februar 1873 vorgeschriebenen Bedingungen fchristlich bis zum 30. Mai dsS. IS. bei dem unterzeichneten Ministerium einzureichen. Dresden, 19. April 1880. Ministerium des Königlichen Hauses, von Falkenstein. Nichtamtlicher Lheit. n e b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. TageSgeschichte. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dresdner Nachrichten. Statistik und BolkSwirthschaft. EingesandtrS. >s s. WG. >G- 'S. »bz. ,L G. >«. "e>. ,VG. S. . bo G; S. 1t 13L »in 238» lersdorser riorilau- > Lugau- tätSacnen G.; Kai- N 170 G.; >teink.-B.> tien 368 3v0 bz.; do. «Ha- crgbauge- mmacneu . Prion- LelSmtzcr rritätsact. werkjchay rg S. t. M. 43 Zntrrims- :tien 3VS tyen Ibou Iboo Ä; 2 «remt- 1»svr»tenprel»er 6«u kaum sinar gvipultsaen kstitreils 20 ?t. vntor „Liu^aauuckt" äis Lails »0 kk. Lrsekelaoni UtKliod mit Xusnudme 6er 8onn- nnä kmsrtnße Absud« kür äsn kolgsudsu Mittwoch, den 21. April gab im Saale de» „Hotel de Saxe" Frau Marcella Sembrich ihr erste» AbschiedScoucert. Sie producirte darin, einem viel fach gehegten Wunsche folgend, ihr außerordentliches musikalisches Talent in seiner vielseitigen Ausbildung und in Leistungen, welche die Schätzung desselben nur zur Bewunderung steigern konnten. Als Pianistin spielte sie zur Eröffnung des Programms ein Duo für zwei Elaviere (mü ihrem Manne Herrn Stengel) von Mendelssohn und MoscheleS, außerdem die tt-moll- Ballude von Ehopin und „Träumerwirren" von Schu mann. Als Violinspielerin trug sie Beriot'S Violin- concert in 6-6ur vor. Auf beiden Instrumenten er- wie» sie einen Grad gediegen und geschmackvoll durch- aebildeter Technik, der die Begabung zu bedeutender Virtuosität außer Zweifel stellt; sie wurde nur über boten und zurückgedrängt von dem noch dankbarern und seltenern GesangStalent. Frau Sembrich »nt- lockte durch ihr Toucher dem Flügel (E. Ascherberg) Gesang und volle Schönheit und Kraft de» Tone» und, wa» mehr ist, sie verstand die Ehopin'sche Ballade in ihrer Auffassung so klar und ausdrucksvoll zu ge stalten, wie e» schon mancher routinirte Elaviervirtuose vermissen ließ. Ueberraschender noch, weit außerge wöhnlicher, erschien ihr gewandte», äußerst graziö» be handelte» Geigenspiel, ihr Aplomb, ihre seinen und kecken Accente de» Vortrag». Stet» offenbarte sich bei diesen Au»führungen auf dem Piano, auf der Geige Stiftungsurkunde, den goldenen Stipendienfond betr., vom 14. Februar 1873. Wir, Johann, von Gotte» Gnaden, Kbutg von Sachsen rc. rc. rc. urkunden hiermit, was folgt: rc. rc. «. bG. SG. S. !b G. 'S. >G. iv«. p. >os. Dresden, 22. April. Die städtische Kirchenvertretung von Bremen hielt in voriger Woche ihre Jahressitzung ab und nahm bei dieser Gelegenheit den Bericht über das Wirken deS dortigen Vereins für Sonntagsruhe entgegen, wel ches die volle Billigung der Kirchenvertretung fand. Ihren besondern Dank sprach sie den 70 bis 80 Frauen aus, die als Helferinnen deS Vorstandes in wenigen Wochen, von HauS zu HauS gehend, 5000 bis 6000 Mitglieder angeworben haben. Da dieses meistens Hausfrauen sind, die sich also verbindlich machen, ihre Sonntagseinkäufe möglichst zu beschränken, wo nicht ganz abzustellen, so wird bald ein zunehmender Laden schluß am Sonntag durchzusühren sein. Die Mitwir kung so vieler Frauen aber bei derartigem kirchlichen und socialen Werke bedeutet einen Fortschritt, der hoffentlich und voraussichtlich bahnbrechend wirken wird. Es soll dann auch weiter gegen das unnölhige Fest halten von Commis und Lehrlingen in den großhänd- lerischen Comptoiren während des Sonntags zu Felde gezogen werden. Die Klrchenvertretung hat dies im Voraus sanctionirt. Die Sonntagsentheiligung setzt sich aus einer Reihe kleiner Unaufmerksamkeiten zusammen, die unS und unsere Nebenmenschen daran hindern, eines unbestreitbaren Rechtes theilhaftig zu werden und zum Genuß der Sonntagsruhe zu gelangen. Auf diese kleinen Unaufmerksamkeiten aufmerksam zu machen und selbst einmal kräftigst das Gewissen zu schärfen, unternimmt ein Artikel der „Mecklenburgischen Landesnachrichten", in welchem eS heißt: „Die Sonntagsruhe ist ein Recht, welches dem Menschen von Gott gegeben ist, um den Leib zu stärken und den Geist zu sammeln, und dieses Recht legt uns die Pflicht auf, dafür zu forgen, daß un- fere Nebenmenschen zum vollen Genuß dieses Rechtes kommen. Dieser Satz ist fo einfacher, so selbst verständlicher Natur, daß man, wenn man ruhig über Inikralsaaanuklms aiiilrrkrti, r I^lpAlz: Fr /jranckatetter, CowmimiiouLr 6« Orssdoer 6ouruul»; Siwdarg v»rlw Vi,a I^lpii^ >»«»>-ve«tt»u kr»ollfatt ». H : Daaienite«» L ^»Aier, UsrUu Vt«u-S»wdueL- kr»8 ^r»olrkutt ». » klüoediu: : L. Vn« akii/«»,6ant, Nrem»»: , ütanAen'« Lück»«!; 6d»miuti NrU»kkutt ». H.: F u. F <7. »cbe Ijuckl»»i>6Ini>8; vorlitt: O 6 <8citu->>>7< r, k»tt« L«rim - ». ». Daube K t^u., D Äe»»»«c TSoisl klipeüitiov »esciver I)re«6en, AvioßvrttnuE Ho. 20. digeS Handeln, Beweisen mit der That, da» ist die Haupt sache, darauf kommt eS an; alles Andere ist nur Schein und Dunst." — Die Nothwendigkeit, unserem Volke den vollen Sonntag wiederzugeben, wurde neulich auch bei der in Bielefeld abgehaltenen Jahre», conferenz des Vereins für innere Mission in Min den, Ravensberg, Lippe und Osnabrück entschieden betont. Wir heben auS dem Jahresberichte her vor, daß, dank den Bemühungen des Vereins, be treffend gewisse dunkle Punkte deS Jahrmarktlebens, jüngst folgende Verordnung deS Bielefelder Magistrat» veröffentlicht worden ist: 1) alle SonntagSkirmessen sind ausgehoben; 2) alle Tanz- und Schaubuden auf Jahrmärkten sind verboten. Der Pfarrer Fürer au» Stettin, Geistlicher deS Provinzialvereins für innere Mission in Pommern, erstattete ein Referat über „dir VolkSlustbarkeiten und die innere Mission". Er sprach sich zunächst über seine Stellung zu den Volksbelustigungen überhaupt aus und betonte, daß doch Sünde zunächst nur sei, was in Gottes Wort direct verboten werde, während Anderes allerdings unter Umständen zur Sünde werden könne. Es gelte, vor zwei Irrwegen zu warnen: vor pietistischer Engherzigkeit, die nicht be greift, warum die Nachtigall keine Choräle singt, und vor jener Weitherzigkeit, die von dem Grundsätze aus geht: „kraesents weäieo nuUum psrioulum." Dann verglich er die VolkSlustbarkeiten unserer Zeit mit denen des 15. bis 17. Jahrhunderts und wies nach, daß die letzteren allerdings roher gewesen seien, dafür aber weit weniger in bewußtem Gegensatz zu den geistlichen und himmlischen Dingen gestanden hätten, während heutzutage der Weltgenuß wesentlich als Materialismus, als bewußte Feindschaft wider die ewigen Güter auf trete. Die Noth der letzten Jahre habe die Vergnü gungen nicht vermindert, sondern nur billiger und ärmlicher gemacht. Die Noth allein vermag es auch nicht, diese Lustbarkeiten zu ändern; die Gier wird nur um so größer. Die Folge solcher Gier sei der Zudrang zu den großen Städten und die oft unglaubliche Abnei gung gegen ein stilleres Leben. So zeige sich die Vergnü gungssucht als eine besonders große Gefahr unserer Zeit. Der heutige Genuß werde charakterisirt durch die Un zufriedenheit der Socialdemokraten und durch die peffi- mistlsche Blasirtheit der Romane und des Salon- lebenS. Früher herrschte selbst im Lager der Genuß menschen kein bewußter Gegensatz gegen die höheren Güter. Die Lebemenschen setzten mit Begeisterung ihr Leben ein sür den Glauben der Kirche. Die Realität, ja Superiorität der himmlischen Güter ist stillschwei gende Voraussetzung der Volkslustbarkeiten, und gar naiv bricht in den Volks- und Schelmliedern jener Zeit oft das Bekenntniß durch: „Barmherziger Gotti erbarme Dich unser." Heute trete zu Tage, was der Apostel sagt: „Fleischlich gesinnt sein ist eine Feind schaft gegen Gott!" Auf die Frage, wie zu helfen sei, wies der Referent zunächst aus die Aufgabe des Staates hin, ein Zuchtmeister auf Christum zu fein. Das Volk fei nicht so mündig, wie der Liberalismus immer behauptet hat. Zunächst müsse der Sonntag noch mehr geschützt werden; die Hauptarbeit aber habe die Kirche zu thun, vor Allem durch gutes Bei spiel der Mäßigkeit und Genügsamkeit, das die Christen zu geben haben. Es habe sein Gutes, daß der Ma terialismus aus den höheren Schichten der Gesell schaft hinuntergedrungen sei in die untersten. Da wür den die zerstörenden Folgen der Sünde erst recht offenbar, und das könne noch die herrschenden Klassen der Gegenwart zur Buße führen. Wir müssen dem Volke aber auch einen Ersatz für die schlechten Volks belustigungen bieten. Der allein rechte Ersatz dafür sei und bleibe die Seligkeit im Glauben an Jesum. Das müsse die innere Mission stets im Auge behalten; sonst sei all ihre Arbeit nichtig. Aber von diesem > festen Standpunkte aus, mit dieser offenen Firma, mit S « Diejenigen jungen Männer, welche aus Verleihung eine» Stipendium» Anspruch machen wollen, haben innerhalb der be kannt zu machenden bestimmten Frist ihr Besuch bei dem Mi nisterium Unsere» Hause» schristlich einzureichen und demselben ») ein obrigkeitliches Zeugniß über ihre sächsische Staats angehörigkeit, über ihre Mittellosigkeit, über Letztere nach Vorschrift der Ministcrial-Berordnung vom 2. April 1834, serner d) rin Zeugniß de» Direktoriums der Belehrtenschule, aus welcher sie zur Universität vorbereitet worden sind, über ihr sittliche» Verhüten in den letzten drei Jahren und daß sie bei der bestandenen Abiturientenprüfung die erste Lensur (I», Ik) erlangt haben, im Original oder beglaubigter Abschrift beizufügen, und gleich zeitig o) eine freie Arbeit, in deutscher Sprache einzureichen. Die Wahl de» zu behandelnden Themas bleibt den Bewerbern um da« Stipendium überlassen; eS wird jedoch voraus gesetzt, daß dieselben hierbei einen solchen Gegenstand wählen, bei dessen erschöpsenden Besprechung ihnen Ge legenheit geboten ist, außer der Fertigkeit im Styl, auch die Reise ihre- Unheils und den Umsang ihrer erlangten allgemeinen wissenschaftlichen Bildung zu zeigen. Der Arbeit ist die ausdrückliche Erklärung, daß sie vom Einsender selbst, und ohne sremde Beihilse gefertigt worden, beizufügen. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Donnerstag, 22. April, Nachmittag». (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der „Provinzial - Kor respondenz" zufolge gedenkt der Kaiser übermorgen (Sonnabend) nach Wiesbaden sich zu begeben und dort etwa bis zum 9. Mai zu verweilen. Beide Majestäten haben beute Vormittags die internationale Kischerriauestellung besucht. Loudon, Mittwoch, 21. April, Nacht». sW. T. B.) ES verlautet nunmehr auf daS Bestimm- teste, daß der Earl Beaconsfield, welcher sich AbendS nach Windsor begeben hatte, seine Ent lassung genommen hat. — Die Minister haben an ihre DepartementSchefS Schreiben gerichtet, in welchen sie sich von denselben verabschieden und ihnen ihren Dank für die Unterstützung auüsprr- chen, welche sie den Ministern die letzten 6 Jahre hindurch geleistet haben. London, Donnerstag, 22. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Mehrere Morgrnblättrr melden, daß der Marquis v. Hartington zu Gunsten Glad- stonr'S auf die Bildung de» neuen CabinetS ver zichten werde. Bukarest, Donnerstag, 22. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der rumänische Finanzminister Sturdza hat nunmehr auch die weiteren, für die Durchführung der Retrocession der rumänischen Bahnen mit den Berliner Commissaren verabrede ten finanziellen Abmachungen genehmigt. Dir Con vention tritt hiernach mit dem 30. April in Kraft. New Dork, Mittwoch, 21. April. (W. T. B.) Nachrichten au» Jamaica melden, daß dort große Dürre herrsche. »8. Solch« junge Männer, welche aus einem ausländischen Gymnasium vorgebildet sind, oder sich lediglich durch Privat unterricht zum Besuch der Universität vorbereitet haben, oder doch in der letzten Zeit ihrer Borberenung eine Gelehrtenschule nicht besuchten, und daher von der Gelehrtenschule, vor welcher sie die Maturitätsprüfung zu erstehen haben, das 8 6 unter d) erwähnte Siltenzeugniß nicht beibringen können, haben sich über ihr sittliches Verhallen auf eine andere glaubhafte Weise auSzuweisen. Dagegen finden die übrigen im § K unter », b, o er wähnten Vorschriften auf diese Categorie von Bewerbern um daS Stipendium volle Anwendung. rc. rc.
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