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Mopauer W Tageblatt und Anzeiger s°wi.v°n°ll-nP°stanst°lt-n°n«en°mm°n W o ck e n b l a t t für Aschopa« ««d Amaeaend Da» „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis l.7URM. Zustellgeb. SO Pfg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst., von den Boten, Die «« mm breite Mtllimeterzeile 7 Psg,; die V3 Milltmeterzrile im Textt.il NachwLgeAr W°^g.^zuA »a» „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur «erössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtSbauptmannschast Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Bl-tt «nd enthält di« amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H.gschopau. Semeindegirokonto: Zschopau Nr. »: Postscheckkonto- Leiv>ia Nr 428^— Fernsprecher Nr. 7lL " ' Zeitung sür die One: «rumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzfchdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendort n». 1S ^«« 19. Ja«»»«»» 1938 189. I«I»«bans EtvjBiiiWlW bei der WmM Wlh -er WkriegsWIe Galm — TeililshM m AMckWetze« in Interbog Der jugoslawische Ministerpräsident Dr. Stojadiuo- witsch stattete am Dienstag Teilen der deutschen Wehr macht einen Besuch ab. Der Ministerpräsident besichtigte die Luftkriegsschnle und die Luftkriegsakademie in Ga tow, nahm an Schießübungen., der Artillerieschule in Jüterbog teil und wohnte im Fliegerhorst Damm Paradevorführungen einer Gruppe des Jagdgeschwaders Nichthofen bei. In der Luftkricgsakadcmie wurden Dr. Stojadino- witsch und seine Begleitung von Staatssekretär General der Flieger Milch, dem Chef des Generalstabes der Luft waffe, Generalleutnant Stumpff, dem Kommandeur der Luftkricgsakademje, General der Flieger v. Stülpnagel, und dem Kommandeur der Höheren Luftwaffenschule, Generalleutnant Wilberg, willkommen geheißen. An den Vorführungen der Artillerieschule Jüterbog nahmen auch die Oberbefehlshaber des Heeres und der Luftwaffe, die Generalobersten Freiherr v. Fritsch und Göring, teil. Das Schüßen wurde von den drei Abteilungen des Artillerie- lehrregimeuts und der Veobachtungs- und Lehrabteilung kriegsmäßig durchgeführt. Mehrere Herren der Generali tät nahmen an dem Schießen teil. Der Kommandeur der Artillerieschule Jüterbog, Generalmajor Brand, hieß den jugoslawischen Gast an der „Wiege der deutschen Artillerie" herzlich willkommen. Mit größtem Interesse verfolgten Ministerpräsident Stojadinowitsch und seine Begleitung bei der Fahrt durch das Gelände an den schnellfeuernden leichten und schweren Feldhäubitzen und am Scherenfernrohr die ausgedehnten, in Zusammenhang mit Infanterie, Panzerwagen und Fliegern durchgeführten Kampfhandlungen, die ein ein drucksvolles Bild von der außerordentlichen Wendigkeit und der Einsatz- und Feuerkraft der deutschen Artillerie vermittelten. Anschließend an ein Frühstück, das Ministerpräsident Stojadinowitsch mit seiner Begleitung im Kreise der Gene ralität und des Deutschen Ehrendienstes tm Offiziers- kasino der Artillerieschnle Jüterbog einnahm, stattete der Gast zusammen mit den Journalisten seines Heimatlandes dem Fliegerborst Damm einen Besuch ab. Auf dem Flug platz schritt nach Meldung durch den Gruppenkommandeur und Kommandanten des Fliegerhorstes, Major Huth, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe mit seinem Gast und in Vegleitnng des Kommandierenden Generals und Befehls habers im Wehrkreis 2, General der Flieger Kaupisch, zu nächst die Front der Ehrenkompanie ab. In Paradeauf stellung, erakt ausgerichtet, standen auf dem Flugfelde die 27 Maschinen der 2. Gruppe des Jagdgeschwaders „Nicht hofen". Auch der „Große Dessauer" und der Fieseler- „Storch" hatten sich zn Ehren des Gastes hier eingefunden. Bald war der ganze Lustraum erfüllt von dem don nernden Gedröbn der einzeln und im Verband vor dem Gast und Generaloberst Göring paradierenden einher bransenden schnittigen Maschinen der deutschen Luftwaffe, die in wundervollen Staffelflügen und in Turns und Loopings ein schönes Bild ihrer Leistungsfähigkeit gaben. Auch der „Große Dessauer" zog mit eingezogenem Fahr gestell mehrere Ebrenschleifen, während der Fteseler- „Storch", wie ein Drachen dahinschwebend, seine in ihrer Eigenart erstaunlichen Flugeigenschaften vorführte. In Hellen Scharen war die Jüterboger Bevölkerung und die Einwohnerschaft der umliegenden Dörfer zum Flugplatz gepilgert, incht nur um diesen selbst hier seltenen Vorführungen beizuwohnen, sondern auch um an der Seite Hermann Görings den Kabinettschef des befreundeten Jugoslawien grüßen zu können. MWM ei« wahrer Fremd Frevdiges Belgrader EG -es Stojadi«WW'Bes«ches Der Empfang des jugoslawischen Ministerpräsidenten Dr. Stojadinowitsch beim Führer hat in der Heimat des hohen Gastes lebhafte Befriedigung und Freude hervor gerufen. Die ganze Nation fühlt sich geehrt, weil ihr berufener Vertreter längere Zeit mit dem Schöpfer des neuen Deutschen Reiches in aller Offenheit die schwebenden Fragen besprechen konnte. Die Stimmung der Zusammenkunft kennzeichnet der Be richterstatter des halbamtlichen jugoslawischen Blattes „Wreme" mit den Worten: „Im großen Arbeitszimmer des Führers spürte man die neue Atmosphäre, die ohne Gift und Hatz ist. Hier standen sich die Vertreter zweier gleichberechtigter Völker gegenüber. Der ' hrcr und Dr. Stojadinowitsch trennten sich als zwei Männer, v.e sich verstanden haben." Der Sonderberichterstatter der „Politika" schreibt: „Wie auch die Schlußverlautbarung feststellt, haben alle Gespräche Dr. Swjadinowilschs mit den führenden Persönlichkeiten des Deutschen Reiches und vor allem der erschöpfende Gedanken austausch mit dem Führer und Reichskanzler gezeigt, daß alle Vorbedingungen für eine dauernde und enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jugoslawien geschaffen wurden. Diese Zusammenarbeit wird im Dienste und zum Heil des europäischen Friedens sein. Es wurde offenbar, welche Bedeututng das heutige Deutschland Jugo slawien beimißt und welche Nolle Jugoslawien in der Inter- nationalen Politik zukommi." Der Berichterstatter erwähnt weiter, daß bei den Be sprechungen neben politischen vor allein wirtschaftliche Fragen besprochen wurden. Auch hier habe sich gezeigt, daß das starke und unabhängige Jugoslawien in Deutschland einen wahren Freund gesunden habe. Orientierung auf die Achse Berlin—Rom In N o m wird der Verlauf des jugoslawischen Besuches in Berlin mit größter Befriedigung verzeichnet. Man ist sich dar über klar, daß dieser Besuch die deutsch-jugoslawische Freund schaft weiter vertieft und damit eine Orientierung der osteuro päischen und Balkanländcr in der Richtung der Achse Berlin- Nom eingeleitet habe. Die jugoslawische Außenpolitik habe nunmehr ihre Unabhängigkeit gegenüber dem aus Einkreisung Deutschlands und Italiens abgestclllcn französischen Kollektiv system bewiesen. Während Deutschland die kulturellen Be lange und die wirtschaftlichen Notwendigkeiten Jugoslawiens achte, habe Frankreich seinen östlichen und südöstlichen Freun den niemals Möglichkeiten sür einen wirtschaftlichen Ausgleich geboten. Es habe die Staaten nur als seine Vasallen betrachtet, sie zu Schuldnern gemacht und damit ihre ohnehin heikle Lage verschlimmert. Göring, der Schmie- -er Einigung Angesichts der engen freundschaftlichen Beziehungen zwt- scheu Jugoslawien und Deutschland, wie sie in dem Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Stojadinowitsch in Berlin zum Ausdruck kommen, beginnt man in Paris den Fehler der Politik im Donanraum einzusehen. Das „Journal^ nennt die Annäherung zwischen Deutschland und Jugoslawien eine Folge der kleinlichen und überholten politischen und wirt ¬ schaftlichen Methoden Frankreichs und des gefährlichen franzö- nsch-sowjelrussischen Paktes. Deutschland nehme in Belgrad oen Platz ein, den Frankreich früher tnnegehabt habe. Interessant ist die Anerkennung des „Journal" sür Her mann Göring, oen das Blatt den wahren Schmied" der Einigung der beiden Länder nennt. Ministerpräsident Göring, so schreibt die Pariser Zeitung, besitze mehr diplomatische Fähigkeiten als viele Berufsdiplomaten. Sein außerordent licher Freimut, seine unverblümte Redeweise, die eine grund ehrliche Aufrichtigkeit offenbare, seine Lebhaftigkeit, die immer gleichvleibcnde Gutmütigkeit, der Arbeitseifer, der Schuß Herz lichkeit und schließlich der Wille zum Ziel, der keine Hinder nisse kennt, stellten die Haupttrümpfe dar, die viele Diplo- maicu sich gerne wünschten. Stojadinowitsch und Hermann Göring verbinde eine Freundschaft, die nicht leicht zu zerstören sei. Deutfch'juDslawlscher Forst- und Holzwirlschastsausfchuß Vom Neichsforstamt wird mitgeteilt, daß nach einem Beschluß der zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Jugoslawien eingesetzten Regierungsausschüsse, der im September 1937 gefaßt wurde, in diesen Tagen ein deutsch-jugoslawischer forst- und holzwirtschaftlicher Aus schuß eingesetzt worden ist, dem Sachverständige aus Krei sen der Erzeuger, Bearbeiter und Verteiler (Handel) der Forst- und Holzwtrtschaften beider Länder angehören. Der Ausschuß soll unter staatlicher Führung im Ein vernehmen mit den Ncgierungsansschüssen alle Fragen des Holzverkehrs zwischen beiden Ländern behandeln; seine hauptsächlichste Aufgabe soll es sein, den beiden Ne gierungsausschüssen aus der Praxis heraus Maßnahmen vorzuschlagen, die geeignet sind, die forst- und Holzwirt- schastlichen Beziehungen der beiden Länder ständig zu ver- bessern und zu vertiefen. Mit 157,6 Millionen Dinar steht Deutschland in der jugoslawischen Holzausfuhr an dritter Stelle. Es sind zweifellos Voraussetzungen sowohl für eine Produktionssteigerung der jugoslawischen Holzwirt schaft als auch für einen Ausbau der bisherigen deutschen Holzeinfuhr aus Jugoslawien in weitem Maße gegeben. DeAisch-fugoslawisKepreffevereinbaruna Verstärkte freundschaftliche Beziehungen auch in der Presse Anläßlich des Besuches des jugoslawischen Minister- Präsidenten Dr. Stojadinowitsch haben vorbereitende Be sprechungen zwischen dem Reichspressechef Dr. Dietrich und dem jugoslawischen Pressechef Dr. Lu ko witsch über die Pressebeziehungen zwischen dem Reich und Jugo- slawien stattgefunden. Am Dienstagnachmittag wurde der Pressechef der jugoslawischen Regierung Dr. Lukowitsch vom Reichsminister für Volksaufkläruna und Propaganda 4 Jahre aeae MeilMiWW Arbeit, ein Begriff, der vor Jahren ein kaum erhofftes Glück für Millionen bedeutete, ist heute eine Selbstverständ lichkeit geworden und gehört mit zum wesentlichen Lebens inhalt des deutschen Volkes. Die Ursache zu dieser grund legenden Wandlung ist in dem gesammelten Machteinsatz der neuen Staats- und Wirtschaftsführung zu suchen, die immer und immer wieder die Arbeitsbeschaffung in den Vorder grund ihrer Betrachtungen rückt. Eine unentbehrliche Parallelarbeit dazu ist die gesetzliche Untermauerung und bio Festlegung der Grundzüge des neuen Arbeitsrechtes. Am SO. Januar 1934, also morgen jährt sich der Tag zum vierten Male, wurde das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit verkündet. Es ist ein wesentlicher Unter schied zwischen dem Arbcitsrecht von vor 1933 und dem nach 1933. Während man früher beim Arbeitsrecht von dem „natürlichen" (!) Gegensatz zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer ausgiug, kam nach 1933 eine Beseitigung der ver meintlichen Gegensätze. Früher war diese Form des Ar- bcitsrechtcs ein wichtiger Bestandteil des Klassenkampfes, nach 1933 wurden aber die Gewerkschaften Ivie die Arbeit geberverbände ausgeschaltet und in der Gcmeinschnfls- organisation aller schaffenden Deutschen, in der Deutschen Arbeitsfront, unter staatlicher Führung mit dem beherr schenden Zweck: „Arbeitsgemeinschaft zum Nutzen der Bolks- gcsamtheit" zusammengefaßt. Diese neue Arbeitsrecht nach dem Gesetz der nationalen Arbeit läßt keinerlei Vergleich mit früheren arbeitsrccht- lichen Regelungen zu. Es ist nicht möglich, die zahlreichen Einzelfälle aufzuführen, doch stand früher im Vordergrund der Forderungen eine bestimmte Gesinnung, aus der die Einzelregelung dann meist kommen sollte. Dis Grundbegriffe des Gesetzes -er nationalen Arbeit wis Verbundenheit von Betrivbsführung und Gefolgschaft, die Verpflichtung des Betriebssichrer-, für die Gefolgschaft zu sorgen und dis Treuepflicht der Gefolgschaft gegenüber der Vetriebsführung sind heute schon nach und nach fast All gemeingut geworden. Dort wo es bisher noch nicht restlo- durchgvführt wurde, dürfte wohl aber der Zeitpunkt bald ge kommen sein. Unter diesen oben geschilderten Grundsätzen war «ine Uebertragung des Führergrundsatzes auf das Ar beitsleben sehr wohl möglich. In den größeren Betrieben wurde ein Bertraucnsrat gewählt, der aber mit dem früheren „Betriebsrat" ganz und garnichts gemein hat, weil dieser „Betriebsrat" von früher nur eine einseitige Interessenvertretung war. Diesem engeren Arbeitsausschuß (der Vertrauensrat) obliegen die Erlediauna der Meme'nschastsc"'^ab-n d-s Betriebes. Das Gesetz zur nationalen Arbeit steht ganz und gar im Zeichen einer erhöhten Verantwortung. Das Schwergewicht ist auf die einzelbetriebliche Regelung der Tarife gelegt worden, außerdem besitzt die vom Betriebsführer festgesetzte Betriebsordnung Nechtsverbindlichkeit für dis Gefolgschaft. Der Treuhänder der Arbeit führt für den Staat die Aufsicht zur Durchführung des Gesches durch. Ein völliger Verzicht auf eine überbetriebliche Regelung der Arbeits bedingungen, der BctricbSordnungsverhältnisse usw. ist durch die starken Unterschiede mit den eventuellen Spannungen innerhalb des Betriebes durch die Betrtcbsordnungsverhält« nissc nicht möglich. Hier hat aber der Staat ein EingrisfS- rccht. Auch bei einer eventuellen Festlegung von Richtlinien dieser Art für die Betriebsordnungen und die Tarife ist der Treuhänder zuständig. In sein Arbeitsgebiet fallen weiter hin die Durchführung und der Schutz der in den Grunbzügen sestgelegten Sozialorönung, während für den Kündigungs schutz nur die Arbeitsgerichte zuständig sind. Der Treu händer ist auch bei -er Ncberwachung der Bildung, der Ar beitend er Geschäftsführung und der Vertrauensräte zu ständig und er muß bei Entscheidungen von größeren Ent- lassungen ebenfalls gehört werden. Durch besondere Ge- richto wird schließlich die Arbeit unter Ehrenschuh gestellt. Das gesamte neue Arbcitsrecht ist aufgebaut auf der neuen Anschauung von der Arbeit im Dritten Reich: Arbeit ist nicht irgend eine Ware, sondern baS Produkt aus der Be tätigung, die wir als eine innere Lebensbcjahung empfinden! hd. Dr. G o e b b e l s im Beisein von Neichspressechef Dr. Diet rich empfangen. Bei diesen Besprechungen bestand völlige Einmütig- kcit darüber, wie bisher so auch in Zukunft in noch ver stärktem Maße den guten freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen Deutschland und Jugo- slawien bestehen, auch in der Presse beider Länder Rech nung zu tragen. Es wurde festgestellt, daß es von großem Nutzen ist, wenn der Nachrichtenaustausch der beider seitigen Presse sowie der Kontakt zwischen ihren Vertretern noch mehrintensiviertundvertieft wird. Ins- besondere war man sich darüber einig, daß die beiderseitige Presse gemäß dem Geist des deutsch-jugoslawischen Ver hältnisses es vermeiden solle, Nachrichten oder Artikel zu veröffentlichen, die die guten Beziehungen der bewm Staaten zu stören geeignet sind. Es wurde als gemeint samer Richtpunkt der Prefsepolitik beider Länder be- zeichnet, daß die Presse loyal an einer wetteren An näherung der beiden Völker mitwirkt, indem sie Vev-