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Erscheint: rlkkittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: l. Allullr. Konntags- vlatt twvchentlich), 2. Eine lcrrrdrvirtH- sctzcrstNche Meilcege (monatlich). AbonnementS-PreiS: Vierteljährl. 1M.25 Pf. Aus Wunsch unentgeltliche Zusendung. Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Blatt Amts und des SLadlrathes des Aönigl. Amtsgerichts 'Uutsnitz Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes. P abst in Königsbrück, in den Vn- noncen-Bureaus von Haas-n- stein L Bögler u. „Invalid, n. dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben Breis für die einspaltige Cor- puszeile (oder deren Raums 10 Pfennige. Druck und Verlag von E. L. Först er's Erben in Pulsnitz. AMiundviMMM Jahrgang. —"»4« Nr. 86 28. October 1891 Mittwoch. Wegen Reinigung der Amtsräumlichkeiten werden , Donnerstag und Freitag, den 29. uno 30. dieses Monats, bei der unterzeichneten Behörde nur dringliche, einen Aufschub nicht gestattende Geschäfte erledigt, was zur Beachtung hiermit bekannt gemacht wird. Pulsnitz, am l9. October 1891. . Das Königliche Amtsgericht. Vr. Hempel. K. Bekannt in a ch « n g. Nachdem am heutigen Tage der bisherige Gerichtsschöppe Herr Johann Gvaugott Guhv, WirthschaftSbesttzer in Nieberlichtenau, als Ortsrichter für Nirderlichtenau von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte bestellt und in Pflicht genommen worden ist, wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Pulsnitz, am 24. October 1891. Das Königliche Amtsgericht. Dr. Hempel. B e l a n^n t m a ch u n g. An «vlttrlix« der auf den 2. Termin 1891 füllig gewesenen Staats- und Corumum,labgaben bis spätestens Freitag, den 30. Oktober 1891, wird ^rinuvrl. Pulsnitz, am 22. October 1891. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. B e l a n n a ch u n g. Alle im Stadtbezirk Pulsnitz aufhältlichen Reservisten der Jahresklassen 1884—1890 und alle Dispositionsurlauber erhalten hierdurch Befehl, am 13. November 1891, Vormittags 11 Uhr, in Pulsnitz, Schicßhaussaal, zur Kontrolversammlung cinzutreffen. Die Miluärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Kgl. Bezirks-Komma ndo Bautzen. Bekanntmachung, die Schulvorstandswahlen betreffend. Vor Ablauf dieses Jahres hat in sämtlichen Schulgemeinden eine Neuwahl der Mitglieder des Schulvorstandes durch die Gemeindevertretungen stattzufinden. Diese Wahlen sind derartig zu veranstalten, daß über deren Erfolg spätestens bis zum 15. Dezember dieses Jahres Anzeige erstattet werden kann. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß nach tz 25 ä. 1 des Volksschulgesetzes vom 26. April 1873 nur Mitglieder der bürgerlichen Gemeindevertretung zu Schulvorstehern gewählt werden können. Der Schulvorstand in seiner neuen Zusammensetzung hat noch vor Jahresschluß zu Vornahme der Wahl des Borsitzenden, dessen Stellvertreter und des Schriftführers zusammen zutreten und den Ersolg der Wahi bis zum 15. Januar 1892 anher anzuzeigen. Hierbei ist zu beachten, daß in denienigen Schulbezirken, zu welchen mehrere politische Gemeinden gehören, über das Ergebnis der Schulvorstandsivahlen nur eint Anzeige über den Ausfall der Neuwahl und zwar durch den Borsitzenden des Schulvorstandes zu erstatten ist. Kamenz, am 21. Oktober 1891. Königliche Bezirks-Sch ul-Jnspektion. — von Zezschwitz. —— Fink. Bekanntmachung. Das König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat beschlossen, die mittels Generalverordnung vom 31. Mai 1883 für Volksschulen bestimmte Zensurskala mit der sür Gymnasien, Realschulen und Seminare vorgeschriebenen in völlige Uebereinstimmung zu bringen. Es sind daher fortan in den Volksschulen die Zensuren für Fleiß, Fortschritte und sittliches Betragen nach folgenden Abstufungen zu erteilen: sehr gut (I, Id), gut (LL», II, lid), genügend (ILL», LLI, III(d), wenig genügend (li'), ganz ungenügend (^). Solches wird hierdurch verordnungsgemäß zur Kenmmsnahme, beziehentlich zur Nachachtung bekannt gegeben. Kamenz, am 22. October 1891. Der Königliche Bezirksschul-Jnspektor. Fink. Billige Maschinenkräfte. In dem harten Coucurreuzkampfe der Gegenwart ge staltet sich die Frage nach billigen Maschmenlrästen sür viele Betriebe zu einer Vorbedingung des wuthschajtlichen Gedeihens überhaupt, und Industrie, Landwirihschast und Gewerbe könnten einen langersehnten Jnipuls des Auf blühens «halten, wenn ihnen billigere und bequemere Maschinenkräste zur Verfügung ständen. Es wäre daher offenbar sehr wünschenswerlh, daß die industriellen und cupitalistischen Kreise ihre Augen nicht zu einseitig auf Handelskrisen, Börsenspekulationen und allgemeine Cala- Mltäten richteten, sondern daß sie einmal die Frage zu losen suchten, ob nicht für eine Menge industrielle, land- wuthschastliche und gewerbliche Betriebe billigere Majcht- nenkräfte zu beschaffen sind. Viel zu theuer stellt sich heutzutage sür d'e nieistcn mittleren Betriebe die Dampslnajchmenlrast. Sehr kost spielig ist schon die Anlage, bedeutend sind die Betriebs- spesen und enorm können bei Beschädigung der Kessel u. s. w. die Reparaturkosten werden. Um diesen Uebel ständen zu entgehen, hat man sür mittlere und kleine Be triebe GaS- und Heißluflmotore construirt, aber dieselben sind immer verhältnißmäßig noch zu theuer und in vielt» Fällen nicht leistungsfähig genug. Da schuf die Electro- lechnik die Electromvtoren und man hoffte sich damit einem idealen Zustande in Bezug auf die Herstellung billiger Maschinenkräste, zumal sür das Kleingeweibe und die Landwirihschast, zu nähern, aber leider hat die Praxis die gewerbliche Welt in dieser Hinsicht um eine unangenehme Erfahrung reicher gemacht. Sämmtliche Eleclromotoren sind sür den Betrieb noch zu theuer und stellen sich diese Maschinenkräste sogar meistens doppelt so theuer wie die Gas- und Heißluft-Motoren und der Vortheil bleibt nur in der Billigkeit der Anlage und der leichten Fortleitung der Kraft der Elektromotoren. Da wird mit Recht Jedermann sich fragen: Wo bleibt da der Segen der neuen Erfindung für die Ge werbe? — Man hat da ein gutes Recht den Elektrotech nikern in das Gesicht zu sagen: Wenn ihr keine billigeren Maschinenkräfte durch die Electromotoren schaffen könnt, so Hal euere Erfindung keinen praktischen Werth. Schafft uns billigere electrijche Kraft und fast das ganze Gebiet der mittleren und kleineren Betriebe wird euch danken. Glücklicher Weise ist auch Aussicht vorhanden, daß die elektrische Kraft billiger w rd, diese Kraft als solche ist nämlich sehr billig, die Theueiung kommt nur von kostspieligen Systemen nnd Patenten her. Der Beweis dafür liegt in der Thatsache, daß in Paris die elektrische Pferdekraft pro Stunde ca. 60 Pf., in Orten Deutschlands ca. 40 Pf., in London dagegen ca. 30 Pf. und in Frei burg in der Schweiz nur 10 Pf. kostet Dies ist ein so gewaltiger Preisunterschied, welcher allen Elektrotechni kern, Industriellen und unternehmungslustigen Capitalisten sehr viel zu denken giebt und bei Errichtung elektrischer Anlagen unbedingt die Frage der Billigkeit in den Vorder grund rücken sollte, damit wirklich billige Maschinenkräste endlich den gewerblichen Betrieben allgemein geboten und dadurch neue wirthschaftliche Vortheile errungen werden können. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Wir machten in Nr. 80 nnd 81 d. Bl. kurze Mittheilung von der Wahl des Festortes für das nächste Gesaugsfest des Oberlausitzer Sängerbundes und von dem Austritt der beiden hiesigen Vereine aus dem Vl. Kreise dieses Bundes. Auf diese wenigen Zeilen sind in voriger Woche spaltenlange Artikel in Kamenzer Blättern als Entgegnung gefolgt. In einem solchen „Eingesandt", unterzeichnet von den Männergesangvcremen zu Kamenz, heißt cs im Eingänge: „Wir (die Kamenzer Vereine) hätte»