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MesaerH Tageblatt and Anreiger irttetleü «a Amrtzg». r«a«bl«tt «W» Semi»»««», IS Juli I9LS, «ben»S 8S. J-Hr« Die aus! müs Dr-d« ILM Girokaff« Mr Deckung »er »sä aw»^. «bg. D-. EckaeN »aß »er Etat um » N MlMiei AL Mit Hl SIM M M—W> Kl LMWlklt«. «»d A«§»r-er «a AMtztki. sft da» zur v«5ssv>ttlichi«s d« amtlichen Bekanntmachung« der Aattshaupttnannschast «d »er AmNamvattschaft beim «mtSgericht Riesa, tzM «M» der Stadt Pes» de» MxaEmitt» Biela und da» Hauptzollamt« Meitze» bchürdlichmsett« bestimmt« Blatt. der PwiSerhohuag und -tachfeederung vor. UtzzetOM und Plägen wird nicht übernommen. Grundpwi» für und tabellarischer Lad 50'/, Aufschlag. Fest« Lo " M gerät. ZahdnmA, und «rfUllüngsort: Riesa. Achtügig« llnterhaünngebei — «r»g ooer ,«nnm« wgenom«,,« wwrimaeu o« werrieoe» »er Lrucktzwi, der Hieswavwu »der der vefdrderungreinnchmngea — hat der Begj Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug«? reise«. Rotationsdruck und Verlag: Sanger » Winterlich. Riel» Geich ist« Alle: Goettzeswatz» vemmtmertlich fite Redeckttan: Heinrich Uhlemann, Riesa: für «nwtgmwil: «ttßel» Dittrich, Riesa. «»971780 RM, »le »esanrianraad— auf «««8»« «M. au» den Fehlbetrag vorbehaltlich de» Abzug» der «ach - » -«» Entwurf» Le» Gesetze» — Vorlage « — vor,»nehmen- den Einsparungen auf >7 Ri« 8« NM, den Gesamtbetrag dets «cherardmüllche« StaatShauShaltplan» auf 49 »18«» NM. festzusetzm: ferner de» Absatz anzufügeu: »Zu »en Mitteln sür Retsekoftm gehör« nicht die Mittel, die »et -en Hochschulen und den Schulen für Hebung»-, Bele-« rnug»- und Ktndienreise», LehrauSflüge. LeHrübunge» i» danken untersuchten, bereit» erkannt, daß er nur lau sam und vielleicht erst im Laufe eine» Jahrhlmtzer durchführbar ist, stet» stückweise, langsam und bedächv Gewiß könnte man heute bereit» damit beginnen, l Grundlagen de» einen Europa aufzuchauen un Verträge gemeinsamen Schutz zu beschltetzei die Zollverträge immer mehr dein großen passen und die Grenzen langsam öffnen Wan könnte ab rüsten und Festungen verfallen lassen, matt könnte einen obersten Rat schaffen, der jetzt bereit» die Gegensätze ^gleicht und Streitigkeiten Wichtet. Wer di« Zeitz erst ßte die Erkenntnis in den einzelnen Völkern »ringen, daß sic Europäer sind. Sie erst könnte Pie Kanten und Ecken abschleifen, die in den einzelnen BolkSstLMMxn lie gen und die jetzt die bedauerliche ReibNng»flSche bilden. Briand würde, wollte er wirklich an Europa appellieren, das Ende seines Werke» nicht erlMn. Und vor, allem ist es gerade Frankreich datz die größten Op hätte. Es würde wohl die längste Zett brai in den Jdeenkrei» eine» einigen Europa» zN. reich, das seine Grenzen lw" ' Landstrich verteidigt, da- fr< Drittel der Bevölkerung ei» Frankreich datz befestigt ist v ärmacht unterhält, die die eich, da» Sicherungen duv achte und sich weigert, frei! mszugeben, da» ein« Kett' Heimen Abkommen getroffen kreisen. . . Ministerin«» keine Aussprache statt. Die EinstelmMea »erbe« genehmigt, da» Gehakt de» Kinanzminister» gegen Ne Stimmen der beide« Linkspartei«« bewilligt. Mehrere Kapitel, wie StaatSrechnnngShoi, SanNag, Nücklage usw. werben ohne Aussprache erledigt. Zu Kap. 12, Steuern, liegt ein volk-parteilicher Antrag vor, eine etwaige Minderung der Reparationslasten zur LeüRmg der Steuer« zu verwenden. — Die Sozialdemo kraten und Kommunisten erklärten sich gegen die allgemeine Fassung de» Anträge». Eine Minderung der Reparations last«« dürfe nicht zu Steuersenkungen für Ne Industrie verwendet werden, sondern nur für die Arbeiterschaft. Der volk-parteiliche Antrag wird mit Hilfe der Rationalsozia lifte« abgelehut. UeVer den Gesetzentwurf über de« Staatshaushalt auf da» Rechnungsjahr 1929 berichtet «bg. Dr. Blühe» fDBp.s. Sr legt folgende Anträge der beiden HauShattäuSschüffe vor: Der Landtag wolle beschließen: In ssl die Gesawtetnnahme« de» ordentlichen Staatshaushalt»!««» für 1929 auf dem e» nur Gleichheit geben kann? E» kSnnte keine erste Geige spielen und hätte keine Vorrecht« gegen die anderen. E» müßte sich schicken in die Satzungen, die sür alle Staaten gelten. Briand will viel, er wird nicht er leben, daß sein Frankreich für die vereinigten Staaten begeistert zu machen ihm gelingt in dem kurzen Abschnitt de» Erdenwallen», der ihm noch bleibt. Und dennoch sei gesagt, daß e» durchaus keine Utopie, ist, daß die Möglichkeit besteht, die vereinigte» Staate» von Europa zu schaffen. Einmal müßte der Anfang ge macht werden. Und wenn Briand die Kraft und den Mutz mck> die Kühnheit hat, an da» Werk zu gehen, so kann WO» Gü Dm b«««» Selbst wm» er die Dränung de» Einstellungen werden genehmtgt, dergleichen Ne der beide« andere« Kapitel. Zu Kap. 18, Sesa«ttmi»rfteri«» »nd StaatSkanzlel, Ministerium der Auswärtige« A«gelege»heite« und Der» tretunge« Sachse«», bemerkt Abg. Dobbert (Soz.s, seine Partei bestreite die Notwendigkeit -er Erhalt»«« der Mün chener Gesandtschaft. Weiter kritisiert er die Halttmg der Nachrichtenstelle in -er GtaatSkanzlei nnd »er StaatSzei- tuns während des Wahlkampfes. Redner schließt: Der Tag sei nicht mehr fern, da die Sozialdemokratie N« Führung -er Regierung übernehmen werde. «bg. Wilhelm fWirtsch.-P.f legt einen Antrag vor. Ne Regierung möge mit der Reichsregierung und den Landes regierungen in» Einvernehmen treten zweck» Aufhebung der gegenseitigen Gesandtschaften. «bg. Dr. Dehne sDem.) meint, die Zurückhaltung Le» Kabinett» sei schuld daran, -aß die GtaatSkanzlei zu sehr hervorgetreten sei. Die GtaatSkanzlei müsse wieder z« einem Büro de» Ministerpräsidenten werden. Abg. Reimer (Kommt kritisiert ebenfalls Ne Tätigkeit der GtaatSkanzlei. Die Einstellungen werde» schließlich gmehwiat Da» Gehalt des Mi»isterprSfibe«te« wird gegen Ne Stiwwm der Sozialdemokraten «nd Kommunist«« bewilligt. Die Aufhebung der Mitncheuer Gesandtschaft mit dem 81. Mär- 1930 wird beschloss««, und »war mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Kommunisten, Demokraten, Natio nalsozialisten, Altsoztalisten, BolkSrechtler und eines Teil- Ser BolkSpartetler. Die Kapitel Hauptstaatsarchiv, OberverwaltungSaericht pnd StaatSzeitung werden ohne wesentlich« ««»spräche an- MkWeSstHkllüSkllWr au. Wiederholt schon wurde »em französischen Außen- Minister Briand die ALsichä zugeschoben, er trage sich mit dem Gedanken, Vie Bereinigten Staaten von Europa zu gründen. Tatsächlich hat er, wie Gtresemann im ver traulichen Kreise einmal mittetlte, auch ihm gegenüber ein mal Andeutungen »ach dieser Richtung gemacht. Sein Lebensziel sei es, meinte Briand, Europa den Frieden zu geben durch die Verbindung aller' Staaten zu einem Ganzen. Verschiedene Aeußerungen, di« Briand der fran zösischen Presse gegenüber tat, ließen Einzelheiten de» noch völlig unauSgereiften Plane» erkennen. Jetzt aber kommt eine Pariser stimme, die anzukündigen weiß, Briand werde nunmehr im Herbst den Avpell an Ne Döl- ker richten und sie zur Gründung der vereinigten Staa ten von Europa auffordern. Er werde dem nächsten Völkerbund bereits seinen Plan entwickeln und alle» daran setzen, seine Lebensaufgabe zu erreichen. Freilich wird diese Pariser Meldung — und mit Recht — von einer deutschen Zeitung bereits mit der Ueberschrift ge ziert: „Lebenstraum oder taktische» Manöver?" Man hat nämlich noch alle Ursache, da» skeptisch zu nehmen, was Briand verheißt. Denn zu oft hat er sich dem Willen eines Mächtigen, dem Poincarö». gefügt. Und e» unter liegt keinem Zweifel, daß die Vereinigten Staaten von Europa so gar nicht in die An- und Absichten de- fran zösischen Ministerpräsidenten passen. Ja, wenn Poincard, plötzlich versöhnlich gestimmt, plötzlich ein anderer, der erklärt, seine Ziele erreicht zu haben, zu den Völkern Europas sprechen würde, wenn er den großen Plan hätte, denn wüßte man: Der große PoincarS will sich ein goldenes Blatt in der Geschichte des Jahrhunderts er- ringen. Aber Briand. . .! Er wird gegen PoincarS agieren müssen und hat deshalb, ehe er derart gigantische Ge danken ins Werk setzen will, zunächst- Aß der Stim mung seines Landes zu sicherns hat zuerst PoincarS beiseite zu schieben, um sich freie Bahn zu Waffen. Wird er das vermögen? Und weil man da» «och nicht glauben kann, ist die Krage berechtigt, ob hinter der Ankündigung der großen Gedanken nicht etwas andere» zu suchen ist. Vielleicht eine Verzögerung der Liquidierung des Krieges? Vielleicht soll Deutschland wieder eingelullt Werden mit dem Versprechen, es wird ja alles anders, als eS jetzt werden soll. Nämlich : Die Vereinigten Staaten von Europa wür den ein Gebilde abgeben, daß eine große europäische Re gierung über ganz Europa vorsteht, eine Regierung frei lich, die den einzelnen Ländern volle Freiheit geben müßte, und die nur Ne großen Fragen der euroväischen Politik zu erledigen hätte. Die Grenzen würden bestehen bleiben, aber ohne Wache und Schutz, ohne Zollschranken und Sicherungen militärischer und wirtschaftlicher Artz. Man würde gleichmäßig abbauen die Rüstungen, Ne Heere, und würde gemeinsam gegen alle» auftreten, was Europa bedroht. Man würde einen oberen Rat aus Ver tretern aller Länder schaffen und Sorge dafür tragen, daß einer für den anderen da ist, Nner dem anderen hilft, durch alle Landesteile der Bereinigten Staaten ein Geist geht, der Geist der großen Gemeinschaft. Europa würde keine Bedrohung durch den Nachbarn kennen, keine militärischen und wirtschaftlichen Schranken wären vorhan den. Europa würde im Begriff der anderen Welt ein sein, der Erdteil des vollkommenen Glücks. Ist es nötig, daß zu diesen schnell skizzierten, wie derholt stück- und bruchweise verratenen Grundlinien de» Briandschen Lebenstraums noch eine Erklärung gegeben wird? Jeder wird sehen, daß etwa» Mächtiger, Gewal» tiges in dem Kopfe des Franzosen der Reife entgegen geht, aber jeder wird auch sofort merke«, Haß, fo schön eS wäre, ein solches Europa zu haben, Ne Gegensätze zwischen den einzelnen Ländern doch zu groß sind, al- baß sie so leicht unter einen Hut zu bringen wärm. Deshalb haben überlegte Mäiiner, die den Briandschen Ge- t» ' „„ innen, d?e um und durch stm Man könnte Gedanke« an- Sächsischer Landtag. slk. Dresden, 1L J«lt 1929. Die heutige letzte Sitzung vor den Ferien beginnt mit Le» gestern ausgesetzten «bstimmnngm «der N« Kapttel GtmtSt-mtm, Samnrlnngeu für Knust «nd Wissenschaft «nd Kunst-wecke. vet Kap. StmttStbmter wird u. a. beschlossen, Ne Ne gierung zu ersuchen, bis ans wettere» einer Emohnug der Eintrittspreise nicht znznftimwm, wohl aber Ne Et«richt»«g soamauuter ^vaÜSvorstell»«»«^ mit Nedeiamm Ein» trntSpreism z» erwäge«: de» vesoldunaSetat ter musikali schen Kavelle übersichtlicher «nd einheitlicher z« gestalt«» im Dpielplan der Oper «nd de» Schauspielhaus«» gebührend die Werke deutscher Komponisten und Dichter z« be tigen, aber anch de« Werken -er Klassiker eine Pflege z« widmen,- und mr Anregung de» jungen Generativ« «999 Mark für zeh» Preise tz L990 «k i« de« Etat einzuftelen. Dagegen wurde mit de« Stimmen der Linken und der Demokraten der AnSschitßatztrag abge lehnt, vom Generalumfikdirektor für die nächste Sptehett Ne Aufführung de» geschlossenen Wagner-Zykl«» z» Or dern. Ablehnung fanden auch gegen Ne Stimme« der Na- tionalsozialtsten und Kommunisten Ne etngevrachte« Au- träge der Nationalsozialisten, In denen «. a. Ne Ablehnung de- Gebalt» de» GeneraNntenbante« Dr. Nmcke» «eforbert wird. Annahme fand dagegen ei« kommunistischer Antrag Reserven spraen. Di« Sozialdemokrat« geb« Nrvch de» Abg. DaffM ettw programmatische Erklär»«« tw« die Regte««« «u» ihr« Etat ab. «bg. Dr. «tlhel» Mtrtfch^P.) gM der Stuke» « W- denke«, daß sie Ne Suppe, Ne sie urtt dm» FehlbetragSatak ingebrv« -ade, seldtz «slüssel» müsstz Nattvnalsoztalistm, die geglaubt Hätte» Ne FtnauMvlUS der Natiönalsoztaltste» edgestimmt svin würden -ktttm attw *"*«g7Nm«^<Km»i^ -Lkt Ne Uebarztehnngm de» Etat» für nicht s» schllnnn, dm» sie sttm m sv-tat« Zweck« bestimmt. Adg. Dr. die ihr paßt«, wie der Bewillig«« vo« «0999 NM. fitr «tue Frauenklinik in Plaue«. Di« Wlrtsl-ast-partei sei fttr dm schlechten Etat mit verantwortlich. Aus Ihre Beranlas- snng, schließt der Redner »«ter tosende« Beifall der Linke«, sind Ne Einnahmen «m 12 Million« NM. niedriger. Abg. Gdüther iWtrtsch-P.s tritt dm AnSführnuae» de» Borredner» entgegm: er rechtfertigt besonder» die Znstiuv- muug zu dm Svo MO NM. sür Plaum. Da» Etatgesetz wird gegen Ne Stimmen der beiden Linksparteien «»gmowwm. Die Gewährung besonderer Vollmacht« au den Kinanzminister bei Ausgaben im ordentlichen nnd außerordentlichen Etat wird tn nament licher Abstimmung mit 89 gegen 28 Stimmen abgelehnt. Abgelehnt wird auch mit dm Stimmen der Linkspartei« und Nationalsozialisten ein einschränkender Antrag, durch den wenigstens für Ausgaben des außerordentlich« Etats gewisse Vollmacht« gegeben werden soll«. Den letzten Punkt der Tagesordnung, mit dem sich der HauShaltauSschutz > erst am Vormittag beschäftigt hat, bildet die verattmg »er Borlage «der Ne Beteiligung de» Staate» an der A»sbri»a«u« der Mittel für dm Ausbau de» Sächsisch« Kr»»Wck-««S in DreSdm. Der Berichterstatter Dr. «ltiher empfiehlt Zustimmung z« der Borlage. «bg. Wehle sSoz.) erklärt, sein« Freunde würdm Ne Vorlage ablehnen, denn e« müßten noch Erörterungen an gestellt werden. Seine Partei verlange die Uebernahme de' Sächsischen Krüppelheims auf den Staat. — Die beantragte Zustimmung wird erteilt. Ministerpräsident Dr. Bünger gibt zum Etat folgend? Erklärung ab: Die Negiernng wird ungeachtet der Höher- ziehungm »nd abgelehatm Streichungen aus da» ibr ver- sassnngemäßig zustehrude Recht nach Wiederholung »er Abftimnutngm verzichten DaS Gesamtministerium wird Ne Beschlüsse des LanNaaS loyal durch,usllhre» versuchm: sie hält eS aber für ihre Pflicht, daraus hinznweism, daß wahrscheinlich die Kassmlage des Staate» dazu sührm wirb daß stch Ne Regie««« die jeweils gebotene Zurückhaltnug «nserlege« «nß Sie wirb aber dem SanNäg jede ge wünschte Rechenschaft adlegm. Präsident Weckel dankt den Mitglieder» des Hauses, besonders den Äusschutzmttgltedern und auch der Presse für Ne geleistete Arbeit, wünscht allen gute Erholung und ver» da» HanS NS zu» 17. Oktober d» IS. 161 Werke» nicht Mebr erleben sollte, würde er «wia weiter Men durch Jahrhunderte. Auch da» ist gewiß, lein euro> Escher Staat würde sich an der Arbett auSschließen Alle aber sind sich von vornherein bewußt datz «L Ne kommend« Generation noch nicht Ne Fever, in Ng Tinte tauchen kann, um den Vertrag zu unterschreiben,-« de., Schlußstein langer Arbett bedeut« würde. Eine» nur ist zu wünsch«, e» zeige sich nicht, datz Ne großen Pläne, die Briand mit such trägt, benutzt werden am kleinlicher Augenblick-Vorteile will«. Dadurch würde Ne Ehrlich, kett de» Dillen» so stark tu Milleidenschaft gezogen, Vag