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KMZW AUW I Rr. 224 ^Gonnabrnd Sonntag, 23./24. September 1944^ ««d j Verlag:«. «t. «Srtaer, ««», Sachsen Jahrg. V7 . Da» einzige Boll««» Wenn es noch eines Beweises für die Richtigkeit unserer Ansichten über die politischen Hintergründe und die von den Feinden verfolgten Zielsetzungen des Krieges bedurft hätte, so wäre er, wie Dr. Goebbels im „Reich" schreibt, durch die jüngsten Ereignisse in einigen Randstaaten unseres Konti nents erbracht worben. England und die USA. haben dabei Pate gestanden, und dem Kreml kann man nicht absprechen, daß er weiß, was er will. Sein politisches Weltprogramm ist heute noch das gleiche wie im Oktober 1917, als er den Zarismus durch die blutigste aller Revolutionen der Geschichte zum Sturz brachte: die Bolschewisierung des ganzen Erdballs und als Vorstufe und Weg dazu die Anarchisierung der ein zelnen Völker, die Beseitigung ihrer legalen Gewalten und ihre völlige Entmachtung durch die Straße. England und die USA. leisteten den Sowjets dabei Vorschub. Die Folgen dieser verbrecherischen Handlungsweise werden nun offenbar. Rings um Europa marschiert die rote Anarchie auf. Daß das Reich heute das einzige Bollwerk gegen den Bolschewismus bildet, lehrt ein flüchtiger Blick auf die Land karte. Es wird niemand mehr behaupten können, daß wir für die eigene Sache allein sprächen. Das deutsche Volk hat in den vergangenen fünf Jahren für seine Erkenntnis dieser Weltgefahr Opfer gebracht, die ihm eine moralische Berech- tigung geben, Wortführer in dieser Frage zu sein. Wir haben die Völker Europas gewarnt, wo sich überhaupt eine Gelegen heit dazu bot, leider meistens vergeblich. Die Völker, die keine Ideale besitzen, für die sich zu kämpfen und auszuharren lohnt, sind müde und abgenutzt. Wer in dieser Lage bei Kräften und auf dem Posten bleibt, dem ist der Sieg so gut wie sicher. Wer aber seine Kraft verliert oder nicht mehr gebrauchen will und seinen Posten verläßt, der unterschreibt damit sein eigenes Todesurteil. Wie oft haben wir diese Grundlehren des Krieges vor der breitesten europäischen Öffentlichkeit dargestellt, und wie selten haben wir dabei Ge- hör gefunden! Die Berichte aus Rumänien und Bulgarien reden die gleiche Sprache. Es wäre ein geschichtlicher Widersinn, zu glauben, daß politische Schwäche und Charakterlosigkeit sich so bald und so gut bezahlt machen würden. Unsere Feinde sind nicht so großmütig, wie wir im Sommer 1940 in Com piegne dem französischen Volk gegenüber waren. Ihre Haß- und Racheprogramme gegen uns sind durchaus ernst gemeint. Sie würben uuL ^l»-Doll und Nation mU Stumpf und Stiel ausrotten, wenn wir uns in ihre Gewalt begäben. Das weiß auch das deutsche Volk. So sehr es die steigenden Lasten und Opfer des Krieges empfindet, sie rauben ihm noch nicht den klaren politischen Blick für die Notwendigkeit dieses Schick salskampfes, der ihm 1918 fehlte. Unsere Feinde geben sich einer Täuschung hin, wenn sie hoffen, daß wir eines Tages doch schwach würden und die weiße Fahne hißten. Sie er kennen, daß mit dem Erreichen der deutschen Reichsgrenze für sie die Schwierigkeiten überhaupt erst beginnen. Bis dahin konnte noch der eine oder andere unter uns glauben, daß alles in Wirklichkeit halb so schlimm sei. Davon ist heute bei uns nirgendwo mehr die Rede. Jeder ist sich des Ernstes der Lage bewußt, die wir heute zu meistern haben, und das schon bedeutet für uns einen Zuschuß an Kraft, der nicht ab gemessen werden kann. Der Sommer dieses Jahres, von dem sich unsere Feinde die Niederwerfung des Reiches versprochen hatten, ist vorbei. Ihr vereinter Ansturm hat zwar für uns viele Enttäuschun gen mit sich gebracht, aber von einem Zusammenbruch ist kein Zeichen zu entdecken. Und dabei haben die Gegner sicher lich alles an Einsatzmöglichkeiten gegen uns aufgeboten, was ihnen überhaupt zur Verfügung steht. Denn es ist nicht anzunehmen, daß sie sich selbst geschont haben? um uns zu schonen. Die durch den totalen Kriegseinsatz unseres Volkes durchgeführte und noch durchzuführende Umwandlung brach- liegender nationaler Kraft in echtes Kriegspotential ist in rüstigem Fortschreiten begriffen und hat bis heute schon zu den erstaunlichsten Ergebnissen geführt. Wir schaffen uns damit militärische und kriegswirtschaftliche operative Reser ven, die für die kommenden Entscheidungen von ausschlag gebender Bedeutung sein werden. Es wird nicht mehr lange dauern, dann leben wir auf beiden Gebieten nicht mehr von -er Hand in den Mund, sondern sind wieder in der Lage, nach einem großen Plan zu arbeiten. Ueberhaupt sind wir der Meinung, daß es uns immer wieder gelingen wird und gelingen muß, auftauchende Schwierigkeiten der Kriegsent wicklung am Ende doch zu meistern. Unser Volk enttäuscht die Erwartungen nicht, die seine Führung in seine Standhaftigkeit gesetzt hat. Der Fehler, den wir im November 1918 gemacht haben und den wir fo teuer bezahlen mußten, am Ende sogar mit diesem Krieg, wird sich niemals wiederholen. Die Führung hat nur das eine Bestreben, sich der Kriegsmoral des Volkes würdig zu erweisen. Ohne zu zittern und ohne zu schwanken, führt sie den Titanenkampf um Leben und Zukunft des Reiches durch, bringt aste Mittel des Widerstandes und des Angriffs zur Anwendung, die ihr zur Verfügung stehen, und fühlt sich dabei im Vollzug eines geschichtlichen Auftrags, den sie er füllen muß, wenn anders nicht unser Erdteil und damit die ganze zivilisierte Welt im Chaos versinken soll. Gegen eine solche Möglichkeit werden wir ankämpfen, solange noch Atem in uns ist. Wir stemmen uns dabei gegen eine verweichlichte Umwelt, die hier und da den Dingen ihren Lauf läßt. Das kommt für uns Deutsche nicht in Frage, und darum sind wir das Volk, das die große Rettung bringen wird, wenn nicht heute, dann morgen. Was auch kommen mag, wir werden in allen Stürmen aufrecht stehen, werden arbeiten und kämpfen und in gläubigem Vertrauen der großen geschicht lichen Aufgabe dienen, die der Führer uns gestellt hat. Wir sind trotz allem auf dem richtigen Wege. Das wird die Zu kunft erweisen. Gegenangriff in Holland gewinnt Bode« Fortdauer der Abwehrschlacht im Raum von Sanok und Krosuo Ergänzend wird dazu gemeldet: In Siebenbürgen hat sich ein Alarmbataillon unter Füh rung des Hauptmanns Arn Hardt durch besondere Stand- Hastigkeit hervorgetan. Am unteren Narew haben sich das Jägerregiment 49 unter Führung von Oberstleutnant v. Sa lisch und die Sturm geschützbrigade 259 unter Führung von Major Tolckmitt in Angriff und Abwehr hervorragend geschlagen. In den schweren Abwehrkämpfen an der Adria haben sich die Verbände des 76. Panzerkorps unter Führung des Gene- rals der Panzertruppen Herr, unterstützt durch Flakartillerie der Luftwaffe sowie durch Heeres- und Marineküstenartillerie besonder-s auUge^eiIn-Mix' 20. September wurden allein von diesem Korps 661 feindliche Panzer vernichtet. Bei Warschau zeichnete sich die niedersächsische 19. Panzer division unter Führung des Eichcnlaubträgers Generalleut nant Källner durch hervorragende Standfestigkeit und er folgreiche Gegenangriffe aus. (Wiederholt, da tn einem Teil der gestrigen Auflage nicht enthalten.) eines schief. Füs.-Batl.; Lt. Wolfgang v. Bostell, Zugf. in einer Berlin-bran-burg. Panz.-Jäg.-Sturmgesch.-Abt.; Ofw. Chri stian Koser, Kompanief. in einem Berlin-brandenburg. Gren.- Rgt.; Uffz. Paul Stoll, Trupps, in einem württ.-bad. Panz.- Gren.-Rgt., und Obgefr. Hans Sachs, Gruppens, im Füs.-Rgt. „Großdeütschland". — Gefallen sind die Ritterkreuzträger Hptm. d. R. Josef Schurk, Kompanief. in einem fränk. Gren.- Rgt., und Oblt. d. R. Ernst Eckert in einem württ.-bad. Jäger regiment. Der Führer hat dem Professor Dr. A. Esau in Berlin das Ritterkreuz zum Verdicnstkreuz verliehen. Diese Aus zeichnung, die zugleich eine Anerkennung für die wissenschaft liche Arbeit der deutschen Hochschulen im Kriege bedeutet, er folgte in Würdigung hervorragender Leistungen auf den Ge bieten der Kernphysik und der Hochfrequenztechnik. Der Präsident der philippinischen Republik erklärte heute, daß sich die Philippinen im Krieg mit den Vereinigten Staaten und dem britischen Empire befinden. Das 1VO. Eichenlaub mit Schwertern. Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern an General der Panzertruppen Otto von Knobelsdorfs, Komm. General eines Panzerkorps, als 100. Soldaten. Gene ral v. Knobelsdorfs, der 1886 in Berlin als Sohn eines Offi ziers geboren wurde, hat das Ritterkreuz im Herbst 1941 für seinen Anteil an der Eroberung Welikije Luki und das Eichen laub beim deutschen Gegenangriff im Raum um Charkow im Frühjahr 1943 erhalten. Bei den schweren Rttckzugskämpfen im März und April 1944 bis hinter den Dnjestr war es zu einem erheblichen Teil sein Verdienst, daß die ihm unterstehen den Verbände stets fest in der Hand der Führung blieben un- kampfkräftig in die neuen Stellungen einrückten. Für kampfentscheidende Taten. Nach dem Heldentod erhielt das R i t t e r k r e u z Lt. d. R. Heinz Schmekel aus Theissen (Thür.), geb. 1916, Kompaniechef in einem Panz.-Gren.-Rgt. Ferner wurden mit dem Ritter- kreuz ausgezeichnet Oberst Leon von Ondarza, Komm, eines Stettiner Panz.-Art.-Rgts.; Major Arnulf v. Garn, Komm. Schlachtflieger 23 Panzer außer Gefecht und zerstörten zahl reiche Fahrzeuge. In der Abwehrschlacht im Raum von Sanok «nd Krosno halten die schweren Kämpfe mit neu herangeführ ten Kräften der Bolschewisten an. »Unsere Gegenangriffe be seitigten unter Abschuß zahlreicher Sowjetpanzer örtlich« Ein bruchsstellen. Bei Warschau scheiterte ein neuer Uebersetzversuch des Gegners bereits auf den Flußinseln. Es wurden über 200 Gefangene eiugebracht. Unsere gepanzerten Angriffsgruppen gewannen südwest, lich Ml tau gegen zähen feindlichen Widerstand weiteres Ge lände. In Lettland und Estland haben unsere heldenhaft kämpfenden Truppen erneute Durchbruchsversuche starker sowjetischer Kräfte auch am achten Tage der Schlacht zer schlagen. In Abwehr «nd Gegenangriff wurden gestern 103 feindliche Panzer vernichtet oder erbeutet. Im Nordteil Estlands sind die befohlenen Absetzbewegungen aus dem Narwaabschnitt planmäßig verlaufen. Nordamerikanische Bomber griffen am gestrigen Tage mehrere Orte im ungarischen Raum an. Bei Terrorangriffen auf westdeutsches Gebiet entstanden Schäden besonders in Mannheim, Ludwigshafen, Koblenz und Mainz. Absetzbewegungen aus dem Narwa-Abschnitt. OSk VOLL DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 22. Sept. Das Oberkommando -er Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum Arnheim wurden die eigenen Angriffe zur Vernichtung der dort eingeschlossenen Reste der 1. englischen Luftlandedivlsion fortgesetzt. Ueber N y mwegen nach Norden angreifender Feind wurde nördlich der Stadt ausgefangen. Südlich Nymwegen gewinne» eigene Gegenangriffe langsam Boden. Jagd- und Schlachtflieger unterstützten die Abwehrkämpfe des Heeres im holländischen Raum und vernichteten 3 8 feindliche Flugzeuge, darunter 20 schwere zur Ver sorgung der feindlichen Luftlandetruppen eingesetzte Trans portflugzeuge «nd 12 viermotorige Bomber. Zehn anglo- amerikanische Bomber wurden außerdem durch Verbände des Heeres abgeschossen. Im Raum Aachen wurden mehrere mit Panzern ge führte Angriffe des Feindes «nter Abschuß von neun Pan zern abgewiesen. Südöstlich der Stadt verstärkte sich der feind liche Druck. Bei Pont a Mousson und im Raum Nancy — Luneville wurden mehrere Angriffe des Gegners teilweise im erfolgreichen Gegenstoß unter hohen Verlusten für den Feind abgewiesen, örtliche Einbrüche bereinigt. Im Raum Remiremont trat der Feind mit stärkeren Kräften zum Angriff an. Die schweren Kämpfe um die Stadt halten a«. Die Verteidiger der Festung Boulog ne stehen seit Tagen in schwersten Abwehrlämpfen gegen weit überlegenen Feind. Gegen Calais führte der Gegner gestern starke Luft angriffe. Die Besatzung von St. Nazaire wies mehrere feindliche Angriffe ab. Im Raum nördlich Florenz scheiterten zahlreiche mit zusammengefaßten Kräften geführte feindliche Angriffe in er bitterten Kämpfen. Ei» örtlicher Einbruch wurde abgeriegckt. An der Adria setzte der Feind infolge der in den schwerem Äämpfes chsr letzte» Lage orUtteuen hohen Derlust» seine Durchbruchsangriffe nicht fort. An der gesamten Front wurden örtliche starke Angriffe abgewiesen. Am 20. September wurden insgesamt 106 Panzer des Gegners vernichtet. Im südwestlichen Siebenbürgen stehen ungarische Truppen im Kampf mit feindlichen Angriffsspitzen. "Unsere Verbände zerschlugen im Szekler Zipfel sämtliche An- griffe der Bolschewisten. In Westrumänien setzten eigene Ein Schiihenarabcn aus dem ersten Weltkriege an der Diinafront dient Henie als Laufgraben nach vorn. — PK-Kriegsber. Baier, Sch. Mitte' Schwerer Granatwerfer in der Abwehrschlacht im Osten. — PK-Kriegsber. Rabenberger, Sch. Rechts: Bevor cs nach vorn geht, werden die Handgranaten scharf gemacht. — PK-Kriegsber. Rabcnberger, Sch.