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Vesper in der Sophienlnrüic. Dresden, Sonnabend, den 24. März 1900, nachm. 2 Uhr. 1. Auge für Grgek <8-<tur), vvn Joh. Seb. Bach. 2. Aürifst. Motette von Jos. Rheinberger. Do xrotunäio olamavi all to Domino: Domino oxaucli orationom moam. Diant anro8 tuao intonäontW, in vooom ckoprooationio mono. 8i ini^niintos odoorvavorio Domino: Domino Hnis 8U8tmobit? Du in apnck to propitiatio 68t: ot proptor loAOM tunm 8U8tinni to Domino. (Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu dir! Herr, höre mein Gebet. Laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens. Wenn du willst der Sünden gedenken, Herr, wer wird bestehen? Doch bei dir ist die Vergebung, und wegen deines Gesetzes harre ich auf dich, Herr.) 3. Geistliches Lied (op. 29 Nr. 3), von Osk. Wermann, gesungen von Fräulein Emmy Schulz. Wo ziehst du hin, Herr Jesu Christ, in dieser stillen Zeit, v Herr und Seelenfreund, wo ist die Herberg' dir bereit? Steigst du zum Berg, da wunderbar dein Vater dich verklärt? Zieht's dich zu deines Volkes Schaar, das du so gern gelehrt? Willst du iüPetri Schifflein stehn, da du das Meer bedroht? Willst durch die stille Flur du geh'n, umglüht vom Abendrot? „Ich rüste mich zu saurer Fahrt, zu einem schweren Tag: Gen Zion wand're ich hinauf, daß dort ich sterben mag." — So sage an, Herr Jesu Christ, gieb treulich mir Bericht, weß schuldig du geworden bist, sag' an und schweige nicht! Erlagst auch du im Sündenstreit, Reis, das aus David grünt, Hast voll Gehorsam nicht allzeit dem Vater du gedient? die ärgsten Feinde konnten nicht dich einer Sünde zeih'n, wer führt dich jetzo zum Gericht, dich bittrem Tod zu weih'»? — „Ich muß erfüllen allerding die Schrift die mich bezeugt, verachtet sterb' ich und gering, daß euch der Tod sich beugt." — Kkoral: So laß uns dich geleiten, Lamm Gottes ohne Schuld, das du uns willst erstreiten des Vaters Gnadenhuld. Wir woll'n dich tragen sehen auch unsrer Sünden Last und dir zur Seite stehen, bis du vollendet hast. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 223, 1. Der Herr ist mein getreuer Hirt, dem ich mich ganz ver traue; zur Weid' er mich, sein Schäflein, führt aus schöner grüner Aue; zum frischen Wasser leit' er mich, labt meine Seele kräftiglich durch's sel'ge Wort der Gnade. Vorlesung. 5. Arie a. d. „Messias", von Händel, ges. von Frl. Gertr. Böhme. Er ward verschmähet und verachtet, ein Mann der Schmerzen und umgeben mit Qual. Er gab den Schlägen seinen Rücken, hielt die Wange dar der Feinde bitt'rer Wuth; Er barg sein Antlitz nicht vor Schmach und Schande. 6. Zwei kleine Motetten vvn P. G. Palestrina. a) 0 Domino lloon ObrUto, acloro to in orneo vulnoratum, toi I o ot aooto potatnm, cloprooor to, nt vulnora tua 8int romoäium animao mono, -tinon. (O angebeteter Herr Jesus Christus, am Kreuze ver wundet und mit Essig getränket, dich flehe ich an, laß deine Wunden ein Heilmittel meiner Seele sein.) b) Dooo, guomocio rnoritur jn8tu8; ot noino poroipit oorcko: Viri jn8ti tolluntnr, ot noino ooiwickoiat: a kaoio iniguitatio 8ublatn8 08t suotns, ot orit in paoo Monrovia oju8. 'lamguam ÄANN8 ooram tonctonto 86 obmutuit; ot non apornit 08 8uum: äo anArmtia ot «to jnckioio 8ublatn8 68t. (Siehe, wie der Gerechte stirbt, und Niemand nimmt es zu Herzen. Die Gerechten werden hinweggenommen und Niemand merket darauf. Den Augen der Ungerechtigkeit ist der Gerechte entrückt und sein Gedächtniß wird in Frieden sein. Gleichwie ein Schaf, das verstummet vor seinem Scheerer, und seinen Mund nicht aufthut: er ist aber aus der Angst und dem Gericht genommen.) Druck von Lievick L Reiclnrrdt in Dresden.